In diesem Artikel erfahren Sie:
✅ Welche Schadstoffe in Handtüchern vorkommen.
✅ Warum die Bezeichnung Bio-Handtuch keine Freiheit von Schadstoffen garantiert.
✅ Auf welche Siegel Sie achten sollten.
Bio-Handtücher – Achten Sie auf diese Siegel beim Kauf!
Häufig werden Handtücher als Bio-Handtücher, Öko-Handtücher oder nachhaltige Handtücher vermarktet. Ob ein Handtuch jedoch tatsächlich wenige Schadstoffe besitzt, kann nur garantiert werden, wenn es von unabhängiger Stelle getestet wird. Wir zeigen Ihnen, auf welche Siegel Sie beim Kauf achten müssen.
Inhalt
Öko-Tex Standard 100
Bei Textilien mit dem Öko-Tex-Siegel (Foto: gemeinfrei/wikimedia) wurden alle Bestandteile des Produkts von einem unabhängigen Institut auf Schadstoffe untersucht. Daher enthalten Handtücher mit diesem Siegel weniger Schadstoffe als andere Handtücher mit Umweltsiegeln. Die Grenzwerte für manche Schadstoffe gehen über die gesetzlichen Grenzwerte hinaus und werden jedes Jahr an den aktuellen wissenschaftlichen Stand angepasst. Die Einhaltung wird dabei von unabhängigen Instituten überprüft (vgl.: OEKO-TEX Service GmbH, 2023, OEKO-TEX® STANDARD 100).
Kritisch zu betrachten ist die Bezeichnung Öko, die auch eine nachhaltige Produktion der Handtücher suggeriert. Tatsächlich können sogar synthetische, aus Erdöl produzierte Textilien das Siegel erhalten. Auch die Produktionsbedingungen spielen bei der Vergabe des Siegels nur eine untergeordnete Rolle.
GOTS (Global Organic Textile Standard)
Der Global Organic Textile Standard (Foto: gemeinfrei/wikimedia) ist ein international anerkannter Standard für Biotextilien, dessen Siegel auch auf vielen Handtüchern zu finden ist. Die Kriterien für die Vergabe des Siegels sind umfangreicher als beim Öko-Tex Standard 100, bei dem hauptsächlich die Verbrauchersicherheit des Endprodukts bewertet wird.
Um das GOTS-Siegel zu erhalten, müssen sich die Produzenten an eine Reihe von sozialen und ökologischen Standards halten. Für Bio-Abzeichen von GOTS muss das Handtuch zu mindestens 95 % aus Bio-Fasern bestehen. Zwar verbietet GOTS den Zusatz von problematischen Stoffen wie Schwermetallen, aromatischen Lösungsmitteln sowie Formaldehyd, jedoch wurden in der Vergangenheit auch Textilien getestet, die dennoch zu hohe Schadstoffwerte aufwiesen.(vgl.: Ökotest, 2018: Handtücher in der Sauna im Test)
Bio Baumwollhandtuch mit GOTS-Siegel fällt bei Schadstofftest durch
In einer Untersuchung von Ökotest wurden 16 Saunahandtücher auf Schadstoffe untersucht. Das einzige Handtuch, das als mangelhaft benotet wurde, war ausgerechnet das Handtuch aus Bio-Baumwolle, das mit dem Siegel GOTS (Global Organic Textile Standard) ausgezeichnet war. Der Anteil an Formaldehyd lag in dem Handtuch deutlich über dem Grenzwert, den dieses Siegel vorgibt. Formaldehyd wird dazu benutzt, Oberflächen zu glätten und ist in erhöhter Konzentration krebserzeugend.
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Was ist nachhaltiger, Mikrofaser oder Baumwolle?
Die Fasern von Mikrofaserhandtüchern bestehen aus Polyester bzw. Polyamid. Somit werden Mikrofaserhandtücher aus Erdöl hergestellt und haben daher eine deutlich schlechtere CO₂-Bilanz als Baumwollhandtücher. Zudem entsteht durch das Ablösen von Fasern Mikroplastik, welches in die Gewässer gelangt und dort sämtliche marinen Lebensformen gefährdet.
Eine Studie, welche das Ablösen von Mikrofasern von synthetischen Stoffen untersucht hat, kam zu dem Schluss, dass bei einem normalen Waschgang mit 6 kg Wäsche bis zu 700.000 Mikrofasern ins Abwasser gelangen.
👉 Die Studie finden Sie hier: Imogen E. Napper, 2016: Release of synthetic microplastic plastic fibres from domestic washing machines.
👉 Mehr zu dem Einfluss von Plastik und Mikroplastik auf das Ökosystem.
Fazit
Wer Schadstoffe vermeiden will, sollte auf das Siegel von Öko-Tex Standard 100 achten. Personen, denen Nachhaltigkeit wichtig ist, sollten zudem auf Mikrofaserhandtücher verzichten und auf das Logo GOTS achten. Zudem sollten Handtücher regelmäßig gereinigt werden, um Keim- und Schimmelbildung zu verhindern.
👉 Hier erfahren Sie mehr dazu, wie Sie Schimmel im Bad vermeiden können.
👉 Hier erfahren Sie mehr zu Schadstoffen in Kosmetika.