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Link zu Wasser in Dentaleinheiten
Link zu Wasser in Dentaleinheiten

Wasser in Dentaleinheiten

In der Zahnmedizin wird Wasser als Kühl- und Spülflüssigkeit genutzt. Eine Dentaleinheit ist an das öffentliche Wassernetz angeschlossen, für das die Trinkwasserverordnung gilt. An dem Eingang zur Dentaleinheit gilt die Verordnung bereits nicht mehr. Das Wasser in der Dentaleinheit wird als Betriebswasser bezeichnet.1

 WICHTIG ZU WISSEN:

Wasser in Behandlungseinheiten, hinter einer Sicherungseinrichtung, ist kein Trinkwasser, sondern Betriebswasser. 

Eine Dentaleinheit ist nach europäischem Recht als Medizinprodukt zugelassen (Medical Device Regulation, kurz MDR) und unterliegt in Deutschland dem Medizinprodukterecht-Durchführungsgesetz (MPDG).
Dentaleinheiten müssen über eine Sicherungseinrichtung der Kategorie 5 nach DIN EN 1717 verfügen und damit vom öffentlichen Trinkwassernetz getrennt sein. Obwohl wissenschaftlich nicht bewiesen, dürfen bei Rohrbruch mit anschließendem Unterdruck keine Mikroorganismen aus der Mundhöhle des Patienten nach Kontamination der Übertragungsinstrumente in die öffentliche Wasserleitung gelangen.2 Zwischen der Trinkwasserinstallation und der Behandlungseinheit bedarf es also einer physikalischen Trennung. Gemäß DIN EN 1717 sind Sicherungseinrichtungen in der Gruppe „Freier Auslauf“ Typ AA, Typ AB und Typ AD geeignet.3

In vielen Dentaleinheiten ist diese bereits ab Werk eingebaut und sie verfügen über das Prüfzeichen des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW). Ein Bottle-System oder ein Gerät zur Wasseraufbereitung sind mögliche Alternativen.

Nähere Informationen zu Sicherungseinrichtungen unter:
https://www.dvgw.de/medien/dvgw/wasser/netze/petzold-w405b1.pdf

Alle Hygienemaßnahmen für Wasserführende Systeme sind nach entsprechenden Vorschriften im Hygieneplan der Praxis zu dokumentieren.

Biofilm in Schläuchen – ein potenzielles Problem in Dentaleinheiten

Mikroorganismen aus dem Trinkwasser können an den Innenwandungen von wasserführenden Leitungsrohren und Schläuchen sogenannte Biofilme bilden. Vor allem passiert das dann, wenn das Wasser über eine längere Zeit in den Leitungen stagniert und die Umgebungstemperatur hoch ist. Die Folge ist eine hohe Belastung des Kühl- und Spülwassers mit Mikroorganismen. Einen Biofilm zeichnet seine geringe Sensitivität gegenüber Desinfektionsmitteln4 aus, wodurch er zu einem möglichen Problem in der zahnärztlichen Praxis wird.

Wie können Bakterien das Wasser in der Dentaleinheit belasten?

Ein Biofilm stellt grundsätzlich nicht unbedingt eine Gesundheitsgefahr dar. Kleine Flocken können aber aus dem Biofilm abreißen und kontinuierlich Mikroorganismen an das Wasser in der Behandlungseinheit abgeben. Dadurch kommt es zu stark schwankenden Werten bei der Untersuchung des Wassers in der Dentaleinheit, die auf eine unterschiedlich hohe Kontamination hinweisen.5

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Wie wird die Wasserqualität in der Dentaleinheit sichergestellt?

Das Robert Koch-Institut gibt für Zahnarztpraxen eine routinemäßige, mikrobiologische Untersuchung des Wassers mindestens einmal im Jahr vor.6 Experten empfehlen, einen solchen Wassertest auch in kürzeren Abständen durchzuführen, um eine Kontamination des Leitungswassers frühzeitig zu erkennen.

Folgende Hinweise zur Vermeidung mikrobieller Kontamination sind laut Robert Koch-Institut vom Team einer Zahnarztpraxis zu beachten:

✔️ Die wasserführenden Leitungen sind zu Beginn des Arbeitstages für 2 Minuten durchzuspülen.

✔️ Nach der Behandlung jedes Patienten sollen die benutzten Systeme für mindestens 20 Sekunden durchgespült werden.7

Darüber hinaus gibt es Methoden, um die Besiedelung von Keimen in der Dentaleinheit zu unterbinden. Neben den Vorgaben zur Sicherungseinrichtung nach DIN EN 1717 erfüllen folgende Möglichkeiten diese Aufgabe:

✔️ Eventuell ist ein entsprechendes System zur Wasseraufbereitung bereits in der Dentaleinheit integriert.

✔️ Bottle-System: Die Dentaleinheit wird aus Wasserflaschen gespeist. Desinfektionsmittel kann dem Trinkwasser zugegeben oder sterile Lösungen verwendet werden.

✔️ Wasseraufbereitungsgerät, häufig als Beistellgerät

Der Einsatz eines Wasserfilters vor dem Eintritt in die Dentaleinheit kann die Keimbesiedelung in den Schläuchen minimieren.8

 

Wasser in der Dentaleinheit - welche Parameter sind entscheidend?

