VOC - Wie gefährlich sind flüchtige organische Verbindungen?
Flüchtige organische Verbindungen (VOC = volatile organic compounds) kommen natürlich in der Umwelt vor und sind in geringer Menge ungefährlich für den Menschen. Bei erhöhter Konzentration können einige VOCs jedoch Atemwegserkrankungen, allergische Reaktionen und sogar Schäden am Nerven- und Hormonsystem verursachen.
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Inhalt
Was bedeutet VOC (Volatile organic compounds)?
VOC ist die Bezeichnung für eine Gruppe chemischer Substanzen, die leicht verdampfen und bei Raumtemperatur in die Luft freigesetzt werden. Der Begriff umfasst gas- und dampfförmige Stoffe, die organischen Ursprungs sind.
VOCs werden in sehr flüchtige Verbindungen (VVOC = very volatile organic compunds) und schwerflüchtige Verbindungen (SVOC = semivolatile organic compounds) unterschieden. Letztere werden auch mit dem sogenannten Fogging in Verbindung gebracht, wobei sich schwarze Staubschichten in der Wohnung bilden.
Zuletzt gibt es innerhalb der VOCs nochmal spezifische Kategorien von flüchtigen organischen Verbindungen: So sind flüchtige halogenierte organische Verbindungen beispielsweise Verbindungen, die Halogene wie Chlor, Fluor oder Brom enthalten.
Bekannte VOCs sind Benzol, Formaldehyd, Toluol, Xylol, und Terpene.
Durch welche Materiealien gelangen VOCs in die Raumluft?
VOCs dünsten aus den verschiedensten Quellen aus. Durch die folgenden Produkte kommt es häufig zu einer erhöhten Konzentration von flüchtigen organischen Verbindungen in der Luft:
- Baustoffen
- Teppiche
- Wand- und Deckenverkleidungen
- Wandfarben
- Möbel und deren Leim
- Reinigungsmittel
- Lösemittel
Auch beim Kochen und Grillen können VOCs in die Luft abgegeben werden (vgl.: Flüchtige organische Verbindungen, www.umweltbundesamt.de, 21.11.2016). Bei Möbeln sind fast immer die Klebstoffe, Lasuren, Lacke und pastöse Beschichtungen die Quellen für VOC sowie Einzelteile aus Kunststoff wie Türgriffe (vgl.: Flüchtige organische Verbindungen, Fachportal Innenraumluft NRW).
Da die Substanzen, die VOC und VVOC freisetzen, sehr vielseitige und wichtige Aufgaben in der Industrie haben, können sie aktuell nicht vollständig ersetzt werden. Dafür wird beständig geforscht, um ungefährliche Alternativen zu finden. Eine weitere Quelle sind zum Beispiel Zigaretten. Sowohl aktives Rauchen als auch Passivrauchen führt zu einer erhöhten Belastung mit VOC und VVOC.
Außerhalb von Innenraum haben sie ihren Ursprung oftmals in pflanzlichen oder tierischen Fäulnisprozessen. Normale Verrottung von Pflanzenteilen oder verendeten Tieren bilden ganz natürlich VOC. Weitere Quellen sind technische Prozesse wie Verbrennungen.
👉 Weitere Quellen von VOC können und sogar in Spielzeug, besonders Holzspielzeug sein! Mehr dazu in unserem Artikel: Holzspielzeug: Vorsicht Formaldehyd!
Die gesundheitlichen Wirkungen von VOC
Wie stark bestimmte VOCs auf die Gesundheit variiert je nach Konzentration in der Luft, sowie der Dauer der Belastung. Hohe Belastungen treten vor allem nach Reinigungs-, Umbau- und Renovierungsmaßnahmen auf. Der synthetische Geruch den Sie bei neuen Produkten oder frisch gestrichenen Wänden wahrnehmen ist ein Indikator für eine hohe Konzentration von VOC in der Luft.
Sind Sie kurzfristig einer hohen Konzentration ausgesetzt, kann das zu Reizungen der Augen, der Nase und des Rachens führen. Mögliche Symptome sind Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit und eine erhöhte Müdigkeit. Bei längerer Exposition oder bei hohen Konzentrationen bestimmter VOCs können ernsthaftere gesundheitliche Beschwerden auftreten, darunter Atemwegserkrankungen, allergische Reaktionen und sogar langfristige Auswirkungen auf das Nerven- und Hormonsystem (vgl.: Flüchtige organische Verbindungen, Fachportal Innenraumluft NRW).
In der Studie Common Household Chemicals and the Allergy Risks in Pre-School Age Children, 2010 (dt.: Häusliche Chemikalien und das Risiko von Allergien bei Kindern im Vorschulalter) wurde der VOC-Gehalt in Kinderzimmern untersucht. Dabei wurde festgestellt, dass höhere Werte einer bestimmten Art von VOC, nämlich Propylenglykol und Glykolether, die Wahrscheinlichkeit von Erkrankungen wie Asthma, Ekzemen und Rhinitis erhöhen.
Formaldehyd: Die bekannteste flüchtige organische Verbindungen
Formaldehyd ist eine farblose, stechend riechende Chemikalie, die in vielen Baumaterialien, Möbeln, Textilien und Haushaltsprodukten vorkommt. Es wird als Konservierungsmittel und bei der Herstellung von Kunststoffen und Harzen verwendet. Formaldehyd macht die Kunststoffe und Harze fest, wirkt gegen Bakterien und sorgt dafür, dass sich die einzelnen Inhaltsstoffe verbinden.
