In diesem Artikel erfahren Sie:
✅ verschiedene Methoden, Wandfarbe von einer Wand zu entfernen.
✅ welche Alternativen es zu einer vollständigen Entfernung gibt.
✅ auf welche gesundheitlichen Risiken Sie unbedingt achten sollten.
Farbe von der Wand entfernen - Diese 6 Methoden gibt es
Inhalt
1) Alte Wandfarbe mit neuer Farbe überstreichen
Überstreichen der alten Wandfarbe ist die einfachste Möglichkeit, um die alte Farbe verschwinden zu lassen. Jedoch funktioniert das nur, wenn die alte Farbschicht sauber und stabil ist, da es sonst zu Abplatzungen und ungewollten Strukturen auf der Wand kommt. Die Farbe des Untergrunds spielt hier keine Rolle, sofern die neue Farbe einen hohen Deckungsgrad besitzt und die alte Farbe somit vollständig verschwinden lässt.
Stark deckende Farben verwenden
Es lohnt sich, den höheren Preis für stark deckende Farben zu zahlen! Bei schwach deckenden Farben müssen Wände häufig mehrmals bemalt werden, um eine entsprechende Abdeckung zu erreichen. Sparen Sie daher Zeit und Farbe und nutzen Sie eine Wandfarbe mit der Deckkraftklasse 1!
Ausnahme: Kalkfarbe auf Dispersionsfarbe
Wollen Sie Kalkfarbe auf normale Dispersionsfarbe streichen, sollten Sie auf die Herstellerangaben bezüglich geeigneter Bindemittel achten. Hier werden meist Kasein, Salz und Zinksulfat eingesetzt, um die Farbe haftbarer zu machen.
Ausnahme: Dispersionsfarbe auf echter Latexfarbe
Wurde, die Wand mit echter Latexfarbe mit Kautschuk gestrichen, muss diese vor einem erneuten Streichen entfernt werden. Die meisten modernen Latexfarben enthalten jedoch Kunstharz als Bindemittel und können wie normale Dispersionsfarben überstrichen werden. Hier müssen Sie nur beachten, dass die Oberfläche zuvor aufgeraut werden sollte. Verwenden Sie hierfür Schleifschwämme mit mittlerer Körnung.
Unser Tipp: Silikatfarben verwenden!
Farben haben eine höhere Deckkraft, wenn der Anteil an Bindemittel in Ihnen größer ist. Die meisten Bindemittel aus Dispersionsfarben dünsten jedoch beim Trocknen der Farbe aus und stellen somit ein erhöhtes gesundheitliches Risiko dar. Wir empfehlen daher, sofern es der Untergrund erlaubt, Silikatfarben einzusetzen.
Bei Silikatfarbe wird Kaliwasserglas als ein natürliches Bindemittel eingesetzt. Dadurch ist Silikatfarbe nicht nur gesundheitsverträglich, sondern hat zudem eine ausgezeichnete Deckkraft (Deckkraftklasse 1)!
2) Den Untergrund der Wand mit Spachtel glätten
Wenn die alte Farbschicht aufgrund Ihrer Struktur nicht direkt übermalt werden kann, können Sie mit Spachtel und Putz wieder eine glatte Oberfläche herstellen, die bemalt werden kann. Sie sparen sich damit viel Arbeit, die beim vollständigen Entfernen der alten Wandfarbe und eventuell des Putzes nötig gewesen wäre. Verwenden Sie hierfür einen sogenannten Glättspachtel.
Mineralischer Putz eignet sich sehr gut als Untergrund von Farbe, da die raue Oberfläche dafür sorgt, dass die Wandfarbe gut haftet. Achten Sie hier genau auf die Herstellerangaben bezüglich der Trocknungszeit des Putzes. Diese kann je nach Putz bis zu 6 Wochen betragen. Wird der Putz zu früh übermalt, kann es zu chemischen Reaktionen mit der Wandfarbe kommen!
3) Die alte Farbe mit Drahtbürste oder Schleifmaschine entfernen
Die Drahtbürste eignet sich optimal dafür, Farbe auf Stein oder Metall zu entfernen. Für eine normale Wand mit Putz sollte sie jedoch nicht verwendet werden, da mit Ihr auch der Untergrund abgerieben werden würde. Besonders effektiv sind Aufsätze für die Bohrmaschine, auf denen sich eine Drahtbürste befindet.
Bei glatten Untergründen können Sie die alte Farbe mit einer Schleifmaschine entfernen oder Sie können einzelne Reste von Farbe auf der Wand mit Schleifpapier behandeln. Das Gesundheitsrisiko ist bei der Nutzung einer Schleifmaschine relativ hoch und es entsteht in der Regel eine Menge Staub, der eine Reihe von Schadstoffen enthalten kann. Beim Schleifen von Wänden ist daher besonders auf einen guten Atem- und Gehörschutz, Schutzbrille, sowie Schutzkleidung zu achten.
