In diesem Artikel erfahren Sie:
✅ Das Gesundheitsrisiko von Induktionsherden
✅ Wie groß die Gefahr bei falscher Anwendung ist
✅ Wie Sie sich schützen können
Ist Kochen mit Induktion krebserregend?
Inhalt
Panikmache oder tatsächliche Gefahr?
Wer im Internet nach den Nachteilen von Induktionsherden sucht, wird schnell auf Artikel stoßen, in denen die elektromagnetischen Felder von Induktionsherden als ein gesundheitliches Risiko dargestellt werden. Die meisten dieser Artikel beziehen sich dabei auf eine Stellungnahmen der WHO, nach der elektromagnetische Felder als “möglicherweise krebserregend eingestuft” werden (vgl.: WHO, 2016 - Radiation: Electromagnetic fields).
Die WHO betont, dass, wenn ein tatsächlicher Zusammenhang zwischen elektromagnetischen Feldern und Krebs bestehen sollte, die Effekte verschwindend gering sind, verglichen mit vielen anderen Umweltfaktoren. Ein kausaler Zusammenhang zwischen elektromagnetischen Feldern und Krebs konnte in Tierversuchen nach Angaben der WHO bisher nicht nachgewiesen werden (vgl.: WHO, 2016 - Radiation: Electromagnetic fields). Elektromagnetische Felder können nach heutigem Forschungsstand keine Schäden im Erbgut erzeugen und gelten daher als nicht krebserregend (vgl.: Deutsche Krebsgesellschaft, 2023 - Krebsrisiko Strahlung).
Wie gefährlich sind Induktionsherde wirklich?
Aus den wenigen vorliegenden Tierstudien, welche die langfristigen Auswirkungen von Magnetfeldern untersucht hat, gibt es keine überzeugende Hinweise darauf, dass Induktionsherde ein gesundheitliches Risiko darstellen könnten (vgl.: Medical Tribune, 2018 - Induktionsherde belasten den Körper offenbar kaum)
Das elektromagnetische Feld, das von Induktionsherden erzeugt wird, ist zudem verglichen mit anderen Elektrogeräten relativ schwach. Bei einem Abstand von 3 cm zum Körper gibt der Fachverband Elektroapparate für Haushalt und Gewerbe Schweiz bei Induktionsherden eine Flussdichte von etwa 22 µT an. Diese liegt deutlich unter der elektromagnetischen Flussdichte vieler anderer Elektrogeräte.
Elektromagnetische Feldstärke von Haushaltsgeräten bei einem Abstand von 3 cm zum Gerät:
- Haartrockner (2000 µT)
- Rasierapparat (1500 µT)
- Bohrmaschine (800 µT)
- Mikrowelle (200 µT)
- Waschmaschine (50 µT)
- Bildschirm (50 µT)
- Induktionskochfeld (22 µT)
- Laptop (3 µT)
vgl.: Fachverband Elektroapparate für Haushalt und Gewerbe Schweiz, 2017 - Merkblatt zum Kochen mit Induktione.
Selbst wenn zukünftige Studien einen Zusammenhang zwischen elektromagnetischen Feldern und Krebs nachweisen könnten, wäre die Belastung durch Induktionskochfelder vermutlich deutlich geringer als die anderer Geräte.
Sind Induktionsherde bei falscher Anwendung gefährlich?
Nach dem Bundesumweltamt geht von einem Induktionsherd bei normaler Verwendung keine gesundheitliche Gefahr aus. Bei der Verwendung von Töpfen oder Pfannen, die nicht für Induktionsherde geeignet sind, können jedoch verstärkt Magnetfelder nahe am Herd auftreten. Eine direkte körperliche Gefährdung entsteht dadurch nicht, jedoch warnt das Bundesumweltamt vor einer möglicherweise lange andauernden Wirkung dieser Magnetfelder. Eine langfristig falsche Verwendung dieser Herdplatten sollte zur Sicherheit vermieden werden.
👉 Mehr dazu hier: Bundesumweltamt - Umwelt und Kindergesundheit
Das Bundesamt für Strahlenschutz geht selbst bei einer langfristigen Verwendung von falschem Kochgeschirr nicht von einer gesundheitlichen Beeinträchtigung aus, wobei diese nicht prinzipiell ausgeschlossen werden kann (vgl.: Bundesamt für Strahlenschutz, 2022 - Induktionsherd). Bei falscher Verwendung von Induktionsherden können die Strahlenwerte, die von der internationalen Kommission zum Schutz vor Nichtionisierender Strahlung festgelegten Grenzwert überschreiten (1 Hz – 100 kHz bei einer magnetischen Flussdichte von 27 Mikrotesla).te.
So reduzieren Sie die elektromagnetische Belastung
Das Bundesamt für Strahlenschutz empfiehlt folgende Maßnahmen, um eine höhere Belastung durch Magnetfelder von Induktionsherden zu vermeiden:
- Nur Töpfe und Pfannen in geeigneter Größe verwenden
- Kein Kochgeschirr mit unebenem Boden verwenden
- Nur Kochgeschirr verwenden, das für Induktionsherde geeignet ist
- Herdplatten ausschalten, wenn diese nicht bedeckt sind
- 5–10 Zentimeter Abstand vom Herd halten
- Bei mobilen Geräten auf die Hinweise des Herstellers achten (Einige Geräte können metallischen Untergrund erhitzen)
Gasherde sind gefährlicher
Durch Gasherde können Schadstoffe in die Raumluft gelangen, die tatsächlich nachweislich gesundheitsgefährdend sind. In einer aktuellen Studie, in der Gasherde in den USA untersucht wurden, konnte gezeigt werden, dass die meisten Herde sogar ausgeschaltet Schadstoffe ausstoßen (vgl.:Environmental Science and Technology, 2022 - Methane and NOx Emissions from Natural Gas Stoves, Cooktops, and Ovens in Residential Homes). Drei Viertel der Emission von Methan fand statt, während die Geräte nicht in Betrieb waren. Das Gas trat durch undichte Armaturen, Anschlüsse und Leitungen aus. Zudem gaben über die Hälfte der 53 untersuchten Gasherde auch Stickoxide in die Raumluft ab, welche Atemwegserkrankungen auslösen können. Gerade bei Gasherden empfehlen die Wissenschaftler daher zu lüften oder eine Dunstabzugshaube zu verwenden.
👉 Mehr dazu erfahren Sie in unserem Artikel: Wann benötigt man eine Abzugshaube?
Fazit
Für gesunde Menschen gibt es keine wissenschaftlichen Hinweise, dass bei einer korrekten Verwendung ein gesundheitliches Risiko durch die Verwendung eines Induktionsherdes besteht. Falls Sie ein körperliches Hilfsmittel, wie einen Herzschrittmacher tragen, fragen Sie Ihren behandelten Arzt, inwiefern die Funktionen des Geräts durch elektromagnetische Felder beeinflusst werden können.
Im Gegensatz zu elektromagnetischen Feldern gibt es eine Reihe von Schadstoffen, wie Schimmel, Asbest oder einige organische Verbindungen, deren gesundheitsgefährdende Wirkung klar belegt ist. Mit unseren Umwelttests können Sie Ihren Wohnraum auf diese Schadstoffe überprüfe lassen:
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