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Zisterne – Regenwasser clever nutzen und speichern

Was ist eine Zisterne?

Eine Zisterne ist ein Sammelsystem für Niederschlagswasser, das vor allem über die Dachflächen eines Hauses gewonnen wird. Über Fallrohre gelangt das Regenwasser zunächst in ein Filtersystem, das grobe Verschmutzungen wie Laub, Sand oder Staubpartikel entfernt. Anschließend fließt es in einen unterirdischen oder oberirdischen Tank. Unterirdische Zisternen werden oft aus Beton oder robustem Kunststoff gefertigt und im Gartenboden versenkt, während oberirdische Varianten einfacher zu installieren, aber anfälliger für Temperatur- und Lichtschwankungen sind. Das gespeicherte Wasser steht dann für unterschiedliche Nutzungen bereit – von der Gartenbewässerung bis zur Versorgung bestimmter Haushaltsgeräte.

Empfehlungen & Umweltaspekte

Das Umweltbundesamt empfiehlt die Regenwassernutzung auf dem eigenen Grundstück als „einfache, kostengünstige und ressourcenschonende“ Maßnahme im Alltag Regenwassernutzung | Umweltbundesamt. Besonders für Garten und Balkon lässt sich so der Trinkwasserverbrauch deutlich senken. Es weist jedoch darauf hin, dass nicht jede Dachfläche geeignet ist: Dächer mit Kupfer- oder Zinkblech sollten entweder nicht oder nur nach spezieller Filterung für die Gartenbewässerung genutzt werden, da sich Metalle ins Wasser lösen können.

Zudem wirkt die dezentrale Regenwassernutzung in mehrfacher Hinsicht positiv auf Umwelt und Infrastruktur:

  • Sie reduziert Hochwassergefahren durch eine verzögerte Ableitung des Regenwassers.
  • Sie schont die Grundwasserressourcen, indem weniger Trinkwasser entnommen werden muss.
  • Sie entlastet die kommunale Abwasserinfrastruktur.

 

Große Zisternen

Vorteile

  • Weiches, kalkarmes Wasser – Regenwasser ist durch seine geringe Härte besonders pflanzenfreundlich. Es schont nicht nur die Pflanzen selbst, sondern auch Pumpen, Sprinkleranlagen und Schläuche, da Kalkablagerungen weitgehend ausbleiben. Auch das LfU Bayern Naturnaher Umgang mit Regenwasser – Verdunstung und Versickerung statt Ableitung weist darauf hin, dass Regenwasser ohne chemische Aufbereitung direkt im Garten eingesetzt werden kann.
  • Unabhängigkeit vom Grundwasserspiegel – Gerade in Regionen mit unregelmäßigem Grundwasserstand bietet die Zisterne eine stabile Versorgung, solange ausreichend Niederschlag vorhanden ist.
  • Entlastung der Kanalisation – Die dezentrale Speicherung und Versickerung von Regenwasser führt dazu, dass bei Starkregen weniger Oberflächenwasser in die Kanalisation gelangt. Das mindert die Gefahr von Überlastung und reduziert Überläufe in Gewässer. Das kann die Abwassergebühren senken, wenn das Regenwasser nicht in die Kanalisation gelangt, sondern direkt auf dem Grundstück genutzt oder versickert wird.
  • Flexible Nutzung – Mit einer passenden Pumpe oder einem Hauswasserwerk lässt sich das Regenwasser nicht nur im Garten, sondern auch im Haus für WC-Spülungen oder die Waschmaschine nutzen – sofern der Kreislauf vom Trinkwassernetz getrennt bleibt. 1

Kosten

  • Kunststoffzisterne mit 1.500 Litern: ab ca. 700 €
  • Großzisterne mit bis zu 13.000 Litern: etwa 3.800 €
  • Hinzu kommen Kosten für den Einbau (Aushub, Erdarbeiten, technische Anschlüsse), Filteranlagen und Pumpentechnik. Insgesamt muss bei einer voll ausgestatteten Anlage mit mehreren Tausend Euro gerechnet werden.

Die Investition kann sich jedoch lohnen: Durch Einsparungen bei Wasser- und Abwassergebühren kann sich eine Zisterne als Alternative – abhängig von Region, Niederschlagsmenge und Wasserverbrauch – mittelfristig rechnen. Bei fachgerechtem Einbau und regelmäßiger Wartung erreichen hochwertige Zisternen eine Lebensdauer von 30 Jahren oder mehr.

Gartenbrunnen – Grundwasser einfach nutzen

Mann blickt von oben in einen Brunnen und spiegelt sich.

Ein Brunnen im eigenen Garten?

Ein Brunnen erschließt das unterirdische Grundwasser und fördert es über eine Pumpe direkt an die Oberfläche.
Anders als eine Zisterne, die auf Regen angewiesen ist, liefert er auch in Trockenphasen zuverlässig Wasser für Ihre Bewässerung.

