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Räucherwerk: Räucherstäbchen, Weihrauch und Co. können eine Bedrohung für die Gesundheit sein
Räucherwerk: Räucherstäbchen, Räucherhütchen, Weihrauch
Das Verbrennen von Räucherstäbchen in den eigenen vier Wänden ist in Ländern von Ostasien bis Nordafrika weit verbreitet, erfreut sich aber auch hierzulande großer Beliebtheit. Weihrauch und Räucherstäbchen werden im Rahmen religiöser Rituale in Kirchen, Synagogen, Moscheen und Tempeln verbrannt, aber auch im privaten Bereich als ‘Lufterfrischer’ oder zur Abwehr von Moskitos verwendet.
Die typische Zusammensetzung von Räucherstäbchen nach Gewicht besteht zu 21 % aus Kräuter- und Holzpulver, zu 35 % aus Duftstoffen, zu 11 % aus Klebepulver und zu 33 % aus Bambusstäbchen. Der Rauch von Räucherstäbchen enthält Feinstaub, Gasprodukte wie Kohlenmonoxid, Formaldehyd und Stickstoffoxide und viele flüchtige organische Verbindungen wie Benzol, Toluol und Xylole sowie Aldehyde und polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK).
Auswirkungen von Räucherwerk auf die Atemwege, Kreislauf und Kognition
Eine Studie der Environment Agency–Abu Dhabi (Indoor Air Pollutants and Health in the United Arab Emirates) fand heraus, dass die Verbrennung von Räucherwerk eine beträchtliche Menge an Partikeln und Gasemissionen freisetzt, was zu Entzündungsreaktionen führen kann.
Die Verwendung von Räucherstäbchen zu Hause kann daher erhebliche negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben, insbesondere auf Herz und Lunge, die kardiopulmonale Morbidität und Mortalität. Kleinkinder, ältere Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen sind besonders gefährdet.
Das Verbrennen von Räucherstäbchen in der Wohnung stellt einen Risikofaktor für Asthma und möglicherweise für Karzinome der Atemwege dar. In-vitro-Experimente haben ergeben, dass das Verbrennen von Räucherwerk eine Reihe von Verbindungen freisetzt, darunter bekannte Karzinogene, Reizstoffe und Toxine (Chemical composition and potential health risks of raw Arabian incense).
In mehreren Studien wurde ein Zusammenhang zwischen der Häufigkeit des Räucherns und Asthma bei Kindern festgestellt (bspw. Arabian incense exposure among Qatari asthmatic children. A possible risk factor, Glutathione S-transferase, incense burning and asthma in children) und auch für Erwachsene sei die Häufigkeit des Räucherns zu Hause mit einem erhöhten Asthmarisiko und einem erhöhten Medikamentenverbrauch verbunden.
Ultrafeine Partikel vom Verbrennen der Räucherstäbchen können von der Lunge ins Blut übergehen und dort Gefäßentzündungen, Blutgerinnung und das Risiko eines Herzinfarkts verursachen. Aus der Singapore Chinese Health Study geht hervor, dass die Nutzer von Räucherstäbchen ein 12 % höheres kardiovaskuläres Sterberisiko haben als Nichtnutzer.
Eine Querschnittsstudie in den Vereinigten Arabischen Emiraten (Indoor Air Pollutants and Health in the United Arab Emirates) ergab, dass das tägliche Verbrennen von Räucherwerk mit vermehrten Kopfschmerzen, Konzentrationsschwierigkeiten und Vergesslichkeit verbunden war.
Maßnahmen für einen sicheren Umgang mit Räucherwerk
Weihrauch wird ohne Warnhinweis verkauft. Die folgenden Empfehlungen helfen Familien, die mit dem Verbrennen von Räucherwerk verbundenen Risiken zu minimieren:
- Vermeiden Sie das Verbrennen von Räucherstäbchen in der Wohnung, wenn empfindliche Personen anwesend sind, wie z.B. sehr junge Menschen, ältere Menschen, Personen mit Allergien oder bereits bestehenden Herz-Kreislauf- oder Atemwegserkrankungen.
- Zünden Sie keine Räucherstäbchen in Schlaf- oder Kinderzimmern an.
- Erwägen Sie die Wahl einer raucharmen/ rauchfreien Räuchermarke oder elektrischer Verbrennungsgeräte.
- Vermeiden Sie nach Möglichkeit zusätzliche Risikofaktoren, z.B. Tabakrauchen oder zu feuchte Innenräume.
- Eine bessere Belüftung der Wohnung während des Räucherns kann die Auswirkungen minimieren.
Die richtigen Analysen
Falls Sie gerne Räucherstäbchen anzünden und wissen möchten, ob Ihre Atemluft deswegen mit Schadstoffen kontaminiert ist, gibt eine Luftanalyse nach Schadstoffen Aufschluss. Mit einer Luftanalyse Wohnraum können sie die allgemeine Luftqualität bei sich zu Hause überprüfen lassen und sichergehen, dass sich keine gesundheitsgefährdenden Stoffe in Ihrer Luft befinden.
Wussten Sie ..?
Auch die Räucherhütchen an Weihnachten bilden keine Ausnahme, wenn es um Schadstoffe aus Räucherwerk geht. Denken Sie also auch an den kühlen Weihnachtstagen an ausreichend Belüftung der Wohnräume, in denen geräuchert wird.
Gefährliche Substanzen
❗ Aldehyde
❗ flüchtige organische Verbindungen
❗ Stickstoffoxide
❗ Formaldehyd
❗ Kohlenmonoxid
❗ Feinstaub
❗ Duft- und Klebestoffe