Schimmel auf Cannabis erkennen, entfernen und vermeiden

In diesem Artikel erfahren Sie:

✅ Wie Schimmel auf Cannabis erkennen

✅ Wie Sie den jeweiligen Schimmel entfernen können

✅ Tipps, um Schimmel beim Anbau zu vermeiden

Schimmelsporen kommen überall in der Umwelt vor und lassen sich selbst bei einem sehr sterilen Anbau von Cannabis nicht vollständig verhindern. Der Hauptgrund für die Schimmelpilze ist immer Feuchtigkeit, welche die Pilze zum Wachsen benötigen. 

Hierdurch vergrößert sich das Risiko einer Schimmelbildung massiv:

🚨 Zu hohe Luftfeuchtigkeit: Ab einer relativen Luftfeuchtigkeit von 60 Prozent steigt das Schimmelrisiko massiv an. Besonders in der Blütephase und bei der Lagerung ist es wichtig, die Luftfeuchtigkeit möglichst niedrig zu halten.

🚨 Schwankende Temperaturen: Bei hohen Temperaturschwankungen kann es über Nacht zu Kondensation und somit mehr Feuchtigkeit kommen.

🚨 Mangelnde Belüftung: Durch eine schlechte Luftzirkulation wird die überschüssige Feuchtigkeit langsamer abgebaut.

🚨 Falsche Bewässerung: Zu viel Gießen kann das Wurzelsystem der Pflanze belasten und führt ebenfalls zu einer erhöhten Luftfeuchtigkeit.

🚨 Schlechte Hygiene: Ist der Boden, das Wasser oder ein Werkzeug bereits mit Schimmelsporen befallen, können diese auf die Pflanzen übertragen werden.

🚨 Blütenfäule

Stellen Sie einen muffigen, faulen oder modrigen Geruch neben dem normalen Cannabis-Geruch fest, ist dies ein starker Hinweis für Schimmelbildung. Beachten Sie, dass aufgrund der in Cannabis enthaltenen Aromen der Geruch von Schimmel überdeckt werden kann, weshalb Sie sich bei der Kontrolle Ihrer Pflanzen nicht nur auf Ihre Nase verlassen sollten.

Sie sollten unbedingt die Blüten der Pflanze genauer untersuchen, indem Sie die verdächtigste Blüte entfernen und öffnen. Schimmel wird häufig erst zu spät erkannt, da sich der Schimmel meist an der Innenseite der Blüte bildet und es erst danach zu einer äußerlichen Verfärbung und dem Absterben von Blättern kommt. Verfärbt sich nur der Blütenstand, während die anderen Blätter und Pflanzen normal aussehen, ist das ein Hinweis, dass es sich um einen Schimmelpilz handelt.

Blütenfäule kann durch eine Reihe von verschiedenen Schimmelpilzen verursacht werden und in sämtlichen Farben vorkommen. Meist kommt es zunächst zu Weiß- oder Grauschimmel auf den Knospen und einer anschließenden braunen Verfärbung. Im späteren Stadium der Schimmelbildung werden die gesamten Blüten matschig und verfaulen.

✅ Maßnahmen

1. Bei Blütenfäule müssen Sie sofort reagieren und alle befallenen Blüten entfernen und die restliche Pflanze ernten.
2. Entsorgen Sie alle befallenen Pflanzenteile außerhalb des Raumes, in dem sich Ihre Cannabis-Pflanzen befinden.
3. Beim Trocknen und Fermentieren der Blüten sollten Sie sicherheitshalber Blüten, die in der Nähe von befallenen Pflanzenteilen gewachsen sind, separat trimmen, trocknen und lagern.

🚨 Weiße, pelzige Oberfläche auf der Pflanze

Bei weißem Schimmel handelt es sich in der Regel um den sogenannten weißen Mehltau.

Der weiße Mehltau kommt besonders häufig in Gewächshäusern vor und verbreitet sich schnell über die Luft. Meist kommt es zu einem Befall der unteren Blätter, der sich schnell ausbreitet und schließlich die gesamte Pflanze befallen kann.

Bei den kleinen glitzernden Punkten auf den Pflanzen handelt es sich um die sogenannten Trichome. In diesen wird unter anderem das THC und CBD der Pflanze gebildet – Schimmel hat dagegen eine flaumige oder im fortgeschrittenen Stadium schleimige Konsistenz oder bildet Flecken auf der Oberfläche der Pflanze aus.

✅ Maßnahmen

1. Wischen Sie die befallenen Pflanzenteile mit einem Tuch ab.
2. Entfernen Sie stark befallene Pflanzen und Pflanzenteile. Kontaminierte Pflanzenteile sollten immer außerhalb des Raums entsorgt werden, in dem sich die Pflanzen befinden. Das Vergraben von kontaminierten Pflanzenteile in der Nähe der Pflanzen kann schnell zu einem erneuten Befall führen.
3. Besprühen Sie die übrigen Pflanzenteile mit einer Mischung aus einem Päckchen Backpulver, 20 Milliliter Rapsöl und zwei Litern Wasser.
4. Besprühen Sie die Pflanzen in dem beschriebenen Mischverhältnis alle 14 Tage für eine optimale Wirkung.
5. Falls sich auch etwas Mehltau auf der Erde befindet, können Sie zudem etwas Backpulver auf die betroffenen Stellen streuen.

