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Niesen ist ein wichtiger Schutzreflex des Körpers zur Reinigung der oberen Atemwege von zum Beispiel Sekret und Staub. Während gelegentliches Niesen im Rahmen dieses Schutzreflexes normal ist, kann es neben Auslösern von verstärktem Niesen im Außenbereich (z. B. Pollen) auch in Innenräumen zu häufigem Niesen und Niesattacken kommen. Welche Auslöser kommen hier konkret in Frage? Wie können Luftanalysen helfen, die Ursachen von verstärktem Niesreiz in Innenräumen zu finden? Die Antworten und viele weitere spannende Fakten rund um das Thema „Niesen“ liefert unser nachfolgender Praxis-Ratgeber. (Stand September 2024)

 

Wichtiger Hinweis: Die in diesem Text enthaltenen gesundheitsbezogenen Aussagen, Tipps und Ratschläge können eine Beratung bzw. Behandlung durch einen Facharzt nicht ersetzen. Es sollen lediglich Denkanstöße zu Symptomen und deren möglichen Verursachern gegeben werden.

Icon Allgemeines

Hintergrundwissen Niesen

Wir bereits erwähnt, ist Niesen ein sinnvoller Schutzmechanismus des Körpers zur Reinigung der oberen Atemwege. So kommt es unter anderem beim Eindringen von Fremdkörpern in das Innere der Nase zu einer Reizung des Trigeminusnervs, welcher dann über das Nieszentrum im Gehirn den Niesvorgang auslöst. Beim Niesen wird Atem mit hohem Druck durch die Nasenhöhle ausgestoßen. Um diesen Druck aufzubauen, spannen sich Bauch- und Brustmuskeln, was zu einer für den Niesvorgang wichtigen Drucksteigerung in der Lunge führt. Bei einer Niesattacke kommt es zu einem mehrfach hintereinander ausgelösten Niesreiz. Derartige Attacken können unter anderem bei besonders empfindlichen Nasenschleimhäuten oder starker Verschmutzung der Nase auftreten. Die möglichen Gründe für übermäßig häufiges Niesen oder gehäuft auftretende Niesattacken sind vielfältig und die „Ursachenforschung“ ist hier selbst für Fachärzte häufig nicht einfach. Deshalb ist die folgende Auflistung möglicher Auslöser verstärkten Niesens nur als eine grobe Orientierung zu verstehen:1, 2

➡️Infektionen der Atemwege mit Viren oder Bakterien

➡️Eindringen von Staub- und anderen Schmutzpartikeln in die Nase

➡️Reizungen durch Nasensprays

➡️Pollen („Heuschnupfen“)

➡️Verzehr stark gewürzter Speisen

➡️psychischer Stress

➡️Reizungen durch Chemikalien wie Formaldehyd

➡️Feinstaub

➡️Allergien (z. B. Hausstaubmilbe, Schimmelpilze, Tier-Allergene)

 

In diesem Ratgeber werden wir uns schwerpunktmäßig mit den letzten drei möglichen Ursachen von verstärktem Niesen beschäftigen. Die Eigen- bzw. „Google-Diagnose“ beim Thema „verstärktes, übermäßiges Niesen“ gerät unter anderem wegen der sehr vielfältigen Ursachen sehr schnell an ihre Grenzen. Weiterhin kann verstärktes Niesen auch auf ernsthafte Erkrankungen hindeuten. Begeben Sie sich bei entsprechender Symptomatik vor allem in Verbindung mit Begleit-Symptomen wie Fieber, Erbrechen, Atemnot, Hautausschlägen etc. deshalb immer in die Hände eines Facharztes!

Icon Gefahrenpotenzial

Verstärkter Niesreiz durch Formaldehyd

Eine Raumluftbelastung mit der Chemikalie Formaldehyd ist ein möglicher Auslöser von verstärktem Niesreiz in Innenräumen. Formaldehyd ist bei Zimmertemperatur gasförmig und hat einen stechenden Geruch, welcher von einigen Menschen bereits in relativ geringer Konzentration von 0,06 bis 0,22 mg pro m³ Raumluft (Geruchsschwelle) wahrgenommen werden kann. Die Chemikalie kann beispielsweise aus Spanplatten, Klebstoffen, einigen Parkettarten sowie Farben und Lacken in die Raumluft ausdünsten. Formaldehyd wird über die Atemwege, Hautkontakt und oral aufgenommen. Neben Niesreiz kann Formaldehyd unter anderem auch Reizungen von Nase, Augen und Rachen, Unwohlsein, Husten und Atemnot auslösen. Vor allem bei chronischer Exposition wird jedoch ebenfalls eine genotoxische bzw. krebserregende Wirkung (z. B. Nasenkrebs) vermutet.3, 4, 5

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Feinstaub kann Rhinitis und Niesreiz verstärken

