Ein grüner Duschgel-Spender ist mit Pflanzen an einer nassen Duschwand befestigt.

Natürliche Duschgele im Test – Achten Sie auf diese Siegel!

In vielen Tests können eine Reihe von Schadstoffen in Duschgelen nachgewiesen werden. Bezeichnungen wie Bio, Öko und nachhaltig führen dabei häufig zu Verwirrung bei Verbraucherinnen und Verbrauchern. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, auf welche Siegel es bei der Vermeidung von Schadstoffen wirklich ankommt.

Inhalt

Ökotest-Studie zeigt: Viele der getesteten Duschgele enthalten Schadstoffe

In einer Studie von Ökotest wurden 36 Duschgele getestet. Dabei wurden viele Schadstoffe entdeckt, die für den menschlichen Organismus schädlich sein können. Die folgenden Inhaltsstoffe konnten bei der Untersuchung nachgewiesen werden:

Galaxolid

Dieser Duftstoff kann sich im Fettgewebe anlagern und es wird vermutet, dass dieser Stoff auf das menschliche Hormonsystem einwirken kann. Galaxolid wird meist nicht von Herstellern angegeben, sondern lediglich mit anderen Duftstoffen zusammen auf dem Duschgel als Parfum deklariert (vgl.: Ökotest, 2023: Bedenkliche Duftstoffe: Bald mehr Transparenz für Allergiker?).

Halogenorganische Verbindungen

Halogenorganische Verbindungen werden als Konservierungsstoffe eingesetzt und kamen in über einem Drittel der untersuchten Duschgele vor. Halogenorganische Verbindungen sind eine Gruppe von Stoffen, von denen viele Allergien auslösen können. Manche davon werden sogar als krebserregend eingestuft (vgl.: Österreichisches Umweltzeichen, 2023: Chemieglossar).

PEG-Verbindungen

Einige der untersuchten Schadstoffe enthielten auch PEG-Verbindungen. Diese werden als Schaumbildner und waschaktive Substanzen eingesetzt – machen die Haut jedoch auch durchlässiger für Fremdstoffe. So wird der natürliche Schutz der Haut durch diese Stoffe reduziert (vgl.: Ökotest, 2021: Festes Shampoo und Haarseife im Test: Wie schlägt sich die nachhaltigere Haarpflege?).

Synthetische Polymere

Drei der getesteten Duschgele enthielten synthetische Polymere. Diese sind besonders umweltschädlich, da sie wie Mikroplastik durch das Abwasser in die Gewässer gelangen und sich dort anreichern. Besonders ärgerlich ist, dass einige Hersteller auch Produkte mit synthetischen Polymeren als frei von Mikroplastik deklarieren und sich dabei nur auf Festkörper beziehen (vgl.: Naturschutzbund Deutschland: Unsichtbares Plastik)

Wie kann man synthetische Polymere und Mikroplastik in Duschgelen sowie anderen Kosmetika vermeiden? Dies sind die häufigsten Kunststoffzusätze, die auf der Verpackung finden können:

“Acrylate Copolymer (AC), Acrylate Crosspolymer (ACS), Dimethiconol, Methicone, Polyamide (PA, Nylon), Polyacrylate (PA), Polymethylmetacrylate (PMMA), Polyquaternium (PQ), Polyethylene (PE), Polyethyleneglycol (PEG), Polyethyleneterephtalate (PET), Polypropylene (PP), Polypropyleneglycol (PPG), Polystyrene (PS), Polyurethane (PUR), Siloxane.”

Quelle: Naturschutzbund Deutschland – Unsichtbares Plastik

Auch Bio-Duschgele können Schadstoffe enthalten! Achten Sie lieber auf folgende Siegel:

Zwar enthalten als “Bio” deklarierte Duschgele im Durchschnitt weniger Schadstoffe als konventionelle Produkte, allerdings ist die Bezeichnung “Bio” bei Kosmetika kein geschützter Begriff. Wir zeigen Ihnen die wichtigsten Siegel, auf die Sie beim Kauf von Duschgelen achten sollten:

Das NATRUE-Label

Produkte, die das NATRUE-Label (wikimedia/gemeinfrei) tragen:

✅ bestehen zu 100 % aus natürlichen, naturähnlichen und naturidenten Stoffen

❌ verboten sind:

GVOs
Silikone
Parabene
Mikroplastik
Synthetische Duftstoffe
Erdölprodukte
genetisch veränderten Organismen
Farbstoffe
Stoffe, die aus Wirbeltieren gewonnen werden

Die einzige Ausnahme stellen künstlich erzeugte Farbpigmente und Konservierungsstoffe dar: Diese dürfen dem Produkt zugesetzt werden, wenn diese auch in der Natur vorkommen.

