
Sind Aluminium-Pfannen schädlich für die Gesundheit?
Aluminium besitzt unter anderem eine gute Wärmeleitfähigkeit. Deshalb werden heutige Pfannen vielfach aus Aluminium gefertigt. Kann sich aus den Pfannen Aluminium lösen und eine Gesundheitsgefahr darstellen? Welche Rolle spielt die Beschichtung der Pfanne dabei und wie können Sie durch die richtige Handhabung der Pfanne Gesundheitsrisiken minimieren? Gibt es „risikofreie“ Pfannen-Materialien? Die Antworten und viele weitere Infos und Tipps zu Aluminium-Pfannen liefert Ihnen unser Praxis-Ratgeber. (Stand März 2025)
Inhalt

Warum werden Pfannen aus Aluminium gefertigt?
Wie bereits erwähnt, besitzt Aluminium eine gute Wärmeleitfähigkeit. Dadurch erwärmen sich Pfannen aus Aluminium sehr schnell und die Wärme wird rasch gleichmäßig in der Pfanne verteilt. So startet der Bratvorgang innerhalb kürzester Zeit. Außerdem wirkt sich die hohe Wärmeleitfähigkeit positiv auf den Energieverbrauch aus. Weiterhin sind Aluminium-Pfannen im Vergleich zu Modellen aus Edelstahl oder Eisen oft deutlich günstiger.
Wichtig zu wissen: Besonders dünne Aluminium-Pfannen geben Wärme auch rasch wieder ab. So kühlen Speisen in den Pfannen meist deutlich schneller ab als in zum Beispiel dicken Edelstahlpfannen. Außerdem neigen dünne Aluminium-Pfannen zur Verformung, sodass diese nicht mehr bündig auf der Herdplatte aufliegen.

Teflon, Keramik – warum werden Aluminium-Pfannen beschichtet?
Die Bratfläche von Aluminium-Pfannen ist in der Regel beschichtet. So sollen gute Antihafteigenschaften erreicht werden, die komfortables und fettreduziertes Braten ermöglichen. Außerdem lassen sich beschichtete Pfannen leicht reinigen. Die Beschichtungen haben aber noch einen weiteren wichtigen Grund: Kommt reines Aluminium mit zum Beispiel säure-, laugen- oder salzhaltigen Lebensmitteln in Kontakt, können sich größere Mengen des Metalls lösen und in das Bratgut übergehen.1 Daraus resultieren mitunter Gesundheitsgefahren (siehe nächster Absatz). Pfannen aus Aluminium sind meist mit Teflon oder Keramik beschichtet:
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Teflon-Beschichtung: Teflon® (PTFE, Polytetrafluorethylen) ist eigentlich ein Handelsname der Firma DuPont. Mittlerweile wird der Begriff „Teflon“ aber weitgehend synonym für das aus Fluor und Kohlenstoff bestehende Polymer verwendet. Teflon besitzt sehr gute Anti-Hafteigenschaften und eine Teflon-Beschichtung ist bei schonender Behandlung recht langlebig. Die Lebensdauer der Beschichtung reduziert sich jedoch stark, wenn diese durch zum Beispiel scharfkantige Bratutensilien zerkratzt wird – was im Vergleich zu anderen Beschichtungen oft sehr schnell geschieht. Weitere Nachteile von Teflon sind seine eingeschränkte Temperaturbeständigkeit (Herstellerangaben beachten!) sowie die Empfindlichkeit gegenüber Säuren.2
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Keramik-Beschichtung: Beschichtungen aus Keramik sind temperaturbeständiger als Teflon. Im Vergleich zu Teflon-Beschichtungen lassen die Antihafteigenschaften jedoch schneller nach, was in einer kürzeren Lebensdauer der Pfannen resultiert. Keramik-Pfannen benötigen im Vergleich zu Teflon-Pfannen oft mehr Fett zum Anbraten. Außerdem kann Olivenöl die Antihafteigenschaften durch Bildung einer verharzten Schicht beeinträchtigen.2
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Emaille-Beschichtung: Nach unseren Recherchen wird Emaille für die Beschichtung von Aluminium-Pfannen eher selten verwendet. Meist wird dabei nur der Außenbereich der Pfanne mit Emaille beschichtet, während die eigentliche Bratfläche eine Antihaftbeschichtung aufweist. Grundsätzlich ist Emaille jedoch sehr kratzfest und hitzebeständig. Außerdem setzt das Material keine Schadstoffe frei. Zu den Nachteilen von Emaille zählen der hohe Fettbedarf beim Braten und ein oft schnelles Anbrennen des Bratguts.2

