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Wie stark sind Fische mit Quecksilber belastet?
Schwermetalle befinden sich im Wasser jedes deutschen Flusses und reichern sich in Pflanzen und Tieren an. Für Fische, die in der EU verkauft werden, gibt es daher Grenzwerte für die Menge an Blei, Cadmium und Quecksilber, die in den Fischen vorkommen darf. Quecksilber stellt beim Konsum von Fischen die größte Gefahr für den Menschen dar, während der Blei- und Cadmiumgehalt meist sehr weit unter den Mengen liegt, die als gesundheitsgefährdend betrachtet werden. Das meiste Quecksilber, das in den deutschen Flüssen landet, stammt indirekt von Kohlekraftwerken. Der Energiesektor stößt in Deutschland pro Jahr 5 Tonnen des Nervengiftes als Gas aus. Durch den Regen gelangt das Quecksilber dann in Flüsse, Seen und das Meer.
Wie wirkt sich Quecksilber auf die Gesundheit aus?
Quecksilber ist ein Nervengift, das bei einer Einnahme von 150 bis 300 mg bereits zum Tod führen kann. Chronische Vergiftungen durch Quecksilber beeinflussen vor allem das Zentrale Nervensystem und können zu Sprach-, Seh- und Hörstörungen führen. Weitere typische Symptome einer Quecksilbervergiftung sind Nierenschäden sowie Geschwüre auf der Mundschleimhaut.
Die in der EU zugelassenen Mengen in Fisch reichen zwar nicht aus, um eine Quecksilbervergiftung zu erleiden, allerdings sind Ungeborene von dem Nervengift besonders gefährdet. Daher rät das Bundesinstitut für Risikobewertung Schwangeren dazu, auf den Verzehr von Thunfisch während der Schwangerschaft zu verzichten.
Nach der Deutschen Gesellschaft für Ernährung überwiegen bei einem moderaten Fischkonsum von etwa 1–2 Mahlzeiten pro Woche die gesundheitlichen Vorteile gegenüber der Schadstoffbelastung. Fettreiche Fische wie Lachs, Makrele und Hering besitzen langkettige n-3 Fettsäuren, deren Konsum nach der DGE vermutlich das Risiko für Herzinfarkte, Schlaganfälle und Stoffwechselstörungen vermindert.
Welchen Fisch kann man trotz Quecksilberbelastung essen?
Zwar gibt es keine Fische, die komplett frei von Quecksilber sind, allerdings gibt es zwischen verschiedenen Fischarten erhebliche Unterschiede in der durchschnittlichen Konzentration des Schwermetalls. Je höher ein Fisch in der Nahrungskette steht, desto höher ist im Schnitt die Konzentration. Darüber hinaus ist auch die Herkunft und das Alter des Fischs relevant, da ältere Fische über einen längeren Zeitraum Quecksilber anreichern können.
Flussfische wie Forelle, Karpfen und Saibling haben einen verhältnismäßig niedrigen Quecksilbergehalt, der im Durchschnitt 20-mal geringer ist als der von Butterfischen. Nach der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit besitzen Butterfische und Thunfische den größten Anteil von Quecksilber/kg:
Fischart | Mikrogramm Quecksilber pro Kg |
Butterfisch | 677 µg / kg |
Thunfisch | 290 µg / kg |
Saibling | 33 µg / kg |
Karpfen | 26 µg / kg |
Lachs | 23 µg / kg |
Forelle | 20 µg / kg |
Klicken Sie hier für eine ausführlichere Tabelle mit der tolerierbaren Mengen an Quecksilber bei der Nahrungsaufnahme.