Zahlen und Fakten zu Kupfer im Trinkwasser
Kupfer im Trinkwasser - wie gefährlich ist eine Belastung?
Die richtigen Wasserleitungen im Haus haben einen wichtigen Einfluss auf die Gesundheit seiner Bewohner. Neben Edelstahl und Kunststoff gilt auch Kuper für Wasserleitungen als beliebtes Rohrleitungsmaterial.
➤ Untersuchungen zeigen, dass Kupfer im Leitungswasser in zu hohen Mengen schädlich ist und Auslöser für verschiedene Beschwerden und Krankheiten sein kann. Vor allem für Kleinkinder und Säuglinge sind schon geringe Konzentrationen von Kupfer im Trinkwasser problematisch.
Inhalt
Vorteile von Kupferleitungen im Wohngebäude
Heute bestehen Wasserleitungen in Gebäuden überwiegend aus Kupferrohren. Durch seine besonderen Materialeigenschaften hat dieses Metall Vorteile gegenüber anderen Werkstoffen, was zu seiner Beliebtheit und zu seiner großen Verbreitung geführt hat.
Im Gegensatz zu Edelstahl ist Kupfer ein vergleichsweise weiches Material und daher besonders leicht zu verarbeiten. Dies hält die Installationskosten niedrig. Es gilt als langlebig und zeigt kaum Materialermüdung.
Kupfer ist nachhaltig und lässt sich ohne Qualitätsverlust wiederverwenden. Daher gewinnt es zunehmend an Bedeutung beim „Green Building“. Es hat hervorragende Wärmeleitfähigkeiten und ist energieeffizient. Kupfer ist ein natürliches Material, das keine chemischen Zusätze enthält.
Wie gelangt Kupfer in das Trinkwasser?
Bei guter Wasserqualität ist eine Kupferrohrleitung korrosionsbeständig und kaum giftig. Bereits wenige Wochen nach der Inbetriebnahme der Installation bildet sich eine schützende Oxidschicht an der Innenwand der Rohre, die ein Auswaschen des Kupfers verhindert.
Besitzt das Wasser jedoch einen niedrigen Härtegrad und einen im sauren Bereich liegenden pH-Wert (unter 7,0) kann Kupfer leicht aus den Leitungen herausgelöst werden. Dabei gelangt Kupfer ins Trinkwasser.
➤ Alle Zuleitungen, die Trinkwasser führen, müssen daher die Zulassung des DVGW besitzen. Weitere Quellen einer Belastung durch Kupfer im Wasser sind Kupferboiler oder Kupfer im Wasserhahn.
Eine Alternative in Gebieten mit hartem Wasser sind Kupferrohre, die innen verzinkt sind.
➤ Die deutsche Trinkwasserverordnung sieht für Kupfer einen Grenzwert von 2 mg pro Liter Trinkwasser vor
Wie gefährlich ist Kupfer im Leitungswasser?
Kupfer gehört zu den Schwermetallen, jedoch ist es auch ein lebenswichtiges Spurenelement, das in ausreichender Menge vom menschlichen Körper aufgenommen werden muss, damit kein Mangel entsteht. Ein Kupferüberschuss wiederum kann jedoch die Organe schädigen und im Extremfall zu einer Kupfervergiftung führen.
Ein Erwachsener benötigt täglich etwa 2 mg Kupfer unter anderem zur Herstellung von roten Blutkörperchen. Diese geringe Menge an Kupfer wird meistens durch die Ernährung gedeckt. Eine zusätzliche Kupferzufuhr durch kupferhaltiges Leitungswasser ist überflüssig und in hohen Mengen gesundheitsschädlich. Die WHO und die EU haben deshalb den Grenzwert von Kupfer mit 2 Milligramm pro Liter Trinkwasser festgelegt. Auch die deutsche Trinkwasserverordnung folgt diesem Wert.
In der Regel sind kleinste Mengen Kupfer als Inhaltsstoff im Trinkwasser unbedenklich: Erst ab einer deutlichen Überschreitung der Grenzwerte mit mehr al 5 Milligramm pro Liter und nur bei langfristigem Konsum ist von einer Gesundheitsgefährdung auszugehen. Bleibt es bei einer Menge von 2 Milligramm pro Liter, ist zumindest für gesunde Erwachsene das Trinkwasser unbedenklich.
👉 In unseren Artikeln zeigen wir Ihnen die Ursachen, Symptome und Krankheiten, die bei einem Kupfermangel auftreten können und zeigen Ihnen welche Lebensmittel besonders viel Kupfer enthalten.
