Kolibakterien im Wöhrder See, Nürnberg
16.08.2023
Am Sonntag, den 13. August 2023, sollte der dritte Nürnberger DATAGROUP-Triathlon stattfinden. Doch nach finalen Wasserproben am Wöhrder See musste das Kampfgericht die Disziplin Schwimmen kurzerhand streichen. Grund hierfür war eine unmittelbar zuvor gemessene Verunreinigung des Seewassers mit Escherichia Coli-Bakterien (E-coli).
Nachdem die Werte des Gewässers monatelang unauffällig gewesen waren, ergab sich aus den Proben, die einen Tag vor dem Event genommen wurden, eine Belastung mit Escherichia coli um das Fünffache des zulässigen Grenzwertes, den das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz in seinen Qualitätsindikatoren Badegewässer festlegt.
Grund für den Anstieg der Bakterien nicht abschließend geklärt
Warum die Werte im Wöhrder See innerhalb eines Monats um ein Vielfaches angestiegen sind, ist bislang unklar.
Dementsprechend lassen sich nur schlecht Voraussagen zum nächsten Triathlon in Nürnberg 2024 treffen. Es werde vorab wieder gewissenhaft getestet, so der Veranstalter, um die Sicherheit der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu gewährleisten. Für die Deutsche Triathlon gGmbH stehe das “Wohl der Athletinnen und Athleten [...] immer an erster Stelle” (vgl.: DATAGROUP Triathlon Nürnberg: Duathlon statt Triathlon).
E coli-Werte weisen auf Verunreinigung hin
Hohe E. coli-Werte deuten darauf hin, dass das Wasser - oft fäkal - verunreinigt ist, was das Risiko einer Infektion mit krankmachenden Erregern erhöht. Bereits letztes Jahr hatten Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach dem Triathlon in Nürnberg über Bauchweh und Übelkeit geklagt, die Tests blieben jedoch unauffällig (vgl.: Nürnberger Nachrichten: "Bemühen uns um Aufklärung": Sportler klagen nach Triathlon in Nürnberg über massives Unwohlsein).
Was ist Escherichia Coli (E-Coli)?
Escherichia coli gehört zu den sogenannten coliformen Bakterien. Das sind gewöhnliche Bakterien, die im Verdauungssystem von Menschen und Tieren vorkommen. Sie geben in der Regel keinen Anlass zur Sorge, da es nur wenige Stämme gibt, die beim Menschen ernsthafte Krankheiten verursachen (vgl.: Bundesinstitut für Risikobewertung: Escherichia coli).
Die Menge an E. coli in einem Gewässer wird jedoch als Indikator für das mögliche Vorhandensein anderer, schädlicher Mikroorganismen wie Cryptosporidium, Giardia, Shigella und Norovirus verwendet.
Es gibt wenige Escherichia-Stämme, die zu teils starker Diarrhoe führen und besonders bei gesundheitlich angeschlagenen oder geschwächten Menschen zu langfristigen, schweren Komplikationen führen können.
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Lesen Sie mehr über Escherichia Coli im Wasser
(Mit Material von Deutsche Triathlon gGmbH, Nürnberger Nachrichten, Bundesinstitut für Risikobewertung, Deutscher Wetterdienst)