Was ist Benzylbutylphthalat?

Benzylbutylphthalat entsteht bei der Reaktion des Monobutylesters der Phthalsäure mit Benzylchlorid. Es liegt als Flüssigkeit vor. Seit dem 14.12.2005 dürfen in der EU Spielzeuge und Babyartikel mit einer Konzentration von mehr als 0,1 Massenprozent BBP nicht in den Verkehr gebracht werden. Des Weiteren ist der Einsatz in Kosmetikprodukten seit 2009 sowie in Gemischen wie z.B. Lacken und Farben, die an private Haushalte verkauft werden, verboten. Seit 2015 ist die Verwendung von Benzylbutylphthalat in der EU zulassungspflichtig. Der Einsatz von BBP ist in Elektro- und Elektronikgeräten in der EU seit 22.07.2019 auf 0,1 Gewichtsprozent beschränkt.

60% des hergestellten BBP wird als Weichmacher für PVC (Weich-, Hart-PVC) verwendet. Benzylbutylphthalat liegt im Innenraum primär an Partikeln im Hausstaub vor und wird oral oder über die Haut aufgenommen. Im Körper wird es nicht gespeichert, sondern zu dem primären Metabolit Monobutylphthalat (MBuP) hydrolisiert. Benzylbutylphthalat ist extrem giftig für Wasserorganismen.

Vorkommen im Haushalt

• PVC Böden
• Gummi auf Acrylkautschuk-Basis
• Farben, Lacke, Füll-, Dichtmittel auf Polyurethan- (PU) oder PAK-Basis (polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe)
• Klebstoffe auf PAK- oder PVAC-Basis
• Lacken und Druckfarben auf Acryl-, Nitrozellulose- und Vinylharz-Basis
  • Kabel, Verpackungsmaterial, Folien, Textilien, Gartenmöbel, Polstermöbel, Tapete, Leder

Mögliche Risiken

Auf Grundlage von Tierversuchen wird Benzylbutylphthalat von der EU als für den Menschen reproduktionstoxisch eingestuft (2005). Es wird angenommen, dass Benzylbutylphthalat bei der Schwangerschaft den Fötus im Mutterleib schädigen kann, sowie möglicherweise die Fortpflanzungsfähigkeit beeinflusst. Studien an Kindern und Erwachsenen führten zu keinem eindeutigen Ergebnis, ob Benzylbutylphthalat im Hausstaub die Bildung allergischer Atemwegserkrankungen begünstigt. Des Weiteren zeigten sich beim Auftragen von Benzylbutylphthalat auf die Haut keine Reizwirkungen. Angabe zur Kanzerogenität liegen für den Menschen nicht vor.

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