Paprika: Schimmel wegschneiden? Schimmelerkennung und richtige Lagerung
Paprika gehört unter anderem wegen ihrer vielseitigen Verwendbarkeit und der breiten geschmacklichen Variabilität der einzelnen Sorten zu den beliebtesten Gemüsearten. Zudem enthält Paprika beispielsweise viel Vitamin C, Betacarotin und sekundäre Pflanzenstoffe. Allerdings ist Paprika auch relativ empfindlich für Schimmelbefall. Wie erkennen Sie diesen und kann man Schimmel auf Paprika einfach wegschneiden? Welche Gesundheitsrisiken bestehen beim Verzehr verschimmelter Paprika? Wie lange ist Paprika haltbar und wie lagern Sie das Gemüse optimal? Die Antworten und viele weitere Infos und Tipps zu Schimmel auf Paprika erhalten Sie in unserem Praxis-Ratgeber (Stand Juni 2025).
Inhalt

Wie sieht Schimmel auf Paprika aus?
Schimmel auf Paprika hat oft eine graue bis schwarze Farbe und eine flauschig-pelzige Struktur.1 Mitunter kann Paprika jedoch auch von Schimmelarten befallen werden, die zum Beispiel eine grünliche oder weiße Farbe haben. Schimmel zeigt sich bei Paprika oft zuerst im Inneren des Gemüses. Hier werden wiederum häufig die kleinen Kerne bzw. die Bereiche um die Kerne zuerst von Schimmel befallen. Schimmel auf der Paprikaoberfläche geht vielfach mit feuchten, matschigen Stellen einher bzw. der Schimmel beginnt bevorzugt an solchen Stellen. Dies gilt ebenso für Druckstellen oder kleine Verletzungen der „Paprikahaut“, welche beispielsweise beim Transport entstanden sein können. Teilweise sind Paprikas bereits beim Kauf im Inneren verschimmelt, obwohl diese äußerlich noch frisch und schimmelfrei sind. Kondenswasserbildung in Kunststoffverpackungen und eine zu warme Lagerung im Supermarkt fördern die Schimmelbildung.
Wichtig zu wissen: Dunkel verfärbte Paprikakerne müssen nicht immer auf Schimmel hindeuten. Mitunter nehmen die Kerne auch eine dunkle Farbe an, wenn diese eintrocknen. Dazu kann es kommen, wenn die Kerne vor der vollständigen Ausbildung absterben.2

Kann man Schimmel auf Paprika wegschneiden?
Zeigt sich Schimmel auf Paprikaschoten oder in deren Inneren, sollten Sie das Gemüse komplett entsorgen. Dies gilt auch beim Auftreten von braunen Stellen.3 Einzelne Schimmelstellen wegzuschneiden, birgt bei Paprikaschoten aufgrund des hohen Wassergehalts Gesundheitsrisiken. Durch diesen können sich von einigen Schimmelpilzen gebildete Schimmelpilzgifte (Mykotoxine) schnell weit über den eigentlichen Schimmelherd hinaus ausbreiten. Dies gilt ebenfalls für das in der Regel optisch nicht erkennbare Schimmelpilzmyzel („Wurzen“ des Schimmels).4 Weiterhin geht mit einem Schimmelbefall oft ein unangenehmer, muffiger Geschmack einher, welcher sich ebenso großflächig in dem Gemüse ausbreitet.

Verschimmelte Paprika – Gesundheitsrisiken
Paprika wird oft von Schwärzepilzen befallen, welche sogenannte Alternaria-Toxine bilden. Ob und in welchen Dosen diese Schimmelpilzgifte für den Menschen gesundheitsschädlich sind, konnte noch nicht abschließend geklärt werden. Bisher wurden allerdings im Rahmen von in vitro-Studien (Untersuchungen außerhalb eines lebenden Organismus) gesundheitsschädigende Wirkungen nachgewiesen. Es zeigten sich hier unter anderem Verdachtsmomente für eine krebserregende Wirkung bestimmter Alternaria-Toxine.1, 5
Generell zählen die aufgenommene Schimmelmenge, die Giftigkeit der Schimmelpilze (Mykotoxine) sowie die individuelle Empfindlichkeit zu den wichtigen Einflussfaktoren auf die gesundheitlichen Folgen bei der oralen Schimmelaufnahme (Nahrungsmittel). Haben Sie nur wenig verschimmelte Paprika verzehrt, treten oft gar keine körperlichen Symptome oder lediglich etwas Übelkeit auf. Wie beim Kontakt mit Schimmelbestandteilen über die Atemwege können jedoch schon geringe Schimmelmengen Symptome einer Schimmelpilzallergie wie Fließschnupfen, Husten und Atembeschwerden auslösen. Bei höheren aufgenommenen Schimmelmengen sind auch Symptome im Magen-Darm-Bereich wie Erbrechen und Durchfall möglich. Werden größere Mengen an Schimmel bzw. Schimmelpilzgiften aufgenommen und/oder werden wiederholt verschimmelte Lebensmittel verzehrt, können allerdings ebenso ernsthafte gesundheitliche Folgen wie Nieren- und Leberschäden sowie Krebserkrankungen auftreten.7, 8
Weitere Informationen zu den allgemeinen Gesundheitsrisiken beim Verzehr verschimmelter Lebensmitteln erhalten Sie in unserem Ratgeber „Was passiert, wenn man Schimmel isst?So gefährlich ist Schimmel auf Lebensmitteln!“.

