
Natrium im Trinkwasser erhöht
In Ihrer Wasserprobe wurde ein erhöhter Natriumwert festgestellt. Hier erhalten Sie wichtige Informationen sowie praktische Handlungsempfehlungen. Bitte beachten Sie den Unterschied zwischen einer Erstkontrolle und einer Nachuntersuchung. Eine Nachkontrolle wird empfohlen, um die Belastung zu bestätigen und mögliche Ursachen weiter einzugrenzen. Im folgenden Artikel erfahren Sie, welche Bedeutung dieser Befund hat und welche Maßnahmen Sie ergreifen können.
Inhalt

Was ist der Natriumwert im Trinkwasser?
Der Natriumwert im Trinkwasser gibt die Konzentration von Natrium in Milligramm pro Liter (mg/l) an. Als essenzielles Mengenelement ist Natrium für den Wasserhaushalt, die Nervenfunktion und den osmotischen Druck im Körper unverzichtbar.
Der Grenzwert der Trinkwasserverordnung (TrinkwV) liegt bei 200 mg/l.1 Überschreitungen können durch natürliche Einträge aus salzhaltigen Gesteinsschichten, menschliche Einflüsse wie Streusalz oder industrielle Abwässer sowie durch Wasserenthärtungsanlagen mit Ionenaustauschern verursacht werden.2

Wie wurde dieser Wert in Ihrer Wasserprobe festgestellt?
Der Natriumgehalt wurde durch eine Laboranalyse Ihrer Wasserprobe ermittelt. Dabei kommen präzise Messmethoden wie die Atomabsorptionsspektrometrie (AAS) oder die Ionenchromatographie zum Einsatz. Diese Verfahren ermöglichen eine genaue Bestimmung des Natriumgehalts und erkennen selbst geringe Überschreitungen des Grenzwerts.

Welche Auswirkungen hat das für Sie?
Obwohl Natrium ein essentielles Mengenelement ist, kann eine übermäßige Aufnahme gesundheitliche Risiken mit sich bringen. Eine langfristig hohe Natriumzufuhr kann den Blutdruck steigern und das Herz-Kreislauf-System belasten. Besonders für Menschen mit eingeschränkter Nierenfunktion stellt ein erhöhter Natriumgehalt eine zusätzliche Belastung dar, da die Ausscheidung erschwert wird. Zudem kann ein hoher Natriumgehalt im Wasser zu einem salzigen Geschmack führen, der als unangenehm empfunden wird.
Wichtiger Hinweis:
Trinkwasser mit mehr als 200 mg/l Natrium ist für eine natriumarme Ernährung nicht geeignet. Besonders Menschen mit Bluthochdruck, Nierenerkrankungen oder Säuglinge sollten darauf verzichten, um gesundheitliche Risiken zu vermeiden.3

Erstbefund oder Nachkontrolle?
Bei einem Erstbefund empfehlen wir, zunächst eine gestaffelte Nachkontrolle durchzuführen, bevor weitere Maßnahmen ergriffen werden. Dieses Vorgehen ist entscheidend, um die Belastung im Trinkwasser genauer zu lokalisieren und einzugrenzen. Wie die gestaffelte Nachkontrolle funktioniert, erfahren Sie ausführlich auf unserer Seite zur gestaffelten Nachuntersuchung.
Sollten Ihre Werte weiterhin erhöht sein und Sie durch die gestaffelte Nachuntersuchung möglicherweise sogar die Belastung in Ihren Leitungen oder Armaturen präzise identifizieren können, geben wir Ihnen im weiteren Verlauf hilfreiche Tipps zur Reduzierung der Belastung im Trinkwasser.

