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Wie gelangen Keime ins Trinkwasser?

Keime können auf unterschiedlichen Wegen in das Brunnenwasser gelangen. Eine anschauliche Darstellung dazu finden Sie unter: typische Probleme im Brunnenwasser und deren Ursachen

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Was bedeutet die Koloniezahl bei 22 °C und 36 °C und welche gesundheitliche Bedeutung hat sie?

Die Koloniezahl dient als Indikator für die allgemeine mikrobiologische Belastung des Trinkwassers. Sie gibt keine näheren Hinweise auf Krankheitserreger.

Die Bebrütungstemperatur ist ein Indiz für die Herkunft der Bakterien:

Bei 22 °C wächst die Mehrzahl der sogenannten Umweltbakterien. Sie kommen in Wasser und Boden vor und können eine Nachverkeimung in Rohrleitungssystemen verursachen.

Bei 36 °C finden wärmeliebende Bakterien die optimalen Wachstumsbedingungen. Es wird die Körpertemperatur von Säugetieren simuliert.1

Aus gesundheitlicher Sicht ist vollständig keimfreies Wasser nicht notwendig.

Bis zu 100 KBE dürfen bei Koloniezahl 22 °C und 36 °C pro 1 ml Probe nachgewiesen werden.

Eine Grenzwertüberschreitung, aber auch ein plötzlicher Anstieg der Koloniezahl im Brunnenwasser gibt einen Hinweis auf eine mikrobielle Belastung des Trinkwassers. Die Ursachen können eine mangelhafte Aufbereitung, Rohrbrüche, Biofilmbildung bzw. Stagnation des Wassers sein. Deshalb ist es wichtig, die Ursache zu suchen und Maßnahmen einzuleiten, um eine weitere Verkeimung und die Gefahr eines Eintrags von Krankheitserregern zu verhindern.2

✔️Gut zu wissen …

Treten in einer neuen Leitung anhaltend erhöhte Koloniezahlen auf, die nicht auf Verunreinigungen zurückzuführen sind, sollte das Wasser über mehrere Wochen regelmäßig ausgetauscht werden. In dieser Zeit bildet sich ein Biofilm, welcher die Mikroorganismen in der Leitung stabilisiert. Diese Maßnahme sollte von regelmäßigen Beprobungen begleitet werden.3
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Was ist zu tun bei einer Grenzwertüberschreitung der Koloniezahl im Hausbrunnen?

Wird der Grenzwert für die Koloniezahl bei 22 °C oder 36 °C überschritten, so gehen Sie bitte wie folgt vor:

❗Melden Sie den Befund unverzüglich an das zuständige RKI-Gesundheitsamt.

❗Suchen Sie umgehend nach der Ursache, um einen möglichen Eintrag von Krankheitserregern zu verhindern

❗Leiten Sie in Rücksprache mit dem Gesundheitsamt Maßnahmen ein (z.B. intensive Spülungen oder gezielte Desinfektionen der Leitungsabschnitte)

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Welche Bedingungen beeinflussen die Verkeimung im Trinkwasser?

Temperatur

Nach Trinkwasserverordnung soll die Temperatur 25 °C nicht überschreiten. Wird dieser Wert unterschritten, so in der Regel nicht mit einer Vermehrung der Keime zu rechnen.   Klimaveränderung, bauliche Verdichtung, Ausbau der Fernwärme oder Rückgang des Wasserverbrauchs führen jedoch häufiger zu erhöhten Wassertemperaturen. Diese können sich nachteilig auf die mikrobiologischen Parameter auswirken.4

Unter aeroben Bedingungen wurde kein oder nur ein geringes Wachstum von coliformen Bakterien festgestellt. Dagegen haben sie unter anaeroben Bedingungen einen Wachstumsvorteil. Dies bedeutet, dass die Keime insbesondere in Speicherbehältern und Filtermaterial überdauern und im begrenzten Umfang auch vermehren können.5

👉 Im Rahmen des Forschungsprojektes „MibiTemp“ erforscht der DVGW die Vermehrungsansprüche verschiedener Erregergruppen. Mittels moderner molekularbiologischer Verfahren soll der Temperatureffekt auf die Zusammensetzung der mikrobiellen Gemeinschaft überprüft werden, um ganzheitliche mikrobiologische Aussagen zu ermöglichen.6