Sie können die Mischung aus Backpulver und Rapsöl auch prophylaktisch gegen die Bildung von Mehltau einsetzen. Grund für die Wirkung des Backpulvers ist das enthaltene Natron, das alkalisch ist und somit das saure Milieu, das die Pilze zum Wachsen benötigen, stört. Die in Rapsöl enthaltenen Lecithine sind zudem ein natürliches Pflanzenschutzmittel.

🚨 Wurzelfäule

Kommt es zu Blattverfärbungen und Wachstumsstörungen, ist dies ein starker Hinweis darauf, dass bei der Pflanze eine Wurzelfäule vorliegt. Die Gründe dafür sind meist ein zu häufiges Gießen der Pflanze, wodurch es zu einem Sauerstoffmangel der Pflanze kommt. Zudem wird das Schimmelpilz-Wachstum durch die dauerhafte Feuchtigkeit begünstigt.

✅ Maßnahmen

Wurden die Wurzeln bereits vollständig befallen, muss die Pflanze entsorgt werden. Sie können die Stecklinge für den nächsten Anbau verwenden, es besteht jedoch keine Möglichkeit mehr, die Pflanze zu retten. Achten Sie beim nächsten Anbau besonders auf Maßnahmen, die dafür sorgen, dass eine Überwässerung verhindert und eine ausreichende Belüftung gewährleistet wird. Im nächsten Abschnitt zeigen wir Ihnen alles, was Sie zur Vermeidung von Schimmel auf Cannabis wissen müssen!

✅ Wahl des Standorts: Je geringer die Luftfeuchtigkeit, desto eher eignet sich der Ort für den Anbau. Zudem sollten Sie Räume vermeiden, in denen hohe Temperaturunterschiede bestehen und es zu Kondenswasser auf den Pflanzen kommt. 

✅ Wasser entfernen: Sind die Pflanzen mit viel Feuchtigkeit in Kontakt gekommen (zum Beispiel durch Regen) steigt das Schimmelrisiko durch das Wasser in den Blüten massiv an. Schütteln Sie die Pflanzen vorsichtig, um so möglichst viel des Wassers zu entfernen. 

✅ Belüftung: Verwenden Sie Ventilatoren, um zu verhindern, dass die Luft im Raum stagniert. Durch die ständige Belüftung wird Feuchtigkeit schnell wieder abgebaut und somit eine Schimmelbildung verhindert. Im Optimalfall sollten sich alle Blätter durch den Luftstrom ganz leicht bewegen.

✅ Temperatur: Ideal gegen Schimmel auf Cannabis ist eine konstante Raumtemperatur von etwa 24 Grad. Die meisten Schimmelpilze an Pflanzen wachsen am schnellsten bei Temperaturen unter 20 Grad. Jenseits der 30 Grad wird hingegen das Wachstum des weißen Mehltaus massiv beschleunigt.

✅ Entlaubung: Sorgen Sie dafür, dass die Erde stets frei von Blättern und abgestorbenen Pflanzenteilen ist. Bei dichten Pflanzen können Sie zudem einige der unteren Blätter der Pflanzen beschneiden, sodass ausreichend Luft durch die Pflanze strömen kann. Fokussieren Sie sich dabei nur auf einzelne Stellen, da sich sonst der Ertrag der Pflanze reduziert.

✅ Hygiene: Sorgen Sie für eine saubere Umgebung, in der die Oberflächen regelmäßig gereinigt werden. Werkzeuge, wie Scheren, sollten Sie sterilisieren, bevor Sie mit den Pflanzen in Kontakt kommen. Sporen können auch über die Kleidung eingeschleppt werden – wir empfehlen daher, diese vor dem Betreten des Raums zu wechseln.

✅ Kontrollen: Führen Sie regelmäßige Inspektionen der Pflanzen durch. Dadurch erkennen Sie frühzeitig, wenn Schimmel vorliegt und können einzelne Pflanzenteile entfernen, bevor sich der Befall ausbreitet. Für die Kontrolle der Luftfeuchtigkeit können Sie ein Hygrometer verwenden. Im Optimalfall sollte die Luftfeuchtigkeit unter 50 Prozent liegen.

✅ Anbaudichte reduzieren: Wachsen die Pflanzen zu dicht, verschlechtert sich der Luftaustausch und Feuchtigkeit bleibt länger auf der Pflanze. Daher sollten Sie beim Anbau auf einen ausreichenden Abstand zwischen den Pflanzen achten.

✅ Luftentfeuchter: Falls es nicht möglich ist, für eine geringe Luftfeuchtigkeit zu sorgen, können Sie Luftentfeuchter einsetzen.

✅ Lagerung: Das Aushärten ist ein wichtiger Schritt, um die Restfeuchtigkeit aus den Pflanzen zu entfernen. Erst danach sollten die Buds in einem luftdichten Behälter gelagert werden.

✅ Test auf Sporen: Überprüfen Sie den Raum, in dem Sie die Pflanzen anbauen, auf Schimmelsporen in der Luft.

Mit einem Test Ihrer Raumluft auf Schimmelsporen können Sie bereits vorzeitig eine potenzielle Belastung Ihrer Pflanzen erkennen. Dadurch können Sie bereits Gegenmaßnahmen treffen, bevor es zu sichtbarem Schimmel kommt!

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Es gibt Pflanzen, mit denen Sie das Schimmelrisiko in Innenräumen reduzieren können. Grund dafür ist, dass diese Pflanzen der Luft Feuchtigkeit entziehen und so zu einem trockeneren Raumklima beitragen. 

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