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Schadstoffe aus dem Sandkasten
Das Spielen im Sandkasten ist für Kinder ein guter Weg, um Motorik, Kreativität und soziale Fertigkeiten zu entwickeln. Dabei lieben es Kinder, im Sand zu wühlen, sich hineinzubuddeln oder mit dem Sand um sich zu werfen.
Schadstoffe im Spielsand
Eben darin besteht jedoch auch das Problem: Genau aus diesem Grund sollten Sandkästen unbedingt sicher und frei von Schadstoffen sein, was leider nicht immer der Fall ist.
Bedenken im Zusammenhang mit der Sicherheit von Spielsand sind verbunden mit Giftstoffen, die im Gestein enthalten sind und zu verschiedenen Formen von Pneumokoniose, der sogenannten Staublunge, führen.
Verwenden Sie niemals gewöhnlichen Bausand für Sandkästen! Bausand kann mit giftigen Schwermetallen wie Blei und Quecksilber belastet sein.
Welche Giftstoffe können im Spielsand sein?
Kieselsäure (Siliziumdioxid) kann Silikose auslösen
Siliziumdioxid, auch Kieselsäure genannt, wird aus Quarzgestein gewonnen. Kieselsäure gilt als krebserregend und kann beim Einatmen eine Reihe von Gesundheitsproblemen verursachen. So kann Kieselsäure zu der unheilbaren Krankheit Silikose, der Quarzstaublunge oder Steinlunge, führen.
Silikose führt zu “Reizhusten und Auswurf, später zunehmend [zu] Atemnot und Brustschmerzen. Es kann sich eine chronische Bronchitis [...] entwickeln”, wie es der BGIA-Report des Instituts für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung zusammenfasst.
Siliziumdioxid kann auch Lungenkrebs, Lungentuberkulose, Autoimmunerkrankungen und Nierenerkrankungen verursachen. Sandkastensand enthält häufig Kieselsäure, die sehr staubig ist. Wenn Sie bemerken, dass sich eine feine Staubwolke um einen Sandkasten bildet, in dem Kinder spielen, ist das ein sicheres Warnzeichen dafür, dass er den giftigen Staub enthält.
Tremolit ist eine Risikofaktor für Asbestose
Tremolit wird aus zerkleinertem Marmor und Kalkstein gewonnen. Sand aus solchen Steinbrüchen enthält häufig dieses gefährliche Mineral (vgl.: Tremolite Asbestos Fibers in Children's Play Sand). Tremolit enthält winzige Fasern, die beim Spielen im Sandkasten leicht eingeatmet werden können.
Bekannt ist es vor allem für seine Verwendung zur Herstellung von Asbest. So kann das Einatmen von Tremolitstaub zu Asbestose führen, einer unheilbaren Lungenkrankheit, die, ähnlich der Silikose, zu einer Verringerung der Lungenkapazität führt.
Die Studie Asbeste - Arten, Entstehung, Bedeutung, Problematik der Universität Köln trägt die nachgewiesenen Auswirkungen von Asbeststäuben zusammen, zu denen auch Bronchialkarzinome sowie Mesotheliom, ein Krebs des Rippen- und Bauchfells, gehören.
Wie Siliziumdioxid gelangt auch Tremolit über den Staub in der Luft in den Körper. Der Staub im Sandkasten ist ein wichtiger Indikator dafür, dass er für Ihre Kinder nicht sicher ist.
Wie hoch ist das Risiko für Pneumokoniosen für Kinder im Sandkasten?
Die Exposition gegenüber kristallinem Siliziumdioxid und Asbest ist für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die täglich mit den Rohstoffen im Bergbau oder mit belasteten Materialien in der verarbeitenden Industrie umgehen, am größten - viel intensiver und länger als die Exposition eines Kindes im Sandkasten.
Kinder atmen jedoch relativ gesehen mehr Luft ein als Erwachsene, durch ihren schnelleren Atemrhythmus. Sie spielen außerdem in Bodennähe, wo die Partikel in die Luft aufgewirbelt werden.
Besonders das maligne Mesotheliom – ein Lungenkrebs, der fast ausschließlich durch Asbest verursacht wird – kann bereits bei geringer Exposition die Folge sein. Selbst sehr geringe Dosen von Asbeststaub können das Risiko einer Erkrankung für vier bis sechs Jahrzehnte erhöhen.
Was kann ich gegen gefährlichen Staub im Sandkasten tun?
Die Staubbildung verringern
Wenn Sie bereits einen Sandkasten mit unsicherem Sand gekauft haben, gibt es Möglichkeiten, die Exposition gegenüber Giftstoffen zu minimieren. Der größte Teil des Risikos bei giftigem Sand geht von dem Staub aus, der beim Spielen aufgewirbelt wird.
Sie können die Staubmenge verringern, indem Sie den Sandkasten-Sand, bevor die Kinder darin spielen, anfeuchten. Achten Sie aber beim Abdecken von feuchtem Sand auf genügend Luftzufuhr, damit sich kein Schimmel im Sandkasten bildet.
Schutz vor Verunreinigungen
Generell sollten Sie den Sandkasten abdecken, um zu verhindern, dass Tiere ihn als Toilette benutzen. Das wäre nicht nur unhygienisch, sondern kann auch dazu führen, dass Parasiten vom Tier auf den Menschen übergehen.
Ausführlich ist dieses Phänomen in unserem Artikel Der Sandkasten - So schützen Sie Ihre Kinder beschrieben.
Der richtige Sand
Es gibt ungiftigen Sandkastensand, der keine Kieselsäure oder Tremolit enthält. Dieser Sand ist in der Regel staubfrei und natürlich im Gegensatz zu herkömmlichem, künstlich hergestelltem Sand.
- Strandsand: Strandsand gehört zu den besten Sandarten für Sandkästen, weil er ganz natürlich ist und weniger Staub enthält als herkömmlicher Sandkasten-Sand. Er enthält natürliche Mineralien und winzige Partikel aus Steinen und Muscheln. Dadurch, dass dieser Sand lange von Meerwasser umspült wurde, ist er von Schadstoffen reingewaschen und sicher.
- Flusssand: Wie Strandsand ist auch Flusssand ein hervorragender Sand für Sandkästen, der keine schädlichen Partikel wie Kieselsäure, Kalkstein, Quarz oder Tremolit enthält. Auch im Fluss wurde das Gestein lange von strömendem Wasser gespült und enthält so weniger Schadstoffe als frisch gebrochener Sand.
- Erbsenkies als Alternative: Erbsenkies ist sehr feiner Kies und eine gute Sandalternative, weil er sehr durchlässig ist und verhindert, dass Schimmel oder Unkräuter in Ihrem Sandkasten wachsen. Erbsenkies staubt nicht, aber hat ähnliche Eigenschaften wie Sand. Achten Sie darauf, dass Sie Erbsenkies mit abgerundeten Kanten kaufen, um die Sicherheit Ihres Kindes zu gewährleisten.
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Wussten Sie ..?
Getrockneter Reis, getrocknete Bohnen und Leinsamen sind eine weitere ganz natürliche Alternative zu herkömmlichem Sandkasten-Sand. Sie sind frei von Giftstoffen, enthalten keinen Staub und sind klein genug, um Sand gut zu imitieren. Sie eignen sich besonders gut für Sandkästen in Innenräumen. Draußen verwendet man sie am besten nur saisonal und sorgt dafür, dass das Material trocken bleibt.
Gefährliche Substanzen
❗ Kieselsäure (Siliziumdioxid)
❗ Tremolit
❗ Schwermetalle