Das Wichtigste auf einen Blick
☠️ Toxische Schwermetalle im Körper können schon in kleinen Mengen zu gesundheitlichen Beschwerden führen.
💊 Eine Entgiftung bei einer akuten Schwermetallvergiftung ist mit der Chelat-Therapie möglich.
✅ Mit ein paar einfachen Maßnahmen kann ein Großteil der toxischen Schwermetalle im Alltag vermieden werden!
Haftungsausschluss: Trotz sorgfältiger Recherche können wir die Richtigkeit, Aktualität und Vollständigkeit der Informationen nicht garantieren. Dieser Artikel ersetzt weder eine medizinische Beratung noch einen Arztbesuch!
Schwermetalle im Körper – Gefahren, Symptome und Behandlung
In diesem Artikel erfahren Sie:
- welche Symptome bei Schwermetallen im Körper auftreten können
- was es mit der Entgiftung von Schwermetallen auf sich hat
- wie Sie die Aufnahme von Schwermetallen im Alltag reduzieren können
Inhalt
Was sind Schwermetalle?
Meist werden unter dem Begriff Schwermetalle alle Nichtedelmetalle mit einer Dichte von mehr als 5 Gramm pro cm3 zusammengefasst.1 Manche Schwermetalle sind für den Menschen in geringen Mengen essenziell (z. B. Eisen und Kupfer) und nur bei einem Überschuss schädlich. Toxische Schwermetalle haben dagegen keine nachgewiesene biologische Funktion im Körper und führen bei zu hoher Einnahme zu verschiedenen gesundheitlichen Beschwerden.
Symptome bei der Aufnahme von toxischen Schwermetallen
Die Schwermetalle Blei, Arsen und Cadmium sind bereits in sehr geringen Mengen gefährlich für den Menschen. Die drei Metalle haben gemeinsam, dass sie sich in den Knochen, der Leber und den Nieren anreichern und dort andere Mineralien, wie Calcium und Zink verdrängen. Dadurch kann es zu den folgenden Beschwerden kommen:2
- Störungen im Stoffwechsel
- Bluthochdruck
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Nierenschäden
- oxidativen Stress
- chronische Entzündungen
- Störung des Fettstoffwechsels
Quecksilber ist ebenfalls hochgiftig und kann selbst in geringen Mengen über einen längeren Zeitraum zu schweren Gesundheitsschäden führen:3
- Störung des Nervensystems
- Störung des Immunsystems
- Störung des Fortpflanzungssystems
- Schädigung des Nervensystems von Ungeborenen
Wie werden diese toxischen Schwermetalle aufgenommen?
Nach dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit treten toxische Schwermetallen besonders in den folgenden Lebensmitteln auf:4
- Blei: Hier besteht besonders in Altbauten ein erhöhtes Risiko, Blei über das Trinken des Leitungswassers aufzunehmen, das aufgrund alter Bleileitungen kontaminiert ist.
- Cadmium: Quellen hierfür sind vor allem belastetes Gemüse, Pilze sowie die Innereien von Schlachttieren.
- Quecksilber: Dies wird in der Ernährung hauptsächlich über Fische und Muscheln aufgenommen. Zudem kommt anorganisches Quecksilber häufig in Obst, Gemüse und Pilzen vor.
- Arsen: Dieses Halbmetall reichert sich wie Quecksilber vor allem in Fischen, Muscheln und Garnelen an.
Besondere Vorsicht bei ayurvedischen Nahrungsergänzungsmitteln
In ayurvedischen Nahrungsergänzungsmitteln wurden in der Vergangenheit immer wieder erhöhte Anteile von Schwermetallen wie Blei, Quecksilber und Arsen entdeckt:
- 2008 wurden einige Nahrungsergänzungsmittel innerhalb der EU verboten, nachdem ein Quecksilbergehalt von 25 bis 40 mg/kg nachgewiesen wurde (heutiger Grenzwert: 0,1 mg/kg).5
- 2012 gab es in den USA sechs Bleivergiftungen von schwangeren Frauen durch ayurvedische Produkte aus Indien, die zu schweren Schäden am Nervensystem der Ungeborenen führten.2
- 2015 kam es in Deutschland zu mehreren Vergiftungsfällen durch importierte Ayurveda-Mittel aus Sri Lanka, bei denen der Grenzwert von Quecksilber um bis das 2,3-Millionenfache überschritten wurde.2
Die Belastung mit Schwermetallen durch Ayurveda-Produkte scheint deutlich über diese extremen Einzelfälle hinauszugehen. So konnte in einer Studie in den USA gezeigt werden, dass 40 % aller Personen, die ayurvedisches NEM verwendeten, erhöhte Bleiwerte im Blut aufwiesen.2
Wir empfehlen nur Nahrungsergänzungsmittel von Herstellern zu kaufen, deren Produkte von einem unabhängigen Labor auf Schadstoffe getestet wurden!
Ist eine Entgiftung von Schwermetallen möglich?
Ein in der konventionellen Medizin eingesetztes Verfahren, um akute Vergiftungen durch toxische Mengen von Metallen zu behandeln, ist die sogenannte Chelat-Therapie. Hierbei wird ein Medikament eingesetzt, um überschüssige Mengen von Metallen aus dem Blut zu entfernen.6
Der präventive Einsatz der Chelat-Therapie bei einer geringen Schwermetallbelastung ist jedoch trotz vieler Studien nach wie vor umstritten. Grund dafür sind die zum Teil lebensbedrohlichen Risiken dieser Therapieform (Nierenschäden, Verzögerung von wirksameren Behandlungen).6
Neben diesem medizinisch belegten Verfahren gibt es eine Reihe von Anbietern im Internet, die Produkte zum “Detoxen” anbieten. Die Idee dahinter ist, dass auch gesunde Menschen bestimmte Substanzen zu sich nehmen sollten, die Schadstoffe im Körper binden und entfernen können.
