Wuppertal: 13 Krankheitsfälle durch Legionellen
Update 25.08.2023: Der Legionellen-Ausbruch in Wuppertal scheint vorüber zu sein, obwohl die Quelle nicht gefunden werden konnte. Die Legionellen wurde wahrscheinlich durch eine Kühlanlage verbreitet, davon gehen Umwelt- und Gesundheitsamt aus. (Vgl.: Radio Wuppertal)
Update 24.08.2023: Die Gefährdungslage der Legionellen-Erkrankungen ist in Wuppertal zurückgegangen. Dies teilte der Abteilungsleiter Wasser, Boden, Abfall, Lars Behrendt-Green, laut Westdeutscher Zeitung in der gestrigen Sitzung des Umweltausschusses mit.
Umweltdezernent Frank Meyer habe darüber informiert, dass fast alle Erkrankungen einen milden Verlauf genommen hätten. Die letzte Meldung sei am 21. August erfolgt.
Die Quelle des Legionellenbefalls sei noch nicht ausfindig gemacht worden. Behrendt-Green betonte jedoch, dass die Verdunstungskühlanlage eines Unternehmens im Wuppertaler Westen als Verursacher nicht auszuschließen sei. Das Unternehmen habe schon mehrfach Grenzwerte überschritten.
19 Firmen, für die die Untere Emissionsschutzbehörde zuständig sei, wurden verpflichtet, aus ihren Anlagen Proben zu entnehmen und die Anlagen zu desinfizieren. Das beanstandete Unternehmen plane nach Angaben von Lars Behrendt-Green, die Kühlanlage dauerhaft stillzulegen und durch andere Maßnahmen zu ersetzen.
Zudem überprüfe die Stadt derzeit alle städtischen Brunnen, darunter gestern den Jubiläumsbrunnen am Neumarkt, da diese ebenfalls Wasser in die Luft abgeben. Auch die kommunalen Kläranlagen würden vom LANUV beprobt, darüber hinaus die Wupper, bei der sich bisher jedoch keine Auffälligkeiten zeigen würden. (Vgl.: Westdeutsche Zeitung)
20.08.2023
Zwischen dem 6. und 18. August wurden der Stadt Wuppertal 13 Fälle der Legionellen-Erkrankungen gemeldet. Die Stadt Wuppertal ergreift nun Maßnahmen, um die Ursache für die Ausbreitung der Legionella-Bakterien zu finden. Bürgerinnen und Bürger sind angehalten, bei Grippesymptomen den Hausarzt aufzusuchen.
Intensive Suche nach Infektionsquelle
Die Erkrankungen traten quer über das gesamte Stadtgebiet auf, sagte eine Sprecherin der Stadt. Zwischen den Patienten gäbe es keine Verbindung, wie etwa ein gemeinsamer Sportverein, was für eine Verunreinigung in einer Duschanlage sprechen würde.
Die Stadt geht daher davon aus, dass die Legionellen über eine größere Kühl- oder Klimaanlage ausgestoßen wurden. Und dass sich diese Bakterien aufgrund der Wetterlage über die Stadt verteilen (vgl.: WDR: Legionellen-Erkrankungen in Wuppertal).
“Das Gesundheits- und das Umweltamt der Stadt haben in enger Abstimmung mit der Bezirksregierung Düsseldorf und dem LANUV (Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen) umgehend alle Schritte eingeleitet, um die Infektionsquelle zu ermitteln und im Infektionsfall schwere Verläufe zu verhindern”, heißt es auf der Website der Stadt.
"Aktuell sind alle Hebel in Bewegung gesetzt, um eine Ausbreitung zu stoppen"
Frank Meyer, Umweltdezernent
„Aktuell sind alle Hebel in Bewegung gesetzt, um eine Ausbreitung zu stoppen“, erklärt Umweltdezernent Frank Meyer. Für 34 Anlagen im Stadtgebiet Wuppertal sei eine sofortige Überprüfung und anschließende Desinfektion angeordnet worden. Zusätzlich sollen die Betriebstagebücher der Betreiber überprüft werden, in denen die wöchentlichen Kontrollen dokumentiert werden.
Krankenhäuser in Wuppertal seien alarmiert, um bei grippeähnlichen Symptomen auf Legionellose zu testen. Gesundheitsdezernent Stefan Kühn bittet die Wuppertaler:innen nachdrücklich, bei Symptomen wie Fieber, Husten, Schüttelfrost oder Muskelschmerzen unmittelbar die Hausärtz:in aufzusuchen, um eine potenzielle Legionellose von Beginn an richtig behandeln zu können.
Wie gefährlich ist die Legionärskrankheit?
Legionella-Bakterien können eine schwere Form der Lungenentzündung, die so genannte Legionärskrankheit, verursachen sowie eine weniger schwere Krankheit namens Pontiac-Fieber.
Die Legionärskrankheit kann bei fehlender oder später Behandlung schwere Verläufe haben und zeigt folgende Symptome:
- Husten
- Kurzatmigkeit
- Fieber
- Schmerzen in den Muskeln
- Kopfschmerzen
- seltener Durchfall, Übelkeit und Verwirrung
Die Symptome treten in der Regel 2 bis 14 Tage nach dem Kontakt mit den Bakterien auf, es kann aber auch länger dauern (vgl.: Robert Koch Institut: Ratgeber Legionellose).
Das Pontiac-Fieber ist eine mildere Infektion als die Legionärskrankheit. Die Symptome sind vor allem Fieber und Muskelschmerzen und halten in der Regel weniger als eine Woche an.
Links
Hier finden Sie die Pressemitteilung der Stadt Wuppertal: 13 Legionellen-Fälle in Wuppertal
Lesen Sie mehr über Legionellen im Wasser.
(Mit Material von Stadt Wuppertal, WDR, Robert Koch Institut)