Das NATRUE-Biokosmetik-Label wird nur vergeben, wenn mindestens 95 % der Inhaltsstoffe aus biologischem Anbau stammen. Zudem wird das Label nur an Produkte von Marken vergeben, bei denen mindestens 75 % des Produktsortiments den Richtlinien des Labels entspricht. Mit dieser Regel soll verhindert werden, dass konventionelle Marken mit einzelnen Produkten Greenwashing betreiben können. (vgl.: Global 2000: Naturkosmetik Labels in der Übersicht)

BDIH, Ecocert, Cosmebio, ICEA und Soil Association Label (COSMOS-Standard)

Alle der genannten Siegel unterliegen dem sogenannten COSMOS-Standard. Für alle diese Siegel gelten die gleichen Regeln:

✅ nur natürliche, naturähnliche und naturidente Stoffe

❌ Verboten sind: hormonell wirksame Stoffe, synthetischen Duftstoffe, synthetischen Farbstoffe, synthetische UV-Filter, Silikone, Nanopartikel, gentechnisch veränderte Organismen, Rohstoffe aus toten Wirbeltieren, Paraffine, Erdölprodukte, PEGs, Behandlung von Stoffen mit ionisierenden Strahlen und irreführende Kennzeichnungen.

🐭 Von Tieren produzierte Inhaltsstoffe sind nur zulässig, wenn diese nicht die Tötung des Tieres erfordern. Die Inhaltsstoffe der Produkte dürfen nicht an Tieren getestet worden sein.

Die Verbote von Stoffen sind damit deutlich umfangreicher als die der EU-Kosmetikverordnung. Wie beim NATRUE-Label wird ein Extra-Label (Cosmos organic) vergeben, wenn mindestens 95 % der Inhaltsstoffe eines Produkts aus biologischer Landwirtschaft stammen (vgl.: Cosmos, 2021: Bio- und Naturkosmetik Standard)

DAAB-Logo – Deutscher Allergie- und Asthmabund

Das DAAB-Logo vom Deutschen Allergie- und Asthmabund ist besonders für Allergiker relevant, die Produkte vermeiden wollen, die besonders stark auf die Haut und die Atemwege einwirken können. Um das Siegel zu erhalten, muss das Duschgel frei sein von:

❌ Farbstoffen, Konservierungsstoffen und weitere Inhaltsstoffen, die als Kontaktallergen bekannt sind

❌ Parfum, Duftstoffen, Aromastoffen und ätherischen Ölen

❌ alle Stoffe, die in geringer Menge zu Irritation der Augen, Haut oder Schleimhäute führen können

Produkte, die das DAAB-Logo tragen, werden auch an Allergikern getestet, um genauere Informationen zu der Verträglichkeit dieser Produkte zu erhalten. Synthetisch hergestellte Inhaltsstoffe sind jedoch im Gegensatz zu dem NATRUE-Label und dem COSMOS-Standard nicht verboten (vgl.: Deutscher Allergie- und Asthmabund, 2023: Wegweiser für verträgliche Produkte).

Aufgrund der vielen unterschiedlichen Schadstoffe in Duschgels empfehlen wir, auf die genannten Siegel zu achten. Auch positive Bewertungen von Ökotest sowie Stiftung Warentest garantieren zumindest, dass das Duschgel von einer unabhängigen Stelle auf Schadstoffe überprüft wurde.

Beim Duschen stellen die Schadstoffe in der Luft des Bads häufig eine größere Gefahr dar als die Inhaltsstoffe Ihres Duschgels. Durch die hohe Feuchtigkeit ist das Bad der Raum der Wohnung, an dem eine Schimmelbildung am wahrscheinlichsten ist.

👉 In diesem Ratgeber erfahren Sie, wie Sie Schimmel im Bad vermeiden können. Mit unserem Schimmeltest Raumluft können Sie eine Probe Ihrer Badluft von unserem Fachlabor überprüfen lassen.

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