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Vergessen Sie Bio und Öko – Diese Siegel sind für Spielzeug relevant!
Auf Verpackungen von Spielzeug befinden sich viele verschiedene Siegel, die das Spielzeug als angeblich biologisch, ökologisch oder nachhaltig deklarieren. Doch welches Siegel ist das wichtigste, wenn es um Schadstoffe geht? Hier haben wir einen klaren Favorit:
Unser Favorit: Der blaue Engel
Der blaue Engel (Foto: wikimedia/gemeinfrei) ist das strengste der hier genannten Siegel und verbietet meist mehr Stoffe, als gesetzlich vorgeschrieben. Auch die Grenzwerte für Schadstoffe sind bei diesem Gütesiegel häufig weit strenger, als in den europäischen Richtlinien vorgeschrieben. Bei der Vergabe werden auch die Rohstoffverwendung und Herstellbedingungen beim Produktionsprozess berücksichtigt. Die Kriterien werden dabei durch wiederholte Prüfung gewährleistet. Das Siegel wird sogar von dem Unternehmen Öko-Test als eine positive Ausnahmeerscheinung i.m Spielzeugbereich bewertet.
👉 Weitere Informationen zu den Vergabekriterien des Blauen Engels
“Geprüfte Sicherheit” (GS): Dieses Siegel garantiert die Einhaltung gesetzlicher Grenzwerte!
Das Gütesiegel (GS, Foto: wikimedia/gemeinfrei) bestätigt, dass ein Produkt in Bezug auf Sicherheit und Gesundheit den rechtlichen Anforderungen entspricht. Um das Gütesiegel zu erhalten, muss das Produkt von einer unabhängigen Prüfstelle, wie dem TÜV, kontrolliert werden. Dabei werden nicht nur Stichproben des Produkts auf mögliche Schadstoffe untersucht, sondern es findet auch eine regelmäßige Überwachung der Produktionsstätte durch die entsprechende Prüfstelle statt. Gleiches gilt, wenn sich ein TÜV-Logo (TÜV Süd EN 71, TÜV Rheinland zertifiziert) auf der Packung befindet.
Das GS-Zeichen wird explizit von der Verbraucherzentrale empfohlen, um Kinderspielzeug zu kaufen, dessen Schadstoffgehalt unter den gesetzlichen Grenzwerten liegt – jedoch bemängeln viele Verbraucherschützer, dass diese Grenzwerte bei vielen Schadstoffen zu lasch sind. Der blaue Engel setzt hier Standards, die teils weit über die gesetzlichen Anforderungen hinausgehen.
👉 Hier finden Sie mehr Informationen vom TÜV-Nord zum Gütesiegel GS
Das CE-Zeichen (Conformité Européenne) – Keine unabhängige Prüfung
Schadstoffe können auch trotz des CE-Kennzeichens (Foto: wikimedia/gemeinfrei) über den gesetzlichen Grenzwerten liegen! Die Kennzeichnung wird vom Hersteller selbst gegeben und soll die Konformität mit allen EU-weiten Vorschriften sicherstellen. Eine unabhängige Prüfung, wie beim GS-Zeichen, findet hier in der Regel nicht statt. In der Vergangenheit wurden bei Tests von Stiftung und Warentest und Ökotest häufig Spielzeuge mit CE-Kennzeichnung entdeckt, deren Schadstoffgehalt über den gesetzlichen Grenzwerten lag.
👉 Hier finden Sie mehr Informationen zur CE-Kennzeichnung von der Europäischen Union
Das “spiel gut”-Siegel – Pädagogisch, nachhaltig – aber nicht zwingend schadstoffarm!
Bei diesem Siegel (Foto: wikimedia/gemeinfrei) wird vor allem der pädagogische Wert eines Spiels bewertet. Es findet jedoch keine systematische Überprüfung auf Schadstoffe statt. Das Siegel zeigt Ihnen jedoch, dass es sich bei dem Spielzeug um ein eher nachhaltiges und umweltverträgliches Produkt handelt. Neben dem pädagogischen Wert des Spielzeugs werden bei der Vergabe des Siegels auch Faktoren, wie Haltbarkeit, Reparierbarkeit, Recyclemöglichkeit sowie Energieaufwand bei der Produktion berücksichtigt.
