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Tritt Durchfall ausschließlich oder verstärkt beim Aufenthalt in bestimmten Innenräumen auf, wird dieser möglicherweise durch eher wenig bekannte Durchfall-Auslöser verursacht. In Frage kommen hier zum Beispiel bestimmte Chemikalien, Schimmelpilze, Allergene und Legionellen. Wie werden diese Auslöser in Innenräumen freigesetzt und wie lassen sich diese mit Raumluft- und Schadstoffanalysen identifizieren? Die Antworten und viele weitere Infos finden Sie in unserem nachfolgenden Praxis-Ratgeber. (Stand August 2024).

 

Wichtiger Hinweis: Die in diesem Text enthaltenen gesundheitsbezogenen Aussagen, Tipps und Ratschläge können eine Beratung bzw. Behandlung durch einen Facharzt nicht ersetzen. Es sollen lediglich Denkanstöße zu Symptomen und deren möglichen Verursachern gegeben werden.

Icon Allgemeines

Was ist Durchfall? Welche grundsätzlichen Ursachen kommen in Frage?

Durchfall (medizinische Bezeichnung: Diarrhö) liegt vor, wenn der Stuhl „breiig bis flüssig ist und mindestens dreimal täglich abgesetzt wird“.1 Nach einer anderen Definition ist Durchfall durch eine „Vermehrung des Volumens, der Wässrigkeit oder der Häufigkeit des Stuhlgangs“ gekennzeichnet.2 Durchfall kann in einer akuten oder chronischen Form auftreten. Von chronischem Durchfall spricht man, wenn dieser länger als zwei Wochen anhält. Häufige Begleiterscheinungen von Durchfall sind Blähungen, Stuhldrang und Krämpfe. Bei Auslösern wie Infektionen oder toxischen Substanzen können zusätzlich ebenso Übelkeit und Erbrechen auftreten. Zu den Warnsignalen ernsthafter Durchfall-Ursachen zählen unter anderem Fieber, Blut oder Eiter im Stuhl sowie Gewichtsverlust. Ein Risikofaktor bei stärkeren und/oder länger anhaltenden Durchfällen ist grundsätzlich ein Flüssigkeitsmangel (Dehydration). Dieser kann auch in Verbindung mit einem Verlust von lebenswichtigen Elektrolyten wie Natrium, Magnesium, Chlorid und Kalium auftreten. Dehydration und Elektrolytverlust können beispielsweise zu einem starken Blutdruckabfall und anderen schwerwiegenden Komplikationen führen. Als Auslöser von Durchfall kommen unter anderem die folgenden Ursachen in Frage: 1, 2

➡️Infektionen mit Keimen wie Noro- oder Rotaviren, Salmonellen, Campylobacter, Coli-Bakterien

➡️Lebensmittelvergiftung

➡️Nahrungsmittelunverträglichkeiten wie Laktoseintoleranz und Glutenüberempfindlichkeit

➡️Nebenwirkungen von Medikamenten wie Blutdrucksenker oder Antibiotika

➡️Reizdarmsyndrom

➡️Chronische entzündliche Darmerkrankung

➡️Chemikalien

➡️Schimmelpilze

➡️Allergien

➡️Legionellen

 

In diesem Artikel werden wir uns schwerpunktmäßig mit den letzten vier genannten möglichen Auslösern von Durchfall befassen: Chemikalien, Schimmelpilze, Allergien sowie Legionellen.

Die Eigen- bzw. „Google-Diagnose“ beim Thema „Durchfall“ gerät unter anderem wegen der sehr vielfältigen Ursachen sehr schnell an ihre Grenzen. Da Durchfall auch auf ernsthafte Erkrankungen hindeuten kann und mitunter schwere Komplikationen auslöst, sollten Sie sich insbesondere bei länger anhaltender und/oder starker Symptomatik immer in die Hände eines Facharztes begeben.