Aluminium-Freisetzung aus Pfannen durch schadhafte Beschichtungen
Wie bereits erwähnt, können bei direktem Kontakt von Aluminium mit Lebensmitteln bzw. Bratgut, größere Mengen des Leichtmetalls in diese übergehen. Zu einem solchen Kontakt kann es kommen, wenn die Beschichtung der Pfanne beschädigt ist. Dies zählt zu den Nachteilen von Aluminium-Pfannen. Kleine Kratzer führen dabei in der Regel noch nicht zu signifikanten Freisetzungen des Metalls. Größere Schäden oder sogar ganz abgeplatzte Beschichtungen können jedoch ein Gesundheitsrisiko darstellen. Eine verstärkte Freisetzung von Aluminium kann auch durch den Kontakt von Aluminium mit anderen Metallen erfolgen. Dies ist zum Beispiel bei der Verwendung von Edelstahllöffeln in einem Aluminium-Topf möglich.3
Wichtig zu wissen: Camping-Geschirr wie Pfannen und Töpfe bestehen mitunter aus unbeschichtetem Aluminium. Hier besteht ein erhöhtes Risiko für Aluminiumfreisetzungen. Wahrscheinlich ist zum Beispiel das Essen aus einem Aluminium-Topf deshalb nicht gleich giftig. Die Verwendung unbeschichteter Koch- oder Grillutensilien (z. B. Grillpfannen) sollte aber möglichst auf ein Minimum reduziert werden.3 Außerdem sollten die Herstellerhinweise zum Kontakt mit bestimmten Speisen (z. B. säure-, laugen-, salzhaltig) beachtet werden.

Beschichtung der Pfanne löst sich – ist dies giftig?
Werden kleine Partikel von Teflon-Beschichtungen verschluckt, besteht in der Regel kein Gesundheitsrisiko. Dies liegt unter anderem daran, dass Teflon bzw. PTFE reaktionsträge ist und vom Körper daher unverändert wieder ausgeschieden wird.4 Lösen sich jedoch aus Keramik- oder Emaille-Beschichtungen scharfkantige Partikel, können diese zu Verletzungen im Magen-Darm-Bereich führen.

Können auch intakte Beschichtungen ein Gesundheitsrisiko darstellen?
Bei der Frage, ob Aluminium-Pfannen gesundheitsschädlich sind, kommt oft die Diskussion auf, inwieweit von der Beschichtung selbst ein Gesundheitsrisiko ausgeht. Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. So hält das Bundesinstitut für Risikobewertung zum Beispiel PTFE-Beschichtungen (Teflon) von Pfannen bei bestimmungsgemäßer Verwendung für gesundheitlich unbedenklich. Werden Teflon-Pfannen jedoch über das empfohlene Temperaturmaximum (häufig 360 °C) hinaus erhitzt, können sich giftige Dämpfe aus fluorierten Verbindungen entwickeln.5
Wichtig zu wissen: Zur Herstellung von Teflon-Beschichtungen werden teilweise sogenannte „Ewigkeitschemikalien“ (PFAS) wie Perfluoroktansäure verwendet.6 Auch wenn diese Chemikalien aus Pfannen bei Einhaltung des Temperaturmaximums in der Regel nicht freigesetzt werden, können Ewigkeitschemikalien mitunter zum Beispiel aus imprägnierter Kleidung, Imprägniersprays oder Pflanzenschutzmitteln freigesetzt werden. Weitere Informationen zu PFAS und deren möglichen Gesundheitsrisiken erhalten Sie in unserem Ratgeber: „PFAS:Wo enthalten? Welche Gesundheitsrisiken? Tipps zu Pfannen, Backpapier und Kleidung ohne PFAS“.

