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Regelmäßige Untersuchung des Trinkwassers

Laborgefäß mit Wasser gefüllt
  • Durch die jährliche Untersuchungen Ihres Trinkwassers erhalten Sie genaue Informationen über die Zusammensetzung des wichtigsten Lebensmittels, das Sie täglich konsumieren. Sollte dabei festgestellt werden, dass Schadstoffe oder Krankheitserreger enthalten sind, können Sie umgehend die notwendigen Maßnahmen zur Behebung ergreifen.
  • Denken Sie daran bei Ereignissen, welche die Wasserhygiene gefährden könnten, wie z. B. Baumaßnahmen oder Starkregen zwischen dem jährlichen Turnus der geforderten Wasseruntersuchung ihr Brunnenwasser zusätzlich kontrollieren zu lassen. Durch frühzeitige Kontrollen können Sie eine nachteilige Veränderung erkennen und Maßnahmen einleiten. Auch eine nur kurz andauernde mikrobielle Belastung des Trinkwassers reicht unter Umständen schon aus, um einen gesundheitlichen Schaden anzurichten.1,2

Weitere Informationen erhalten Sie in den Artikeln „Relevante Parameter“ und „Typische Probleme im Brunnenwasser und deren Ursachen“.

Gefährdungen in der Umgebung erkennen

Trinkwasseruntersuchungen sind unerlässlich, bieten jedoch lediglich eine „Momentaufnahme“ zum Zeitpunkt der Probenahme. Viele potenzielle Probleme können Sie dennoch durch gezielte und regelmäßige Sichtkontrollen frühzeitig erkennen.

Eine saubere Umgebung rund um Ihren Brunnen oder Ihre Quelle ist entscheidend für die Erhaltung der Trinkwasserqualität. Deshalb sollten Sie regelmäßig alle drei Monate nach möglichen „Störenfrieden“ Ausschau halten – also nach Gefährdungen in der Umgebung oder Problemen an der Anlage.

Als Ihr fachkundiger Partner zeigen wir Ihnen im Folgenden, auf welche Gefährdungen und Mängel Sie bei der Begehung achten sollten.

👉Einrichtungen zur dezentralen Abwasserentsorgung sowie Jauchegruben:

Häusliches Abwasser ist immer mikrobiell belastet ist und kann Krankheitserreger enthalten.

Durch undichte Sammelgruben, Klärteiche oder Kanalleitungen sowie Sickergruben kann es ins Grundwasser gelangen.

Daher muss die Sammlung und Ableitung von Abwasser über dichte Sammelgruben oder fachgerecht betriebene
Kleinkläranlagen erfolgen.

Auch Jauchegruben müssen dicht sein. Diese Anlagen sollten in möglichst großem Abstand (mindestens 25 Meter gemäß DIN 2001-1) vom Hausbrunnen und stets hang- sowie grundwasserstromabwärts des Brunnens oder der Quellfassung angelegt werden.

👉Tiere und Viehhaltung:

Gefährdungen können beispielsweise von Viehweiden, Viehställen, Tiergehegen, Wildfütterungsstellen, Luderplätzen, Wildäckern oder Wintergattern ausgehen, da Tiere Krankheitserreger ausscheiden.

Diese Ausscheidungen können durch unsachgemäße Lagerung in Stallungen oder auf Weideplätzen, Pferchen und Schaftrieben ins Grund- und Quellwasser gelangen.

Solche Wasserverunreinigungen können insbesondere nach Starkregen oder während der Schneeschmelze auftreten und zu einer mikrobiellen Belastung des Trinkwassers führen.

Auch unsachgemäße Lagerung von Gülle und Festmist oder deren nicht fachgerechte Ausbringung kann mikrobielle Verunreinigungen verursachen.

Um die Qualität des Grundwassers zu schützen, sollte Viehhaltung auf dem eigenen Grundstück im Grundwasseranstrom möglichst vermieden werden.

Grundsätzlich sollte die Tierhaltung weit entfernt und immer hang- sowie grundwasserstromabwärts vom Hausbrunnen erfolgen.

Zudem sollte die Umgebung eines Brunnens in einem Radius von mindestens 4 Metern (bei Quellfassungen mindestens 20 Metern in Richtung des zuströmenden Wassers) eingezäunt werden, um den Zugang von Tieren zu verhindern. Zäune bieten außerdem Schutz vor Vandalismus.

Falls dieser Bereich nicht vollständig in Ihrem Eigentum ist, sollten Sie in Absprache mit Ihren Nachbarn sicherstellen, dass er eingezäunt ist und dass Sie bei Bedarf Zugang zu diesem Bereich haben, während der Zutritt unbefugter Personen unterbunden wird.

