Bremsen gehören zur Familie der Fliegen. Die Pferdebremse (Tabanus sudeticus) gehört mit einer Körperlänge von bis zu 2,5 cm zu den größten Vertretern ihrer Art. Sie ist etwas schmaler und länglicher als Fliegen und hat graue und braune Streifen auf ihrem Hinterleib.2
Im Sommer ist Brutzeit bei diesen Insekten. Genau wie Mücken und Zecken benötigen die weiblichen Tiere frisches Blut für die Eiablage. Anders als diese sind Bremsen allerdings etwas grober, um an das Blut bei Mensch und Pferd zu kommen. Mit ihrem Mundwerkzeug reißen sie die Haut ihrer Opfer auf und beginnen dann erst zu saugen. Dieses Aufreißen ist sehr schmerzhaft und macht Pferdebremsen noch lästiger, als sie bereits durch ihre Art, Pferde und Menschen zu verfolgen, sind. Übrigens: Weggehen bzw. wegreiten hilft leider gar nicht. Bremsen sind mit 6 km/h recht flinke Insekten. Zudem reagieren sie auf Bewegung und werden davon angezogen.3
Bremsen lieben schwül-warmes Wetter. Besonders aktiv sind sie deswegen ab mittags bis in den späten Nachmittag. Ein Grund mehr, bei Hitze Pferde in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden zu bewegen.4
Pferdebremsen haben auch, je nach Ort, einen anderen Namen:5
- Dase
- Bräme
- Blinde Fliege
- Blinder Kuckuck.

Man möchte meinen, dass, wie der Name sagt, Bremsen nur an Pferden interessiert sind. Leider finden sie alle Säugetiere gut. Besonders attraktiv finden sie dunkle Pferde und dunkle Kleidung beim Menschen. Das dunkle Fell des Pferdes sowie die dunkle Kleidung absorbieren Wärme besonders gut. Je wärmer, desto besser finden es Bremsen. Bei Hitze funktioniert ihre Flugmuskulatur besonders gut und sie können nach der Mahlzeit besonders schnell flüchten.6
Neben der natürlichen Aufheizung reagieren Bremsen auch auf den Schweiß von Pferden. Sowohl der Geruch der chemischen Stoffe als auch die Feuchtigkeit und die Wärme sind ein echter Magnet für die Plagegeister. Auch der CO₂-Gehalt der Atemluft lockt sie zu ihrem „Opfer“. Je höher, desto attraktiver findet die Bremse ihre Mahlzeit.7
Genau wie für den Reiter sind Bremsenstiche für Pferde ebenfalls sehr schmerzhaft. Auch die Reaktion darauf sieht ähnlich aus. Der Stich schwillt an und darauf folgt Juckreiz. Gelegentlich kann es auch zu allergischen Reaktionen kommen, die mit Entzündungen, Schwellungen über den ganzen Körper und Atembeschwerden einhergehen können. Daher ist es wichtig, den Bremsenstich schnell zu behandeln:8
- Kühlen
Hier können kühles Wasser oder auch kühlende Gels helfen. - Heilung unterstützen
Aloe Vera und essigsaure Tonerde können zum einen den Stich kühlen, aber auch die Haut beruhigen und beim Heilungsprozess unterstützen.
Neben den unangenehmen Nebenwirkungen der Bremsenstiche können nicht nur Sekundärinfektionen an der Einstichstelle den Vierbeinern zu schaffen machen, auch können Erkrankungen übertragen werden. Das passiert sehr selten, ist aber nicht unmöglich. Mögliche Erkrankungen sind:9
- Milzbrand
- Borreliose
- Infektiöse Anämie
- Ansteckende Blutarmut der Einhufer (EIA).
Von Chemie bis Naturmittel: Es gibt mittlerweile eine große Bandbreite an Insektenschutzmitteln. Einige helfen mehr, andere weniger. Hier scheint es auch immer ein wenig auf das Tier selbst anzukommen. Wir betrachten im Folgenden, welche Möglichkeiten Sie haben, Ihre Pferde vor Bremsen zu schützen.
Natürliche Schutzmittel
Viele Pferdehalter schwören auf natürliche Mittel, um Bremsen fernzuhalten. Manches davon ist hilfreich, manches auch nicht. Häufig hat die Wirkung etwas mit der Chemie des Hautmilieus des Tiers zu tun. Besonders erfolgreich sind hier:10
- Citronella-Öl: Viele kennen die Kerzen, die abends auf der Terrasse oder dem Balkon die Mücken fernhalten. Ebenso wirkt es auf Bremsen, allerdings nur für kurze Zeit.
- Zitronen-Eukalyptus-Öl: Deutlich erfolgreich und wirksam bis zu 6 Stunden ist dieses Öl, sogar wissenschaftlich belegt.