Lack auf Lack streichen
Beim Auftragen einer neuen Lackschicht reicht es meist aus, die alte Lackschicht anzuschleifen und diese mit dem neuen Lack zu überstreichen. Durch das Anschleifen wird die alte Lackschicht für den neuen Lack haftbar gemacht. Dies ist deutlich weniger aufwändig als eine vollständige Entfernung der alten Lackschicht.
Vorsicht - Asbest in Wand!
Schleifen Sie niemals Oberflächen, wenn Ihnen die verwendeten Materialien in der Wand nicht bekannt sind! In vielen Wänden wurde noch bis zum Jahre 1993 Asbest verbaut. Das Abschleifen von asbesthaltigen Baumaterialien führt zur Freisetzung von zuvor fest gebundener Asbestfasern, die langfristig zu verschiedenen tödlichen Erkrankungen der Atemwege führen können.
👉 Hier finden Sie mehr Informationen zu Asbest in Decke und Wänden.
Falls Sie auch den Putz entfernen wollen, müssen Sie ihn mit Hammer und Meißel abschlagen. Dies ist jedoch eine Arbeit für Profis, besonders wenn Sie eine glatte Oberfläche anstreben. In diesem Fall lohnt es sich auch für erfahrene Heimwerker, eine Fachkraft zu beauftragen.
4) Wandfarbe mit Wasser entfernen
Eine relativ zeitaufwendige Methode, alte Farbe zu entfernen, ist das Abtragen der alten Farbschichten mit warmem Wasser und Bürste. Dies ist nur bei Farben auf Wasserbasis möglich. Es ist jedoch nur selten notwendig, die alte Wandfarbe vollständig zu entfernen, bevor sie übermalt werden kann. Häufig reicht eine oberflächliche Reinigung mit Wasser und Seife bereits aus, um grobe Verunreinigungen oder einzelne Farbreste an der Wand zu beseitigen.
5) Acryl-, Latex- und Lackfarben mit Heißluftpistole entfernen
Lack-, Acryl- und Latexfarben lösen sich vom Untergrund ab, wenn Sie durch eine Heißluftpistole erhitzt werden. Diese Anwendung sollte nur auf Untergründen wie Stein angewandt werden, die entsprechend hitzebeständig sind. Durch die Hitze werden sämtliche Schadstoffe in der alten Farbe sowie in dem darunterliegenden Material freigesetzt. Wie auch beim Schleifen ist hier ein guter Atemschutz unbedingt notwendig. Die Reste der Farbe können Sie nach der Behandlung mit der Heißluftpistole dann mit einem Spachtel entfernen.
6) Wandfarbe mit Lösungsmitteln entfernen
Ein häufiges Problem beim Entfernen von Farbe und Lack auf Oberflächen ist, dass der Untergrund bei der Behandlung beschädigt wird. Eine alternative Methode ist daher das sogenannte Ablaugen (auch Abbeizen) der Wandfarbe mit einer alkalischen Lösung. Häufig wird beim Entfernen von Lackfarben eine 10-prozentige Natronlauge eingesetzt. Diese kann beim Entfernen von Lackfarben auf Metallen, Kunststoffen sowie vielen Holzarten eingesetzt werden. Nicht verwendbar ist Natronlauge bei wasserlöslichen Grundierungen, Acrylfarben, Einbrennlacken sowie Pulverfarben.
Verletzungsgefahr durch Natriumhydroxid!
Selbst eine “nur” 10-prozentige Natronlauge kann schwere Haut- und Augenverletzungen verursachen. Arbeiten Sie niemals mit Natronlauge ohne Schutzbrille und Schutzkleidung!
Für viele Farben und Lacke gibt es im Fachhandel spezifische Mittel (Abbeizer), die aufgrund ihrer alkalischen oder sauren Eigenschaften für die entsprechenden Farben und Lacke geeignet sind. Beachten Sie dabei genau die Angaben des Herstellers, besonders für welche Untergründe das jeweilige Produkt angewendet werden darf.
👉 Nach dem Streichen mit Wandfarbe ist die Konzentration von flüchtigen organischen Verbindungen in der Luft besonders stark. Wenn Sie Symptome, wie Schwindel oder eine Reizung der Atemwege nach einer Renovierung feststellen, können Sie eine komplette Luftanalyse ihres Wohnraums durchführen lassen, um mögliche Schadstoffbelastungen ausfindig zu machen.
👉 In unserem Artikel Flüchtige organische Verbindungen (VOC) in Wandfarbe gehen wir genauer auf die gesundheitlichen Gefahren in Wandfarbe ein und zeigen Ihnen, wie Sie sich am besten schützen können.
👉 Es gibt auch schadstofffreie Farben, die Sie verwenden können. Hier erfahren Sie die Vor- und Nachteile von den verschiedenen Arten von Wandfarben.
Viele Wandfarben emmitieren schädliche "VOCs"
Viele Wandfarben dünsten flüchtige organische Verbindungen, sog. VOCs, aus. Das sind gasförmige Stoffe organischen Ursprungs, die besonders nach Renovierungsarbeiten Kopfschmerzen, Schwindel und Atembeschwerden auslösen können. Einige VOCs sind sogar krebserregend und können das Erbgut zu schädigen.
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