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Holzschutzmittelsyndrom und Durchfall

Verstärkt oder ausschließlich in Innenräumen auftretender Durchfall kann mitunter durch Belastungen der Innenraumluft mit Chemikalien verursacht werden. Werden diese über die Atemwege aufgenommen, ist Durchfall eine mögliche Folge. Raumluft-Belastungen sind grundsätzlich mit unterschiedlichen Chemikalien bzw. Schadstoffen möglich, die je nach individueller Empfindlichkeit, Dosis und Dauer der Exposition zu Durchfall führen können. Nachfolgend gehen wir auf das sogenannte „Holzschutzmittelsyndrom“ und den Schadstoff PCP näher ein, für den ein durchfallauslösendes Potenzial als relativ wahrscheinlich gilt:

 

  • Holzschutzmittel/Holzschutzmittelsyndrom: Holzschutzmittel können das sogenannte „Holzschutzmittelsyndrom“ auslösen. Dieses hat ein sehr breites, teilweise unspezifisches Beschwerdebild mit verschiedensten Symptomen zu denen neben Durchfall unter anderem auch Hautausschläge, Schlafstörungen, Konzentrationsschwäche sowie Gelenk- und Nervenschmerzen gehören können. Das Syndrom kann sich ebenfalls ganz allgemein als chronisches Ermüdungs- und Erschöpfungssyndrom zeigen. Als ein möglicher Auslöser des Holzschutzmittelsyndroms gilt die Chemikalie PCP (Pentachlorphenol). PCP wurde in der Vergangenheit wegen seiner fungiziden (pilztötenden) Wirkung oft als Holzschutzmittel verwendet bzw. diesen beigemischt. Eine Verbotsverordnung für PCP erging im Jahr 1989. PCP war unter anderem in den Holzschutzmitteln Xylamon BV (Westdeutschland) sowie Hylotox IP und Paratectol 9025 (ehehmalige DDR) enthalten. Die Chemikalie dünstet oft noch nach vielen Jahren aus behandeltem Holz aus und gelangt so in die Raumluft. PCP kann über die Atemwege, oral, und über die Haut aufgenommen werden. PCP ist manchmal mit toxischen Dioxinen und Furanen verunreinigt. Diese Substanzen können zu weiteren Gesundheitsschäden führen und stehen im Verdacht, ebenfalls potenzielle Verursacher des Holzschutzmittelsyndroms zu sein. Zu einem Holzschutzmittelsyndrom kommt es in der Regel bei langfristigen (chronischen) Belastungen.3, 4

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Schimmelpilze können Durchfall auslösen

Nach einer Schätzung des Umweltbundesamtes leben ca. 17 % der deutschen Bevölkerung in Räumen mit erhöhter Schimmelbelastung. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass der reale Anteil belasteter Wohnungen und Häuser noch deutlich höher liegt, da Schimmelbefall oft versteckt und weitgehend unbemerkt auftritt.5 Schimmelpilze können eine Schimmelpilzallergie auslösen. Zu deren typischen Symptomen zählen unter anderem Fließschnupfen, Niesreiz, eine verstopfte Nase, tränende und juckende Augen, Husten und Atembeschwerden sowie juckende Hautausschläge. Es kann aber gelegentlich ebenso der Magen-Darm-Trakt mit Symptomen wie Durchfall, Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen betroffen sein. Die Allergene der Schimmelpilzallergie sind meist die feinen Sporen („Samen“) der Schimmelpilze, welche von diesen an die Raumluft abgegeben werden und so über die Atemwege in den Körper gelangen. Allergenes Potenzial haben aber ebenso andere Bestandteile der Schimmelpilze wie das Myzel (Pilzfäden) und/oder einzelne Proteine und Peptide der Pilze. Schimmelpilzallergene können auch über belastete Nahrungsmittel aufgenommen werden.6, 7

 

Ein verstärktes Schimmelrisiko besteht ab einer hohen relativen Luftfeuchtigkeit von ca. 70 – 80 %.8 Häufig tritt Schimmel an kühlen Kondensationspunkten wie schlecht isolierten Außenwänden und ungeheizten Kellerräumen sowie in Bade- und Schlafzimmern auf. Von Schimmel können generell verschiedenste Einrichtungsgegenstände und Materialien wie Holzvertäfelungen, Tapeten, Isoliermaterialien, Teppichböden, Möbel und Matratzen befallen sein. Informationen zur Vermeidung von Schimmel erhalten Sie in unserem Ratgeber „Richtig heizen und lüften – Weniger Kosten und Schimmel!“. Zur Messung der relativen Luftfeuchtigkeit und Raumtemperatur empfehlen wir unserenAirself Raumklimamesser. Dessen Anzeigeskala enthält unter anderem einen „Schimmelalarm“, welcher eine für das Wachstum von Schimmel günstige zu hohe relative Luftfeuchtigkeit anzeigt.