👉 Hier finden Sie alle Kriterien des spiel gut Siegels
Welche Spielzeuge sind besonders anfällig für Schadstoffe?
Spielzeug aus Weichplastik
Mögliche Schadstoffe: Weichmacher (Phthalate)
Bis in das Jahr 2006 befanden sich in Weichplastik deutlich mehr Weichmacher (Phthalate) als dies heute der Fall ist. Einige Weichmacher können Organe wie Leber und Niere angreifen und bei einigen Weichmachern wie DEHP (Di(2-ethylhexyl)phthalat) konnte sogar eine hormonähnliche Wirkung nachgewiesen werden. Erst 2007 wurden strengere Grenzwerte eingeführt, jedoch können Sie Weichmacher komplett vermeiden, indem Sie nur Spielzeug aus Hartplastik kaufen und auf die Kennzeichnung “PVC-frei” achten.
Spielzeug aus Hartplastik
Mögliche Schadstoffe: Bisphenole
Bei Spielzeug aus Hartplastik wird häufig Polycarbonat verwendet, welches verschiedene Bisphenole enthalten kann. Bisphenol A kann bereits in geringen Mengen auf den menschlichen Hormonhaushalt einwirken. Bei Hartplastik empfehlen wir daher Produkte aus dem Kunststoff ABS (Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymer). Nach der Verbraucherzentrale schnitten Produkte aus ABS gut bei Schadstofftests in der Vergangenheit ab, verglichen mit anderen Plastikalternativen. Hartplastik aus PE (Polyethylen) und PP (Polypropylen) kann ebenfalls frei von Weichmachern sein.
Holzspielzeug
Möglicher Schadstoff: Formaldehyd
Besonders Holzspielzeuge, bei denen Sperrholz verwendet wird, fielen in der Vergangenheit bei Schadstofftests von Öko-Test negativ auf. Hier ist bei vielen Produkten mit einer hohen Abgabe an Formaldehyd zu rechnen. Dieses Gas reizt die Atemwege und kann langfristig sogar Krebs erzeugen.
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Metallspielzeug
Möglicher Schadstoff: Nickel
Der frühe Kontakt mit Nickel kann zu einer lebenslangen Allergie gegen Nickel führen. Es gibt keine Kontaktallergie, die häufiger vorkommt. Seien Sie besonders vorsichtig bei Spielzeug, das Bauteile aus unlackiertem Metall enthält und achten Sie hier besonders auf die Siegel “Der Blaue Engel”, “Geprüfte Sicherheit”, oder ein “TÜV”-Siegel. So können Sie zumindest sicher sein, dass die Freisetzung von Nickel nicht die gesetzlichen Grenzwerte überschreitet.
Knete
Mögliche Schadstoffe: PVC, Borsäure, aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe
PVC und einige Arten von Mineralölkohlenwasserstoffe sind krebserzeugend, weswegen Knete mit diesen Inhaltsstoffen vermieden werden sollte. Bei einem zu hohen Gehalt von Borsäure in der Knete können Kinder Durchfall, Erbrechen und Krämpfe erleiden, wenn zum Beispiel an der Knete geleckt wird.
Beachten Sie folgendes beim Kauf von Spielzeug
✔️ Achten Sie auf diese drei Siegel: Der Blaue Engel, Geprüfte Sicherheit, und TÜV-Siegel.
✔️ Vermeiden Sie den Kauf von gebrauchten Spielzeug, das Weichplastik enthält.
✔️ Kaufen Sie kein Spielzeug, das einen starken chemischen Geruch hat, bei dem sich das Material beim Berühren löst oder abfärbt.
✔️ Vermeiden Sie Hersteller, die keine Angaben zu dem verwendeten Material des Spielzeugs geben.
✔️ Achten Sie auf die Ergebnisse von Öko-Test oder Stiftung- und Warentest.
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