Zahlen und Fakten Nickel
Zugehörigkeit: Übergangsmetalle
Aussehen: silbrig glänzend
Grenzwert Trinkwasser: 0,02 mg pro Liter
Elementsymbol: Ni
Ordnungszahl: 28
Masseanteil an der Erdhülle: 0,015 %
Nickel im Trinkwasser
Nickel gehört im Vergleich zu beispielsweise Blei zu den weniger bekannten Schwermetallen. Daher ist den wenigsten Verbrauchern bekannt, dass auch im Trinkwasser gewisse Mengen an Nickel vorkommen können. Wie Nickel ins Wasser gelangt und was die gesundheitlichen Folgen sein können, erfahren Sie in diesem Artikel.
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Inhalt
Das Element Nickel
Wie Blei, Cadmium und Quecksilber wird auch Nickel in der Chemie zu den sogenannten Schwermetallen gerechnet. Diese kommen natürlicherweise in der Erdkruste vor und sind zum Teil sogar lebensnotwendig. Zink, Eisen oder Kupfer beispielsweise gehören zu den Schwermetallen und gleichzeitig zu den wichtigsten Mineralien, die wir über die Nahrung aufnehmen.
Trotzdem können Schwermetalle auch zu einer Gesundheitsgefahr werden, wenn wir zu viel von ihnen aufnehmen. Die Grenzwerte der einzelnen Schwermetalle für die Aufnahme variieren teils stark. In kleineren Mengen ist Nickel nicht ungesund, in zu hoher Dosierung hingegen kann es durchaus unerwünschte körperliche Folgen hervorrufen.
Schwermetalle finden ihre Anwendung häufig in der Industrie, wo sie für die Metallveredelung verwendet werden. Über dieses Verfahren erhalten die bearbeiteten Materialien bestimmte Eigenschaften und können zum Beispiel hitzebeständiger oder wasserabweisend werden.
Im Periodensystem der Elemente hat das Schwermetall die Ordnungszahl 28. Optisch ist es ein silbrig-weißes Metall, hart, schmiedbar und leicht zu Polieren.
Kurz gesagt ist Nickel:
- ein Schwermetall
- natürlicher Bestandteil des Bodens
- wichtiger Rohstoff der Industrie
Wie kommt Nickel ins Trinkwasser?
Da Schwermetalle ein natürlicher Bestandteil unseres Bodens sind, können sie durch Regen oder das Grundwasser aus dem Gestein gewaschen werden. Häufiger jedoch geraten sie über unsere Armaturen und Wasserleitungen ins Trinkwasser, da sie sich aus den Rohren mit der Zeit herauslösen. Insbesondere ältere Leitungen sind häufiger mit Schwermetallen verarbeitet. Steht Wasser länger in den Rohren, lösen sich mehr Nickelbestandteile heraus. Werden industrielle Abwasser nicht ausreichend gefiltert, können Schwermetalle auch über belastete Abfallprodukte in die Umwelt gelangen.
Über folgende Wege kann Nickel also ins Trinkwasser gelangen:
- Auswaschungen von Gestein
- Industrieabwässer
- belastete Rohrleitungen
Nickel im Wasser – Gefahr für die Gesundheit
Der Einfluss von Nickel auf die Gesundheit hängt stark von der Dosierung ab, in der das Schwermetall aufgenommen wird. Schwermetalle sind deshalb potenziell gefährlich, weil sie sich im Körper ansammeln können. Dadurch zeigen sich die Folgen für die Gesundheit oft erst spät, wenn bereits viel Zeit vergangen ist.
Den meisten Menschen ist Nickel als Auslöser für allergische Hautreaktionen ein Begriff. So kann der Stoff in Schmuck oder medizinischen Implantaten Entzündungen auslösen. Auch über das Trink- und Badewasser kann es bei empfindlichen Menschen zu Hautreaktionen kommen, aber auch Personen ohne bekannte Nickelallergie, können im Laufe der Zeit Hautreaktionen zeigen. Zudem kann das Schwermetall über Verletzungen oder kleine Risse in der Haut in den Körper gelangen.
👉 In diesem Artikel zeigen wir Ihnen Symptome, Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten bei einer Nickelallergie.
Stark belastetes Wasser führt zu Durchfall, Magen- und Darmkrämpfen, Übelkeit, Erbrechen und in seltenen Fällen zu Darmschäden.
In hohen Konzentrationen kann Nickel Hirnschäden und schwere Ekzeme begünstigen.
Unabhängig vom Wasser, besteht die größte Gefahr für die Gesundheit beim Einatmen der Nickelpartikel, da diese in der Lunge Krebserkrankungen verursachen. In der Industrie ist die Gefahr besonders präsent, da Nickel in Form Staub oder als Staubgemisch eingeatmet werden kann. Im normalen Alltag ist die Gefahr jedoch sehr gering.
Nickel kommt zudem in unterschiedlichen Mengen in Lebensmittel vor. Normalerweise beinhalten Pflanzen ein Gehalt von 1 µg/g, wobei Konzentrationen über 50 µg/g als giftig gelten.
