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Was bedeutet die Säurekapazität im Trinkwasser?

Die Säurekapazität beschreibt die Fähigkeit eines Wassers, Säure aufzunehmen, ohne dass der pH-Wert unter einen bestimmten Wert sinkt – sie misst somit die Pufferkapazität des Wassers.

Im Grundwasser mit pH-Werten zwischen 4,3 und 8,2 wird die Säurekapazität bis zu einem pH-Wert von 4,3 (KS4,3) bestimmt, ein Bereich, der bei den meisten Eigenwasserversorgern relevant ist.

Im pH-Bereich von 4,3 bis 8,2 liegen Karbonate überwiegend als Hydrogenkarbonate vor. Daher ist die Säurekapazität bis pH 4,3 ein direktes Maß für den Gehalt an Hydrogenkarbonat in der Wasserprobe.1

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Weshalb wird die Säurekapazität im Trinkwasser bestimmt?

Die Säurekapazität gibt an, wie viel Säure eine bestimmte Menge Wasser aufnehmen kann, bevor ein festgelegter pH-Wert erreicht wird, und zeigt somit die Stabilität des Wassers gegenüber Säureeinträgen.

Im natürlichen Wasser beruht die Säurekapazität auf der puffernden Wirkung von gelösten Karbonaten und Hydrogenkarbonaten.

Wasser mit niedriger Säurekapazität neigt zu schnellen pH-Schwankungen. Dies kann die Korrosion in Leitungen und Armaturen begünstigen. Ein guter Puffer schützt vor diesen Schäden.

Bei der Aufbereitung (z.B. Flockung) und Desinfektion (z. B. Chlor) ist ein stabiler pH-Wert wichtig. Ist der KS4,3 - Wert kleiner als 0,7 mmol/l, empfiehlt sich eine Aufhärtung des Wassers, um einen stabilen pH-Wert im Wasser zu gewährleisten. (Artikel: Aufbereitungsverfahren)

Die Säurekapazität bis zu einem pH-Wert von 4,3 (KS4,3) wird außerdem benötigt, für das Rechenverfahren zur Bestimmung der Calcitsättigung nach DIN 38404 (Artikel: Calcitlösekapazität)

Sie ist eine wichtige Grundlage für die Berechnung der Karbonathärte nach DIN 38409 (Artikel: Wasserhärte)3,4,5

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Wie wird die Säurekapazität im Trinkwasser bestimmt? 

Die Säurekapazität beschreibt die Fähigkeit einer Wasserprobe, Säure aufzunehmen

Die Säurekapazität (KS4,3) gibt an, wie viel Hydroniumionen (HO) eine Wasserprobe bis zu einem bestimmten pH-Wert aufnehmen kann.

Um den KS4,3 zu bestimmen, wird ein festgelegtes Probenvolumen zunächst mit wenigen Tropfen Cooper-Indikator versetzt, der einen Farbumschlag ermöglicht. Anschließend titriert man die Probe mit Salzsäure der Konzentration 0,1 mol/l. Der pH-Wert von 4,3 ist erreicht, wenn sich die Farbe der Lösung von stahlblau zu zwiebelschalenfarben ändert.

Die Säurekapazität KS4 mmol/L wird dann nach folgender Formel berechnet:

Ein Bild, das Text, Schrift, Screenshot, Reihe enthält.

Automatisch generierte Beschreibung

V = verbrauchtes Volumen der Salzsäurelösung (L)

c = Stoffmengenkonzentration der Salzsäure (mol/l) 6

Wie kann ich eine Wasserprobe im Labor beauftragen?

Verweise

  1. Vgl. W. Kölle, Wasseranalysen – richtig beurteilt, 2010, Wiley-VCH, S. 314 – 315
  2. Vgl. Säurekapazität pH 4,3 | Nds. Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz
  3. Vgl. R. Nießner (Hrsg.): Höll Wasser – Nutzung im Kreislauf: Hygiene, Analyse und Bewertung, 2020, de Gruyter
  4. Vgl. DIN 38404-10 Berechnung der Calcitsättigung eines Wassers, 2013
  5. Vgl. DIN 38409-6 Härte eines Wassers, 1986
  6. Vgl. chemie.de/lexikon/Wasseranalyse.html