Algen können einen gravierenden Einfluss auf die Ökosysteme von Flüssen haben. Im August 2022 waren hunderte Tonnen toter Fische auf der Oder zu sehen. Dies entsprach nach den Angaben im Umweltausschuss etwa 25 % - 50 % des damaligen Fischbestands der Oder.
Das Berliner Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei geht davon aus, dass das Fischsterben auf die Bildung der Alge Prymnesium parvum zurückzuführen ist. Diese einzellige Alge kommt gewöhnlich nur in Salzwasser vor und gibt chemische Verbindungen an das Wasser ab, welche mit Ionen im Wasser reagieren. Dadurch entstehen verschiedene Toxine, die in erhöhter Konzentration für Fische tödlich sind.
Als Ursache der Algenbildung werden Industrieabwässer in Polen vermutet, die den Salzgehalt der Oder massiv gesteigert haben. Zudem verstärkten die historischen Niedrigstände des Flusses die Salzkonzentration. Algen können auch für den Menschen gefährlich sein. Sie kommen in jedem deutschen Fluss vor und einige Arten sind in erhöhter Konzentration sogar tödlich.
Gesundheitsgefahr Blaualgen
Blaualgen sind Einzeller und sorgen für die Trübe in Gewässern, die mit Algen besiedelt sind. Sie kommen häufiger in stillen Gewässern vor und an den Ufern von Flüssen, an denen das Wasser steht. Etwa ein Prozent aller Blaualgen produzieren eine Reihe von hochwirksamen Giften.
Ein Verschlucken einer größeren Menge von Wasser, das Blaualgen enthält, kann bereits zu Leber- und Nervenschäden führen. Insbesondere kleine Kinder, die Uferwasser verschlucken, sind aufgrund ihrer geringeren Körpermasse gefährdet.
Vermeiden Sie es daher, in Flüssen zu baden, in denen das Wasser eine starke Verfärbung hat und von Algenteppichen überzogen ist. In einigen Gewässern in Deutschland wird mit Schildern explizit vor Blaualgen gewarnt.