Das Wichtigste auf einen Blick
🔍 Eine neue Studie (veröffentlicht Juli 2024) hat erstmals den Gehalt verschiedener Metalle, wie Blei, Arsen und Cadmium in Tampons untersucht.
🚨 Alle untersuchten Tampons enthielten Schwermetalle, wobei die Autoren besonders das Blei, das in allen Tampons nachgewiesen wurde, für besorgniserregend halten.
✅ Das Bundesinstitut für Risikobewertung betont, dass die potenzielle Belastung von Metallen aufgrund der geringen Mengen in den Tampons zu vernachlässigen ist.
💧 Metalle wie Blei und Arsen können jedoch in erhöhter Menge in Ihrem Trinkwasser vorkommen! Mit einem Wassertest können Sie dies überprüfen.
Blei und Arsen in Tampons – Echte Gefahr oder unbegründete Sorge?
Toxische Metalle, wie Blei und Arsen, konnten in einer US-Studie in 30 von 30 untersuchten Tampons nachgewiesen werden!
Stellen die Mengen an Metallen in den Tampons bereits eine Gesundheitsgefahr dar?
Wir klären auf!
Inhalt
US-Studie testet erstmals den Gehalt verschiedener Metalle in Tampons
In einer US-Studie wurden 30 Tampons von 14 Marken auf Metalle getestet.1 Die untersuchten Produkte wurden in Geschäften in New York, Athen und London gekauft und in einem Labor auf 16 unterschiedliche Metalle untersucht. In allen untersuchten Tampons konnten mehrere, zum Teil toxische, Metalle nachgewiesen werden.
Es wurden dabei auch Unterschiede zwischen verschiedenen Kategorien von Tampons untersucht:
- organisches vs. nicht organisches Material,
- in der EU gekauft vs. in den USA gekauft
- Markenprodukt vs. kein Markenprodukt
Keine dieser Kategorien wies durchweg niedrige Konzentrationen der meisten Metalle auf. Kathrin Schilling, eine Autorin der Studie, kommentiert die Ergebnisse wie folgt:
„Obwohl toxische Metalle allgegenwärtig sind und wir jederzeit geringen Mengen ausgesetzt sind, zeigt unsere Studie eindeutig, dass Metalle auch in Menstruationsprodukten enthalten sind und dass Frauen bei der Verwendung dieser Produkte einem höheren Risiko ausgesetzt sein könnten“
- Kathrin Schilling (eine Autorin der Studie)2
Besonders besorgniserregend ist nach Angaben der Autoren das Blei, welches in allen getesteten Tampons gefunden wurde. Im Durchschnitt befanden sich 120 Nanogramm Blei in einem Gramm Tampon (Arsen = 2,56 Nanogramm/Gramm, Cadmium = 6,74 Nanogramm/Gramm).
Die Menge pro Tampon war sehr gering! Aber...
Um Ihnen die geringe Menge von Blei, Arsen und Cadmium in den Tampons zu verdeutlichen, haben wir die maximalen Mengen aus der Studie mit dem Vorkommen der Schadstoffe in Lebensmitteln verglichen:
- Die Konzentration von Blei lag in der Studie bei dem Tampon mit dem höchsten Bleigehalt bei 468 Nanogramm pro Gramm. Der durchschnittliche Bleigehalt von Muscheln liegt bei 31.850 Nanogramm pro 100 Gramm.3
- Der Tampon mit dem höchsten Arsengehalt hatte 14,1 Nanogramm pro Gramm von dem Metall. Der durchschnittliche Gehalt von Arsen in Lachs beträgt 35.400 Nanogramm pro 100 Gramm4.
- Auch der Gehalt von Cadmium war verglichen mit vielen Lebensmitteln sehr gering. 56,1 Nanogramm pro Gramm hatte der am stärksten belastete Tampon. Kakao und Kakaoprodukte haben einen durchschnittlichen Cadmiumanteil von 179.000 Nanogramm pro 100 Gramm)5
Unklar ist bislang (10/2024), ob und wie viele der Metalle sich aus den Tampons lösen (vgl.: Öko-Test: Schwermetalle in Tampons gefunden - keine Beeinträchtigung zu erwarten, 07/2024).
Auch spiele die unterschiedliche Art der Aufnahme eine Rolle. So erläutert Schilling: Wenn man den Schwermetallen vaginal ausgesetzt sei, würden diese sehr viel schneller über den Körper aufgenommen. Zudem würden sie nicht zuerst über die Leber gefiltert. Das heißt laut Schilling, die Giftstoffe könnten sich viel leichter verteilen oder Schaden anrichten (vgl.: Tagesschau: Wie gefährlich sind Schwermetalle in Tampons?, 07/2024).
"Welche Gesundheitsschäden damit verbunden sind, das weiß man einfach nicht. Und es ist ein gängiges Problem in der Frauenheilkunde", sagt auch Mandy Mangler, Chefärztin zweier Kliniken für Gynäkologie und Geburtshilfe in Berlin (vgl.: ebd.).