Es gibt im privaten Bereich im Wesentlichen drei Bauarten:

1. Rammbrunnen

  • Einfach und kostengünstig, wird durch das Einschlagen eines Rohrstranges mit Filterspitze in den Boden hergestellt.
  • Fördert Wasser aus maximal 6–7 Metern Tiefe.
  • Geeignet nur bei hohem Grundwasserstand.
  • Oft in Eigenleistung umsetzbar und beliebt für kleinere Gärten mit moderatem Wasserbedarf.

2. Bohrbrunnen

  • Professionell gebohrt, reicht je nach Bodenbeschaffenheit über 7 Meter Tiefe
  • Liefert große Wassermengen und ist weniger anfällig für saisonale Schwankungen des Grundwasserspiegels.
  • Teurer und technisch aufwändiger, meist durch Fachfirma errichtet.

3. Schachtbrunnen

  • Traditionelle Bauform, bei der ein großer, begehbarer Schacht aus Betonringen oder Mauerwerk bis zum Grundwasser reicht.
  • Heute selten im Neubau, aber noch in Altanlagen vorhanden.
  • Kann große Wassermengen liefern, ist jedoch baulich aufwändig.
  • Höhere Verunreinigungsgefahr, daher nur bedingt geeignet.

Vorteile

  • Nahezu unbegrenzte Wassermenge bei stabilem Grundwasserspiegel – ideal für große Gartenbewässerung, Teiche oder Gemüseflächen.
  • Geringe laufende Kosten – nur Strom für Brunnen Pumpen, keine Trink- oder Abwassergebühren.
  • Wetterunabhängigkeit – funktioniert auch bei monatelanger Trockenheit, während Zisternen leer laufen können.

Kosten & rechtlicher Rahmen

  • Rammbrunnen: ca. 800–1.100 € (Material; Eigenleistung möglich)
  • Bohrbrunnen: ab ca. 2.300 €, abhängig von Tiefe, Bodenverhältnissen und Förderleistung
  • Schachtbrunnen: deutlich teurer (mehrere tausend Euro) wegen umfangreicher Erd- und Betonarbeiten

Rechtlich ist in vielen Bundesländern eine Melde- oder Genehmigungspflicht vorgeschrieben. Vorab sollten die zuständige Wasserbehörde und ggf. das Gesundheitsamt kontaktiert werden, um Auflagen, Schutzgebiete und zulässige Entnahmemengen zu klären.

In Wasserschutzgebieten sind Brunnen oft nur eingeschränkt oder gar nicht zulässig. Technische Vorgaben wie Rückflussverhinderer, Brunnenkopfabdeckungen und Mindestabstände zu potenziellen Verschmutzungsquellen sind ebenfalls zu beachten.

Gesundheitliche Aspekte

  • Für die Gartenbewässerung ist Grundwasser in der Regel unproblematisch.
  • Es wird jedoch empfohlen, die Wasserqualität regelmäßig in einem akkreditierten Labor prüfen zu lassen, um mögliche Belastungen frühzeitig zu erkennen.
  • Regionale Belastungen mit NitratSchwermetallen oder Keimen sind möglich – daher sind regelmäßige Kontrollen empfohlen.
  • Bei Anbindung an das Hausnetz ist ein getrennter Leitungskreislauf zwingend erforderlich, um Rückverkeimungen zu vermeiden. 2

Hinweis: Wenn Sie Ihren Brunnen auch zur Trinkwasserversorgung nutzen möchten, finden Sie einen umfassenden “Ratgeber Brunnen” auf dem Brunnenwasserportal Checknatura: Brunnenwasser-Portal für Wasserhygiene mit hilfreichen Tipps.

Ökologische und finanzielle Bewertung im Vergleich

Sowohl Zisternen als auch Brunnen können sich finanziell und ökologisch lohnen – allerdings hängt der Nutzen stark vom Standort, Niederschlagsmengen, Bodenbeschaffenheit und individuellem Wasserbedarf ab. Die folgende Übersicht zeigt die wichtigsten Unterschiede und ihre Bedeutung in der Praxis.

Nahaufnahme eines Brunnenrohrs.

Kriterium

Zisterne

Brunnen

Anschaffung

Höhere Anfangsinvestition: kleine Kunststofftanks ab ca. 700 €, große Anlagen (bis 13.000 l) um 3.800 €, plus Kosten für Erdarbeiten, Filter und Pumpe.

Mittlere Investition: Rammbrunnen ab ca. 800–1.100 €, Bohrbrunnen ab etwa 2.300 €, abhängig von Tiefe, Förderleistung und Bodenverhältnissen.

