Gesundheitsschädliche Chemikalien in Reinigungs- und Desinfektionsmitteln

Gesundheitliche Beschwerden durch Haushaltschemikalien

Putzmittel enthalten vor allem Säuren, Alkohole, Kohlenwasserstoffe und einige ätherische Öle. Die Exposition gegenüber solchen Haushaltschemikalien über die Luft, das Wasser oder Hautkontakt kann zu gesundheitlichen Beschwerden führen, wie Irritation und Reizungen von Haut und Atemwegen. Darüber hinaus sind in manchen Reinigern auch krebserregende und fruchtbarkeitsgefährdende Bestandteile enthalten.

Darüber hinaus enthalten viele Reinigungsmittel Chemikalien, die mit anderen Verunreinigungen der Luft reagieren und potenziell schädliche Sekundärprodukte erzeugen können. Die komplexen Zusammenhänge, die zu primären und sekundären Giftstoffen in der Atemluft führen und deren körperliche Folgen für den Menschen werden in der Metastudie Cleaning products and air fresheners: exposure to primary and secondary air pollutants der University of California zusammengefasst.

Die häufigsten Chemikalien in Reinigungs- und Desinfektionsmitteln und ihre schädliche Wirkung

❌ Flüchtige organische Verbindungen (VOC) sind Chemikalien, die bei Raumtemperatur verdampfen. Viele flüchtige organische Verbindungen, die von Reinigungsmitteln freigesetzt werden, wurden mit chronischen Atemproblemen wie Asthma, allergischen Reaktionen und Kopfschmerzen in Verbindung gebracht.

❌ Ammoniak ist in Bad-, Glas-, Ofen- und Edelstahlreinigern enthalten, um für streifenfreien Glanz zu sorgen. Es reizt Haut, Augen und Lunge. Gelangt Ammoniak in den Körper, reagiert es mit Wasser und bildet Ammoniumhydroxid, einer stark ätzenden Substanz, die bei Kontakt die Körperzellen schädigt.

❌ Bleichmittel (Natriumhypochlorit) verursachen Asthma und können Asthmaanfälle bei Menschen auslösen, die bereits vorerkrankt sind. Außerdem können sie die Haut, die Augen und die Atemwege reizen.

❌ Chlor findet in Schimmelentfernern, Scheuermitteln, Toilettenreinigern und Wäscheweißern Verwendung. Die Inhalation der Dämpfe reizt die Atemwege mithin bis zur Atemnot.

❌ Quartäre Ammoniumverbindungen (QUAT) sind zwar keine flüchtigen Verbindungen, werden sie in Sprays verwendet, verteilen sie sich jedoch trotzdem in der Atemluft und können zu Reizungen von Nase und Rachen führen. Die Exposition gegenüber QUATs kann auch zu allergischen Hautreaktionen führen. Die Verwendung von QUATs wurde mit dem Wachstum von Bakterien in Verbindung gebracht, die gegen die Desinfektion resistent sind. In Laborstudien wurde festgestellt, dass QUATs das genetische Material schädigen, was ein Indikator für Krebs ist.

❌ Triclosan ist ein antibakterieller Wirkstoff, der häufig in flüssigen Geschirrspülmitteln, Handseifen enthalten ist. Er steht im Verdacht, das Hormonsystem zu stören, und kann zur Entwicklung von antibiotikaresistenten Bakterien führen. Triclosan ist ein aggressiver antibakterieller Wirkstoff, der das Wachstum von arzneimittelresistenten Bakterien fördern kann.

❌ Phthalate werden häufig in Duftstoffen verwendet, die in Lufterfrischern, Reinigungs- und Desinfektionsmitteln vorkommen. Sie sind endokrine Disruptoren - sie stören die Wirkweise von Hormonen und damit besonders die Fortpflanzungsfähigkeit sowie die gesunde Entwicklung von Feten oder Kindern.

❌ Terpene sind Chemikalien, die in Kiefern-, Zitronen- und Orangenöl vorkommen und in vielen Reinigungs- und Desinfektionsmitteln sowie in Duftstoffen verwendet werden. Terpene bilden sehr kleine Partikel, die Lunge und Atemwege reizen. Terpene können auch schnell mit Ozon in der Innenraumluft reagieren und viele sekundäre Schadstoffe erzeugen, bspw. Formaldehyd.

❌ Butoxyethanol findet sich meist in Reinigungsprodukten wie Oberflächen-, Boden-, Fenster- und Fleckenreinigern sowie Rostlösern. Beim Einatmen kann es Halsschmerzen verursachen und zu Lungenödemen, Leber- und Nierenschäden beitragen.

❌ Naphthalin wird als Teppich- und Polsterreiniger, in Mottenkugeln, WC-Steinen und in Desinfektionsmitteln verwendet. Das Einatmen von Naphthalin kann Kopfschmerzen, Schwindel und Reizungen von Haut, Augen und Rachen sowie bei längerer Exposition die Bildung von Katarakten verursachen.

So können Sie Schäden durch Reinigungs- und Haushaltsprodukte vermeiden

Um Ihre Wohnung sauber und hygienisch zu halten, ohne sich zu vielen giftigen Substanzen auszusetzen, beachten Sie beim Hausputz einige Punkte:

✔️ Lüften: Die Konzentration von Schadstoffen in der Luft können Sie um ein Vielfaches reduzieren, indem sie während und nach dem Putzen mit Chemikalien Ihre Innenräume gut durchlüften.

✔️ Das richtige Produkt: Lesen Sie die Etiketten auf Reinigungsmitteln und Haushaltsprodukten sorgfältig, bevor Sie sie kaufen. Wählen Sie Produkte, die keine oder nur geringe Mengen an flüchtigen organischen Verbindungen, Bleichmitteln, Duftstoffen und anderen Reizstoffen und enthalten. Verzichten Sie gänzlich auf Lufterfrischer.

✔️ Maske und Handschuhe: Wenn Sie mit besonders giftigen Chemikalien arbeiten müssen, etwa einem Schimmelentferner, tragen Sie dabei eine Atemmaske und Handschuhe um das Einatmen und Hautkontakt zu vermeiden.

Die richtigen Analysen

Falls Sie wissen möchten, ob Ihre Atemluft von Giftstoffen aus Reinigungsmitteln belastet ist, können sie dies mit einer Luftanalyse nach Schadstoffen labortechnisch untersuchen lassen. Eine Wohnraum Luftanalyse kann Ihnen die allgemeine Luftqualität ihre zu Hauses aufschlüsseln Hinweise auf potenzielle Gefahrenquellen geben. 

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Wussten Sie ..?

Es gibt einige hervorragende natürliche Alternativen zu chemischen Reinigern, die sich ohnehin in den meisten Haushalten befinden. Backpulver oder Natron sind gut zum Schrubben geeignet und ein Gemisch aus Essig und Wasser kann Glas und Oberflächen reinigen.