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Feinstaubbelastung durch Drucker
Tintenstrahldrucker und Laserdrucker
Drucker sind allgegenwärtig, fast jeder Haushalt hat einen und für Organisationen und Büros gehören sie zur Grundausstattung, die häufig im Dauerbetrieb arbeitet. Dabei haben die Laserdrucker den früher populären Tintenstrahldruckern inzwischen den Rang abgelaufen, da sie deutlich schneller arbeiten. Dafür benötigen sie Toner, der aus verschiedenen Stoffen zusammengesetzt ist, die mitunter schädliche Emissionen erzeugen können.
Ursprünglich bestand Toner im Wesentlichen aus Ruß, der mit einigen anderen Chemikalien wie Eisenoxiden gemischt wurde - doch mit den steigenden Anforderungen an Auflösung, Feinheit und Druckqualität hat sich die Zusammensetzung des Toners geändert. Moderne Toner enthalten eine Vielzahl unterschiedlicher Nanopartikel.
Gesundheitsgefahr durch Nanopartikel
Bei diesen Nanopartikeln handelt es sich um Polymere, die andere Zusatzstoffe wie Eisen-, Kupfer-, Silizium- und Manganoxide enthalten. Einige Studien haben gezeigt, dass diese Nanopartikel aufgrund ihrer geringen Größe tief in die Lunge und die Lungenbläschen eindringen können.
Dadurch könnten sie in den Blutkreislauf gelangen und dort ihre potenziell schädlichen Wirkungen entfalten. Ein Team der Harvard University hat kürzlich einen Forschungsbericht (Synergistic effects of engineered nanoparticles and organics released from laser printers) veröffentlicht, der die Partikel zusammenfasst, die während des Druckprozesses entstehen.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) schließt gesundheitliche Beschwerden durch Toner nicht aus. Bei diesen Gesundheitsrisiken handelt es sich primär um:
❗ allergische Reaktionen wie Schleimhautreizungen und Entzündungen
❗ Atemwegsbeschwerden wie asthmaähnlichem Husten
Genomischen Veränderungen und Entzündungen durch Toner-Nanopartikel
Laut einer Studie der West Virginia University über von Laserdruckern emittierte Nanopartikel (PEPs) (Assessment of Laser Printer-Emitted Nanoparticle Inhalation Exposure-Induced Disease Risks) können die Toner-Nanopartikel, die von Laserdruckern aufgewirbelt werden, das genetische Profil und den Stoffwechsel eines Menschen in einer Weise verändern, die Krankheiten begünstigt. Die Studie warnt vor genomischen Veränderungen, die mit kardiovaskulären, neurologischen und metabolischen Störungen verbunden sind.
In einer Forschung der Harvard School of Public Health (Physicochemical and Toxicological Characterizations of Laser Printer Emissions) weisen toxikologische Daten darauf hin, dass die Emissionen von Laserdruckern schädliche Reaktionen im Körper auslösen können. So wurden erhöhte proinflammatorische Zytokine und eine verringerte Zellviabilität gemessen - das bedeutet, dass Entzündungen begünstigt und Heilungsprozesse gehemmt werden können. Auch können die von Druckern emittierten Partikel für die Lungen der ihnen ausgesetzten Personen schädlich sein.
Checkliste: So schützen Sie sich vor schädlichem Tonerstaub
Das BfR hat eine Broschüre Tonerstaub am Arbeitsplatz erstellt, die den sicheren Umgang mit Laserdruckern am Arbeitsplatz beschreibt. Es gibt einige einfache Maßnahmen, die Sie zu Hause oder im Büro ergreifen können, um den Risiken der Feinstaubbelastung durch Laserdrucker vorzubeugen.
✔️ Belüftung: Der Drucker sollte nicht in einer Nische oder einem Raum ohne Fenster betrieben werden. Gerade wenn er in einem Büro im Dauerbetrieb ist, sollte ausreichendes Lüften für eine Verringerung der Feinstaubexposition sorgen.
✔️ Platzieren des Druckers: Drucker, die im Dauereinsatz sind, sollten am besten nicht im selben Raum stehen, in dem Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre Bürozeiten verbringen. Stattdessen ist ein eigener, belüftbarer Raum vorzuziehen oder wahlweise ein Flur oder Durchgangszimmer.
✔️ Hände waschen: Wer lange am Drucker stand und Kopien gezogen hat, sollte sich danach den Tonerstaub von den Händen waschen. Das sollte mit kaltem Wasser und Seife passieren, da warmes Wasser die Partikel verkleben kann und sie dann noch besser an der Haut haften.
✔️ Wartung und Reinigung: Ein sauberer und reibungslos funktionierender Drucker belastet die Umgebungsluft weniger als ein altes, schlecht gewartetes Gerät. Achten Sie also immer auf eine ordnungsgemäße Wartung und Reinigung des Gerätes.
✔️ Druckerwahl: Verschiedene Geräte können die Umgebung unterschiedlich stark belasten. Der Drucker sollte möglichst geschlossen sein, um wenig Tonerstaub in die Umgebung zu entlassen. Das Siegel “Blauer Engel” steht für hohe Umwelt- und Emissionsstandards und kann bei der Auswahl des richtigen Geräts behilflich sein.
✔️ Kontrollen: In Räumen, in denen Laserdrucker stark beansprucht werden, sollten spezielle Belüftungs- und Expositionskontrollen installiert werden, um die Konzentration von Nanopartikeln, die während des Druck- und Kopiervorgangs in der Luft freigesetzt werden, zu überwachen.
Die richtigen Analysen
Um die Feinstaubbelastung der Luft in Ihrem Büro oder zu Hause zu überprüfen, bietet Checknatura Luftanalysen an. Im privaten Bereich hilft Ihnen die Wohnraum Luftanalyse eine sichere Qualität Ihrer Atemluft sicherzustellen.
Im Büro kann die Büro Luftanalyse die Luft auf Grenzwertüberschreitungen kontrollieren. Sie können die Luft auch mit der Luftanalyse nach Schadstoffen gezielt auf schädliche Emissionen untersuchen lassen.
Wichtig: Regelmäßige Kontrollen
Sollten Sie eine erhöhte Feinstaubbelastung feststellen, die Sie auf den Laserdrucker zurückführen, sorgen Sie für eine gute Belüftung und stellen Sie das Gerät nach Möglichkeit nicht in direkte Nachbarschaft zu Menschen. Überprüfen Sie, ob das Gerät ordnungsgemäß funktioniert und alle Wartungen und Kontrollen stattgefunden haben. Wichtig: Gerade in Büros und Organisationen sollten regelmäßige Expositionskontrollen zum Schutz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stattfinden.
Wussten Sie ..?
Bei Papierstau sollte das Papier nicht überschwänglich aus dem Drucker gerissen werden, da der Tonerstaub dadurch aufwirbelt und auf die Haut oder in die Lunge gelangt. Besser ist es, das Gerät behutsam zu öffnen und das Papier kontrolliert zu entfernen.
Gefährliche Substanzen
❗ Nanopartikel
❗ Tonerstaub