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100 Millionen Tonnen weltweit – Wasserverschmutzung durch Plastik
Global sorgt Plastik, das über die Flüsse in die Meere gelangt, für die größte Wasserverschmutzung. Es macht drei Viertel der gesamten Müllmenge in den Weltmeeren aus und hat dramatische Folgen für das gesamte Ökosystem der Erde. Millionen von Meerestieren und Vögeln sind bereits an den Folgen von Plastikabfall gestorben.
Die großen Inseln aus Müll, welche die Meere überziehen, machen dabei nur den kleinsten Teil des Plastiks aus. Das meiste Plastik versinkt im Meer und zersetzt sich. Durch diese Zersetzung entstehen immer kleinere Plastikteilchen. Unter einem Durchmesser von 5 Millimetern werden diese als Mikroplastik bezeichnet. Die Zersetzung des Plastiks wird immer feiner, bis hin zu Partikeln im Nanobereich, die kleiner als Blutzellen sind. Eine komplette Filterung von großen Wassermengen ist in diesem Bereich kaum noch möglich. Die langfristigen gesundheitlichen Folgen auf den Menschen sind bisher noch nicht ausreichend erforscht – jedoch konnte gezeigt werden, dass Mikroplastik von den Epithelzellen des menschlichen Darms aufgenommen werden kann. Nach einer Studie des WWF nimmt ein Mensch im Durchschnitt 5 Gramm Mikroplastik pro Woche zu sich. Dies entspricht ungefähr dem Gewicht einer Kreditkarte.
Plastikabfälle in Deutschland
Im internationalen Vergleich gibt es in deutschen Flüssen relativ wenig Plastikabfälle. Der Rhein transportiert pro Jahr etwa 20–31 Tonnen Plastikabfälle und 8–10 Tonnen Mikroplastik ins Meer. Fast 10 % aller globalen Plastikabfälle, die jährlich in das Meer fließen, werden von nur einem einzigen Fluss verursacht:
Wussten Sie ..?
Mehr als 10.000-mal der Menge des Rheins: Der chinesische Fluss Jangtse befördert jährlich etwa 333.000 Tonnen Plastikabfall ins Meer!
Wir empfehlen auf sämtliche Produkte wie Kosmetika zu verzichten, die Mikroplastik enthalten. Durch die Kanalisation kann Mikroplastik auch über Kläranlagen in die Flüsse gelangen. Mehr Informationen zu Kläranlagen finden Sie im Abschnitt: Die Kläranlage – Wie funktioniert sie und was kann sie filtern?
Welche Lösungen gibt es?
In den letzten Jahren gab es einige Projekte, in denen Barrieren in Flüssen und Meeren errichtet wurden, um Plastikmüll aus dem Wasser zu filtern. Das bekannteste dieser Projekte ist das Projekt Ocean Cleanup von dem Niederländer Boyan Slat. Die im erste im Pazifik treibende Auffangstation konnte bisher 9 Tonnen Plastikmüll aufnehmen und hat eine geschätzte Kapazität von etwa 10–15 Tonnen pro Jahr.
Ein Beispiel für ein deutsches Projekt ist der Rheinkrake, der seit Ende 2022 auf dem Rhein in Köln schwimmt. In dieser schwimmenden Konstruktion befinden sich zwei große Fangkörbe, vor denen ein Rechen angebracht ist, der verhindert, dass Treibholz in die Körbe gelangt. Die zusammen etwa 6 Meter breiten Fangkörbe werden alle zwei Wochen gelehrt und in einer Kooperation mit der Universität Bonn analysiert. Auf der Internetseite des Projekts Rheinkrake finden Sie weitere Informationen.