Eine Dauerbelastung mit Feinstaub kann nach einer Studie aus dem Jahr 2020 die Symptome einer Rhinitis wie Niesreiz, Nasenatmungsbehinderung (nasale Obstruktion) verstärken. Eine Rhinitis („Schnupfen“) liegt vor, wenn die Nasenschleimhaut entzündet und angeschwollen ist sowie verstärkt Nasensekret produziert. Bei einer Rhinitis wird zwischen einer nicht allergischen (meist ausgelöst durch Virusinfektionen) und einer allergischen Form unterschieden. Die in der Studie beobachteten Effekte durch den Feinstaub traten unabhängig von der Form der Rhinitis auf. Feinstaub wird nach der Größe der Partikel in Gruppen eingeteilt. So sind beispielsweise Feinstaubpartikel der Gruppe PM 10 kleiner als zehn Mikrometer und die Partikel der Gruppe PM 2,5 haben eine Größe von weniger als 2,5 Mikrometer. Diese Partikelgrößen wurden auch in der Studie berücksichtigt. Ursächlich für die negativen Effekte des Feinstaubs könnten nach Angabe der Forscher unter anderem durch diesen ausgelöster oxidativer Stress, Entzündungen und eine vermehrte Apoptose („Selbstmord“ von Zellen) sein.6, 7

 

In der genannten Studie wurde die Luftverschmutzung in Städten bzw. am Wohnort der Studienteilnehmer berücksichtigt. Feinstaub aus der Außenluft dringt zum Beispiel durch Lüften auch in Innenräume ein. Zudem gibt es in Innenräumen mitunter selbst Feinstaubquellen wie Kochen und Braten, Tabakrauch, Kerzen, Schimmelpilze, Staubsauger ohne Feinstaubfilter sowie Tonerstäube von Druckern. Eine hohe Feinstaubfreisetzung erfolgt manchmal ebenso durch Feuerungsanlagen wie Kamine und Kaminöfen.8

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Verstärktes Niesen als Symptom der Hausstaubmilbenallergie

Eine Hausstaubmilbenallergie ist ein relativ häufiger Auslöser von verstärktem Niesen. Zu den weiteren Symptomen der Allergie zählen unter anderem Räusperzwang, eine verstopfte und/oder laufende Nase, allergische Hautreaktionen sowie juckende und brennende Augen. Es sind jedoch ebenfalls ernsthafte Gesundheitsprobleme wie Kurzatmigkeit und asthmatische Beschwerden im Rahmen der Allergie möglich. Eine Hausstaubmilbenallergie wird durch den Kot der Hausstaubmilbe verursacht. Teilweise wird die Allergie auch einfach als „Hausstauballergie“ bezeichnet, obwohl der Milbenkot das eigentliche Allergen ist. Allerdings sind Kotpartikel der Hausstaubmilbe natürlich oft Bestandteil des Hausstaubs und verbreiten sich mit diesem in Wohnung oder Haus. Die mit dem bloßen Auge kaum sichtbaren Hausstaubmilben ernähren sich überwiegend von menschlichen und tierischen Hautschuppen. Diese können sich unter anderem verstärkt in Bettzeug, Matratzen, Teppichen und Polstermöbeln ansammeln.9, 10

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Schimmelpilze – ein möglicher Auslöser von Niesreiz

Ein weiterer möglicher Auslöser von verstärktem Niesen bzw. Niesreiz ist eine Schimmelpilzallergie. Die Allergie wird hauptsächlich durch die feinen Sporen („Samen“) der Schimmelpilze verursacht. Diese sind sehr leicht und können sich schon durch leichten Luftzug von den Schimmelherden lösen und sich so mit der Raumluft und dem Hausstaub verbreiten. Ihr allergenes Potenzial entfalten die Sporen meist bei einer Aufnahme über die Atemwege. Allergiker reagieren aber teilweise ebenso auf andere Bestandteile der Schimmelpilze wie das Myzel (Pilzfäden) und/oder einzelne Pilz-Proteine und -Peptide mit Symptomen. Neben Niesreiz kann eine Schimmelpilzallergie auch Fließschnupfen, eine verstopfte Nase, Husten, Atembeschwerden (z. B. allergisches Asthma), gereizte Augen sowie juckende Hautausschläge verursachen. Ein verstärktes Schimmelrisiko besteht ab einer hohen relativen Luftfeuchtigkeit von ca. 70 – 80 %. Schimmel kann verschiedenste Materialien und Gegenstände wie Putz, Mauerwerk, Holz, Polstermöbel, Tapeten, Isolierungen und Fußboden-Beläge befallen.11, 12, 13, 14 Mehr Infos zu einzelnen Schimmelpilzarten und ihren möglichen Auswirkungen auf die Gesundheit und befallene Materialien erhalten Sie in unserem Ratgeber „Alles, was Sie zum Thema Schimmelarten wissen müssen!“.