Die Lagerung von Gülle und Festmist sollte ebenfalls weit entfernt und immer hang- sowie grundwasserstromabwärts vom Hausbrunnen erfolgen, wobei der Mindestabstand zur Brunnenfassung mindestens 25 Meter betragen sollte.

👉Ackerbau:

Die landwirtschaftliche Nutzung der Flächen in der unmittelbaren und weiteren Umgebung kann zu einer Belastung des Grund- oder Quellwassers mit Nitrat, Pflanzenschutz- oder Schädlingsbekämpfungsmitteln sowie Krankheitserregern führen.

Nitratbelastungen können durch Überdüngung oder unsachgemäße Düngung zu ungünstigen Zeitpunkten entstehen, während Belastungen durch Pflanzenschutz- oder Schädlingsbekämpfungsmittel oft aus falscher Lagerung oder unsachgemäßer Anwendung resultieren.

Auch auf Ihrem eigenen Grundstück sollte jegliche Düngung sowie der Einsatz von Pflanzenschutz- oder Schädlingsbekämpfungsmitteln im Einzugsbereich von Brunnen und Quellen vermieden werden. Die Lagerung und Zubereitung von Dünger und Pflanzenschutzmitteln sollte stets weit entfernt und immer hang- sowie grundwasserstromabwärts vom Hausbrunnen erfolgen.

👉Park- oder Gartenanlage, Gärtnereien und Sportplätze:

Bei der Pflege des eigenen Gartens, benachbarter Gärten, Gärtnereien sowie Sport- und Golfplätzen werden häufig Dünger sowie Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmittel eingesetzt. Diese Substanzen können ins Grund- oder Quellwasser gelangen.

Es ist wichtig, übermäßige Düngung und den übermäßigen Einsatz von Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmitteln in der Nähe des Brunnens oder der Quellfassung zu vermeiden.

👉Lagerung und Anwendung von wassergefährdenden Stoffen:

Die unsachgemäße Lagerung und Anwendung wassergefährdender Stoffe in der Nähe des Hausbrunnens kann das Grundwasser verunreinigen.

Besonders vorsichtig sollten Sie mit Heizöl, Treibstoffen, Farben und Lacken sowie Abfällen umgehen. Auch benachbarte Autostellplätze, Garagen oder gewerblich genutzte Grundstücke sind zu beachten.

Dabei ist nicht nur die aktuelle Lagerung von Bedeutung; auch frühere Lagerpraktiken können eine Gefahr für das Trinkwasser darstellen, wenn sie in der Vergangenheit zu Boden- oder Grundwasserbelastungen geführt haben.

Es ist unerlässlich, die Lagerung und Anwendung der genannten Stoffe im Umfeld des Hausbrunnens zu vermeiden. Dies gilt ebenso für die Reinigung von Behältern mit wassergefährdendem Inhalt sowie von Maschinen und Fahrzeugen im Fassungsbereich.

Wenn Sie solche Stoffe besitzen, sollten Sie sicherstellen, dass sie so gelagert werden, dass das Grundwasser nicht gefährdet wird, beispielsweise in Auffangbehältern oder doppelwandigen Behältern, die regelmäßig überprüft werden.

Informationen zu den relevanten Anforderungen finden Sie in den Verordnungen über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen finden Sie unter: BMUV: Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen | Gesetze und Verordnungen. Beachten Sie dabei auch die Vorgaben der jeweiligen Bundesländer.

👉Bäche, künstliche Entwässerungsgräben, Fischteiche

Zwischen Grundwasser und potenziell verunreinigtem Oberflächenwasser aus nahegelegenen Bächen, Gräben oder Teichen können Kurzschlussströmungen auftreten. Diese Strömungen haben die Fähigkeit, Schadstoffe und Mikroorganismen von weiter entfernten Flächen in die Nähe der Trinkwasseranlage zu transportieren.

Um das Risiko einer Kontamination zu minimieren, sollten Bäche, Gräben und Teiche in möglichst großem Abstand vom Hausbrunnen angelegt werden und stets hang- sowie grundwasserstromabwärts des Brunnens oder der Quellfassung liegen.

👉Grabungen, Bohrungen und sonstige Tiefbaumaßnahmen

Nicht abgedichtete Bohrungen und unsachgemäß durchgeführte Baumaßnahmen in der Umgebung können das Grundwasser verunreinigen. Grabungen, Bohrungen und andere Tiefbaumaßnahmen im Einzugsbereich des Hausbrunnens oder der Quellfassung, bei denen das natürliche Erdreich beeinträchtigt wird, sollten möglichst vermieden werden. Wenn dies nicht möglich ist, sollten diese Arbeiten ausschließlich von Fachfirmen durchgeführt werden.