Schimmelvermeidung – Paprika richtig lagern
Mit den folgenden Tipps zur optimalen Lagerung von Paprika bleibt das Gemüse lange frisch und eine vorzeitige Schimmelbildung kann vermieden werden:3, 4, 8
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Die optimale Lagertemperatur für Paprika liegt zwischen 5 und 10 °C. Allgemein ist Paprika im Vergleich zu vielen anderen Gemüsesorten kälteempfindlicher.
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Ein guter Lagerort für Paprika ist eine kühle und dunkle Speisekammer
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Paprika kann auch im Gemüsefach des Kühlschranks gelagert werden, wenn es dort nicht zu kalt ist.
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Grüne Paprika sind unreife Paprika. Möchten Sie das Grün und den herben Geschmack von grünen Paprikas möglichst lange erhalten, sollten Sie diese nicht neben Früchten wie Äpfeln lagern, welche das „Reifegas“ Ethylen abgeben.
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Angeschnittene Paprikaschoten sollten in einer Frischhaltedose gelagert werden.
Tipp: Waschen Sie Paprika nicht schon vor der Lagerung. Dies verlängert die Lagerdauer.

Wie lange ist Paprika haltbar?
Wird Paprika richtig gelagert, ist diese ca. eine Woche haltbar. Grüne Paprikaschoten sind im Allgemeinen länger haltbar als die in der Reifung weiter fortgeschrittenen roten und grünen Schoten. Angeschnittene Paprikaschoten oder einzelne Paprikastücke sind dagegen nur wenige Tage lagerfähig.3, 8

Schon gewusst?
Paprika aus konventionellem Anbau ist oft relativ stark mit Pestiziden belastet.4 Waschen Sie das Gemüse vor dem Verzehr daher besonders gründlich!
Weitere Informationen zu Pestiziden in Lebensmitteln erhalten Sie hier: „Pestizide in Lebensmitteln: Wie hoch sind Belastung und Gesundheitsrisiken? Wie lässt sich die Aufnahme reduzieren?“.

Gesundheitsrisiken durch Schimmel auch in Innenräumen – Gefahren mit Schimmelpilztests einschätzen
Neben Nahrungsmitteln wie Paprika kann Schimmel auch in Innenräumen auftreten und zu einer Gesundheitsgefahr in Ihrem Wohn- oder Arbeitsumfeld werden. Mit unserem Schimmeltest Abklatsch lassen sich verdächtige „Schimmelstellen“ an zum Beispiel Wänden, Putz, Kacheln oder Tapeten auf Schimmelbefall testen. So erhalten Sie Gewissheit, ob es sich wirklich um Schimmel oder vielleicht „nur“ um mineralische Salzausblühungen oder Schmutz handelt. Ob Ihre Raumluft durch sichtbare oder versteckte Schimmelherde erhöhte Konzentrationen von Schimmelpilzsporen („Samen“ des Schimmels) aufweist, können Sie mit dem Schimmeltest Raumluft checken lassen. Bei beiden genannten Tests werden neben der Höhe der Belastung auch die jeweiligen Schimmelpilzgattungen („Arten“ des Schimmels) bestimmt. So lässt sich unter anderem das Risikopotenzial des Schimmelbefalls besser einschätzen.
Für die Probenahme der Tests benötigen Sie übrigens keinerlei Fachkenntnisse – Sie nehmen diese anhand der leicht verständlichen Anleitung ganz einfach selbst vor. Nach Einsendung per Post erfolgt die Testauswertung in unserem spezialisierten Partnerlabor.

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Haftungsausschluss
Alle medizinischen Informationen in diesem Artikel wurden sorgfältig von uns aus den genannten Quellen zusammengetragen. Für die Richtigkeit, Aktualität und Vollständigkeit der Informationen können wir nicht garantieren. Wenden Sie sich bei Beschwerden stets an einen Facharzt.
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1Vgl.: Kanton Zürich: Die Schattenseite von Tomatensauce und Paprika. 2024.
2Vgl.: Verbraucherzentrale: Sind braune Flecken in Paprikaschoten gesundheitsschädlich? 2023.
3Vgl.: Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat: Lebensmittel A-Z, Paprika. 2024.
4Vgl.: Bundesministerium Land- und Forstwirtschaft, Klima- und Umweltschutz, Regionen und Wasserwirtschaft (Österreich): Paprika. 2025.
5Vgl.: Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit: Bildung und Wirkung von Alternaria-Toxinen. 2023.
6Vgl.: Zeitschrift Öko Test: Schimmel gegessen? Ein Experte gibt Entwarnung – bis auf wenige Fälle. 2024.
7Vgl.: Niedersächsisches Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit: Mykotoxine. 2025.
8Vgl.: Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen: Paprika richtig lagern. 2025.