Europäische Kommission beschränkt PFAS-Verwendung
11.10.2024
Am 19. September 2024 hat die Europäische Kommission im Rahmen des EU-Chemikalienrechts (REACH-Verordnung) die Verwendung einer PFAS-Untergruppe beschränkt – namentlich Undecafluorhexansäure (PFHxA) und PFHxA-verwandte Stoffe. Die Beschränkung basiert auf der wissenschaftlichen Bewertung durch die Ausschüsse der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) und trat formal am gestrigen 10. Oktober 2024 in Kraft.
Diese Untergruppen von per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen („PFAS“) sind sehr langlebig und sehr mobil in Wasser, und ihre Verwendung in bestimmten Produkten stellt ein unannehmbares Risiko für die menschliche Gesundheit und die Umwelt dar.
Europäische Kommission
Die neue Beschränkung konzentriere sich auf Anwendungen, bei denen das Risiko nicht angemessen beherrscht werde, wenn Alternativen verfügbar und die sozioökonomischen Kosten im Vergleich zum Nutzen für die menschliche Gesundheit und die Umwelt begrenzt seien.
Konkret geht es um den Verkauf und die Verwendung von
- Textilien (z.B. Regenjacken)
- Lebensmittelverpackungen (z.B. Pizzaschachteln)
- Gemische wie Imprägniersprays
- Kosmetika (z.B. Hautpflegemittel)
- Feuerlöschschaum
Nicht betroffen ist hingegen die Anwendung von PFHxA beispielsweise in Halbleitern, Batterien oder Brennstoffzellen für grünen Wasserstoff.
Je nach Verwendungszweck sind Übergangszeiträumen zwischen 18 Monaten und 5 Jahren angesetzt, bis die neue Beschränkung wirksam wird.
Zu per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen (PFAS):
PFAS werden auch als Ewigkeitschemikalien bezeichnet, da sie sich in der natürlichen Umwelt nicht abbauen. Sie werden indes in vielen Industrieprozessen und Konsumgütern verwendet und führen in der Folge zu Boden- und Wasserverunreinigungen (einschließlich Trinkwasserverunreinigungen). Längst gelten Verbote für bestimmte PFAS. Darüber hinaus berät die EU über einen Vorschlag für ein allgemeines PFAS-Verbot.
Weitere Infos zum PFAS-Verbot der EU: Zum Artikel
PFAS-Vorkommen im eigenen Wasser testen: Wassertest PFAS
(Mit Material der Europäischen Kommission und IHK)