👉Grabungen, Bohrungen und sonstige Tiefbaumaßnahmen

Regenwasser kann während seines Abflusses über die Oberfläche und beim Durchqueren eines leicht durchlässigen Bodens Schadstoffe und Mikroorganismen aufnehmen und ins Grundwasser eintragen.

Der Fassungsbereich in unmittelbarer Nähe des Brunnens (Durchmesser: 4 Meter) sollte daher möglichst undurchlässig versiegelt sein, beispielsweise mit Beton oder einer Lehm-/Tonschicht.

Zudem sollte der Bereich ein Gefälle vom Brunnen weg aufweisen. Die Ableitung von Regen- oder Schmelzwasser muss so gestaltet sein, dass es nicht neben dem Brunnen oder der Quellfassung versickern kann.

Durch gezielt angelegte Vertiefungen im Gelände sollte außerdem verhindert werden, dass Regen- oder Schmelzwasser in Richtung des Brunnens oder der Quelle fließt

👉Grabungen, Bohrungen und sonstige Tiefbaumaßnahmen

Wurzeln von Bäumen und Gehölzen können das Brunnen- oder Quellfassungsbauwerk beschädigen, und somit das Eindringen von Schadstoffen und Mikroorganismen in die Anlage ermöglichen.

Bäume und Gehölze sollten im Fassungsbereich nicht vorhanden sein.

Bei Bohr- oder Schachtbrunnen sollte ein Bereich von 4-10 Metern um den undurchlässigen unmittelbaren Fassungsbereich herum mit Gras bewachsen sein.

Dieses dient als „Wasserfilter“ für Schmutzpartikel und Schadstoffe. Bei Quellfassungen sollte der begrünte Bereich mindestens 20 Meter groß sein (siehe auch DVGW-Arbeitsblatt W 127 Quellwassergewinnungsanlagen - Planung, Bau, Betrieb, Sanierung und Rückbau)

💡 Hinweis zum Umgang mit festgestellten Gefährdungen:

Wenn Sie potenzielle Gefährdungen für das Grundwasser beobachten, sollten Sie stets den Kontakt zu Fachleuten suchen.

Diese sind am besten in der Lage zu beurteilen, ob tatsächlich ein Risiko besteht. Ihr Gesundheitsamt kann Ihnen in diesem Zusammenhang Unterstützung bieten.

Es ist ratsam, identifizierte Gefährdungen fotografisch zu dokumentieren.

Typische Mängel an Schachtbrunnen und Maßnahmen zu deren Beseitigung

👉Einstiegsdeckel

Mögliche Mängel können auftreten, wenn der Einstiegsdeckel nicht dicht abschließt oder überlappt (z. B. bei einem geteilten Betondeckel), aus ungeeignetem Material wie Holz besteht oder undicht bzw. verrostet ist.

In solchen Fällen kann verunreinigtes Wasser, das Schadstoffe und Mikroorganismen enthält, in den Brunnen eindringen. Auch Kleintiere können in den Brunnen gelangen.

Die Einstiegsdeckel sollten daher wasserdicht gegenüber Niederschlägen, das heißt „tagwasserdicht“, sein. Idealerweise bestehen sie aus verzinktem Stahlblech oder, noch besser, aus rostfreiem Edelstahl und sind mit einer umlaufenden Gummidichtung ausgestattet.

Überprüfen Sie regelmäßig, ob der Rahmen, auf dem der Deckel sitzt, nicht verrostet ist und keine anderen Schäden aufweist. Generell sollten Sie den Deckel nicht als Abstellfläche nutzen.

👉Absperrung des Einstiegsdeckels

Das Fehlen einer Absperrung des Einstiegsdeckels durch ein Schloss stellt eine Gefahr für die Verunreinigung des Hausbrunnens durch Vandalismus dar und kann zudem eine Lebensgefahr für spielende Kinder darstellen.

Daher sollte der Deckel stets durch ein Schloss vor unbefugtem Zugang gesichert sein.

👉Einstieg 

Beim Öffnen und Schließen des Einstiegsdeckels über der offenen Wasserfläche sowie beim Einstieg können Verunreinigungen, wie zum Beispiel Erde und Bakterien, durch das Schuhwerk ins Wasser gelangen.

Für Brunnen mit einem lichten Durchmesser von mehr als 1 Meter sind Podeste mit erhöhtem Rand erforderlich, um das Eindringen von Wasserverschmutzung zu verhindern.

Darüber hinaus müssen beim Einstieg die Unfallverhütungsvorschriften beachtet werden.

