In diesem Artikel erfahren Sie
✅ Welche Schutzkleidung für Arbeiten mit Asbest benötigt wird
✅ Welcher Atemschutz vor Asbest schützt
✅ Welche Vorschriften für das Arbeiten mit Asbest gelten
Asbest – Welche Schutzkleidung und Atemschutz wird benötigt?
Inhalt
Wichtig: Die Sicherheitsvorschriften in diesem Artikel wurden aus den Technischen Regeln für Gefahrstoffe 519 entnommen. Diese Regeln sind gesetzlich verbindlich für Personen und Unternehmen mit entsprechendem Sachkundenachweis (TRGS 519 Lehrgang/Asbestschein). Eine Bearbeitung von asbesthaltigem Material ohne einen Sachkundenachweis stellt nach § 326 (1) StGB eine Straftat dar!
👉 In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, in welchen Fällen Sie asbesthaltige Materialien ohne Sachkundenachweis entsorgen dürfen.
Welche Schutzkleidung wird für die Sanierung von Asbest verwendet?
Schutzausrüstungen werden nach der europäischen Richtlinie 89/686/EWG in drei unterschiedliche Kategorien unterteilt:
- Kategorie 1 - Schutz vor geringfügigen Risiken
- Kategorie 2 - Standardschutz vor mechanischen Risiken
- Kategorie 3 - Schutz vor tödlichen Gefahren und irreversiblen Gesundheitsschäden
Für Arbeiten mit Asbest dürfen ausschließlich Schutzanzüge der Kategorie 3 eingesetzt werden! Dies ist die einzige der drei Kategorien, bei der regelmäßige Stichprobenkontrollen der Schutzausrüstungen durchgeführt werden müssen.
Schutzanzüge der Kategorie 3 werden in verschiedene Typen unterteilt, wobei ein einzelner Schutzanzug mehrere Typen besitzen kann. Für den Umgang mit Asbest sind die folgenden Typen relevant:
- Typ 4 (spritzdicht)
- Typ 5 (staubdicht, partikeldicht)
- Typ 6 (begrenzt sprühdicht)
Die Technischen Regeln für Gefahrstoffe 519 schreiben für den Umgang mit Asbest Schutzanzüge der Kategorie 3 - Typ 5 + 6 vor. Bei Sprühnebel und Feuchtigkeit müssen Schutzanzüge der Kategorie 3 - Typ 4 + 5 + 6 eingesetzt werden. Sofern möglich sollten Einweganzüge eingesetzt werden, die nach dem Entfernen des Arbeitsplatzes entsorgt werden müssen.
Diese Regeln für Schutzkleidung gelten für sämtliche Arbeiten, bei denen die Arbeitskleidung in Kontakt mit asbesthaltigem Material kommen kann. Die Schutzanzüge müssen auch getragen werden, wenn kein direkter Kontakt mit Asbest besteht, jedoch die Konzentration von Asbestfasern in der Luft über 10.000 Fasern/m³ liegen kann.
Welche Atemschutzmaske schützt vor Asbest?
Die Technischen Regeln für Gefahrstoffe 519 schreiben je nach der Anzahl der Asbestfasern in der Luft verschiedene Mindestanforderungen an den Atemschutz vor:
Asbestfasern/m³ in der Luft |
Mindestanforderung an Atemschutz |
ab 10.000 |
Halbmasken mit P2-Filter Maske mit Gebläse und TM1P-Filter FFP2-Maske (Tätigkeiten unter 2h) |
ab 100.000 |
Halbmasken mit P3-Filter Maske mit Gebläse und TM2P-Filter FFP3-Maske (Tätigkeiten unter 2h) |
ab 300.000 |
Vollmaske mit Gebläse und TM3P-Filter |
ab 4.000.000 |
Isoliergeräte |
10.000 Asbestfasern pro Kubikmeter Luft ist die aktuelle Akzeptanzkonzentration, unter welcher nach dem Bundesumweltamt Baden-Württemberg für Beschäftigte nur ein geringes Risiko besteht. Bei Werten über 10.000 Fasern pro Kubikmeter ist der Arbeitgeber verpflichtet, entsprechende Schutzmaßnahmen zu ergreifen.
Ab 10.000 Asbestfasern/m³
FFP2-Masken dürfen nur bei kurzen Tätigkeiten von unter 2 Stunden eingesetzt werden, wenn sich die Konzentration von Asbestfasern in der Luft unter 100.000/m³ befindet. Für längere Tätigkeiten müssen Halbmasken mit P2-Filter oder Masken mit Gebläse und TM1P-Filter eingesetzt werden.
Ab 100.000 Asbestfasern/m³
Eine FFP3-Maske ist nur für Arbeiten von unter zwei Stunden zulässig, wenn die Faserkonzentration unter 300.000/m³ liegt. Für alle weiteren Tätigkeiten müssen Halbmasken mit P3-Filter oder Masken mit Gebläse und TM2P-Filter eingesetzt werden.
Ab 300.000 Asbestfasern/m³
Ab dieser Anzahl von Fasern müssen Vollmasken mit Gebläse und TM3P-Filter eingesetzt werden. Durch Druckluft wird die Außenluft durch den TM3P Partikelfilter geleitet, wodurch eine hohe Filterleistung ohne Atemwiderstand möglich ist.
Ab 4.000.000 Asbestfasern/m³
Bei einem Isoliergerät (umgebungsunabhängiges Atemschutzgerät) wird die Atemluft nicht von außen zugeführt, sondern über eine Druckluftflasche bereitgestellt. Ab einer Konzentration von über 4.000.000 Fasern/m³ ist dieser Atemschutz Pflicht. Isoliergeräte werden nur in seltenen Fällen eingesetzt, wenn zum Beispiel Spritzasbest von einem Fachbetrieb trocken entfernt werden muss.
Die Technischen Regeln für Gefahrstoffe 519
Der Umgang mit Asbest erfordert nicht nur Kenntnis über den korrekten Einsatz der persönlichen Schutzausrüstung, sondern viele weitere Kenntnisse zu hygienischen Maßnahmen. Diese sind notwendig, damit Asbeststaub am Ort der Baustelle isoliert bleibt und der Bauabfall sicher entsorgt werden kann. In den Technischen Regeln für Gefahrstoffe 519 sind die Vorschriften für Asbest-, Abbruch- und Sanierungsarbeiten zusammengefasst. Hier finden Sie unter anderem Informationen zu:
- Emissionsarmen Verfahren
- Asbestprodukten
- Zulassungen
- Anzeigen an Behörden
- Gefährdungsbeurteilung
- und vielen weiteren sicherheitstechnischen Maßnahmen
👉 Auf dieser Karte finden Sie zudem Informationen und Bilder von asbesthaltigen Materialien.
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