Inzwischen wurden sogar bei Vögeln Nickelbelastungen festgestellt, was wahrscheinlich damit zusammenhängt, dass die Tiere das Metall über Futter und Wasser aufnehmen.
Zusammenfassend gilt:
Nickel kann zu folgenden Beschwerden führen:
- Bauchschmerzen
- Übelkeit
- Erbrechen
- Hautekzeme
- Kontaktallergien
- Lungenkrebs beim Einatmen
Grenzwerte – Wie viel Nickel darf im Trinkwasser sein?
Die Richtwerte, wie viel Schwermetall im Trinkwasser sein darf, legt die Trinkwasserverordnung fest. Diese regelt die Vorgaben für die Qualität von Wasser für den Alltagsgebrauch und schreibt einen Maximalwert von 0,02 mg pro Liter Leitungswasser fest, wobei die durchschnittliche, wöchentliche Trinkwasseraufnahme als Grundlage genutzt wurde.
Im Durchschnitt nimmt ein erwachsener Mensch über die Nahrung 0,09 mg Nickel auf, Kinder liegen zwischen 0,04 und 0,19 mg Nickel. Diese Werte liegen im Normbereich und sind grundsätzlich nicht gefährlich. Da der Körper Schwermetall zwar langsam, aber stetig abbaut, besteht keine Gefahr, wenn die Aufnahme der Metallmenge nicht die Ausscheidung übersteigt. Ein Gesundheitsrisiko besteht dann, wenn dauerhaft mehr Schwermetall aufgenommen wird als der Körper abbauen kann.
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Sofortmaßnahmen gegen Nickel im Trinkwasser
Sie vermuten eine Nickelbelastung in Ihrem Leitungswasser oder haben durch eine Analyse bereits eine Nickelbelastung festgestellt? Dann gilt es, umgehend zu handeln. Befolgen Sie diese Schritte:
- Lassen Sie altes Leitungswasser unbedingt ablaufen, bevor Sie es trinken. Die Belastung ist bei Wasser, das lange Zeit in den Rohren steht, am höchsten. Lassen Sie vor der Entnahme zum Trinken, Kochen oder die Hygiene daher das Wasser laufen, bis kühles Wasser nachfließt (min. 30 Sekunden).
- Verhindern Sie stagnierendes Wasser in Ihren Rohren durch regelmäßige Wasserentnahmen.
- Sofern noch nicht geschehen: Messen Sie die Schwermetallbelastung von Ihrem Trinkwasser! Nur wenn Sie ein verlässliches Bild der Situation haben, können Sie den Fakten gemäß handeln. Optimal hierfür ist der Wassertest Chemisch.
Langzeitmaßnahmen gegen Nickel im Trinkwasser
Zwar helfen die Sofortmaßnahmen dabei, sich kurzfristig teilweise sehr viel weniger Nickel aus Ihrer Rohrleitung auszusetzen. Allerdings ersetzen diese keine Langzeitmaßnahmen.
- Tauschen Sie alte Rohrleitungen gegen nickelfreie Armaturen aus. Viele Haushalte leiden unter einer erhöhten Nickelkonzentration im Trinkwasser, weil noch veralteten Armaturen vorhanden sind. Daher ist der wirksamste Schutz ein Austauschen der Rohrleitungen.
- Bauen Sie unter Umständen einen Filter für Schwermetalle ein.
- Um sicher zu gehen, messen Sie die Belastung Ihres Trinkwassers in regelmäßigen Abständen.
Wussten Sie ..?
..., dass sich der Name Nickel von einem Erdgeist ableitet?
Im damals als Kupfernickel bezeichneten Nickelin wurde das neue Metall erstmals entdeckt und man nannte es daher Nickel.
Da im Kupfernickel selbst gar kein Kupfer enthalten war, obwohl es durch seine rötliche Farbe den Anschein erweckte, glaubten sich die Bergleute beim Abbau von Kupfernickel von einem Kobold – einem Nickel – an der Nase herumgeführt.
(Nicht verwechseln: Kupfernickel ist die mittelalterliche Bezeichnung für Nickelin. Was man heute Kupfernickel nennt, ist eine Legierung, die in der Tat Kupfer als einen Hauptbestandteil aufweist.)
Zusammenfassung – Das sollten Sie wissen
Nickel ist ein Schwermetall und ein natürlicher Bestandteil des Erdgesteins. Durch Auswaschungen, Industrieabwässer oder alte Leitungen kann Nickel in unser Trinkwasser gelangen.
Es dürfen sich maximal 0,2 mg Nickel im Trinkwasser befinden, höhere Werte können eine Gefahr für die Gesundheit darstellen.
Folgen einer längerfristigen Einnahme von Nickel können Übelkeit, Erbrechen und Bauchschmerzen sein. Häufiger jedoch führt Nickel als Allergen zu Hautekzemen.
Indem Sie das Leitungswasser vor der Verwendung ablaufen lassen, reduzieren Sie kurzfristig die Belastung. Langfristig sollten Sie jedoch alte Armaturen gegen schwermetallfreie Varianten austauschen lassen, damit Nickel im Trinkwasser für Sie keine Bedrohung darstellen kann.
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