Es besteht die Möglichkeit, dass im Brunnenschacht Gasansammlungen oder Sauerstoffmangel (Erstickungsgefahr!) aufgetreten sind.

Rauchen und offenes Licht sind daher verboten.

Beim Einstieg sollte immer eine zweite Person außerhalb des Brunnenschachts anwesend sein, die Sie mit einem Seil absichert.

👉Gelände und Brunnenschacht

Wenn Niederschlags-, Schmelz- oder Hochwasser auf der Geländeoberfläche in Richtung des Brunnens fließt und neben diesem versickern kann (zum Beispiel aufgrund einer beschädigten Pflasterung), besteht die Gefahr, dass Schadstoffe oder Mikroorganismen ins Brunnenwasser eindringen.

Um das Eindringen von Oberflächenwasser zu verhindern, sollte der Brunnen durch einen „Lehmschlag“ (eine verdichtete Lehmschicht um den Brunnenkörper) und eine Betonfläche abgedichtet werden.

Das Gelände sollte so gestaltet sein, dass es vom Brunnenschacht abfällt, und abfließendes Niederschlags- oder Schmelzwasser sollte durch eine Drainage abgeleitet werden.

Es ist auch empfehlenswert, die Wiese in der Umgebung kurz zu halten. Bäume und Sträucher sollten sich nicht in unmittelbarer Nähe des Brunnens befinden (siehe Abschnitt „Gefährdungen in der Umgebung erkennen“)

👉Zaun

Die Ausscheidungen von Wild- oder Weidetieren in der Umgebung des Brunnens können, besonders nach starken Regenfällen oder während der Schneeschmelze, dazu führen, dass Mikroorganismen in den Boden und somit in das Brunnenwasser gelangen.

Aus diesem Grund sollte der Bereich um den Brunnen großzügig, mindestens jedoch im Umkreis von 4 Metern, eingezäunt werden.

👉Gestaltung des Brunnenschachtes

Wenn der Brunnenschacht nicht höher als das umliegende Gelände ist, besteht bei starkem Niederschlag, Schneeschmelze oder Hochwasser die Gefahr, dass verschmutztes Oberflächenwasser eindringt.

Daher sollte der Schacht mindestens 25 Zentimeter über das umliegende Gelände hinausragen. Zudem müssen die Hangneigung und mögliche Überschwemmungsgefahren berücksichtigt werden, um einen ausreichenden Abstand der Schachtoberkante zum umliegenden Gelände zu gewährleisten.

Gegebenenfalls sollte das Bauwerk durch das Hinzufügen eines zusätzlichen Schachtrings erhöht werden.

👉Fugen

Regen-, Schmelz- oder Hochwasser, das mit Schadstoffen oder Mikroorganismen kontaminiert ist, kann durch undichte Stellen im Brunnenbauwerk eindringen.

Dazu zählen beispielsweise undichte Fugen zwischen den Schachtringen oberhalb des höchsten Brunnenwasserspiegels sowie zwischen dem Deckelrahmen und der Schachtabdeckung.

Auch undichte Stellen am Auflager der Schachtabdeckung, Fugen in der Schachtabdeckung sowie Durchführungen für Rohre und Kabel sind betroffen.

Bei gemauerten Brunnenschächten sind Risse, Schäden am Putz und Fugen besonders anfällig für Verunreinigungen.

Undichte Stellen lassen sich häufig an auffälligen Verfärbungen erkennen.

Die Abdichtung der Schachtringe sollte idealerweise mit Gummidichtungen (sogenannten „Gleitringdichtungen“), alternativ auch mit Dichtungs- oder Sanierungsmörtel, vorgenommen werden.

Bei gemauerten Brunnenschächten ist ebenfalls eine Abdichtung mit Dichtungs- oder Sanierungsmörtel erforderlich.

Brunnenschaum ist nur bedingt geeignet, da er von Mäusen durchgebissen werden kann.

Vor Beginn von Sanierungsmaßnahmen sollten die Ursachen der Mängel, wie beispielsweise Setzungsbewegungen oder Frost, ermittelt werden.

👉Rohwasserleitung

Ein Pumpenausfall kann dazu führen, dass bereits gefördertes Wasser unkontrolliert in den Brunnen zurückfließt, was zu einer Verkeimung führen kann.

Um dieses Rückfließen zu verhindern, sollte das Brunnenrohr mit einem Rückschlagventil ausgestattet sein.

👉Lüftungsöffnungen

Ungeschützte Lüftungsöffnungen am Brunnenkopf und an der Schachtabdeckung können es Insekten und größeren Tieren, wie zum Beispiel Mäusen, ermöglichen, ins Wasser zu gelangen.