Für das Wasser aus der Dentaleinheit umfasst ein Wassertest folgende Parameter:

✔️ Die Bestimmung der Koloniezahl bei 36°C und Überprüfung auf Legionellen.

✔️ Zusätzlich wird auch ein Wassertest auf Pseudomonas aeruginosa angeraten.

Die Entnahme sollte ohne aufgesetztes Dentalinstrument durchgeführt werden, nachdem das Wasser vorher mindestens 20 Sekunden abgelaufen ist.

Dentaleinheit – Keime im Wasser vermeiden

Bei einer festgestellten Problematik und Belastung des Wassers in der Dentaleinheit sind die Maßnahmen zur Dauerentkeimung der Dentaleinheit sowie der Intensiventkeimung (Sanierung), die beispielsweise alle vier Wochen nach Herstellerangaben durchzuführen sind, genau zu überprüfen. Dabei sollten die Betriebsparameter, Wirksamkeit des Desinfektionsmittels sowie Zeitpunkt der Entkeimung kontrolliert werden. Nach Abwägung aller Vor- und Nachteile sollte bei ausgeprägter Kontamination der Dentaleinheit eventuell eine Reduktion des Biofilms (Biofilm Removing)9 durch technisches Fachpersonal in Erwägung gezogen werden.

FAQ zur Wasserqualität in der Dentaleinheit

Icon zwei Sprechblasen mit Fragezeichen

Warum ist die Wasserqualität in Dentaleinheiten wichtig?

Die Wasserqualität beeinflusst die Hygiene in Zahnarztpraxen und stellt ein mögliches Gesundheitsrisiko für Patienten und Mitarbeiter dar. Eine schlechte Wasserqualität kann zur Verbreitung von Keimen und Biofilmen führen, was das Risiko nosokomialer Infektionen erhöht.

Gibt es Belastungsquellen in der Dentaleinheit, die dauerhaft die Qualität des Wassers beeinträchtigen, so ist das Gesundheitsrisiko erhöht und Gegenmaßnahmen müssen getroffen werden. Schauen Sie im Ratgeber nach weiterführenden Informationen und Tipps.
Icon zwei Sprechblasen mit Fragezeichen

Welche Risiken birgt ein Biofilm in einer Dentaleinheit?

Biofilme bestehen aus Mikroorganismen, die sich an den Innenwänden von wasserführenden Leitungen und Schläuchen in Dentaleinheiten ansammeln, besonders bei stehenden Wasserbedingungen und höheren Temperaturen.
Der Biofilm ist die Grundlage für ein verstärktes Wachstum von Bakterien in den wasserführenden Einheiten. Je stärker die Biofilme ausgeprägt sind, desto besser können sich Mikroorganismen darin schützen und schlechter ausgespült und beseitigt werden.
Insbesondere Pseudomonas Aeruginosa und Legionellen stellen ein gesundheitliches Risiko dar.
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Wie oft sollten Wasseranalysen an den Dentaleinheiten durchgeführt werden?

Wasseranalysen an Dentaleinheiten sollten mindestens einmal jährlich durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass die mikrobiologischen Anforderungen der Trinkwasserverordnung erfüllt sind. Bei auffälligen Ergebnissen oder nach Reparaturen sollten die Analysen häufiger stattfinden. Regelmäßige Tests sind entscheidend, um die Sicherheit und Hygiene in Zahnarztpraxen zu gewährleisten und das Risiko von Infektionen durch kontaminiertes Wasser zu minimieren.
 
 

Zahnarzt-Wasseranalysen

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Verweise

1Vgl.: Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH), Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK): S2k-Empfehlung: Hygienische Anforderungen an das Wasser in zahnärztlichen Behandlungseinheiten, AWMF-Register Nr. 075-002, S. 4, abgerufen am 22.02.2024.

2Vgl.: Deutscher Arbeitskreis für Hygiene in der Zahnmedizin (Hrsg.): Hygieneleitfaden, 15. Ausgabe 2022, S. 45, abgerufen am 22.02.2024.

3Vgl.: Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH), Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK): S2k-Empfehlung: Hygienische Anforderungen an das Wasser in zahnärztlichen Behandlungseinheiten, AWMF-Register Nr. 075-002, S. 4, abgerufen am 22.02.2024.

4Vgl.: a. a. O., S. 6.

5Vgl.: ebd..

6Vgl.: Robert Koch-Institut (RKI), KRINKO: Infektionsprävention in der Zahnheilkunde – Anforderungen an die Hygiene. Mitteilung der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention beim Robert Koch-Institut. 2006. In: RKI (Hg.) et al.: Bundesgesundheitsblatt – Gesundheitsforschung – Gesundheitsschutz. Bd. 49, S. 382, abgerufen am 22.02.2024.

7Vgl.: ebd..

8Vgl.: Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH), Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK): S2k-EmpfehlungHygienische Anforderungen an das Wasser in zahnärztlichen Behandlungseinheiten, AWMF-Register Nr. 075-002, S. 23, abgerufen am 22.02.2024.

9Vgl.: a.a.O., S. 12.