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Asbest im Boden – So erkennen Sie die Gefahr!
Falls Ihr Boden vor dem Jahr 1993 gelegt wurde, ist es nicht unwahrscheinlich, dass Asbest verbaut wurde. Wir zeigen Ihnen, wie Sie herausbekommen können, ob tatsächlich Asbest in Ihrem Boden vorliegt und welche Bodenbeläge besonders gefährlich sind.
Wie gefährlich ist asbesthaltiger Bodenbelag?
Die gesundheitliche Gefährdung durch einen asbesthaltigen Boden hängt vor allem davon ab, wie fest der Asbest in dem Material gebunden ist und ob Beschädigungen vorliegen, die zu einer Freisetzung von Asbestfasern führen können. Folgende Bodenbeläge enthalten nach dem Bundesgesundheitsamt schwaches bzw. fest gebundenes Asbest:
Erhöhtes Gesundheitsrisiko (schwach gebundener Asbest)
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Geringeres Gesundheitsrisiko (fest gebundener Asbest)
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Asbest in Cushion-Vinyl-Belägen
Cushion-Vinyl-Beläge oder auch Cushion-PVC-Beläge stellen ein besonders hohes Gesundheitsrisiko dar, wenn Sie Asbest enthalten. Sie können sowohl eine glatte Oberfläche (z. B. in der Küche oder dem Bad) als auch eine Filzrücken-Oberfläche haben (z. B. in Fluren oder Wohnräumen). Charakteristisch ist die Flexibilität des Materials aufgrund der Pappe, die sich meist direkt unter dem Belag befindet. Besonders in den 60er Jahren wurden häufig Asbest-Trägerpappen verlegt und noch in den 80ern wurden diese Pappen gelegentlich eingesetzt.
Die Trägerpappen können bis zu 90 % schwach gebundenes Asbest beinhalten, welches sich bereits bei schwacher äußerer Einwirkung lösen kann. Cushion-Vinyl-Beläge sollten besonders dann auf Asbest getestet werden, wenn die Oberfläche beschädigt wurde oder wenn geplant ist, den Boden und die darunter liegende Trägerpappe zu entfernen. Hier ist das Risiko einer Freisetzung von Asbest am größten.
Häufig werden Cushion-Vinyl-Beläge auch als Novilon bezeichnet. Novilon war ein Unternehmen, das bis 1982 asbesthaltige Cushion-Vinyl-Beläge herstellte.
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Asbesthartfliesen (Asphalt Tiles)
Asphalt Tiles unterscheiden sich von Vinyl-Fliesen durch ihre meist kleinere Größe und ihren hohen Zementanteil. Aufgrund des hohen Zementanteils haben Asbesthartfliesen dunklere Farben, wie schwarz, grau und braun. Sie wurden vor allem zwischen 1920 und 1960 verbaut und haben im Gegensatz zu den neueren Vinyl-Fliesen einen Asbestanteil von bis zu 70 %. Asbestartfliesen sind deutlich spröder und brüchiger als Asbestzementprodukte, die nach 1960 produziert wurden. Das Risiko einer Freisetzung von Asbestfasern ist daher bei diesen Böden deutlich höher.
Asbest in PVC-Platten
In den 60er Jahren wurden häufig asbesthaltige PVC-Bodenplatten verlegt (auch Vinyl-Platten, Floor-Flex oder Felxplatten genannt). Diese Bodenplatten sind erkennbar an ihrer glatten Oberfläche sowie ihrer Größe von meist 25 × 25 cm oder 30 × 30 cm. Graue und braune Platten wurden häufiger verlegt, jedoch können die Platten in sämtlichen Farben und Mustern vorkommen.
Der Asbestanteil liegt bei diesen Platten bei etwa 15 %. Durch die feste Bindung des Asbests in diesen Platten besteht nur ein erhöhtes Gesundheitsrisiko, wenn diese Platten äußerlich beschädigt werden. Beim Verbau der Platten wurde häufig ein asbesthaltiger Fliesenkleber verwendet, wie der schwarzbraune Bitumenkleber. Asbest in Fliesenklebern ist ebenfalls fest gebunden und wird erst bei äußerer Beschädigung oder Bearbeitung gefährlich.