Was können Sie jetzt tun, um die Belastung zu reduzieren?
1. Wasserquellen prüfen und alternative Lösungen erwägen:
✔️Wenn möglich, nutzen Sie eine alternative Wasserversorgung mit niedrigerem Natriumgehalt, um Ihre Belastung mit Natrium zu reduzieren.
✔️ Eine weitere vorübergehende Möglichkeit besteht darin, das Wasser mit natriumärmerem Trinkwasser zu mischen, um die Konzentration zu verringern und eine bessere Wasserqualität zu erreichen.
2. Ursachenklärung – Woher kommt das Natrium?
✔️ Technische Ursachen: Eine Wasserenthärtungsanlage kann den Natriumgehalt im Trinkwasser erhöhen. Prüfen Sie bei der Eigenwasserversorgung mit eigenem Brunnen, ob die Anlage korrekt eingestellt ist und ordnungsgemäß funktioniert, um eine übermäßige Natriumanreicherung zu vermeiden.
✔️ Anthropogene Einträge: Streusalz, Abwassereinleitungen oder landwirtschaftliche Düngung können zu erhöhten Natriumwerten führen. Überprüfen Sie bei Eigenwasserversorgung mit eigenem Brunnen mögliche Eintragsquellen in Ihrer Umgebung.
✔️ Geogene Ursachen: In einigen Regionen enthalten Gesteinsschichten natürlicherweise hohe Natriumkonzentrationen im Grundwasser. In solchen Fällen sind Maßnahmen zur Reduzierung oft schwierig umzusetzen.4
3. Nachkontrolle:
✔️ Führen Sie nach etwa 4 Wochen eine erneute Analyse durch, um den Natriumgehalt zu überprüfen. So kann festgestellt werden, ob die ergriffenen Maßnahmen wirksam waren oder weitere Schritte erforderlich sind.
4. Falls die bisherigen Maßnahmen nicht ausreichen, nehmen Sie professionelle Hilfe in Anspruch:
✔️ Falls der Natriumgehalt weiterhin erhöht ist, lassen Sie Ihre Hauswasserinstallation von einem Fachbetrieb prüfen. Experten für Wasseraufbereitung können technische Ursachen wie Enthärtungsanlagen analysieren und
anpassen.

Vorteile unseres Wassertests Rohrleitung
✔️ Einfache Probenahme mit einem speziellen Test-Kit
✔️ Analyse in einem akkreditierten Fachlabor in Deutschland
✔️ Übersichtlicher und leicht verständlicher Ergebnisbericht
✔️ Vergleich der Messwerte mit den Grenzwerten der Trinkwasserverordnung
Eine erneute Analyse stellt sicher, dass Ihr Trinkwasser die gesetzlichen Vorgaben erfüllt und gesundheitlich unbedenklich bleibt. Sollten die Werte weiterhin über dem Grenzwert liegen, können gezielte weitere Maßnahmen eingeleitet werden.








✔️ Toxische Schwermetalle
✔️ inkl. Blei und Nickel

Ihre Maßnahmen haben die Belastung nicht reduziert? Das sollten Sie jetzt unternehmen!
✔️ Wenden Sie sich an das zuständige Gesundheitsamt, um weitere Empfehlungen zur Reduzierung der Natriumbelastung zu erhalten und rechtliche Vorgaben zu klären.
✔️ Beauftragen Sie zudem einen Fachexperten, um zusätzliche Ursachen für die erhöhten Natriumwerte zu identifizieren, die bisher möglicherweise unentdeckt geblieben sind.
Das könnte Sie ebenfalls interessieren:
1Vgl.: Bundesministerium der Justiz: „Verordnung über die Qualität von Wasser für den menschlichen Gebrauch“Trinkwasserverordnung 2023 | BMJ, (zuletzt gesehen am 21.01.2025).
2Vgl.: Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz.: „NLWKN Niedersachsen -Natrium“ Grundprogramm des NLWKN | NLWKN, (zuletzt gesehen am 21.01.2025).
3Vgl.: Kölle, Walter: „Wasseranalysen – richtig beurteilt“, 2010, S. 128 – 131.
4Vgl.: Bayerisches Landesamt für Umwelt (LfU): „Grundwasserbeschaffenheit“ Grundwasserbeschaffenheit | LfU Bayern, (zuletzt gesehen am 21.01.2025).