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Unter welchen Bedingungen kann eine Färbung (SAK 436 nm) im Wasser nachgewiesen werden?

Der Hauptgrund für die Einführung des Parameters „Färbung“ in der Wasseranalyse sind Huminstoffe, also organische Substanzen aus dem Boden. In einigen Wässern treten diese in so hohen Konzentrationen auf, dass das Leitungswasser braun erscheint.

Nachweis Färbung (SAK 436 nm)

Die Farbskala reicht dabei von blassem Gelb bis hin zu tiefem Dunkelbraun bis Schwarz. Die Färbung durch Huminstoffe wird mithilfe des Spektralen Absorptionskoeffizienten (SAK) bei 436 nm bestimmt, einer Wellenlänge, die dem blauen Licht entspricht und besonders empfindlich auf gelbe Färbungen reagiert.

Auch Eisen im Wasser kann dazu führen, dass das Leitungswasser gelb erscheint, wobei dies über den Parameter „mg/L Eisen“ klarer quantifiziert wird. In seltenen Fällen kann auch Abwassereintrag ins Brunnenwasser eine Gelbfärbung verursachen.1,2

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Welche gesundheitliche Relevanz hat die Färbung des Wassers?

Erhöhte Konzentrationen organischer Substanzen (Huminstoffe) durch natürliche Prozesse können eine Färbung bei einem SAK-Wert von 436 nm verursachen. Auch gelöstes Eisen(II) trägt zur Verfärbung des Wassers bei. In der Regel ist eine Färbung in diesem Spektralbereich gesundheitlich unbedenklich.

Es wird jedoch empfohlen, zusätzliche Parameter der Wasseranalyse zu prüfen, um mikrobiologische Verunreinigungen oder das Eindringen von Abwasser ins Grundwasser auszuschließen, da auch diese eine Färbung hervorrufen und die Wasserqualität negativ beeinflussen können.1,2

Welche Wasseraufbereitung für die Entfernung der Färbung geeignet ist und viele weitere Verfahren, wie Sie Ihr Wasser reinigen können, erfahren Sie im Artikel: Aufbereitungsverfahren für Eigenwasserversorger

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Was ist zu tun bei einer Grenzwertüberschreitung der Färbung im Wasser?

Wird der Grenzwert 0,50 m-1 für Färbung (SAK 436 nm) überschritten, so beachten Sie bitte Folgendes:

❗Melden Sie den Befund unverzüglich an das zuständige RKI-Gesundheitsamt.

❗Kurzzeitige Überschreitungen bleiben oftmals außer Betracht

❗Prüfen Sie weitere Parameter der Wasseranalyse auf Auffälligkeiten, um eine mikrobiologische Verunreinigung oder den Eintrag von Abwasser auszuschließen

❗In Wasseraufbereitungsanlagen werden Huminstoffe z.B. durch Aktivkohle eliminiert, bzw. bei
     Zugabe von Desinfektionsmitteln zersetzt4

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Wie wird die Färbung im Labor bestimmt?

Reines Wasser ist farblos. Durch eine schwache Absorption im Infrarotbereich erscheint Wasser schwach hellblau, da es die Komplementärfarbe reflektiert.

Gelöste Stoffe, die mit Licht reagieren, bewirken einen spektralen Absorptionskoeffizienten SAK, gemessen in 1/m. SAK = 1 bedeutet, dass der Strahlenfluss um eine Zehnerpotenz im Abstand von 1 m von der Lichtquelle geschwächt wird (10 % Durchlässigkeit nach 1 m).

Die Absorption des Lichtes wird mithilfe eines Spektralphotometers bei 436 nm gemessen.

Die Bestimmung der Färbung erfolgt unter Berücksichtigung der DIN EN ISO 7887:2012-04.2,3,5

Spektralphotometer

Wie kann ich eine Wasserprobe im Labor beauftragen?

Verweise

1 Vgl. SAK436 - Absorption von sichtbarem Licht | Nds. Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz (niedersachsen.de). (Abgerufen am 12.03.2025)

2 Vgl. W. Kölle: Wasseranalysen – richtig beurteilt, 2010, Wiley-VCH.

3 Vgl. R. Nießner (Hrsg.): Höll Wasser – Nutzung im Kreislauf: Hygiene, Analyse und Bewertung, 2020, de Gruyter.

4 Vgl. Die Trinkwasserverordnung 2023, Erläuterungen, Änderungen, Rechtstexte, Beuth.

5 Vgl. DIN EN ISO 7887:2012-04.