In diesem Artikel erfahren Sie
✅ Wofür der Körper Kupfer benötigt
✅ Symptome und Krankheiten bei Kupfermangel
✅ Ursachen eines Kupfermangels
✅ Diagnose und Behandlung
✅ wie viel Kupfer man zu sich nehmen sollte
Kupfermangel – Eine ernstzunehmende Gefahr?
Der menschliche Körper ist nicht in der Lage, selbst Kupfer zu bilden. Daher kann es zu einem Mangel kommen, wenn der Bedarf nicht ausreichend über die Ernährung gedeckt wird. Wird Kupfer in sehr hohen Mengen aufgenommen, wirkt es hingegen toxisch und kann zu schweren Schädigungen im Körper führen.
In diesem Artikel geben wir Ihnen einen Überblick über die Ursachen, Symptome und Krankheiten, die bei einem Kupfermangel sowie einem Kupferüberschuss auftreten können.
👉 Hier erfahren Sie mehr dazu: MSD Manual, 2021 - Kupfermangel, MSD Manual, 2021 - Kupferüberschuss
Inhalt
Wofür benötigt der Körper Kupfer?
Kupfer ist ein Bestandteil vieler Enzyme, die für verschiedene Prozesse im Körper benötigt werden. Besonders relevant sind die folgenden Prozesse, für dessen normalen Ablauf eine ausreichende Versorgung von Kupfer vorhanden sein muss:
- Energieproduktion
- Bildung von roten Blutkörperchen
- Bildung von Knochen und Bindegewebe
- Aktivierung von Antioxidantien zum Schutz von Zellen
Quelle und weitere Informationen
MSD Manual, 2021 - Ernährungssörungen - Mineralstoffe - Kupfermangel
Was sind die Symptome eines Kupfermangels?
Der Mangel von Kupfer führt zu einer geringeren Anzahl an roten Blutkörperchen im Körper. Dadurch kann es zu Müdigkeit, Kraftlosigkeit und einem erhöhten Infektionsrisiko kommen. Auch eine Nervenschädigung (Osteoporose) kann als Folge eines Kupfermangels entstehen und äußert sich durch Kribbeln und Gefühlsverlust in den Gliedmaßen.
Weitere Symptome, die bei einem Kupfermangel auftreten können sind:
- Muskelschwäche
- Verwirrung
- Reizbarkeit
- Leichte Depression
- Störung der Bewegungskoordination
Bei gesunden Erwachsenen tritt ein Kupfermangel selten auf. Am häufigsten ist ein Mangel bei Säuglingen zu beobachten, bei einer Frühgeburt, bei einer Unterernährung des Säuglings oder bei ständigem Durchfall.
Quelle und weitere Informationen
MSD Manual, 2021 - Ernährungsstörungen - Mineralstoffe - Kupfermangel
Was sind die Ursachen eines Kupfermangels?
In sehr seltenen Fällen kann ein Kupfermangel angeboren sein. Bei dem sogenannten Menkes-Syndrom fehlt aufgrund einer Genmutation Kupfer im Serum, in der Leber sowie in einigen Proteinen. Ein vererbter Kupfermangel aufgrund dieser Genmutation tritt jedoch äußerst selten auf (in einem von 100.000 bis 250.000 Fällen bei männlichen Säuglingen).1
Liegt ein Kupfermangel vor, ohne dass eine genetische Anomalie den Kupferstoffwechsel beeinflusst, spricht man von einem erworbenen Kupfermangel. Selbst bei einer unzureichenden Zufuhr von Kupfer durch die Nahrung kommt es jedoch selten zu klinisch bedeutsamen Mängeln.1
Folgende Ursachen können zu einem klinisch bedeutsamen Mangel von Kupfer führen:1
- schwerer Proteinmangel in der Kindheit
- persistente Infantile Diarrhö (Dauerdurchfall)
- schwere Malabsorption (z. B. chronische Erkrankung der Dünndarmschleimhaut)
- Adipositaschirurgie
- übermäßige Zinkaufnahme
Zink und Kupfer konkurrieren miteinander um die Aufnahme im Körper, wodurch die Einnahme von hohen Mengen an Zink langfristig zu einem Kupfermangel führen kann. In einer britischen Studie wurden 52 Patienten untersucht, die über einen längeren Zeitraum hoch dosierte Zink-Präparate einnahmen. Es konnte gezeigt werden, dass 13 der 52 Patienten für Kupfermangel typische Symptome aufwiesen (Anämie, Neutropenie und/oder neurologische Symptome). Zudem lag der Kupferspiegel bei den darauf untersuchten Patienten, deutlich unter dem empfohlenen Referenzwert.2