Für Neugeborene und Säuglinge ist schon eine geringe Konzentration an Kupfer im Trinkwasser gefährlich, denn sie nehmen relativ gesehen mehr Kupfer auf als ein Erwachsener. Zudem speichern Babys mehr Kupfer im Körper.
Daher sollten Getränke für kleinere Kinder nicht mit kupferhaltigem Wasser zubereitet werden. Auch Schwangere sollten vorsichtshalber auf belastetes Trinkwasser verzichten.
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Ist Kupfer im Leitungswasser gefährlich für Säuglinge?
In der Vergangenheit wurde häufig diskutiert, ob Kupfer im Trinkwasser bei Säuglingen Lebererkrankungen, wie frühkindliche Leberzirrhose auslösen könnte. In einer Studie des Bundesumweltamtes wurden in 2944 Haushalten in Berlin die Kupferkonzentrationen des Leitungswassers untersucht.
29,9 % der Haushalte hatten einen Kupfergehalt im Trinkwasser von mehr als 0,8 Milligramm. Bei den meisten dieser Haushalte wurde im Anschluss eine kinderärztliche Untersuchung durchgeführt. Bei keinem der untersuchten Kinder konnte eine Leberzirrhose diagnostiziert werden und es gab auch keine weiteren Anzeichen eines Leberschadens oder einer Lebererkrankung.
Die Gefährdung von Säuglingen durch Kupferleitungen bei der Trinkwasserversorgung wird daher vom Bundesumweltamt als unwahrscheinlich betrachtet.
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Befindet sich Kupfer in Ihrem Wasser?
Metallischer Geschmack: Wenn eine sehr viel höhere Kupferkonzentration als der zugelassene Grenzwert vorliegt, schmeckt das Wasser leicht metallisch. Dabei sind die Kupferkonzentrationen in der Leitung bei warmem Wasser und bei Wasser, das länger in der Leitung gestanden hat, am höchsten. Wenn das Wasser bereits etwas abgelaufen ist, sind die Konzentrationen deutlich geringer.
Um zuverlässig festzustellen, ob das Trinkwasser durch Verunreinigungen belastet ist, bietet sich eine professionell durchgeführte Wasseranalyse auf Kupfer an. Auch als Privatperson kann so im eigenen Haushalt die Qualität des Trinkwassers und der Rohrleitungen sichergestellt werden.
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Bei den Checknatura-Wasseranalysen schicken Sie eine Probe Ihres Trinkwassers an ein spezialisiertes Labor und lassen diese dort auf Schadstoffe untersuchen. Neben der Untersuchung auf Belastungen durch Schwermetalle können Sie Ihr Wasser, falls gewünscht, auch auf bakterielle Verunreinigungen und wichtige Nährstoffe überprüfen lassen.
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Kupfer im Wasser – was tun?
Kupferrohre sind nicht grundsätzlich ein Problem. Ihr großer Vorteil für das Trinkwasser besteht darin, dass sie eine antibakterielle Wirkung haben und das Festsetzen von Keimen erschweren. Vorsicht ist geboten, wenn die Wasserhärte in Ihrem Ort oder der pH-Wert Ihres Wassers die Abgabe von Kupfer ins Trinkwasser begünstigen.
➤ Tipp: Für den täglichen Trinkwassergebrauch empfiehlt es sich, das Leitungswasser zunächst ablaufen zu lassen und erst dann das Wasser für Kochen und Trinken zu nutzen. Wenn das Wasser länger in den Rohrleitungen steht, ist das Risiko höher, dass es durch Kupferablösungen verunreinigt ist. Ideal ist eine Verwendung, sobald das Wasser konstant kalt aus dem Hahn fließt.
Bei einer erhöhten Menge Kupfer im Trinkwasser sollten Sie zunächst die Quelle ausfindig machen. In vielen Fällen ist hier keine Sanierung der Wasserleitungen notwendig. Im Zweifelsfall können Sie sich zu Ihrer spezifischen Situation von einem Fachmann beraten lassen. Ist Kupfer im Wasserhahn verbaut, so können zunächst auch die Armaturen gewechselt werden.
Quellen und weitere Informationen zu Kupfer im Leitungswasser:
Kupferinstitut: Green Building
Bundesinstitut für Risikobewertung: Kupferrohre nicht für alle Trinkwasserinstallationen geeignet