Erhöhte Aufnahme von Aluminium – welche Gesundheitsgefahren drohen
Eine möglicherweise erhöhte Aufnahme von Aluminium aus Aluminium-Pfannen sollte immer im Zusammenhang mit der insgesamt aufgenommenen Menge (siehe nächster Absatz) betrachtet werden. So lassen sich mögliche Gesundheitsrisiken besser einordnen. Nach einer Einschätzung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) kann der menschliche Körper pro kg Körpergewicht und Woche 1 mg Aluminium „tolerieren“. Bei einer höheren Aufnahme drohen unter anderem Nerven-, Nieren-, Hoden- und Knochenschäden. Ob schon bei geringeren Aufnahmemengen das Risiko für Krebs und Alzheimer steigt, wird derzeit erforscht.1 Gesunde Menschen scheiden aufgenommenes Aluminium bis zu einer gewissen Konzentration meist relativ gut über die Nieren aus. Wird die Ausscheidungsfähigkeit des Körpers jedoch „überfordert“, kann sich das Metall unter anderem in Knochen, Muskeln, Nieren und dem Gehirn anreichern. Dadurch können sich Gesundheitsrisiken bei einer chronisch erhöhten Aufnahme ergeben. Die oben genannte wöchentlich tolerierbare Aufnahmemenge für Aluminium wird bei der Mehrheit der Menschen bereits zur Hälfte durch die Aufnahme aus Lebensmitteln ausgeschöpft.8

Kosmetika, Nahrungs- und Arzneimittel – aus welchen Quellen kann Aluminium noch in den Körper gelangen?
Neben einer möglichen Aufnahme über Kochgeschirr wie Pfannen und Töpfe kann Aluminium unter anderem aus den folgenden Quellen in den Körper gelangen:1, 7
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Aluminiumhaltige Gebrauchsgegenstände wie Alufolie, Kuchenformen, Espressokocher, Trinkflaschen etc. können Aluminium abgeben. Dies gilt besonders, wenn saure, basische oder salzige Lebensmittel mit diesen Gegenständen bzw. Materialien in Kontakt kommen.
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Kosmetikprodukte wie Deos, Zahnpasta, Lippenstift, Sonnencreme sowie Fußpflege- und Haarfärbemittel können ebenso Aluminium enthalten.
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Nahrungsmittel wie bestimmte Gewürze, Getreideprodukte, Miesmuscheln, Kakao (Schokolade), Tee und Ölsaaten enthalten oft relativ viel Aluminium.
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Arzneimittel sind eine weitere mögliche Aluminiumquelle. Dazu zählen zum Beispiel einige Antazida („Säurehemmer“) und Impfstoffe mit aluminiumhaltigen Wirkverstärkern.
Wichtig zu wissen: Die Risiken einer Aluminiumaufnahme aus aluminiumhaltigen Deos werden teilweise kontrovers diskutiert. Mehr dazu in unserem Ratgeber „Aluminium in Deo – ein Gesundheitsrisiko?“

