Hier erfahren Sie
✅ Wo sich Asbest im Kamin, Ofen und Schornstein befinden kann
✅ Welche Materialien gefährlich und welche weniger gefährlich sind
✅ Wie Sie verdächtiges Material erkennen und testen können
Asbest im Kamin und Schornstein? So erkennen Sie ihn!
Aus veralteten, asbesthaltigen Materialien im Kamin können sich tödliche Asbestfasern lösen! Werden die Fasern eingeatmet, kann es Jahrzehnte nach dem Kontakt zu verschiedenen schweren Lungenerkrankungen kommen.
Wir zeigen Ihnen, von welchen Materialien im Kamin eine Gefahr ausgeht und wie Sie diese erkennen und testen können.
Inhalt
Wo wurde Asbest im Kamin und Schornstein verbaut?
In den folgenden Materialien kann sich Asbest befinden:1 2
Asbesthaltiges Material |
Ort im Kamin |
Faserdichtungen, Dichtungsschnüre |
an Öffnungen, wie den Ofentüren |
Gummierte Polymerdichtungen |
an Öffnungen, wie den Ofentüren |
Leichtbauplatten |
unter dem Aschekasten, in Ummantelungen, unter oder hinter dem Kaminsims Anschluss Rauchrohr, Decke und Wand nahe dem Kamin in Dilitationsfugen (zwischen Feuerraum und Ofenbank) |
Faserzementplatten |
unter/hinter Kaminsims |
Mörtel/Zement |
Kamineinfassung |
Fliesenkleber |
unter den Kaminkacheln |
Sonstiges Dämmmaterial (Textilien, Wolle, Kissen, etc.) |
in der Kaminmauerung |
In Schornsteinen wurden zudem in den 60er und 70er Jahren häufig kleine graue Platten aus Asbestzement verbaut. Auch der Schornstein und Schornsteinschacht selbst kann aus Asbestzement bestehen.
👉 Das Dach sowie die Isolierung unter dem Dach kann ebenfalls Asbest enthalten! Mehr dazu in unserem Artikel: Asbest im Dach und der Fassade.
Welche Gefahr geht von Asbest in Kaminen aus?
Asbesthaltige Materialien werden in fest und schwach gebundene Materialien unterschieden. Nach dem deutschen Bundesumweltamt geht von fest gebundenen Asbestprodukten bei normaler Nutzung keine Gefahr für die Gesundheit aus, wenn sie keinen thermischen oder mechanischen Einwirkungen ausgesetzt sind.3 Bei schwach gebundenen Asbestprodukten ist dagegen immer mit einer Gesundheitsgefährdung zu rechnen.
👉 Hier erfahren Sie, welche Symptome und Erkrankungen durch Asbest ausgelöst werden.
Besonders gefährliche Materialien (schwach gebundener Asbest)
Die folgenden Asbestprodukte, die in Kaminen und Öfen verwendet wurden, enthalten schwach gebundenen Asbest:
🚨 Faserdichtungen, Dichtungsschnüre
🚨 Leichtbauplatten
🚨 Sonstiges Dämmmaterial (Textilien, Wolle, Kissen, etc.)
Wurde eines dieser Materialien bei einem Asbesttest positiv getestet, sind Sie als Eigentümer dazu verpflichtet, das Material von einem Fachbetrieb entfernen zu lassen. In Deutschland dürfen nur Personen mit einem entsprechenden Fachkundenachweis4 (Technische Regeln für Gefahrstoffe 519 Lehrgang) diese Arbeit durchführen.
Weniger gefährliche Materialien (fest gebundener Asbest)
Die folgenden Asbestprodukte können im Kamin, Ofen und Schornstein vorkommen und enthalten fest gebundenen Asbest:
- Gummierte Polymerdichtungen
- Faserzementplatten
- Mörtel/Zement
- Fliesenkleber
Diese Materialien sind unbeschädigt aufgrund der festen Bindung der Asbestfasern gesundheitlich unbedenklich – Jedoch können sich durch die regelmäßige Reinigung des Schornsteins mit der Zeit Fasern aus dem Schacht lösen und so in den Wohnraum gelangen.
👉 Hier erfahren Sie, wann eine Sanierung von einem Schornstein notwendig ist, wie hoch die Preise dafür sind, sowie weitere Informationen zum Ablauf der Sanierung.
Wichtig: Von allen festgebundenen Asbestprodukten geht ein Gesundheitsrisiko aus, wenn diese physisch bearbeitet werden. Die größte Gefahr besteht hier bei Arbeiten, bei denen es zu einer Staubentwicklung kommen kann (Schleifen, Bohren, Abreißen, etc.)
Wie erkennt man asbesthaltiges Material?
