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Rauchen: Die Gefahren von Tabakrauch und ‘Third Hand Smoke’
Tabakrauch und ‘Third Hand Smoke’
Tabakrauch ist ein sogenanntes Aerosol, ein Gemisch aus 90 % Gas und 10 % Partikeln. Die Schadstoffe im Tabakrauch stammen aus der Hochtemperaturverbrennung des Tabaks. Partikel in Zusatzstoffen und Papier (Teer, Nikotin, Schwermetalle) sind ebenfalls im Zigarettenrauch enthalten.
Der Rauch einer Zigarette enthält über 60 von der International Agency for Research on Cancer klassifizierte Karzinogene. Eine Studie aus Berkeley (Thirdhand smoke: Genotoxicity and carcinogenic potential) hat gezeigt, dass Innenraumoberflächen halbflüchtige organische Verbindungen aus Passivrauch wie Nikotin, Cotinin, 3-Ethylpyridin, Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), N-Nitrosamine und aromatische Amine adsorbieren, die dann langsam in die Luft abgegeben werden.
Sogenannter Third-Hand Smoke bezeichnet die Restverschmutzung durch Tabakrauch, die noch lange nach der gerauchten Zigarette in den Räumen und auf den Menschen haften bleibt, die dem Rauch ausgesetzt waren. Da diese kleinen Partikel lüftungsresistent sind, ist ihnen mit ordentlichem Lüften nicht beizukommen. In einem geschlossenen Raum wie einem Auto können sie dann mehrere Monate oder sogar mehrere Jahre dort verbleiben.
Unbemerkte Verbreitung von Third-Hand Smoke
Ein Forscherteam der Universität Yale untersuchte, wie Partikel des Third-Hand Smoke in einer Nichtraucherumgebung verbreitet werden (Human transport of thirdhand tobacco smoke). Die Forscher platzierten vier Tage lang ein Probenahmegerät in den Lüftungsschächten eines Kinos in Mainz, wo das Rauchen seit 15 Jahren verboten ist.
Bei dem Experiment wurden die Werte von 35 Tabakchemikalien gemessen. Deren Werte nahmen mit der Anwesenheit von Zuschauern um bis zu 200 % zu, in Erwachsenen vorbehaltenen Vorstellungen. Diese Werte entsprächen einer Passivrauchexposition von einer bis zehn Zigaretten in einer Stunde.
Die Autoren der Studie erklären, dass jeder Mensch die Bestandteile dieses Third-Hand Smoke potenziell von einer Umgebung in eine andere mitnehmen und in einem Nichtraucherbereich absetzen kann. Solche Schadstoffe können noch in Hausstaub, Lüftungsschächten, Textilien und Tapeten zu finden sein, die seit 20 Jahren keinem direkten Rauch mehr ausgesetzt waren.
Third-Hand Smoke bleibt in geschlossenen Räumen
Tabakrauch ist schädlich für alle, die ihn einatmen, sei es durch aktives oder passives Rauchen. Doch auch nach der gerauchten Zigarette bleiben Giftstoffe in der Luft zurück und sind ein erheblicher Faktor der Luftverschmutzung in Innenräumen.
Die im Tabakrauch enthaltenen Partikel bleiben eine Zeit lang in der Luft, bevor sie sich auf Oberflächen, Böden und Wänden absetzen und sich in Textilien wie Teppichen und Vorhängen festsetzen.
Krebserregende Wirkung von Third-Hand Smoke
Third-Hand Smoke kann DNA-Schäden und epigenetische Veränderungen hervorrufen, die zu Mutationen und Änderungen der Genexpression führen, die mit der Entstehung von Krebs in Verbindung gebracht werden.
Säuglinge und Kinder sind hier einem besonderen Risiko ausgesetzt, wie eine Studie des Instituts für Biomedizin und molekulare Immunologie aus Palermo spezifiziert (Third-hand smoke exposure and health hazards in children). Aufgrund ihrer Gewohnheiten, wie Krabbeln und Spielen auf dem Boden, atmen kleine Kinder Partikel aus Tabakrückständen ein und reagieren aufgrund ihrer schnelleren Atmung sogar noch empfindlicher auf Luftverschmutzung als Erwachsene.
Kleine Kinder, die Tabakrauchrückständen ausgesetzt sind, leiden häufiger an Bronchitis, wiederkehrenden Ohrenentzündungen und Asthmaanfällen. Bei Erwachsenen sollen die Partikel aus dem Rauch Herz-Kreislauf- und Lungenkrankheiten wie Asthma und chronische Bronchitis verschlimmern und die Ursache für Schlaganfälle sein.
Wirksame Maßnahmen gegen Passivrauch und Third-Hand Smoke
Es gibt einige Maßnahmen, die Sie gegen die direkten und indirekten Folgen der Rauschverschmutzung ergreifen können:
- Niemals in der Wohnung zu rauchen, ist eine der ersten Maßnahmen, die man ergreifen sollte. Das Rauchen im Freien ist ein guter Weg, um Ihre Angehörigen zu schützen.
- Rauchen Sie nicht im Auto, da die Mikropartikel des Tabakrauchs auf die Sitze, Teppiche und Vorleger auf dem Beifahrersitz fallen.
- Das Lüften der Wohnung ist äußerst wichtig, auch wenn die Partikel, die sich auf Textilien und Böden ablagern, dadurch nicht vollständig entfernt werden.
- Bei Wohnungen, die durch langjähriges Rauchen kontaminiert sind und in denen sich im Laufe der Jahre viele Schichten giftiger Verbindungen abgelagert haben, ist es ratsam, alles auszutauschen: Möbel, Tapeten, Farben, Fußböden und eventuell das Lüftungssystem.
Die richtigen Analysen
Mit einer Luftanalyse nach Schadstoffen können sie die Innenraumluft in ihrem Zuhause zuverlässig auf Schadstoffe durch Rauchen oder Passivrauchen untersuchen lassen. Eine Wohnraum Luftanalyse gibt Ihnen eine umfassende Auskunft über die allgemeine Qualität Ihrer Atemluft.
Falls Sie in einem Bürokomplex oder öffentlichen Gebäude arbeiten, in dem das Rauchen lange erlaubt war, empfehlen wir eine Büro Luftanalyse, um auf Toxine in Ihrer Arbeitsumgebung zu testen.
Wussten Sie ..?
Das Rauchen am Fenster ist völlig unwirksam gegen die Emissionen durch Passivrauch. Die Partikel geraten in die Wohnung und lagern sich dort ab. Wenn Sie im Freien rauchen, wählen Sie ausreichend Abstand zu offenen Fenstern und Türen.
Gefährliche Substanzen
❗ Teer
❗ Nikotin
❗ Schwermetalle
❗ 60 versch. Karzinogene
❗ halbflüchtige organische Verbindungen
❗ Cotinin
❗ 3-Ethylpyridin
❗ Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK)
❗ N-Nitrosamine
❗ aromatische Amine