- Essigwasser: Eine Mischung aus Wasser und Apfelessig mit einem Schuss Lavendelöl ist eines der ältesten Abwehrmittel. Übrigens hilft das auch gegen bereits vorhandene Bremsenstiche.
Am besten nehmen Sie für diese natürlichen Bremsenabwehrmittel ein Tuch getränkt mit dem jeweiligen Öl oder dem Essigwasser und reiben das Pferd damit ab. Passen Sie auf, dass nichts davon an empfindliche Stellen wie die Augen kommt, da es sonst zu Reizungen kommen kann.
Chemie hilft häufig länger
Ein starkes Bremsenspray enthält meist ein Repellent. Das ist ein chemischer Stoff, der jegliche Formen von Insekten abhält. Gegen Bremsen helfen die Wirkstoffe DEET oder Picaridin. Hier ist besonders zu beachten:11
- Wie lange soll die Abwehr wirken?
- Verträgt mein Pferd die Inhaltsstoffe?
- Sind keine Schwangeren in der Nähe, wenn ich sie verwende? (Kontakt sollte hier unbedingt vermieden werden, da die Substanzen schädigend wirken können.)
Das hilft auf jeden Fall
Ein wirksamer Schutz sind Fliegendecken und -masken. Die Haut der Pferde wird komplett mit einer Decke bedeckt, die atmungsaktiv und gegen das Beißwerkzeug der Blutsauger stabil genug ist. Wichtig ist, dass die Decke ein Halsteil hat und den Bauch komplett umschließt. Da Bremsen auch nicht vor dem Kopf der Pferde Halt machen, ist eine Fliegenmaske mit Schutz der Augen und Ohren ebenfalls eine hilfreiche Abwehrmethode. Besonders wichtig ist, dass Maske und Decke dem Pferd genau passen, damit die Parasiten nicht darunter krabbeln und stechen können.12

Bremsen sind lästig und machen weder vor dem Pferd noch vor dem Menschen Halt. Um die schmerzhaften Stiche der großen Fliegen mit Blutdurst zu umgehen, ist der richtige Schutz wichtig. Besonders dunkle Pferde und Kleidung locken sie an, aber auch viel CO₂ und bestimmte chemische Stoffe im Schweiß. Durch Bremsensprays und Fliegendecken sind Ihre Pferde am besten geschützt. Der Kontakt lässt sich nie ganz vermeiden, denn die Blutsauger sind sofort da, wenn sich etwas mit hoher Körperwärme bewegt.
Weitere nützliche Tipps:13
- Bremsen mögen keinen Wind und Schatten: Nutzen Sie windige Tage im Schatten zum Ausreiten.
- Reiten Sie morgens oder abends, wenn Bremsen noch nicht so aktiv sind.
- Abwägen, ob Sie chemische oder natürliche Abwehrmittel für Ihr Pferd verwenden wollen.
- Es gibt keine Wundermittel. Manche Abwehrmittel, besonders natürliche, funktionieren zuverlässiger als andere.
- Sie selbst können sich mit heller Kleidung und langen Ärmeln am besten schützen.
Quellen:
1 Vgl.: Dahlhaus, Andreas: Bremsen (Tobanidae), Wildhüter St. Hubertus, abgerufen am 30.07.2025.
2 Vgl.: Bayerischer Rundfunk: Schweiß und Wärme: Warum Pferdebremsen uns so unwiderstehlich finden, abgerufen am 30.07.2025.
3 Vgl.: Pferdeflüsterei.de: Pferdebremse ade! Wie du die lästigen Bremsen garantiert loswirst, abgerufen am 30.07.2025.
4 Vgl.: a.o.O.
5 Vgl.: Keller, Florian: Pferdebremse-Schutz: Prävention & Tipps, Pferdegold, 07.11. 2024, abgerufen am 30.07.2025.
6 Vgl.: a.o.O.
7 Vgl.: Horse Vitality Company: Plage im Stall und auf der Weide: Die Pferdebremse, 24.07.2024, abgerufen am 30.07.2025.
8 Vgl.: Keller, Florian: Pferdebremse-Schutz: Prävention & Tipps, Pferdegold, 07.11. 2024, abgerufen am 30.07.2025.
9 Vgl.: Halbekann, Helene: Pferdebremsen- So kannst Du Dein Tier schützen, AniForte, 28.09.2021, abgerufen am 30.07.2025.
10 Vgl.: Pferdeflüsterei.de: Pferdebremse ade! Wie du die lästigen Bremsen garantiert loswirst, abgerufen am 30.07.2025.
11 Vgl.: Keller, Florian: Pferdebremse-Schutz: Prävention & Tipps, Pferdegold, 07.11. 2024, abgerufen am 30.07.2025.
12 Vgl.: Pferdeflüsterei.de: Pferdebremse ade! Wie du die lästigen Bremsen garantiert loswirst, abgerufen am 30.07.2025.
13 Vgl.: a.o.O.