Asbest in PVC-Bodenbelägen (Vinyl-Bodenbelägen)
Asbesthaltige PVC Bodenbeläge (Vinyl-Bodenbeläge) wurden sowohl in öffentlichen Gebäuden als auch Privatwohnungen in sämtlichen Räumen verbaut – von großflächigen einfarbigen Flächen bis hin zu Kachelmustern in Bad und Küche. Großflächige PVC-Beläge stellen nur eine Gesundheitsgefahr dar, wenn das Material beschädigt wird und dadurch Asbestfasern freigesetzt werden.
Das Gesundheitsrisiko ist am größten, wenn der Boden entfernt wird und asbesthaltige Materialien wie Fliesen- oder Teppichkleber abgeschliffen werden. Beachten Sie zudem, dass sich unter dem Bodenbelag auch Bauteile befinden können, in denen der Asbest nur schwach gebunden ist. Ein Beispiel dafür sind Schichten aus Spritzasbest oder asbesthaltige Pappen, wie sie zum Beispiel bei den erwähnten Cushion-Vinyl-Belägen vorkommen.
Woran erkennt man Asbest im Boden?
- Wurde der Boden nach dem generellen Asbestverbot von 1993 verbaut, liegt mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit kein Asbest vor. Ab dem 31.10.1993 durften asbesthaltige Bauprodukte weder hergestellt, gehandelt, noch verwendet werden.
- Produkte, in denen Asbest nur schwach gebunden ist, wie Cushion-Vinyl-Bodenbeläge, wurden in Westdeutschland ab 1982 verboten. Wurde ihr Boden nach diesem Zeitpunkt verlegt, befinden sich in der Regel nur Bauteile aus fest gebundenem Asbest, wie Platten und Kleber im Boden.
- Befindet sich Ihre Wohnung in Westdeutschland und der Boden wurde nach 1979 verbaut, kann mit hoher Wahrscheinlichkeit Spritzasbest im Baumaterial ausgeschlossen werden, da Spritzasbest ab diesem Zeitpunkt verboten wurde. In der DDR wurde Spritzasbest bereits 1969 verboten.
- Auf manchen Plattenteilen befinden sich Kennzeichnungen, die Ihnen Hinweise geben, ob Asbest vorliegen könnte (Herstellungsdatum, “Asbestfrei”-Kennzeichnungen, Zulassungsnummer etc.). Bauen Sie jedoch bei Asbestverdacht auf keinen Fall selbst Platten aus dem Boden heraus, um eine mögliche Freisetzung von Asbestfasern zu verhindern. Hier erfahren Sie mehr darüber, wie man asbesthaltige Produkte erkennt.
- Sie können mit einem Asbesttest verdächtiges Material von unserem Fachlabor auf Asbest überprüfen lassen. Sie können sowohl eine Material- als auch eine Staubprobe auf das Vorliegen von Asbestfasern überprüfen lassen.
So testen Sie Ihren Boden auf Asbest
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Asbest in Klebern
Häufig wurde Asbest in Fliesenklebern eingesetzt. Hier kann der Asbestanteil sehr gering sein, weshalb unser zertifiziertes Fachlabor hier im Gegensatz zu gewöhnlichen Asbesttests durch Erhitzung und Säurebehandlung zunächst die Asbestfasern aus dem Kleber freisetzen muss.Dadurch kann selbst Kleber mit einem sehr geringen Asbestanteil ab 0,001% von unserem Labor erkannt werden.
Der bekannteste asbesthaltige Kleber ist der schwarze Bitumenkleber, der häufig für das Verlegen von Böden eingesetzt wurde und an seiner typischen braunen oder schwarzen Farbe erkennbar ist:
Verlassen Sie sich bei der Gefährdungsbeurteilung jedoch nicht auf die Farbe des Klebers. Asbest war Inhaltsstoff von den meisten PVC-Klebern, Teppichklebern, Universalklebern, etc. und kann sich somit in jedem Kleber befinden, der vor 1993 verbaut wurde!
Nicht sicher, ob es sich um Fliesenkleber handelt? Testen Sie jetzt sämtliche weitere Klebstoffe mit unserem Asbest Test 0,1% – Kleber und Kitt
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Kann sich in altem Teppichboden Asbest befinden?
