Hygiene und Wasserproben im Qualitätsmanagement einer Zahnarztpraxis
Jeder Inhaber und jede Inhaberin einer Zahnarztpraxis ist seit 2005 laut Sozialgesetzbuch § 135a Abs. II SGB V rechtlich verpflichtet, ein Qualitätsmanagementsystem in seiner und ihrer Praxis einzuführen und weiterzuentwickeln. Qualitätsmanagement meint die Summe aller Maßnahmen, die geeignet sind, die Qualität der zahnmedizinischen Versorgung dauerhaft zu sichern. Unter anderem werden Abläufe beschrieben, um Prozesse zu dokumentieren und zu optimieren, also Verbesserungspotenziale aufzudecken. Alle Vorgänge sollen wie geplant ablaufen, damit Fehler und Probleme von vornherein vermieden werden können.
Laut der Richtlinie des gemeinsamen Bundesausschusses bedeutet Qualitätsmanagement konkret, dass Organisation, Arbeitsabläufe und Ergebnisse einer Einrichtung regelmäßig überprüft, dokumentiert und gegebenenfalls verändert und angepasst werden.
Auch wenn die Einführung eines Systems zur Qualitätssicherung zeit- und kostenintensiv ist, kann es sicherlich dazu beitragen, die umfangreichen gesetzlichen Vorgaben in der Zahnmedizin leichter einzuhalten und umzusetzen. Ein übersichtliches Qualitätsmanagement kann Arbeitsabläufe strukturieren, erleichtern und somit zu Zeitersparnissen führen.
Ein wesentlicher Bestandteil eines Qualitätsmanagements ist die Aufrechterhaltung einer effizienten Hygienekette in der Praxis. Dies gewährleistet die Sicherheit von Patientinnen und Patienten sowie des Personals. Die Wasserhygiene ist dabei ein Bestandteil des Qualitätsmanagements einer Zahnarztpraxis.
Zahnärztliches Qualitätsmanagementsystem (ZQMS)
Das Zahnärztliche Qualitätsmanagementsystem (ZQMS) wurde von der Landeszahnärztekammer Hessen entwickelt und den hessischen Zahnarztpraxen im Jahr 2006 zur Verfügung gestellt. Seither haben sich elf Zahnärztekammern, Bundeszahnärztekammer und Bundeswehr angeschlossen. Das ZQMS-Internetportal www.zqms.de steht Zahnärztinnen und Zahnärzten nach Registrierung kostenfrei zur Verfügung.
Es handelt sich um ein Qualitätsmanagementsystem, das speziell auf die Bedürfnisse der Zahnarztpraxis zugeschnitten ist. Das ZQMS hilft, die zunehmenden gesetzlichen Anforderungen konsequent umzusetzen und dabei die täglichen Abläufe in der Praxis zu erleichtern. Es dient der Sicherung und Verbesserung der Patientenversorgung und der Praxisorganisation.
ZQMS enthält 20 Module, die in drei Bereiche aufgeteilt sind: Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität. Diese können nacheinander bearbeitet und im QM-Handbuch dokumentiert werden. Ein farbliches Kompass-Schema zeigt den Arbeitsfortschritt. Mit Hilfe des ZQMS ist es möglich, sich auf eine Begehung vorzubereiten, nach der aktuellen Gesetzgebung des jeweiligen Bundeslandes. Jede Zahnarztpraxis legt selbst den Umfang der Nutzung fest, Einzelelemente des ZQMS können auch als Ergänzung für ein bereits bestehendes QM-System genutzt werden.