Diagnose und Behandlung von Kupfermangel
Die Diagnose kann von Ihrem Arzt mit einem Bluttest durchgeführt werden. Wird ein Kupfermangel festgestellt, können neben der Behandlung der Krankheitsursache auch Kupferpräparate oder Injektionen eingesetzt werden.1
Von der medizinisch nicht notwendigen Supplementierung von Kupfer in Form von Nahrungsergänzungsmitteln rät das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ausdrücklich ab! Grund dafür ist nach dem BfR die bereits mehr als ausreichende Versorgung der meisten Menschen in Deutschland.2
Kupferüberschuss – Ursachen und Symptome
Bei gesunden Menschen gibt die Leber das überschüssige Kupfer, das über die Nahrung aufgenommen wurde, an den Gallensaft ab. Dadurch kommt es nur sehr selten vor, dass ein Kupferüberschuss im Körper entsteht. Eine Ausnahme stellt die Wilson-Krankheit (erhebliche Kupfer-Toxizität) dar, bei welcher aufgrund einer Genanomalie sich das Kupfer in der Leber anreichert und nicht an den Gallensaft weitergegeben wird.1
Befinden sich saure Getränke oder Lebensmittel für längere Zeit in einem Gefäß aus Kupfer oder in einer Kupferleitung, lösen sich Teile des Kupfers aus dem Material und es können erhöhte Mengen von Kupfer in das Lebensmittel gelangen. Ein Kupferüberschuss kann mit einem Blut- oder Urintest von Ihrem Arzt festgestellt werden.2
Werden erhöhte Mengen von Kupfer aufgenommen, kann es zu den folgenden Symptomen kommen:2
- Übelkeit
- Erbrechen
- Durchfall
Bei sehr großen Mengen der Einnahme kann es zu schweren gesundheitlichen Beschwerden kommen:2
- Schädigung der Nieren
- Hemmung der Urinproduktion
- Zerstörung roter Blutkörperchen (hämolytische Anämie)
Beim Auftreten dieser schweren Verläufe ist der Grund für die Einnahme meist ein Suizidversuch.
Quellen und weitere Informationen
Wie viel Kupfer sollte man zu sich nehmen?
Der Bedarf an Kupfer kann sich abhängig von verschiedenen Faktoren wie Alter, Geschlecht und Gesundheitszustand unterscheiden. Für einen Jugendlichen und eine erwachsene Person gibt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) einen Schätzwert von 1 - 1,5 mg Kupfer pro Tag an.1
Wichtig: Der Schätzwert der DGE stellt keine allgemeingültige Empfehlung für den Verzehr dar! Bei dem Schätzwert handelt es sich lediglich um einen grobe Werteangabe, bei der von einer angemessenen und gesundheitlichen unbedenklichen Zufuhr ausgegangen wird. Mithilfe eines Bluttests erhalten Sie genauere Informationen zu Ihrem persönlichen Bedarf.
In vielen Nahrungsergänzungsmitteln liegt der Kupfergehalt deutlich über dem Schätzwert der deutschen Gesellschaft für Ernährung. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) empfiehlt daher einen Maximalwert für Kupfer in Nahrungsergänzungsmitteln von 1 mg. Zudem rät das BfR davon ab, ohne einen diagnostizierten Kupfermangel selbst Kupfer zu supplementieren.2
👉 Hier erfahren Sie mehr zu den Grenzwerten von Kupfer im Trinkwasser.
Fazit
Sowohl ein Kupfermangel als auch ein Kupferüberschuss treten sehr selten bei gesunden Erwachsenen auf. Eine Änderung der Ernährungsgewohnheiten aufgrund des Kupfergehalts von Lebensmitteln sollte nur nach vorheriger Testung und Absprache mit einem Facharzt oder Ernährungsexperten durchgeführt werden!
👉 In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, welche Gefahr von Kupfer in Wasserleitungen ausgeht.
👉 In diesem Artikel zeigen wir Ihnen die gesetzlichen Höchstwerte für Nahrungsmittel und wie Kupfer durch Kochgeschirr in Trinkwasser und Nahrungsmittel gelangen kann. Zudem zeigen wir Ihnen die Lebensmittel, die besonders viel Kupfer enthalten.
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