Um dies zu verhindern, sollten die Lüftungsöffnungen mit engmaschigen, korrosionsbeständigen Insektenschutzgittern ausgestattet werden. Diese Gitter sollten regelmäßig überprüft und bei Bedarf erneuert werden.

👉Eisenteile im Brunnenschacht

Eisenteile wie Deckel, Leitern und Rohrträger ohne ausreichenden Korrosionsschutz sind anfällig für Rostbildung. Dieser Rost schafft einen Nährboden für Bakterien und kann das Wasser sowie Wäsche verfärben.

Zudem stellen verrostete Eisenteile ein Sicherheitsrisiko für Personen dar, beispielsweise durch verrostete Leiterstufen. Daher sollten ausschließlich korrosionsbeständige Metallteile verwendet werden.

👉Holzteile im Brunnenschacht

Holzteile im Brunnenschacht, wie beispielsweise eine Holzleiter, können das Wasser durch Zersetzungsprozesse und Verkeimung verunreinigen. Aus diesem Grund müssen alle Holzteile unbedingt aus dem Brunnenschacht entfernt werden.

👉Grund des Brunnens

Ein verschlammter Brunnengrund bietet einen idealen Nährboden für Bakterien. Daher sollten Sie den Brunnen von einem Fachbetrieb reinigen lassen.

Dabei kann auch sauberer Kies eingebracht werden, und es sollten die Schachtanlagen, Pumpen, Leitungen und gegebenenfalls Behälter desinfiziert und nachgespült werden.

Das Hinzufügen von Kies kann verhindern, dass sich Trübstoffe im Brunnenwasser aufschwemmen.

👉Rohrgraben

Wenn die Entnahmeleitung vom Brunnen aus ansteigend verlegt ist, fungiert der Rohrgraben als Drainage, wodurch Oberflächenwasser zum Brunnen geleitet werden kann.

Daher sollten Entnahmeleitungen abfallend vom Brunnen weg verlegt werden.

Passen Sie gegebenenfalls das Gefälle entsprechend in Richtung des Gebäudes an

Verwenden Sie für Ihre regelmäßigen Kontrollen von Schachtbrunnen ganz einfach das Checknatura: „Begehungsprotokoll für Schachtbrunnen“ und beachten Sie ebenfalls unseren Artikel: „Hinweise zur Planung und zum Bau einer Wassergewinnungsanlage“.

Typische Mängel an Bohrbrunnen und Maßnahmen zu deren Beseitigung

👉 Eisenteile im Vorschacht

Eisenteile wie Deckel, Leitern und Rohrträger, die nicht ausreichend vor Korrosion geschützt sind, können rosten und somit die Sicherheit von Personen gefährden, beispielsweise durch verrostete Leiterstufen.

Daher sollten ausschließlich korrosionsbeständige Metallteile eingebaut werden. Wenn dies nicht möglich ist, müssen die Eisenteile mit einem für Trinkwasser geeigneten Anstrich geschützt und rostfrei gehalten werden.

👉 Gelände um den Vorschacht

Wenn Niederschlags-, Schmelz- oder Hochwasser auf der Geländeoberfläche dem Brunnen zufließt und daneben versickern kann, zum Beispiel aufgrund einer beschädigten Abdichtung, besteht die Gefahr, dass Schadstoffe oder Mikroorganismen in das Brunnenwasser gelangen.

Um dies zu verhindern, sollte der Brunnen mit einem „Lehmschlag“ (einer verdichteten Lehmschicht um den Brunnenkörper) und einer Betonfläche gegen das Eindringen von Oberflächenwasser abgedichtet werden.

Außerdem sollte das Gelände so gestaltet sein, dass es vom Brunnenschacht abfällt, und abfließendes Niederschlags- oder Schmelzwasser sollte durch eine Drainage abgeleitet werden.

Es ist zudem hilfreich, die Wiese in der Umgebung kurz zu halten. Bäume und Sträucher sollten sich nicht in unmittelbarer Nähe des Brunnens befinden (siehe Abschnitt „Typische Umgebungsnutzungen“).

👉 Lüftungsöffnungen 

Durch ungeschützte Lüftungsöffnungen an Brunnenkopf und Schachtabdeckung können Insekten und größere Tiere (zum Beispiel Mäuse) ins Wasser gelangen.

Lüftungsöffnungen sollten Sie daher mit engmaschigen, korrosionsbeständigen Insektenschutzgittern ausstatten lassen, die Sie regelmäßig kontrollieren und gegebenenfalls erneuern müssen.

👉 Zaun 

Fäkale Ausscheidungen von Wild- oder Weidetieren in der Umgebung des Brunnens können, insbesondere nach starkem Regen oder während der Schneeschmelze, dazu führen, dass Mikroorganismen in den Boden und somit in das Brunnenwasser gelangen.