Edelstahl- und Eisen-Pfannen – praktische und sichere Alternativen?
Als Alternative zu Pfannen aus Aluminium bieten sich unter anderem Edelstahl- und Eisen-Pfannen an:
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Edelstahl-Pfannen: Pfannen aus Edelstahl geben keine Schadstoffe ab und rosten nicht. Weiterhin sind die Pfannen sehr robust und lassen sich leicht reinigen. Zu den Nachteilen von Edelstahl-Pfannen zählen ihre relativ geringe Wärmeleitfähigkeit sowie die schlechten Antihafteigenschaften. Achten Sie beim Kauf der Pfannen auf nickelfreie Produkte, da Nickel unter anderem Allergien auslösen kann!9
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Eisen-Pfannen: Eisen-Pfannen sind sehr langlebig, temperaturbeständig und kratzfest. Bildet sich eine Patina, können sogar Antihafteigenschaften entstehen. Die Pfannen sind allerdings nicht so gut für säurehaltiges Bratgut geeignet und die Wärmeleitung kann teilweise etwas ungleichmäßig erfolgen. Eisen-Pfannen sollten nicht in die Spülmaschine gegeben werden. Spülmaschinenreiniger, Geschirrspülmittel und andere Reinigungsmittel können die Antihafteigenschaften zerstören und Rost verursachen.10

Schon gewusst?
Da Aluminium nicht magnetisch ist, können Pfannen aus reinem Aluminium nicht auf Induktionsherden verwendet werden. Es sind jedoch Aluminium-Pfannen im Angebot, die über einen magnetischen Boden aus zum Beispiel Edelstahl verfügen und deshalb für Induktionsherde geeignet sind. Für welche Herdarten eine Pfanne geeignet ist, lässt sich aus der Gebrauchsanleitung entnehmen.

Trinkwasser auf Aluminium testen
Aluminium ist in geringen Konzentrationen auch vielfach im Trinkwasser vorhanden. Das Metall wird vom Wasser aus Aluminiumverbindungen in Böden und Gesteinen gelöst. Unter bestimmten Umständen kann es jedoch zu erhöhten Werten von Aluminium im Trinkwasser kommen. Mehr Infos zu dieser Thematik bietet unser Ratgeber „Aluminium im Trinkwasser – So vermeiden Sie die Gefahr!“.
Um erhöhte Aluminiumwerte im Trinkwasser rechtzeitig zu erkennen und so Gesundheitsrisiken zu minimieren, empfehlen wir beispielsweise unseren Wassertest Komplett Plus. Neben Aluminium deckt dieser auch weitere Metalle und Schwermetalle wie Chrom, Blei, Kupfer und Mangan ab. Außerdem werden bei der Testanalyse unter anderem noch die Wasserhärte, der Calcium- und Magnesiumgehalt, mögliche Belastungen mit coliformen Keimen sowie die Gesamtkeimzahl bestimmt.
Die Probenahme für unsere Trinkwassertests können Sie übrigens ganz einfach selbst vornehmen. Nach Einsendung der Probe per Post erfolgt die Testauswertung in unserem spezialisierten Partnerlabor.

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Haftungsausschluss
Alle medizinischen Informationen in diesem Artikel wurden sorgfältig von uns aus den genannten Quellen zusammengetragen. Für die Richtigkeit, Aktualität und Vollständigkeit der Informationen können wir nicht garantieren. Wenden Sie sich bei Beschwerden stets an einen Facharzt.
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1Vgl.: Verbraucherzentrale: Aluminium in Lebensmitteln und Verpackungen weit verbreitet. 2024.
2Vgl.: ZDF heute: Das passende Material für die Pfanne finden. 2023.
3Vgl.: Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen: Camping-Geschirr aus Aluminium: Kann man es zum Kochen verwenden? 2023.
4Vgl.: Zeitschrift Öko Test: Teflonpfanne: Ist Teflon giftig oder nicht? 2020.
5Vgl.: Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR): Ausgewählte Fragen und Antworten zu Geschirr mit Antihaftbeschichtung aus PTFE für das Braten, Kochen und Backen. 2018.
6Vgl.: Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen: Pfanne mit Antihaft-Beschichtung gesundheitsschädlich? 2023.
7Vgl.: Verbraucherzentrale Niedersachsen: Aluminium: Zusätzliche Aufnahme vermeiden. 2024.
8Vgl.: Verbraucherzentrale Hamburg: Vorsicht, zu viel Aluminium im Körper! 2025.
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