Was bringen Wasserfilter für Trinkwasser?
Inhalt
Welche Wasserfilter sind sinnvoll?
In Deutschland sind mechanische Partikelfilter für Trinkwasser vorgeschrieben (DIN 1988). Diese befinden sich hinter der Wasserzählanlage im Haus und haben die folgenden Funktionen:1
- Das Filtern von groben Verunreinigungen, wie Sandkörnern oder Rostteilchen.
- Schutz der Rohrleitungen vor Korrosionen, die zum Beispiel durch Rostteilchen entstehen können.
- Vermeidung der Ansammlung von Feststoffpartikel in der Hausinstallation (z. B. Brauseköpfe, Spülkästen, usw.).
Aufgrund der genannten Funktionen ist der Einbau dieser Wasserfilter nicht nur sinnvoll, sondern seit 2012 in neuen Gebäuden in Deutschland sogar verpflichtend (bei Metallrohren).
Sonstige Wasserfilter sind im Normalfall überflüssig bis schädlich
Aufgrund der strengen Überwachung des Trinkwassers durch die Wasserversorger ist eine zusätzliche Filterung des Leitungswassers in Deutschland nicht notwendig – auch nicht für Kinder oder Kranke.2
Tischwasserfilter als Keimschleuder
In einer Untersuchung der Stiftung Warentest wurden mehrere Tischwasserfilter getestet und bei höheren Temperaturen auf ihren Keimgehalt überprüft. In allen Kannen wurden Bakterien nachgewiesen und in einem Modell zusätzlich auch Schimmelpilze.3
Umkehrosmoseanlagen
Im Gegensatz zu Kannenfiltern oder Filtern direkt am Wasserhahn können Umkehrosmoseanlagen tatsächlich einen großen Teil der im Wasser gelösten Stoffe aus dem Wasser filtern. Jedoch können durch diese Anlagen selbst Schadstoffe in das Wasser gelangen und es werden dem Wasser gesundheitsfördernde Mineralstoffe entzogen. In diesem Artikel gehen wir genau auf die Filterleistung von Umkehrosmoseanlagen ein:
Misstrauen Sie der ‘Panikmache’ von Herstellern
Die Verbraucherzentrale NRW sieht die Aussagen der Wasserfilter-Hersteller kritisch und klärt über die Sinnhaftigkeit von Wasserfiltern auf:2
- Entgegen der Behauptung vieler Hersteller gelten die derzeitigen Grenzwerte der Trinkwasserverordnung als völlig ausreichend.
- Bei einer tatsächlichen Belastung durch Schadstoffe wie Blei oder Legionellen im Leitungssystem sollte die Schadstoffquelle entfernt und kein Wasserfilter als Lösung eingesetzt werden.
- Begriffe wie Vitalisierung, Levitation, Energetisierung, Transformation von Wasser bzw. Entschlackung des Körpers usw. haben keinerlei wissenschaftliche Grundlage.
Aussagen wie “Leitungswasser kann Medikamente enthalten” können irreführend sein. Die Mengen von Medikamenten im Trinkwasser liegen nach derzeitigem wissenschaftlichen Stand tausendfach unter einer im Körper wirksamen Menge.
Potenziell schädlich ist alles – Die Dosis macht das Gift!
Jedes Quellwasser, Oberflächenwasser oder Grundwasser enthält zu einem kleinen Teil Substanzen, die in hohen Mengen gesundheitsgefährdend sein können. Misstrauen Sie daher Marketingbotschaften, die eine Gesundheitsgefährdung suggerieren, ohne dabei die relevanten Konzentrationen des jeweiligen Schadstoffs einzugehen!
Die größte Schadstoffquelle ist das eigene Leitungssystem!
Ihr Wasserversorger ist nur bis zu Ihrem Hausanschluss für die Wasserqualität verantwortlich. Befinden sich alte oder defekte Rohrleitungen innerhalb Ihrer Hausinstallation, kann es zu einer Belastung Ihres Trinkwassers mit Bakterien oder Schwermetallen kommen.
Sicherheit, ob Ihr Wasser tatsächlich belastet ist, bringt nur ein Wassertest auf Schadstoffe. Mit einem Wassertest können Sie entweder spezifisch auf einen Schadstoff wie Blei im Wasser testen oder Sie verwenden einen Wassertest, der auf viele verschiedene Schadstoffe zugleich testet.
Unser mit Abstand beliebtester Test ist der Wassertest Komplett. Unser Fachlabor untersucht Ihre Wasserprobe auf Schwermetalle, bakterielle Verunreinigungen und vermittelt Ihnen zusätzlich einen Überblick über die Menge an unterschiedlichen Mineralien, die sich in Ihrem Wasser befinden.
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Schon gewusst?
Laut Ökotest steigen die Kosten pro Liter Trinkwasser bei der Benutzung eines Wasserfilters (Anschaffung, regelmäßiger Filterwechsel) drastisch an: Im Durchschnitt kostet ein Liter Leitungswasser in Deutschland 0,2 Cent – durch die Verwendung eines Filters steigt der Wert auf durchschnittlich 15 Cent pro Liter an.4 Der 75-fache Preis – in der Regel ohne eine Verbesserung der Wasserqualität!
Quellen und weitere Informationen
- Stadtwerke Mössingen – Trinkwasserfilter nach DIN 1988-200
- Verbraucherzentrale NRW e.V., 2024 - Wasserfilter: Sind sie aus hygienischer Sicht notwendig?
- Stiftung Warentest, 2022 - Wasserfilter im Test – Überflüssig bis schädlich
- Ökotest, 2022 - Wasser filtern: Wie sinnvoll sind Wasserfilter wie Brita & Co.?