Daher sollte der Brunnenbereich großzügig eingezäunt werden, mindestens jedoch in einem Radius von 4 Metern um den Brunnen.

👉 Rohrgraben  

Wenn die Entnahmeleitung vom Brunnen aus ansteigend verlegt ist, fungiert der Rohrgraben als Drainage, wodurch Oberflächenwasser zum Brunnen geleitet werden kann.

Daher sollten Entnahmeleitungen abfallend vom Brunnen weg verlegt werden. Passen Sie gegebenenfalls das Gefälle entsprechend in Richtung des Gebäudes an.

👉 Anzeichen der Brunnenalterung  

Durch verschiedene Alterungsprozesse kann es zu einer Verockerung (Ausscheidung und Ablagerung von Eisen- und Manganverbindungen), Versinterung (Abscheidung von im Wasser gelösten Mineralien), Verschleimung (Belag aus Mikroorganismen und Pilzen), Versandung oder Korrosion des Brunnens kommen. (siehe auch Artikel Eisen im Trinkwasser Abschnitt „Brunnenalterung“)

Diese Prozesse können die Leistungsfähigkeit des Brunnens, sprich die maximale Fördermenge, beeinträchtigen.

Besonders bei Verschleimung kann die Wasserqualität negativ beeinflusst werden.

Bei Anzeichen von Brunnenalterung sollten mechanische oder chemische Regenerierungsverfahren nur von Fachfirmen durchgeführt werden!

Verwenden Sie für Ihre regelmäßigen Kontrollen von Bohrbrunnen ganz einfach das Checknatura: „Begehungsprotokoll für Bohrbrunnen“ und beachten Sie ebenfalls unseren Artikel: „Hinweise zur Planung und zum Bau einer Wassergewinnungsanlage“.

Typische Mängel an Quellfassungen und Maßnahmen zu deren Beseitigung

👉 Froschklappe  

Wenn die Überlauf- und Entleerungsleitung oder die zusammenführende Auslaufleitung einen Ausgang ins Freie haben und keine Froschklappe vorhanden ist, können Tiere eindringen und das Quellwasser verunreinigen.

Daher sollte eine funktionierende Froschklappe installiert und regelmäßig überprüft werden.

👉 Eisenteile im Quellschacht  

Eisenteile wie Deckel, Leitern und Rohrträger, die nicht ausreichend vor Korrosion geschützt sind, können rosten und dadurch die Sicherheit von Personen gefährden, beispielsweise durch verrostete Leiterstufen.

Daher sollten Sie ausschließlich korrosionsbeständige Metallteile verwenden. Andernfalls ist es wichtig, die Eisenteile mit einem für Trinkwasser geeigneten Anstrich zu schützen und sie rostfrei zu halten.

👉 Holzteile im Quellschacht  

Holzteile im Quellschacht, wie etwa eine Holzleiter oder Holzdecken und -wände, können das Wasser durch Zersetzungsprozesse und Verkeimung verunreinigen.

Deshalb müssen alle Holzteile unbedingt aus dem Quellschacht entfernt werden.

👉 Reinigungsmöglichkeiten   

Es besteht die Möglichkeit, dass Sand mit dem Quellwasser eindringt.

Sand und Schlamm bieten einen idealen Nährboden für Bakterien.

Daher sollten Sie ein Absetzbecken zum Sandfang installieren, das über eine Entleerungsmöglichkeit für die regelmäßige Reinigung des Beckens verfügt.

👉 Gelände um die Quellfassung

Wenn Niederschlags- oder Schmelzwasser auf der Geländeoberfläche der Quellfassung zufließt und daneben versickern kann, besteht die Gefahr, dass Schadstoffe oder Mikroorganismen in das Quellwasser eindringen.

Vertiefungen im Bereich der Quellüberdeckung können darauf hinweisen, dass diese geschrumpft, zusammengefallen oder rissig und somit undicht ist.

Darüber hinaus kann der Wuchs von Bäumen und Sträuchern im Fassungsbereich durch das Eindringen von Wurzeln den Quellschacht sowie die Quellzulauf- oder Fassungsleitungen beschädigen.

Beschädigte Leitungen können eine Verkeimungsmöglichkeit darstellen und zu einem Rückgang der Quellwassermenge („Schüttungsrückgang“) führen.

Um das Eindringen von Oberflächenwasser zu verhindern, sollte die Fassung mit einem „Lehmschlag“ (einer verdichteten Lehmschicht als Quellüberdeckung) abgedichtet werden.

Es ist ratsam, eine Drainage zu installieren, um abfließendes Oberflächenwasser aus dem Quellfassungsbereich abzuleiten.

