Grenzwerte Nitrat (NO3)
❗ Erwachsene: <3,7 mg/pro Kg Körpergewicht am Tag
❗ Kinder bis 3 Jahre: <93 mg am Tag
❗ Säuglinge: <50 mg pro Liter Trinkwasser
Nitrat im Wasser – Gefahren und Lösungen
Nitrat im Wasser kann die Wasserqualität und die Gesundheit von Mensch und Tier beeinträchtigen. In diesem Beitrag erfahren Sie, was Nitrat überhaupt ist, wie es ins Wasser gelangt und welche Auswirkungen Nitrat im Trinkwasser haben kann.
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Inhalt
Was ist Nitrat und Nitrit?
Nitrat (NO3) ist eine natürlich vorkommende Stickstoff-Verbindung, die häufig in Grund- und Oberflächenwasser auftritt. Nitrat besteht aus den Elementen Stickstoff und Sauerstoff.
Als wertvoller Nährstoff für Pflanzen ist Nitrat in wichtiger Bestandteil des Bodens. Pflanzen produzieren mithilfe von Nitrat lebenswichtige Eiweiße.
Nitrit hingegen ist ein Zwischenprodukt bei der Stickstoffgewinnung der Pflanzen, das heißt, es unterstützt Pflanzen dabei, sich selbst mit Stickstoff zu versorgen. Da ein Nitritmolekül ein Stickstoffatom weniger besitzt als Nitrat, ist es sozusagen das Zwischenprodukt beim Nitratabbau.
Wie kommt Nitrat ins Trinkwasser?
Ein Faktor für den Anstieg der Nitratwerte in unseren Gewässern ist die Verwendung von Nitratfertigdünger in der Landwirtschaft. Das Nitrat aus Gülle und Kunstdünger sickert durch den Boden in das Grundwasser und gelangt so in den Wasserkreislauf.
Auch die Abwässer von Industrieanlagen oder Haushalten sind eine Quelle für Nitrat im Grundwasser. Nitrat entsteht hier vor allem beim Abbau von Fäkalien und Urin durch Bakterien.
Durch einen Rückstau wird das belastete Abwasser bei starkem Regen ungefiltert aus der Kanalisation in die Flüsse geschwemmt und mit ihm das Nitrat. Ein weiterer Weg ist die Einleitung von Industrieabwässern in Flüsse und Seen. Ein Teil des Trinkwassers in Deutschland wird von den Oberflächengewässern gewonnen, wodurch letztlich Nitrat auch in das Trinkwasser gelangt.
Nitrat ist eine für Pflanzen lebenswichtige Stickstoffverbindung. Als essentieller Nährstoff der Eiweißgewinnung, gehört Nitrat zu den wichtigsten Bestandteilen von Düngemitteln. Zu hohe Nitratwerte können allerdings gesundheitliche Probleme verursachen.
Nitrat wird im Körper zum gefährlichen Nitrit
Nitrat selbst ist nicht giftig. Bei der Verdauung wandelt unser Körper jedoch 5-7% des Nitrats in Nitrit um. Und das ist gefährlich!
Denn Nitrit kann das Eiweiß Hämoglobin verändern, das sich in den roten Blutkörperchen befindet und nicht zuletzt für den Sauerstofftransport hin zu den Organen verantwortlich ist. Durch die Aufnahme von Nitrit kann diese Transportfunktion beeinträchtigt werden.
Die Folge: Die Sauerstoffkonzentration im Körper sinkt und es kommt zu einer Blaufärbung der Haut und Schleimhaut und im schlimmsten Fall zu einem „inneren Ersticken“.
Glücklicherweise besitzt der menschliche Körper einen Gegenmechanismus, ein eigenes Enzym, das diesem Effekt entgegenwirken kann.