In einigen wenigen Studien konnte gezeigt werden, dass kommerzielle Detox-Diäten einige Schadstoffe aus dem Körper entfernen konnten. Diese Studien wurden jedoch als methodisch fehlerhaft beschrieben und gründeten sich nur auf kleine Stichproben.7 In einem Review eben dieser Studien im Journal of Nutrition and Dietetics argumentieren die Autoren, dass es bisher noch keine klinischen Kontrollstudien gab, welche die Effektivität von kommerziellen Detox-Diäten untersucht hätten.7 In einer Übersichtsarbeit, welche Artikel zum Thema “alternative detox” auswertete, wurden deren Prinzipien als unwissenschaftlich und medizinisch unbelegt beurteilt.8
Die deutsche Verbraucherzentrale kritisiert die unspezifische Bindung von Detox-Produkten, die Aktivkohle einsetzen. Diese würden auch wichtige Mineralstoffe und Vitamine binden und könnten so zu einer Mangelversorgung im Körper beitragen. Zudem könnten Detox-Produkte auf Zeolithbasis sogar selbst Schwermetalle enthalten (besonders Blei).9
Schadstoffe vermeiden, statt Detox-Produkte!
Die Verbraucherzentrale empfiehlt statt Detox die folgenden Maßnahmen, um die Aufnahme von Schadstoffen zu verringern:9
✅ Weniger Fleisch und mehr Obst und Gemüse essen
✅ Verzicht auf Nikotin und Alkohol
✅ Öko-Lebensmittel vorziehen
✅ äußere Blätter bei Blattgemüse entfernen (Schwermetalle vermeiden)
✅ Innereien und Waldpilze nur gelegentlich essen (Schwermetalle vermeiden)
✅ Reis mit viel Wasser kochen und abschütten (Arsen vermeiden)
✅ Obst Schälen oder Waschen
✅ Verkohlte Lebensmittel vermeiden
✅ Weniger Raubfische essen (Schwermetalle vermeiden)
✅ hygienische Zubereitung von Lebensmitteln zu Hause
✅ regelmäßige Bewegung an der frischen Luft
✅ Übergewicht vermeiden
✅ ausreichend Trinken
✅ Wasserleitung und Warmwasserbereiter regelmäßig warten lassen
Schwermetalle im Trinkwasser
Bis zum eigenen Hausanschluss hat das Leitungswasser in Deutschland in der Regel eine hervorragende Qualität. Die Grenzwerte der deutschen Trinkwasserverordnung für Schwermetalle im Trinkwasser werden dabei regelmäßig von den Wasserversorgern überprüft.
Das größte Risiko ist daher das eigene Leitungssystem im Haus! Hier kann es durch alte oder defekte Leitungen zu einer erhöhten Belastung von Schwermetallen im Trinkwasser kommen. Ein Beispiel hierfür sind alte Bleileitungen, die noch bis Mitte der 70er in Deutschland verbaut wurden. Insbesondere schwangere Frauen, Säuglinge und Kinder bis zum sechsten Lebensjahr sind von diesem Schwermetall besonders gefährdet.10
👉 Mehr zu Blei im Trinkwasser und den Maßnahmen, die Sie ergreifen können
👉 Mehr zu den Grenzwerten von Schwermetallen im Trinkwasser sowie den Möglichkeiten diese zu filtern
Testen Sie jetzt Ihr Leitungswasser auf Metalle!
Mit den folgenden Tests können Sie Ihr Leitungswasser auf Blei, Eisen, Kupfer und viele weitere Schadstoffe testen:
- Wassertest Rohrleitung: Unser Labor testet Ihr Wasser auf die typischen Schwermetalle, die vor allem in alten Leitungen in das Trinkwasser abgegeben werden können.
- Wassertest Chemisch: Bei diesem Test wird Ihr Trinkwasser ebenfalls auf Schwermetalle untersucht und es findet eine zusätzliche Analyse auf wichtige Mineralstoffe statt.
- Wassertest Komplett: Hier testet unser Labor auf alle Schwermetalle und Mineralien, die im Wassertest Chemisch enthalten sind und untersucht Ihr Wasser zusätzlich auf Bakterien.
Nehmen Sie mit unseren Test-Kits selbst eine Probe von Ihrem Leitungswasser und schicken Sie diese in der Test-Box an unser Labor. In kurzer Zeit erhalten Sie online Ihren Ergebnisbericht mit dem genauen Anteil aller Schwermetalle und Schadstoffe sowie einfach verständlichen Erklärungen zu jedem einzelnen Parameter.
Jetzt Leitungswasser auf Schwermetalle testen:
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Quellen und weitere Informationen
- Antwerpes, 2013 - Schwermetallvergiftung
- Verbraucherzentrale, 2024 - Schwer gefährlich: Giftige Schwermetalle
- Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz – Warum ist Quecksilber so gefährlich?
- Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit – Schwermetalle
- Niedersächsisches Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit – Schwermetalle in ayurvedischen Nahrungsergänzungsmitteln?
- Millstine, 2023 - Chelat-Therapie
- Klein & Kiat, 2015 - Detox diets for toxin elimination and weight management: a critical review of the evidence
- Ernst, 2012 - Alternative detox
- Verbraucherzentrale, 2024 - Detox – gesünder durch Entgiftung?
- Umweltbundesamt, 2024 - Bleirohre: Blei im Trinkwasser ist gesundheitsgefährdend