Außerdem sollte das Gelände oberhalb der Quelle angehäuft werden, um eine Barriere gegen versickerndes Hangwasser zu schaffen.

Die Ableitung von Überlauf- und Entleerungswasser aus der Quellkammer sollte mit ausreichendem Gefälle und möglichst mehr als 10 Meter von der Fassungsanlage entfernt in freiem Auslauf und rückstaufrei erfolgen.

Es ist auch nützlich, die Wiese in der Umgebung kurz zu halten.

Ist die Überdeckung nicht dicht, ist eine Sanierung durch Neufassung erforderlich.

Bei zu geringer Erdüberdeckung der Quellfassung und deren Begrünung muss eine Verstärkung der Überdeckung (möglichst 3 Meter bis zum Grundwasserspiegel am oberen Rand der Quelle) oder eine tiefere bzw. neue Fassung der Quelle vorgenommen werden.

Bäume und Sträucher im Fassungsbereich der Quelle sollten entfernt werden, wobei der Abstand von Bäumen und Sträuchern zur Quellfassung mindestens 20 Meter betragen sollte.

Wurzeln sind vorsichtig zu entfernen, und die entstandenen Löcher sollten mit bindigem Material aufgefüllt werden.

Sind Drainagerohre durch Wurzelbildung beschädigt, müssen diese instandgesetzt oder ausgetauscht werden. Bei einem Schüttungsrückgang ist eine Sanierung durch Neufassung notwendig.3

Verwenden Sie für Ihre regelmäßigen Kontrollen von Quellfassungen ganz einfach das Checknatura: „Begehungsprotokoll für Quellfassungen“ und beachten Sie ebenfalls unseren Artikel: „Hinweise zur Planung und zum Bau einer Wassergewinnungsanlage“.

Sicherung einer stabilen mikrobiologischen Wasserqualität

Im Rahmen des vom DVGW geförderten Forschungsprojekts „Planung und Betrieb von Trinkwasserverteilungssystemen im Hinblick auf die Vermeidung von Aufkeimungserscheinungen“ wurden umfassende Untersuchungen zur Aufklärung der Prozesse, die zu Veränderungen der mikrobiologischen Güte im Verteilungsnetz führen, durchgeführt.

In der Fachzeitschrift „DVGW energie | wasser-praxis 11/2016 wurden die Ergebnisse veröffentlicht. Daraus ergaben sich folgende Empfehlungen für den Netzbetrieb, um Koloniezahlerhöhungen zu vermeiden:

👉 Desinfektion nach Aufbereitung:

  • Stabile Desinfektionsmittelrestkonzentration vor der Abgabe ins Netz sicherstellen.
  • Schwankungen können stabilen Biofilm beeinträchtigen und Koloniezahlerhöhungen begünstigen.

👉Biofilmbildung im Netz:

  • Bei technisch einwandfreier Wasseraufbereitung bildet sich unter stabilen Betriebsbedingungen ein stabiler Biofilm.
  • Desinfektion im Trinkwassernetz ist zur Vermeidung von Koloniezahlerhöhungen nicht erforderlich.
  • Destabilisierung des Biofilms oder Nährstoffbildung durch Wasser - Desinfektion kann Koloniezahlerhöhungen hervorrufen.

👉In- und Außerbetriebnahme der chemischen Desinfektion:

  • Vorübergehend (mehrere Wochen) können erhöhte Koloniezahlen auftreten, bedingt durch Umbildung des Biofilms.
  • Erhöhte Koloniezahlen sollten keine sofortige Erhöhung der Desinfektionsmittelzugabe rechtfertigen; Biofilmumbildung abwarten.
  • Die Zugabe des Desinfektionsmittels schrittweise absenken und begleitendes Überwachungsprogramm durchführen.

👉Stabiler Biofilm im Trinkwassernetz:

  • Selbst in langsam durchflossenen Bereichen treten in der Regel keine Koloniezahlerhöhungen auf.
  • Zusätzlicher Wasseraustausch in stagnierenden Bereichen zur Vermeidung von Koloniezahlerhöhungen ist nicht notwendig.
  • Wasseraustausch in bestimmten Intervallen kann zur Vermeidung sensorischer Beeinträchtigungen (Geschmack, Geruch, Färbung) erforderlich sein.