Insbesondere Säuglinge sind durch Nitrit gefährdet, denn sie verfügen noch nicht über eine ausreichende Menge dieses Enzyms. Dadurch kann ihr Körper die Veränderung des Hämoglobins nicht rückgängig machen. Dazu kommt, dass ihr Magen noch nicht über genug Magensäure verfügt. Das sorgt dafür, dass sich im Babymagen Bakterien anreichern, die Nitrat zu Nitrit umwandeln können. Diese Krankheit nennt man auch Säuglingsblausucht oder Methämoglobinämie.
Eine weitere, potenziell gefährliche Reaktion ist die Verbindung zwischen Nitrit und sog. Aminen, Abkömmlingen von Ammoniak.
Im Magen kann es passieren, dass sich beide Stoffe zu Nitrosaminen verbinden, die stark krebserregend sind.
👉 Nitrit im Urin ist ein Hinweis auf eine bakterielle Infektion der Harwege. Mehr dazu erfahren Sie in unserem Artikel: Nitrit im Urin? - Ursache, Symptome und Behandlung
Zudem beeinträchtigt es die Wasserqualität in den Gewässern, indem es die Sauerstoffkonzentration senkt. Dies hat einen negativen Einfluss auf alle Arten von Tieren, Pflanzen und Mikroorganismen, die im Wasser leben.
Übrigens kommt Nitrat auch in vielen Gemüsesorten vor. Wie gefährlich Nitrat in Gemüse ist, diskutiert das Landeszentrum für Ernährung Baden-Württemberg im Artikel Nitrat im Gemüse – wirklich so bedenklich?
So können Sie Ihr Trinkwasser auf Nitrat testen
Möchten Sie den Nitratgehalt Ihres Wassers bestimmen, ist unser Wassertest Chemisch genau das Richtige für Sie. Mit den Wassertests von Checknatura könnten Sie Ihr Trinkwasser ganz einfach selbst testen, wann immer Sie möchten. Unsere leicht verständlichen Anleitungen erklären Ihnen Schritt für Schritt, was zu tun ist. Nachdem Sie die Wasserprobe entnommen haben, schicken Sie diese nach Anleitung ins Labor und erhalten nach etwa 10 Tagen Ihr umfangreiches und verlässliches Ergebnis.
Ob Ihr Trinkwasser sicher für Babys ist, genau das finden Sie mit unserem Wassertest für Babys heraus. Neben Nitrat und Nitrit wird Ihr Wasser hierbei auch auf Kupfer und Blei sowie Sulfat und Natrium geprüft. In diesem Artikel erfahren Sie das Wichtigste zu dem Thema:
👉 Ist Leitungswasser für Babys geeignet?
Falls Sie einen Brunnen betreiben, können Sie diesen ebenfalls mit einem unserer Brunnentests auf Nitrat überprüfen lassen.
Sie möchten alles wissen? Mit dem „Wassertest komplett“ erfahren Sie nicht nur, ob Ihr Trinkwasser mit Nitrat und Nitrit belastet ist, sondern erhalten auch zuverlässige Ergebnisse zur Schwermetall- und mikrobiologische Belastungen.
Grenzwert für Nitrat im Wasser
Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) gelten 3,7 Milligramm Nitrat pro Kilogramm Körpergewicht am Tag als zulässig. Kinder unter drei Jahren sollten dabei nicht mehr als 93 Milligramm aufnehmen. Für Säuglinge gilt der Grenzwert von 50 Milligramm Nitrat pro Liter Trinkwasser. Über das Trinkwasser und die Ernährung, nehmen Menschen in Deutschland ungefähr 90 Milligramm Nitrat am Tag zu sich, wodurch sich der Durchschnitt der Bevölkerung unter diesem Grenzwert befindet.
Im EU-Vergleich gilt Deutschland als das Land mit den zweithöchsten Nitratwerten. Durchschnittlich 50 Milligramm Nitrat pro Liter Wasser wurden zwischen 2012 und 2014 gefunden.