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Durchfall durch Hausstaubmilbenallergie?

Durchfall kann als ein Symptom bei einer Kreuzallergie auf die Hausstaubmilbe auftreten. Bei einer Kreuzallergie reagiert das menschliche Immunsystem auch auf Allergene die dem eigentlichen Allergen (Primärallergen) sehr ähnlich sind. Diese Reaktion erfolgt, nachdem das Immunsystem Abwehrstoffe gegen das Primärallergen gebildet hat. Eine Hausstaubmilbenallergie wird durch Kotpartikel der Hausstaubmilbe hervorgerufen. Umgangssprachlich wie die Allergie oft einfach als Hausstauballergie bezeichnet. Zu den Symptomen einer Hausstaubmilbenallergie zählen Augen- und Schleimhautreizungen, Atembeschwerden, Hautausschlag, Hautjucken und Nesselfieber. Hausstaubmilben ernähren sich in erste Linie von menschlichen und tierischen Hautschuppen.9

 

Bei einer Hausstaubmilbenallergie kann es zum Beispiel zu Kreuzallergien auf andere Milbenarten wie die Vorratsmilbe kommen. Diese ist wie die Hausstaubmilbe mit bloßen Auge nicht sichtbar und kommt verstärkt an Orten vor, an denen Nahrungsmittel wie Mehl, Getreide, Schinken und Käse gelagert werden. Die Milbe ernährt sich aber ebenso von Schimmelpilzen, Heu und Tierfutter. Relativ häufig tritt als Kreuzallergie auf die Hausstaubmilbe aber auch eine „Nahrungsmittel-Allergie“ auf verschiedenste Krustentiere wie Krabben, Krebse, Shrimps, Scampi, Garnelen und Hummer auf. Ebenso kommen Kreuzallergien auf Weichtiere wie Schnecken, Austern und Muscheln vor.10, 11

 

Neben Durchfall können unter anderem folgende Symptome bei einer Kreuzallergie auf die Hausstaubmilbe auftreten: allergische Reaktionen in Mundhöhle und Rachen wie Kribbeln, Juckreiz und Schleimhautschwellungen, Reaktionen des Verdauungstraktes wie Übelkeit, Erbrechen, Blähungen und Bauchschmerzen. In seltenen Fällen kann eine Kreuzallergie auch lebensbedrohliche Zustände wie Luftnot infolge von Schwellungen im Rachenbereich sowie Kreislaufzusammenbrüche auslösen.10

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Legionellen – Durchfallerreger in der Raumluft

Ein weiterer möglicher Auslöser von Durchfall in Innenräumen sind Legionellen. Die stäbchenförmigen Bakterien kommen in geringer Konzentration häufig auch im Leitungswasser vor. Eine Gesundheitsgefahr besteht dann in der Regel nicht. Unter bestimmten Umständen können sich Legionellen allerdings so stark vermehren, dass diese zu einem ernsthaften Gesundheitsrisiko werden. Ideale Vermehrungsbedingungen bestehen für Legionellen unter anderem in lauwarmem Stagnationswaser. Durch Klimaanlagen, Luftbefeuchter, beim Duschen oder Saunieren gelangen mit Legionellen kontaminierte feinste Wassertropfen (Aerosole) in die Raumluft und können über die Atemwege eine Infektion verursachen. Legionellinfektionen verlaufen teilweise ganz ohne Symptome. Es treten jedoch ebenso relativ mildes Pontiac-Fieber mit grippeähnlichen Symptomen oder eine Legionellose (Legionärskrankheit) auf. Die Legionellose geht mit einer schweren Lungenentzündung einher, die mitunter sogar tödlich verläuft. Zu den Symptomen einer Legionellose zählen hohes Fieber, Kopfschmerzen, Schüttelfrost, Husten sowie Brustschmerzen. Es kann jedoch auch zu Durchfall und Verwirrtheitszuständen kommen. Ein Risikofaktor für schwere Verläufe einer Legionelleninfektion ist ein geschwächtes Immunsystem.12, 13, 14 Wie Sie der Verbreitung von Legionellen in Ihrem Zuhause vorbeugen und somit das Infektionsrisiko senken können, erfahren Sie in unserem Ratgeber „Legionellengefahr: Wie sicher ist Ihr Zuhause“.