Asbest wurde bis zu dem Asbestverbot am 31.10.1993 in Deutschland verbaut. Kamine und Schornsteine, die nach diesem Datum gebaut wurden, erhalten mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit keinen Asbest. Asbest selbst wurde meist als Zusatz verwendet, weshalb asbesthaltiges Material in fast jeder Farbe und Form auftreten kann.
Manche Asbestprodukte unterscheiden sich jedoch optisch von asbestfreien Produkten:
Asbestfaserzement
Asbestfaserzement kann manchmal an den Bruchkanten von alten Kaminen erkannt werden. Bei asbesthaltigem Zement können hier einzelne Asbestfasern sichtbar sein. Die Farbe von Asbestfaserzement hat häufig eine grün-gräulichere Färbung als asbestfreier Zement.
An Bruchkanten können die größten Asbestfasern manchmal mit dem Auge erkannt werden.
Asbesthaltiges Dämmmaterial
Asbesthaltiges Dämmmaterial hat ebenfalls meist eine eher grün-gräulichere Farbe. Grund dafür ist, dass Asbest im Naturzustand eine graue Farbe hat und der Anteil von Asbest in Dämmmaterial in der Regel sehr hoch ist. Weiße oder helle Isolierungen sind daher meistens asbestfrei. Das Gleiche gilt für asbesthaltige Textilien, Wolle und Kissen, die zum Brandschutz in Kaminen und Öfen verbaut wurden. Sicherheit kann hier jedoch nur ein Asbesttest geben!
Beispiel für asbestfreies (links) und asbesthaltiges (rechts) Dämmmaterial.
Warnung – Niemals auf das Aussehen verlassen!
Asbest kann niemals sicher anhand der Farbe des Materials ausgeschlossen werden. Grund dafür ist, dass der Anteil in einigen Materialien unter 1 % betragen kann, wodurch das Material identisch aussieht wie die asbestfreie Variante. Soll unbekanntes Material im Rahmen von Sanierungsarbeiten bearbeitet werden, sollte immer zuvor ein Test auf Asbestfasern durchgeführt werden!
Asbest in Klebern und gummierten Dichtungen
Asbest in Klebern unter Kaminkacheln und gummierten Kamindichtungen ist optisch nicht von asbestfreien Materialien zu unterscheiden. Sollen diese Materialien im Rahmen einer Sanierung bearbeitet werden (zum Beispiel Abschleifen von kleberhaltigen Flächen) sollte zuvor ein Asbesttest des Materials durchgeführt werden.
Asbesthaltige Kleber wie der schwarze Bitumenkleber wurden vor allem als Fliesenkleber eingesetzt. Auch unter Kaminkacheln wurden asbesthaltige Kleber eingesetzt.
👉 In diesem Artikel zeigen wir Ihnen mehr zu Asbest in Bodenbelägen, Estrich und Klebern.
Testen Sie jetzt verdächtiges Material auf Asbest!
Mit unseren Asbesttests können Sie sämtliche Materialien, die sich an oder in Ihrem Kamin befinden, auf Asbestfasern untersuchen lassen. Unser Fachlabor verwendet dabei Rasterelektronenmikroskopie und Röntgenspektroskopie, um Ihr Material auf Asbestfasern zu überprüfen.
Diese Asbest-Kits eignen sich für die folgenden Materialien im Kaminen und Öfen:
- Asbest Test Kit 1 % – Dieser Test eignet sich für Faserdichtungen, Dichtungsschnüre, gummierte Polymerdichtungen, Leichtbauplatten, Faserzementplatten, Mörtel, Zement, Textilien, Kissen
- Asbest Test Kit 0,001 % – Verwenden Sie diesen Test für Fliesenkleber unter Kaminkacheln. Für den Nachweis von Asbest in Klebern müssen vor der mikroskopischen Untersuchung die Asbestfasern zunächst freigesetzt werden.
Bestellen Sie jetzt Ihr Test-Kit und entnehmen Sie die Materialprobe selbst. Schicken Sie die Probe in der bereits adressierten Test-Box an unser Fachlabor und erhalten Sie in wenigen Tagen online Ihr Ergebnis!
Jetzt verdächtiges Material auf Asbestfasern testen lassen:
✔️ Materialtest auf Asbest
✔️ Nach VDI 3866 (5) REM-Analyse
✔️ Top-Nachweisgrenze: 1,0%
✔️ Asbest Test Kit 0,001%: Farben/Lacke/Putz
✔️Asbest Test 0,1%: Kleber/Kitt
✔️Nach VDI 3866 (5) REM-Analyse
Quellen und weitere Informationen
- Österreichisches Bundesumweltamt, 2008 - Asbest – Materialien zur Abfallwirtschaft
- Schweizer Bauschadstoffdokumentation, 2020 - Cheminées, Öfen und Kamine mit Asbest
- Deutsches Umweltbundesamt, 2022 - Asbest
- Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, 2014 - TRGS 519 Asbest: Abbruch-, Sanierungs- oder Instandhaltungsarbeiten