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Niesen – ein Symptom der Tierhaarallergie

Verstärktes Niesen und/oder Niesattacken sind ebenfalls mögliche Symptome einer Tierhaarallergie. Weiterhin können bei der Allergie Reaktionen wie Hautausschlag, Fließschnupfen, eine verstopfte Nase sowie tränende und juckende Augen auftreten. Es sind jedoch ebenso ernsthaftere allergische Effekte wie Atemnot, Asthmaanfälle, Brustenge-Gefühl sowie anaphylaktische Schock möglich. Tierhaare haben normalerweise kein allergenes Potenzial. Deshalb ist die Bezeichnung „Tierhaarallergie“ eigentlich etwas irreführend. Allerdings haften an Tierhaaren vermehrt die für die Allergie verantwortlichen Allergene der Tiere: Speichel, Kot, Schweiß, Hautschuppen, Urin. Eine häufige Ausprägung der Tierhaarallergie ist die Katzen- bzw. Katzenhaarallergie. Weitere vermehrte Allergieauslöser sind unter anderem Hunde, Pferde und Kaninchen. Manchmal lösen aber ebenso Vogelfedern, Vogelkot sowie Milben im Vogelgefieder allergische Reaktionen aus.15, 16, 17

Icon Analysen

Mögliche Niesreiz-Auslöser mit Luftanalysen identifizieren

Über unseren Onlineshop lassen sich unter anderem verschiedenste Luftanalysen und Schimmeltests ordern. Bei den Analysen einiger Tests werden auch Schadstoffe bzw. Allergene berücksichtigt, die zu verstärktem Niesreiz führen können. Die Probenahme für unsere Tests führen Sie mit der in den Testkits enthaltenen leicht verständlichen Anleitung ganz einfach selbst durch. Nach Einsendung der Probe erfolgt die Analyse in unserem Partnerlabor. Das Testergebnis ist dann für Sie nach kurzer Zeit über den persönlichen Bereich des Portals My.Checknatura.de abrufbar.

 

Haben Sie zum Beispiel aufgrund eines stechenden Geruchs den Verdacht, dass Ihre Raumluft mit Formaldehyd belastet sein könnte, empfehlen wir die Formaldehyd-Analyse. Ein sehr breites Spektrum an möglichen Innenraum-Schadstoffen und Allergenen deckt unsere Luftanalyse Wohnraum Komplett ab. Der potenzielle „Niesreiz-Auslöser“ Formaldehyd gehört auch hier wieder zum Testspektrum. Weiterhin werden bei der Analyse aber ebenso die Konzentrationen von Schadstoffen wie Weichmachern, Lösungsmitteln, Pestiziden, PCB und PAKs bestimmt. Ob in Ihren Wohn- oder Büroräumen eine erhöhte Belastung mit Schimmelpilzsporen vorliegt, ermittelt der Schimmeltest Raumluft.

Icon Wussten Sie schon?

Schon gewusst ..?

Gehäuftes Niesen kann lästig und für Familienmitglieder oder Arbeitskollegen störend sein. Deshalb liegt oft die Versuchung nahe, einen aufkommenden Niesreiz zum Beispiel durch Zuhalten der Nase zu unterdrücken. Dabei sollten Sie jedoch sehr vorsichtig sein, da dies unter anderem zu Schäden an den Blutgefäßen der Nasenschleimhaut, Schäden am Trommelfell und in seltenen Fällen sogar zu Rissen im Rachenraum führen kann.1

1Vgl.: AOK: Spannende Fakten rund ums Niesen. 2023.

2Vgl.: Lungenärzte im Netz: Allergien, allgemein. 2024.

3Vgl.: Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen: Formaldehyd NIS-Nr.: 12. 2021.

4Vgl.: Schadstoffberatung Tübingen: Formaldehyd. 2015.

5Vgl.: Stadt Köln: Innenraumschadstoffe. 2024.

6Vgl.: Ärzte Zeitung: Feinstaub strapaziert Schnupfennasen. 2020.

7Vgl.: MSD Manual: Rhinitis. 2023.

8Vgl.: Umweltbundesamt: Feinstaub in Innenräumen. 2017.

9Vgl.: AOK: Allergie durch Hausstaubmilben: Was tun? 2021.

10Vgl.: Lungenärzte im Netz: Hausstaubmilbenallergie. 2024.

11Vgl.: Bundesamt für Gesundheit BAG, Schweiz: Informationen zu Schimmelpilzmessungen. 2024.

12Vgl.: Mein Allergie Portal: Schimmelpilz Allergie: Was ist das? 2024.

13Vgl.: Deutscher Allergie- und Asthmabund: Schimmelpilzallergie. 2024.

14Vgl.: Bayerisches Landesamt für Umwelt: Schimmel: Physikalische Hintergründe. 2016.

15Vgl.: AOK: Was ist eine Tierhaarallergie? 2023.

16Vgl.: Allergie Informationsdienst, Helmholtz Zentrum München: Symptome der Tierhaarallergie. 2019.

17Vgl.: Medical Tribune: Tierhaarallergie. 2024.