👉Ablagerungen im Trinkwassernetz:

  • Eintrag von Partikeln und Korrosion in ungeschützten Eisenleitungen führen bei Fließgeschwindigkeiten < 0,3 m/s zur Ablagerungsbildung.
  • Ablagerungen können Nährstoffe, Bakterien und coliforme Bakterien anreichern.
  • Mobilisierung kann zu mikrobiologischen Befunden führen.
  • Regelmäßige Spülungen sollten durchgeführt werden, um Ablagerungen zu entfernen.
  • Spülungen können stabilen Biofilm schädigen, was zu erhöhten Koloniezahlen in langsam durchflossenen Leitungen führen kann.
  • Stabile Koloniezahlen sind nach etwa zwei Wochen wieder zu erwarten.
  • Auf zusätzliche Spül- und Desinfektionsmaßnahmen verzichten; bei anhaltend erhöhten Koloniezahlen sind weitere Untersuchungen erforderlich.

👉Redimensionierung von Leitungen:

  • Redimensionierung allein zur Vermeidung von Koloniezahlerhöhungen ist nicht notwendig.
  • Höhere Fließgeschwindigkeiten durch Redimensionierung fördern die Ablagerungsvermeidung und reduzieren sensorische Beeinträchtigungen (Geschmack, Geruch, Färbung).

👉Wiederinbetriebnahme stagnierter Leitungen:

  • Wiederinbetriebnahme ist ohne vorherige Spül- oder Desinfektionsmaßnahmen möglich, wenn keine Öffnung wasserführender Anlagen stattfand.
  • Während der Stagnation kann es zu sensorisch wahrnehmbaren Veränderungen der Wasserqualität kommen; Wasseraustausch ist empfehlenswert.
  • Bei vorhandenen Ablagerungen besteht das Risiko ihrer Mobilisierung; in diesem Fall sollte eine Spülung zur Entfernung der Ablagerungen erfolgen.

👉Neue Leitungen:

  • Vor Inbetriebnahme sind neue Leitungen zu spülen und gegebenenfalls zu desinfizieren.
  • In neuen Leitungen ist kein stabiler Biofilm vorhanden; bei Stagnation können erhöhte Koloniezahlen auftreten.
  • Beprobung zur Freigabe sollte innerhalb von < 24 Stunden nach Spülung/Befüllung erfolgen.
  • Erhöhte Koloniezahlen nach Spülung/Befüllung deuten auf Verunreinigungen, Mobilisierung von Ablagerungen oder ungeeignete Probenahmestelle hin.
  • Anhaltend erhöhte Koloniezahlen sollten durch regelmäßigen Wasseraustausch zur Stabilisierung des Biofilms über mehrere Wochen angegangen werden, begleitet von regelmäßigen Beprobungen.

👉Nicht durchflossene Leitungen:

  • Sollten nach Möglichkeit vom Netz getrennt werden.
  • Keine Koloniezahlerhöhungen im Netz zu erwarten, jedoch kann regelmäßiger Wasseraustausch notwendig sein, um sensorische Beeinträchtigungen zu vermeiden.
  • Wenn Abtrennung nicht möglich, regelmäßige Spülungen zur Verhinderung von Braunwasserbildung erforderlich.

👉Entnahmestellen und Probenahme:

  • Erhöhte Koloniezahlen können von der Art der Entnahmestelle abhängen.
  • Probenahmestellen in Wasserversorgungsanlagen (Behälter, Druckstationen) oder geeignete Probenahmehähne vor Wasserzählern sind effektiv.
  • Beprobungen an Hydranten können falsche mikrobiologische Befunde liefern, die auf Verunreinigungen der Probenahmevorrichtung zurückzuführen sind.
  • Beprobungen sollten generell nur von geschulten Mitarbeitern durchgeführt werden.4

Wie kann ich eine Wasserprobe im Labor beauftragen?

Verweise

1Vgl.: Bundesministerium für Gesundheit: Trinkwasserverordnung vom 20. Juni 2023, https://www.gesetze-im-internet.de/trinkwv_2023/TrinkwV.pdf [Stand: 20.02.2025].

2Vgl.: Bayerisches Landesamt für Umwelt: Sicherung von privaten Kleinanlagen zur Eigenversorgung mit Trinkwasser in Bayern, 2018, https://www.landkreis-deggendorf.de/media/38824/2018-sicherung-von-privaten-kleinanlagen-zur-eigenversorgung-mit-trinkwasser-lfu.pdf [Stand: 20.02.2025].

3Vgl.: Umweltbundesamt: Gesundes Trinkwasser aus eigenen Brunnen und Quellen, 2013, https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/378/publikationen/gesundes_trinkwasser_barrierefrei_mai_2013.pdf [Stand: 20.02.2025].

4Vgl.: DVGW e. V.: Erkennen und Beseitigen der Ursachen mikrobiologischer Güteveränderungen, 2016, https://www.dvgw.de/medien/dvgw/wasser/netze/1611korth-hygiene-verteilnetz2.pdf [Stand: 20.02.2025].