Wassertest Zahnarztpraxis

Warum sollte man als Zahnarzt eine Wasseranalyse durchführen?

Trinkwasser ist in Deutschland zwar von bester Qualität, kann jedoch nie steril sein. Neben gewöhnlichen Organismen und anorganischen Inhaltsstoffen können sich in Ihrem Leitungssystem unter Umständen auch Krankheitserreger befinden. Während des täglichen Betriebs können durch verschiedene Einflüsse, wie Desinfektionsmaßnahmen oder den Einbau neuer Bauteile Erreger in das Wasser gelangen. Dort besteht die Gefahr, dass sich solche Erreger vermehren und dadurch eine gesundheitliche Bedrohung für Ihre Patienten darstellen.

Wie messen die Wassertests die Wasserqualität?

Beide Wassertests untersuchen Ihre Wasserprobe auf, die von der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention des Robert Koch Instituts empfohlen Parameter. Unser Labor überprüft die Gesamtkeimzahl (Koloniezahl bei 36 °C) und testet Ihre Wasserprobe zudem auf Legionellen. Sie erhalten ein einfach verständliches Ergebnis zu der Wasserqualität in Ihrer Praxis von uns online.

Welche Grenzwerte gelten für eine Zahnarztpraxis?

Ist Ihre Trinkwasser-Installation sowie Dentaleinheit gut gewartet, sollte eine Koloniezahl von 100/ml nicht überschritten werden. Bei Legionellen sollte nach dem RKI der Richtwert von 1 KBE Legionellen/1 ml nicht überschritten werden.

👉 Mehr dazu hier: Robert Koch Institut, 2023 - Nach welchen Kriterien kann die mikrobiologische Qualität von Wasser aus Dentaleinheiten in Deutschland bewertet werden?

Worin unterscheidet sich der Wassertest RKI Plus von dem normalen Wassertest RKI?

Im Gegensatz zum normalen Wassertest Zahnarzt RKI untersucht der Wassertest RKI Plus zusätzlich das Wasser auch auf Pseudomonas aeruginosa. Pseudomonas aeruginosa ist ebenfalls ein sogenannter Indikatorkeim dessen Vorliegen auf hygienische Mängel in der Wasser-Installation hindeutet. P. aeruginosa ist im Vergleich zu anderen Bakterien durch seine Biofilmbildung an Oberflächen besonders widerstandsfähig im Wasser.

Sie sollten besonders dann einen Test auf Pseudomonas aeruginosa durchzuführen, wenn Sie neue Bauteile in Betrieb genommen haben, durch die das Wasser in Ihre Praxis gelangt! 

Bei Neubau von Wasser-Installationen, sowie Umbau- oder Sanierungsarbeiten in Zahnarztpraxen wird eine Untersuchung auf Pseudomonas aeruginosa vom Bundesumweltamt ausdrücklich empfohlen. Der Grund dafür ist, dass Pseudomonas aeruginosa durch bereits kontaminierte Bauteile in das Wasser gelangen kann. Das Bakterium kann auch durch Schmutz, von falsch gelagerten Bauteilen in die Leitungen geraten. 

Des Weiteren breiten sich Bakterien besonders in warmen und lange stehendem Wasser aus. Dies kommt bei neu verlegten Leitungen häufiger vor, da hier die Leitungen oft über einen längeren Zeitraum nicht genutzt wurden. Dadurch können sich über Wochen Baterien in dem Wasser in der Leitung bilden.

👉 Mehr Informationen finden Sie hier: Bundesumweltamt, 2017 - Empfehlung zu erforderlichen Untersuchungen auf Pseudomonas aeruginosa, zur Risikoeinschätzung und zu Maßnahmen beim Nachweis im Trinkwasser

Wie häufig sollten Wassertests in Zahnarztpraxen durchgeführt werden?

Das RKI empfiehlt alle 12 Monate einen Wassertest durchzuführen, solange es keine Anhaltspunkte für Mängel gibt, die ein Sinken der Wasserqualität verursachen könnten.

Wo finde ich mehr Informationen zu den vom RKI empfohlenen Hygienemaßnahmen?

Die aktuellen Empfehlungen des Robert Koch Instituts beruhen auf denen der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention des RKI. Diese wurden 2006 veröffentlicht und gelten auch noch 2023 als Goldstandard für die Hygienemaßnahmen für Zahnärzte und andere medizinische Einrichtungen.

👉 Mehr dazu hier: Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention beim Robert Kock Institut, 2006 - Infektionsprävention in der Zahnheilkunde – Anforderungen an die Hygiene.