Icon Analysen

In Haus oder Wohnung auftretender Durchfall? Raumluftanalysen helfen bei der Ursachensuche

Über unseren Onlineshop können Sie verschiedenste LuftanalysenSchimmeltests und Wassertests ordern. Mit diesen lassen sich auch einige mögliche Auslöser von Durchfall identifizieren. Die Probenahme für unsere Tests nehmen Sie mit der in den Testkits enthaltenen Anleitung einfach selbst vor. Nach Einsendung der Probe erfolgt die Auswertung in unserem Partnerlabor. Das verständlich aufbereitete Analyseergebnis ist dann nach kurzer Zeit über Ihren persönlichen Bereich des Portals My.Checknatura.de abrufbar.

 

Da beispielsweise eine Gefährdung durch gesundheitsschädliche Holzschutzmittel oft verstärkt in Altbauten vorhanden ist, haben wir die Luftanalyse Altbau Komplett entwickelt. Bei dieser wird eine Staubprobe unter anderem auf Holzschutzmittel (auch PCP), PCB, Weichmacher polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe und Formaldehyd untersucht. Zum Aufspüren von Schimmelpilzsporen in der Raumluft sowie für den „Schimmel-Check“ von verdächtigen Stellen ist das Schimmeltest Vorteils-Set: Raumluft + Abklatsch eine gute Wahl. Hier wird eine Raumluftanalyse (Sporen) mit einer Abklatsch-Probe (schimmelverdächtige Flächen) kombiniert. Ob Ihr Leitungswasser erhöhte Werte von Legionellen enthält, kann mit dem Legionellen Test für Leitungswasser ermittelt werden.

Icon Wussten Sie schon?

Schon gewusst ..?

Einige beliebte Zimmerpflanzen sind giftig und können beim Verzehr von Pflanzenteilen neben anderen Vergiftungserscheinungen wie Erbrechen, Magenschmerzen, Schwindel und Atemlähmung auch Durchfall auslösen. Gefährdet sind hier vor allem Kleinkinder. Bei einigen Pflanzen besteht aber ebenso ein Risiko für Haustiere. Unter anderem kommen folgende Zimmerpflanzen als Verursacher von Durchfall in Frage:15

  • Alpenveilchen (Cyclamen persicum)

  • Oleander (Nerium oleander)

  • Gemeiner Efeu (Hedera helix)

  • Efeutute

  • Gummibaumarten (Ficus)

  • Diffenbachie (Gefährdung vor allem für Haustiere)

1Vgl.: Techniker Krankenkasse: Durchfall – wenn der Darm rebelliert. 2020.

2Vgl.: MSD Manual: Durchfall bei Erwachsenen. 2023.

3Vgl.: Umweltbundesamt: Stoffmonographie Pentachlorphenol – Referenz- und Human-Biomonitoring-(HBM)-Werte. 1997.

4Vgl.: Schadstoffberatung Tübingen: Pentachlorphenol (PCP). 2015.

5Vgl.: Landkreis Passau: Schimmelpilze. 2024.

6Vgl.: DAK-Gesundheit: Schimmelpilzallergie: Das sollten Sie wissen. 2024.

7Vgl.: Allergie Informationsdienst, Helmholtz Zentrum: Schimmelallergie. 2019.

8Vgl.: Bayerisches Landesamt für Umwelt: Schimmel: Physikalische Hintergründe. 2016.

9Vgl.: Lungenärzte im Netz: Hausstaubmilbenallergie. 2024.

10Vgl.: Mein Allergie Portal: Kreuzallergie auf Hausstaubmilbe, Diagnose & Therapie. 2022.

11Vgl.: Techniker Krankenkasse: Allergien durch Vorratsmilben. 2023.

12Vgl.: Bundesministerium Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz Österreich: Legionärskrankheit (Legionellose). 2024.

13Vgl.: Robert Koch-Institut: Legionellose. 2019.

14Vgl.: Infektionsschutz.de, Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: Legionellen. 2024.

15Vgl.: AOK: Giftige Zimmerpflanzen: versteckte Gefahr. 2023.