Ein besonderes Risiko stellen bei Formaldehyd Spanplatten dar. Wurden diese mit formaldehydhaltigen Klebstoffen fixiert, dünstet der Stoff dauerhaft aus - bis zu 30 Jahre! (vgl.: Spanplatten und andere Holzwerkstoffe, Schadastoffberatung Tübingen).
Eine erhöhte Exposition gegenüber Formaldehyd kann zu Symptomen wie Reizungen der Augen und der Atemwege, Kopfschmerzen, Übelkeit und einer Verschlechterung von Asthma führen.
Formaldehyd und andere Arten von Aldehyden werden auch durch E-Zigaretten freigesetzt – und zwar wesentlich mehr als bei ‚normalem‘ Rauchen:
„Bei einem Konsum von 3 ml „Liquid“ pro Tag sind die Raucher nach den Berechnungen von Peyton mit 14,4 mg Formaldehyd exponiert. Beim Rauchen von 20 Verbrennungs-Zigaretten entstehen dagegen nur 3 mg (oder nach einer anderen Berechnung nur 1 mg)“
Deutsches Ärzteblatt, 2015 - E-Zigaretten: Verborgenes Formaldehyd könnte Krebsrisiko erhöhen
Ab welcher Menge sind VOCs gefährlich?
Für die Menge an VOC in der Raumluft gibt es in Deutschland keine gesetzlichen Grenzwerte. Das Bundesumweltamt spricht jedoch auf Basis des TVOC-Wert Empfehlungen für die Nutzung von Räumen aus.
Der TVOC-Wert (Total Volatile Organic Compouds) ist die Summe aller gemessenen flüchtigen organischen Verbindungen in der Luft und ist nach dem Bundesumweltamt der entscheidende Indikator für die hygienische Bewertung von Innenraumluft.
- Werte unter 1 mg/m3 gelten als hygienisch unbedenklich
- Ab 1 mg/m3 stuft das Bundesumweltamt eine dauerhafte Nutzung der betroffenen Räume als inakzeptabel ein.
- Ab 25 mg/m3 ist das gesundheitliche Risiko so groß das der Raum auch für sehr kurze Zeit nicht betreten werden sollte
👉 Mehr Informationen zu den verschiedenen Grenzwerten von VOC und der Bestimmung des VOC Gehalts
VOC in Wohnungen frühzeitig erkennen!
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Keine Sorge, Sie brauchen auch hierbei kein Vorwissen, die leicht verständliche Anleitung erklärt Ihnen alles Schritt für Schritt. Nach der Probenahme mit dem mitgeliefertem Teströhrchen schicken Sie Ihre Luftprobe an unser Labor und können nach kurzer Zeit Ihre Ergebnisse bequem online abrufen.
Unser Fachlabor untersucht Ihre Luftprobe mit Hilfe von Massenspektroskopie und gibt Ihnen den genauen TVOC-Wert an (Summe aller gemessenen flüchtigen organischen Verbindungen). Zudem wird Ihre Probe auf die wichtigsten 48 flüchtigen organischen Verbindungen untersucht und Sie erhalten eine Liste mit allen Verbindungen, die in einer erhöhter Konzentration nachgewiesen wurden. Dadurch können Sie die Quelle der Belastung genauer eingrenzen!
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Was kann man gegen VOC tun?
Achten Sie auf regelmäßiges Lüften, damit die Konzentration von VOC im Innenraum nicht übermäßig ansteigt. Eine weitere Möglichkeit besteht im Einsatz von Luftreinigern. Langfristig ist die sicherste Möglichkeit, die Quelle der VOCs zu beseitigen - hierbei kann Ihnen eine Luftanalyse wichtige Hinweise geben.
Die beste Methode VOC zu vermeiden ist es besonders beim Kauf von Möbeln, Reinigungsmittel oder Bausubstanzen darauf zu achten, dass möglichst wenig flüchtige organsische Verbindungen in dem Produkt enthalten sind.
Wir empfehlen Produkte zu verwenden, welche das Umweltsiegel der Blauen Engel tragen. Die Grenzwerte für Schadstoffe sind bei diesem Siegel deutlich strenger als bei andere Umweltzeichen und viele schädliche Inhaltstoffe, wie Biozide und Weichmacher dürfen nicht in Produkten mit diesem Umweltzeichen enthalten sein.
Zudem können Sie nach Waren suchen, die nach dem AgBB-Bewertungsschema geprüft wurden. AgBB steht für „Ausschuss zur gesundheitlichen Bewertung von Bauprodukten“ und erarbeitet Prüfkriterien für Bauprodukte in Gebäuden.
Wussten Sie ..? Lenkungsabgabe auf flüchtige organische Verbindungen (VOC)
Um die Verwendung von VOC in bestimmten Produkten und Industrien zu reduzieren, haben einige Länder sogenannte Lenkungsabgaben eingeführt, also eine Abgabe, die bei der Verwendung von VOC-haltigem Material fällig wird. Diese Abgaben zielen darauf ab, Anreize für eine verringerte Verwendung von VOCs zu schaffen und umweltfreundlichere Alternativen zu fördern. Die Lenkungsabgaben können dazu beitragen, die Emissionen von VOC in der Raumluft zu reduzieren und somit die Luftqualität zu verbessern.