Aufgrund der geringen gemessenen Konzentrationen der Metalle argumentiert das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung:
„Selbst bei einem angenommenen 100%-igen Herauslösen der Schwermetalle aus dem Produkt und einer 100%-igen Aufnahme über die Schleimhaut in den Körper – wobei es sich um ein unrealistisches worst worst case-Szenario handelt – wäre die Belastung im Vergleich zur Hintergrundbelastung (aus Lebensmitteln, Trinkwasser, Hausstaub, Verkehr, Industrie etc.) vernachlässigbar.“
- Bundesinstitut für Risikobewertung, 20246
Sind die Ergebnisse der Studie auf Produkte in Deutschland übertragbar?
Infolge dieser Studie hat auch Öko-Test eine Schadstoffanalyse von 23 Tampons in Deutschland durchgeführt. In einem Labor wurden diese Tampons auf giftige Metalle und Spurenelemente untersucht. Es konnten bis auf Selen und Quecksilber alle Schadstoffe nachgewiesen werden, die auch in der US-Studie gefunden wurden – jedoch waren hier die Mengen an Schadstoffen geringer. Alle Produkte wurden von Öko-Test als sehr gut ausgezeichnet und hatten Schadstoffkonzentrationen unter den Richtlinien des Siegels Blauer Engel.7
Tipp: Umweltfreundliche Alternativen zu Tampons
Wer auf Tampons verzichten möchte, kann auf umweltfreundliche Alternativen wie Menstruationstassen, Periodenunterwäsche oder waschbare Binden zurückgreifen.
Wo Blei in hohen Mengen vorkommen kann!
Wussten Sie, dass es auch heute noch viele Bleileitungen in alten Häusern gibt, die vor dem Verbot von Bleileitungen im Jahre 1973 gebaut wurden? Diese Wasserleitungen können erhöhte Mengen an Blei in Ihr Trinkwasser abgeben und Ihre Gesundheit gefährden!
👉 Mehr zu den Gefahren, Ursachen und Gesetzen erfahren Sie in unserem Artikel: Blei im Trinkwasser
Befinden sich Bleileitungen in Ihrem Haus?
Mit einer Laboranalyse auf Blei können Sie die Konzentration in Ihrem Trinkwasser einfach herausbekommen. Entnehmen Sie einfach mit unserem Test-Kit eine Probe von Ihrem Wasserhahn und schicken Sie diese an unser Fachlabor. Sie erhalten in kurzer Zeit Ihr Ergebnis online über unser Kundenportal MyChecknatura.
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Befindet sich Arsen in Ihrem Grundwasser?
Als Brunnenbesitzer sind Sie in Deutschland verpflichtet, regelmäßig das Wasser testen zu lassen, wenn Sie Ihren Brunnen als Trinkwasserquelle verwenden. Die wenigsten Brunnenbesitzer testen ihr Wasser jedoch auch auf Arsen. Die Arsengehalte können jedoch in manchen Regionen Deutschlands die Grenzwerte der Trinkwasserverordnung deutlich übersteigen. Den Arsengehalt Ihres Wassers können Sie einfach mit unserem Wassertest Arsen überprüfen lassen:
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Befinden sich Schadstoffe in Ihrer Leitung?
Falls Sie Ihre Wasserqualität wirklich umfassend überprüfen möchten, empfehlen wir einen Test auf alle wichtigen Schwermetalle sowie eine hygienische Überprüfung des Wassers (Gesamtkeimzahl, E. coli, coliforme Keime). Verwenden Sie hierfür unseren beliebtesten Test, den Wassertest Komplett! Neben Schwermetallen und Bakterien testen wir Ihr Wasser auch auf die wichtigsten Mineralstoffe, sodass Sie ein möglichst umfassendes Bild über Ihre Wasserqualität erhalten.
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Schon gewusst?
Der aktuelle Grenzwert für Blei und Arsen laut der deutschen Trinkwasserverordnung beträgt 10.000 Nanogramm pro Liter Trinkwasser und 3000 Nanogramm pro Liter für Cadmium.8
Quellen und weitere Informationen
- Shearston, 2024 - Tampons as a source of exposure to metal(loid)s
- Proulx, 2024 - First study to measure toxic metals in tampons shows arsenic and lead, among other contaminants
- Bundesamt für Verbraucherschutz, 2004 - Lebensmittel-Monitoring – Tabellenband zum Bericht über die Monitoring-Ergebnisse des Jahres 2004.
- Bundesamt für Verbraucherschutz, 2008 – Lebensmittel-Monitoring – Tabellenband zum Bericht über die Monitoring-Ergebnisse des Jahres 2008
- https://www.ages.at/mensch/ernaehrung-lebensmittel/rueckstaende-kontaminanten-von-a-bis-z/cadmium
- Bundesinstitut für Risikobewertung, 2024 - Fragen und Antworten zur Risikobewertung von kosmetischen Mitteln
- Utopia, 2024 - Blei und Arsen in Tampons? Öko-Test prüft o.b., Jessa und Co.
- Bundesministerium der Justiz, 2023 - Verordnung über die Qualität von Wasser für den menschlichen Gebrauch (Trinkwasserverordnung – TrinkwV)