Stagnation

Werden aus einem Behälter oder aus Leitungen längere Zeit kein Wasser entnommen, so spricht man von Stagnationswasser. Bei vorübergehender Nichtnutzung (z.B. über Nacht) reicht es aus, das Wasser kurz ablaufen zu lassen. Dauerhaft unzureichend oder gar nicht genutzte Trinkwasserabschnitte stellen eine latente Gefahr für die übrige Trinkwasser-Installation dar. Die Stagnationsleitungen sollten durch ein Absperrventil vorübergehend oder ganz abgetrennt werden. Typische Stellen sind Außenzapfhähne, selten genutzte Gäste-WCs oder Ferienwohnungen.7

Materialien

Alle Materialien, die in Kontakt mit Trinkwasser kommen, müssen in ihrer Zusammensetzung und Herstellung unbedenklich sein, damit sie nicht die Qualität des Trinkwassers verschlechtern.

Sofern die Materialien keine Nährstoffe abgeben, findet keine Vermehrung der Keime statt.

Verwenden Sie nur zugelassene Materialien für Ihre Trinkwasser-Installation!

Material Eigenschaften
Schmelztauchverzinkte Eisenwerkstoffe • Widerstandsfähig
• Verzinkung bietet keinen Schutz vor Roststellen
• Vorgaben der DIN 50930-6 müssen eingehalten werden
• Nur Kaltwasser, keine Warmwasserleitungen
• Einbau nicht nach kupfernen Bauteilen
• Korrodieren kupferhaltiges Wasser
Nicht rostender Stahl (Edelstahl) • Uneingeschränkter Einsatz in der Trinkwasser-Installation
• Besonders geeignet für Krankenhäuser
• Mischinstallationen mit anderen Rohren möglich
Kupfer • Nach DIN 50930-6 erlaubt bei pH-Wert ≥ 7,4
• pH-Werte zwischen 7,0 bis 7,4 und TOC-Gehalt ≤ 1,5 mg/l
Kunststoffe • Unempfindlich gegenüber Korrosion
• Leicht verlegbar
• Empfindlich gegenüber mechanischer Beanspruchung, UV-Bestrahlung und niedrigen Temperaturen
• PVC-U nur für Kaltwasser bis 20 °C
• PVC-C für Kalt- und Warmwasser
• PE-HD für erdverlegte Leitungen
• PE-X bis 10 bar und 95 °C
• PB für hohe Flexibilität
Mehrschichtige Metallverbundwerkstoffe • Kombinieren die Vorteile von Metall und Kunststoff
• Hohe Stabilität
• Geringe Längenausdehnung
• Korrosionsbeständig
• Flexibel und leicht verlegbar8,9
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Welche Bedingungen beeinflussen die Verkeimung im Trinkwasser?

Temperatur

Nach Trinkwasserverordnung soll die Temperatur 25°C nicht überschreiten. Wird dieser Wert unterschritten, so in der Regel nicht mit einer Vermehrung der Keime zu rechnen.   Klimaveränderung, bauliche Verdichtung, Ausbau der Fernwärme oder Rückgang des Wasserverbrauchs führen jedoch häufiger zu erhöhten Wassertemperaturen. Diese können sich nachteilig auf die mikrobiologischen Parameter auswirken.4

Unter aeroben Bedingungen wurde kein oder nur ein geringes Wachstum von coliformen Bakterien festgestellt. Dagegen haben sie unter anaeroben Bedingungen einen Wachstumsvorteil. Dies bedeutet, dass die Keime insbesondere in Speicherbehälter und Filtermaterial überdauern und im begrenzten Umfang auch vermehren können.5

👉 Im Rahmen des Forschungsprojektes “MibiTemp“ erforscht der DVGW die Vermehrungsansprüche verschiedener Erregergruppen. Mittels moderner molekularbiologischer Verfahren soll der Temperatureffekt auf die Zusammensetzung der mikrobiellen Gemeinschaft überprüft werden, um ganzheitliche mikrobiologische Aussagen zu ermöglichen.6

Stagnation

Werden aus einem Behälter oder aus Leitungen längere Zeit kein Wasser entnommen, so spricht man von Stagnationswasser. Bei vorübergehender Nichtnutzung (z.B. über Nacht) reicht es aus, das Wasser kurz ablaufen zu lassen. Dauerhaft unzureichend oder gar nicht genutzte Trinkwasserabschnitte stellen eine latente Gefahr für die übrige Trinkwasser-Installation dar. Die Stagnationsleitungen sollten durch ein Absperrventil vorübergehend oder ganz abgetrennt werden. Typische Stellen sind Außenzapfhähne, selten genutzte Gäste-WC`s oder Ferienwohnungen.7

Materialien

Alle Materialien, die in Kontakt mit Trinkwasser kommen, müssen in ihrer Zusammensetzung und Herstellung unbedenklich sein, damit sie nicht die Qualität des Trinkwassers verschlechtern.