Übrigens: Seit drei Jahrzehnten überschreitet Deutschland jährlich die Grenzwerte der EU für Nitrat im Grundwasser. Die EU droht mit Strafen bis zu 857.000 Euro pro Tag!
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Kurzfristige Maßnahmen gegen Nitrat im Trinkwasser
✔️ Wechseln Sie wenn möglich Ihre Trinkwasserquelle.
✔️ Kurzfristig können überdies Nitratfilter helfen, die Belastung im Trinkwasser zu senken. Es gibt eine Reihe von Systemen zur Nitratfilterung, darunter Ionenaustausch, Adsorption, Umkehrosmose (Reverse Osmose) und Ultrafiltration.
- Ionenaustausch: Anionen sind negativ geladene Teilchen, die Filter tauschen dabei Nitrationen gegen Chlorid- oder Hydrogencarbonationen aus. Chemisch gesehen handelt es sich also eher um einen ‚Tauscher‘ als um einen Filter.
- Die Anreicherung eines Stoffes (z.B. Nitrat) an der Oberfläche eines benachbarten (z.B. Aktivkohle) wird als Adsorption Ein Beispiel für eine Adsorption ist die Filterung von Wasser durch einen Aktivkohlefilter.
- Umkehrosmose: Hierbei wird das Wasser durch einen sehr engen Filter gedrückt. Das Wasser trennt sich in Reinwasser und Abwasser mit einer sehr hohen Konzentration an Nitrat und anderen Stoffen. Allerdings verschwendet diese Filterung sehr viel Wasser und das dabei entstehende Reinwasser sollte vor dem Gebrauch wieder remineralisiert werden, da dabei auch die guten Minerale gefiltert werden.
- Bei der Ultrafiltration wird das Wasser schließlich durch viele nebeneinanderliegende kleine Röhrchen gedrückt, deren Öffnung extrem klein ist. Was nicht hindurch passt, bleibt vor den Öffnungen hängen. Das Besondere ist: Durch dieses Verfahren werden alle Teilchen über 0,01 μm gefiltert – also sogar mikrobiologische Belastungen.
Langfristige Maßnahmen gegen Nitrat im Trinkwasser
Langfristig helfen Sie sich und anderen mit diesen Maßnahmen:
✔️ Kontrollieren Sie Ihre Entsorgung gefährlicher Abfälle, da diese in letztlich ins Trinkwasser gelangen können.
✔️ Testen Sie Ihr Trinkwasser regelmäßig, um sicherzustellen, dass sich die Nitratbelastung reduziert. Wenn sich der Nitratgehalt Ihres Wassers zu langsam oder gar nicht reduziert, wechseln Sie unbedingt langfristig Ihre Trinkwasserquelle.
Wussten Sie ..?
Bis heute heißt es, dass man Spinat aufgrund seines Nitratgehalts nicht aufwärmen sollte. Tatsächlich bestand zu Zeiten ohne Kühlschrank ein Gesundheitsrisiko, da die Bakterien bei Raumtemperatur besonders gut wachsen, die Nitrat in Nitrit umwandeln.
Wird Spinat kühl gelagert, wird das Wachstum der Bakterien gehemmt. Daher ist es für Erwachsene unbedenklich, richtig gelagerten Spinat aufzuwärmen. Babys und Kleinkinder sollten aber weiterhin keinen erwärmten Spinat essen, da sie empfindlicher auf Nitrat und Nitrit reagieren.
Fazit
Nitrat ist nicht grundsätzlich gefährlich, sondern ein lebenswichtiger Bestandteil der Pflanzenwelt und damit unserer Nahrung. Durch Düngemittel und Abfälle, kann Nitrat aber in größeren Mengen Grundwasser und letztlich auch ins Trinkwasser gelangen. Mit vielen unserer Wasseranalysen können Sie den Nitratgehalt im Trinkwasser bestimmen, aber auch mit Hilfe von Filtern die Belastung senken, damit das Nitrat im Trinkwasser nicht zu einer Gesundheitsgefahr wird.
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