Betriebskosten

Stromverbrauch für Pumpe und ggf. regelmäßiger Filterwechsel; bei Hausnutzung zusätzliche Wartungskosten.

Strom für die Pumpe; ansonsten kaum laufende Kosten, da keine Trink- oder Abwassergebühren anfallen. bei Hausnutzung zusätzliche Wartungskosten.

Wasserqualität

Weich und kalkarm, ideal für Pflanzen, verhindert Kalkablagerungen an Geräten und Bewässerungssystemen.

Mineralhaltig; Zusammensetzung hängt stark vom Standort ab. Kann für Pflanzen vorteilhaft oder neutral sein, bei Hausnutzung muss Qualität geprüft werden.

Menge

Begrenzung durch das Tankvolumen; in regenarmen Perioden kann die Zisterne leer werden.

Große Fördermengen möglich, solange der Grundwasserspiegel stabil ist; theoretisch unbegrenzt, aber von regionalen Ressourcen abhängig.

Genehmigung

Meist genehmigungsfrei, oft aber meldepflichtig; kommunale Vorschriften zur Versickerung oder Gebührenreduktion beachten.

In manchen Bundesländern genehmigungspflichtig oder zumindest meldepflichtig; in Wasserschutzgebieten oft strenge Auflagen oder Verbote.

Umweltwirkung

Trägt aktiv zum Regenwassermanagement bei: Entlastung der Kanalisation, Reduktion von Hochwasserrisiken, Schonung der Grundwasserreserven.

Nachhaltig, wenn Entnahme im Gleichgewicht mit der Grundwasserneubildung steht; zu starke Entnahme kann jedoch Grundwasserspiegel und Ökosystem belasten. 3

Wasser im Garten nachhaltig nutzen: Worauf Sie achten sollten

Hände waschen an einem Gartenbrunnen

Ob Zisterne oder Brunnen – die Wasserqualität spielt eine entscheidende Rolle, besonders wenn das Wasser nicht nur für die Gartenbewässerung, sondern auch im Hauswassernetz eingesetzt werden soll.

Zisterne

  • Regenwasser hat den Vorteil, dass es von Natur aus weich und kalkarm ist, kann aber beim Sammeln und Lagern Keime, Pollen oder organische Stoffe aufnehmen.
  • Für die Gartenbewässerung ist dies unproblematisch, für den menschlichen Verzehr jedoch nicht geeignet.
  • Bei Nutzung im Haus (z. B. WC-Spülung, Waschmaschine) ist eine klare Trennung vom Trinkwassernetz vorgeschrieben, um Rückverkeimungen zu verhindern.
  • Regelmäßige Reinigung des Tanks und Wartung der Pumpe minimieren Keim- und Geruchsbildung.

Brunnen

  • Grundwasser kann – je nach Region – Trinkwasserqualität haben, es kann aber auch mit Nitrat, Schwermetallen oder Mikroorganismen belastet sein.
  • Vor der Nutzung im Hauswassernetz als Brauchwasser (z. B. WC-Spülung, Waschmaschine) ist eine Laboranalyse ratsam, um die Eignung und Qualität des Wassers zu bestätigen.
  • Auch hier muss bei einer Verbindung zum Hausnetz ein getrennter Kreislauf vorhanden sein, um Kontaminationen zu verhindern.
  • In Wasserschutzgebieten gelten zusätzliche Hygiene- und Bauvorschriften, um das Grundwasser vor Verunreinigungen zu schützen.

Gemeinsame Empfehlung

  • Regelmäßige Wasseranalysen – mindestens einmal jährlich bei Brunnenwasser, bei Regenwasser alle 2 Jahre oder zum Beispiel nach Auffälligkeiten (z. B. Geruch, Trübung).
  • Wartung der Pumpen und Filteranlagen, um Biofilmbildung und Verkeimung zu vermeiden.
  • Bei Anzeichen von Kontamination (Trübung, Geruch, Geschmack) sollte das Wasser nicht mehr genutzt werden, bis eine Laborprüfung erfolgt ist. 4

Wie kann ich eine Wasseranalyse im Labor beauftragen?

Verweise

1 Vgl.: Bayerisches Landesamt für Umwelt (LfU): Naturnaher Umgang mit Regenwasser – Verdunstung und Versickerung statt Ableitung, zuletzt gesehen am 14.08.2025.

2 Vgl.: Mein schöner Garten: Mein schöner Garten: Zisterne – Tipps zur Regenwassernutzung, zuletzt gesehen am 14.08.2025.

3 Vgl.: Umweltbundesamt (UBA): Regenwassernutzung. Umwelttipps Garten & Freizeit, zuletzt gesehen am 14.08.2025.

Vgl.: Umweltbundesamt (UBA): Regenwassernutzung – Umwelttipps für den Alltag, zuletzt gesehen am 14.08.2025.