Sofern die Materialien keine Nährstoffe abgeben, findet keine Vermehrung der Keime statt.

Verwenden Sie nur zugelassene Materialien für Ihre Trinkwasserinstallation!

Schmelztauchverzinkte Eisenwerkstoffe
  • Widerstandsfähig
  • Verzinkung bietet keinen Schutz vor Roststellen
  • Vorgaben der DIN 50930-6 müssen eingehalten werden
  • Nur Kaltwasser, keine Warmwasserleitungen
  • Einbau nicht nach kupfernen Bauteilen
  • Korrodieren kupferhaltiges Wasser
Nichtrostender Stahl (Edelstahl)
  • Uneingeschränkter Einsatz in der Trinkwasserinstallation
  • Besonders geeignet für Krankenhäuser
  • Mischinstallationen mit anderen Rohren möglich
Kupfer
  • Nach DIN 50930-6 erlaubt bei pH-Wert ≥ 7,4
  • pH-Werte zwischen 7,0 und 7,4, wenn TOC-Gehalt ≤ 1,5 mg/l
Kunststoffe
  • Unempfindlich gegenüber Korrosion
  • Leicht verlegbar
  • Empfindlich gegenüber mechanischer Beanspruchung, UV-Bestrahlung und niedrigen Temperaturen
  • PVC-U nur für Kaltwasser bis 20°C
  • PVC-C für Kalt- und Warmwasser
  • PE-HD für erdverlegte Leitungen
  • PE-X bis 10 bar und 95°C
  • PB für hohe Flexibilität
Mehrschichtige Metallverbundwerkstoffe
  • Kombinieren die Vorteile von Metall und Kunststoff
  • Hohe Stabilität
  • Geringe Längenausdehnung
  • Korrosionsbeständig
  • Flexibel und leicht verlegbar 8,9
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Wie wird die Koloniezahl im Labor bestimmt?

Die Bestimmung der Gesamtkeimzahl erfolgt durch das Plattenverfahren. Dabei wird jeweils 1 ml der Probe auf eine Platte aufgetragen und mit nährstoffreichen Nährböden (1 % Fleischextrakt, 1 % Pepton) vermengt. Die Platten werden bei 22 °C und 36 °C bebrütet. Nach der Inkubationszeit von 48 h lassen sich die Kolonien, welche sich auf der Platte gebildet haben, mit 6- bis 8-facher Lupenvergrößerung auszählen. 

Als Kolonie wird eine sichtbare Ansammlung identischer Mikroorganismen, bzw. Zellen bezeichnet, welche auf einem Nährmedium wachsen.

Grafische Abbildung, wie man die Koloniezahl bestimmt.

Wie kann ich eine Wasserprobe im Labor beauftragen?

Verweise

1 Vgl. Koloniezahl bei 22°C (Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt) und Koloniezahl bei 36°C (Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt). (Abgerufen am 12.03.2025)

2 Vgl. Beuth, Die Trinkwasserverordnung 2023, Erläuterungen, Änderungen, Rechtstexte, 2023. (Abgerufen am 12.03.2025)

3 Vgl. DVGW, Erkennen und Beurteilen der Ursachen mikrobiologischer Verunreinigungen, 2021. (Abgerufen am 12.03.2025)

4 Vgl. Verordnung über die Qualität von Wasser für den menschlichen Gebrauch (Trinkwasserverordnung - TrinkwV), 2023. (Abgerufen am 12.03.2025)

5 Vgl. Umwelt-Online: Coliforme Keime im Trinkwasser. (Abgerufen am 12.03.2025)

6 Vgl. DVGW e.V.: W 202016 MibiTemp. (Abgerufen am 12.03.2025)

7 Vgl. Ratgeber: Trinkwasser aus dem Hahn (Umweltbundesamt). (Abgerufen am 12.03.2025)

8 Vgl. Rohrleitungen und Werkstoffe (Baunetz Wissen). (Abgerufen am 12.03.2025)

9 Vgl. DVGW e.V.: Materialien und Produkte. (Abgerufen am 12.03.2025)