Der Kompost - Was Sie beim Kompostieren beachten müssen
Ein Komposthaufen im Garten hat viele Vorteile: Der Tonnenmüll reduziert sich, wertvoller Humus wird gewonnen, die Bodenqualität verbessert sich und nützliche Insekten können durch ihn angelockt werden. Für Menschen ohne spezifische Allergien oder Immunschwächen ist Kompostieren im eigenen Garten gesundheitlich unbedenklich.
Folgende Tipps sollten Sie beim Kompostieren beachten
✔️ Im Optimalfall sollte sich der Kompost unter einem Baum oder einem großen Strauch befinden. Dies verhindert, dass der Kompost bei Sonneneinstrahlung zu schnell austrocknet und bei Regen zu stark durchnässt.
✔️ Durch eine Abdeckung können Sie ebenfalls eine Übernässung des Kompost verhindern. In lange stehendem Wasser können sich Keime schneller ausbreiten und es kommt zu einer Verfaulung des Materials.
✔️ Um die Kompostierung schneller in Gang zu setzen, können Sie bereits zersetzte Komposterde dem neuen Kompost hinzufügen. Die enthaltenen Mikroorganismen beschleunigen den Zersetzungsprozess.
✔️ Der Schutz vor Keimen fängt in der Küche an: Häufiges entleeren des Bioabfalls in der Wohnung verhindert Schimmelbildung in der Wohnung (Ein Behälter mit Deckel schützt vor einer Verbreitung von Bakterien in der Wohnung)
✔️ Zerkleinern Sie größeres Material wie Äste, um die Zersetzung zu beschleunigen. Durch das Zerhäckseln von Ästen werden die Holzfasern aufgebrochen, wodurch Mikroorganismen das Material schneller zersetzen können.
✔️ Sorgen Sie dafür, dass sich sowohl Material aus Holz als auch grünes Pflanzenmaterial im Kompost befinden. Dies sorgt für eine optimale Durchlüftung und liefert Mikroorganismen die nötigen Nährstoffe. Das Material kann gemischt werden oder in dünnen Schichten auf den Kompost aufgetragen werden.
✔️ Verwenden Sie das kompostierte Material erst nach einem Jahr der Zersetzung. Bei einer zu geringen Zeit der Kompostierung kann gepflanztes Gemüse von Erregern aus der Komposterde befallen werden.
✔️ Setzen Sie den Kompost nach einem halben Jahr einmal um, sodass auch die äußeren Bereiche kompostiert werden.
Tipp: Wie nass sollte mein Komposthaufen sein?
Für den Zersetzungsprozess wird sowohl Sauerstoff als auch Wasser benötigt. Die optimale Feuchtigkeit eines Komposthaufens ist ungefähr die eines ausgedrückten Schwamms: Überall nass und trotzdem durchlüftet!
Der Kompost-Lebenszyklus, © Hunia_Studio - Freepik
Was kommt auf den Kompost?
Zur Kompostierung eignen sich alle pflanzlichen Abfälle und Gartenreste, die nicht mit Schadstoffen belastet oder von Schädlingen befallen sind. Dabei sollten Schalenfrüchte wie Bananen oder Zitronen in kleineren Mengen kompostiert werden, da diese sich langsamer zersetzen. Folgende Abfälle sollten nicht auf dem Kompost entsorgt werden:
➤ Nicht organische Materialien (Kunststoff, Metalle, Glas, etc.)
➤ Flüssigkeiten (außer Wasser)
➤ behandeltes Papier (z.B. Zeitungen)
➤ große Menge an Backwaren
➤ große Knochen
➤ Fleisch/Tierkadaver
➤ behandeltes Holz (z.B. lackierter Gartenzaun)
➤ Kleidung
➤ stark gesalzene Speisereste
➤ große Holzstücke
Nicht organisches Material kann nur sehr langsam zersetzt werden. Zudem sollten Sie bedenken, dass die Schadstoffe im Abfall letztlich in die Komposterde gelangen. Die Schadstoffe, die sich zum Beispiel in der Tinte von bedrucktem Papier oder in der Farbe Ihres Gartenzauns befinden, können nicht vollständig innerhalb eines Jahres zersetzt werden. Auch Pflanzen, die mit Pestiziden behandelt wurden, sollten nicht auf den Kompost gegeben werden.
Viele Schadstoffe, die sich in der Komposterde befinden, können von Pflanzen wieder aufgenommen werden und können so zu einer Verunreinigung von Obst und Gemüse in ihrem Garten führen. Abfälle tierischer Herkunft sollten nicht im Garten kompostiert werden, da sie schnell zu Schädlingen wie Ratten und gesundheitsgefährdenden Keimen führen können.
Gesundheitsgefahren durch den Kompost
Lesen Sie hier, welche Gesundheitsgefahren im Zusammenhang mit dem Kompost bestehen:
Gesundheitsrisiken Kompost – Keime, Schimmelpilze, Pflanzenschutzmittel, Tipps zur Risikominimierung