Für die Herstellung von Teppichen wurde kein Asbest eingesetzt, jedoch ist es möglich, dass sich an dem Teppich asbesthaltiger Teppichkleber befindet. Vor Renovierungsarbeiten empfehlen wir, Klebstoffe, die vor dem 31.10.1993 verbaut wurden, mit unserem Asbest Test 0,1 % zu testen.
Asbest im Estrich
Unter dem jeweiligen Bodenbelag befindet sich in der Regel eine Schicht aus Zementmörtel, die Estrich genannt wird. Estrich besteht aus Zement, Sand und Wasser und wird als Ausgleichsmasse eingesetzt, um einen Boden eben zu machen. Besonders in der Nachkriegszeit wurde hier asbesthaltiger Steinholzestrich verwendet, jedoch kann jede Art von Estrich, der vor dem 31.10.1993 verbaut wurde, asbesthaltigen Zement enthalten. Asbestzement wurde vor dem Asbestverbot in der Mehrheit der Gebäude in Deutschland eingesetzt.
Durch die feste Bindung der Asbestfasern besteht hier im Vergleich zu schwach gebundenem Asbest ein eher geringes Gesundheitsrisiko. Wie bei allen Materialien aus Asbest gilt dies jedoch nur, wenn der Zement nicht bearbeitet oder beschädigt wird.
Asbest kann in sehr geringen Mengen in Estrich vorkommen. Mit unserem Asbest Test 0,001% kann unser Fachlabor selbst kleinste Spuren in Ihrer Probe nachweisen:
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Sollte ein asbesthaltiger Boden entsorgt werden?
Handelt es sich um einen Bodenbelag mit schwach gebundenem Asbest, hat in Deutschland der Hausbesitzer sogar die Pflicht, den Boden bewerten und bei einem Gesundheitsrisiko entfernen zu lassen. Bereits die Alterung und normale Nutzung kann bei diesen Baumaterialien eine Freisetzung von Asbestfasern verursachen.
Befindet sich nur festgebundener Asbest im Boden, wie bei PVC-Belägen, hängt es vom Zustand des Bodens ab, ob eine Sanierung notwendig ist. Grundsätzlich wird vom Gesundheitsamt von einer Sanierung abgeraten, wenn sich im Boden nur festgebundener Asbest befindet und keine Baumängel vorliegen. Der Grund dafür ist, dass der Ausbau der Platten und das Abschleifen von asbesthaltigem Fliesenkleber kurzfristig sehr viel Asbestfasern freisetzt, welche die Handwerker sowie Anwohner gefährden können.
Ist eine Sanierung aufgrund einer Beschädigung dennoch notwendig, muss diese von einem Unternehmen mit einer entsprechenden Zulassung (TRGS 519) durchgeführt werden. Nach der Gefahrstoffverordnung dürfen beschädigte asbesthaltige Böden auch nicht einfach mit einem neuen Boden versiegelt werden. Hier ist eine professionelle Entfernung durch geschultes Personal unumgänglich.
👉 Hier erfahren Sie, wie Sie Asbest in Wänden und Asbest in Dächern erkennen können
👉 Weitere Informationen zur Entfernung von Asbest finden Sie in unserem Artikel: Asbest entsorgen: Das sind die Gefahren, Regeln und Kosten!
👉 Informationen zu dem Aussehen verschiedener asbesthaltiger Materialien in der Wohnung:
Häufige Fragen zu Asbest im Boden
Wie hoch ist der Asbestgehalt in Klebern?
Der Asbestgehalt von Klebern kann von unter einem Prozent bis zu 15 Prozent betragen. Beachten Sie jedoch, dass nicht der hohe Anteil an Asbest für die Gefährdungsbeurteilung relevant ist, sondern das Potenzial zur Faserfreisetzung. Auch bei einem sehr geringen Asbestanteil besteht ein erhöhtes Gesundheitsrisiko, wenn der Kleber zum Beispiel abgeschliffen wird und dadurch Asbestfasern freigesetzt werden.
Für welche Kleber brauche ich den Asbesttest 0,1%, für welchen den Asbesttest 0,001%?
Verwenden Sie unseren Asbesttest 0,001% für alle Kleber, die sich unter Fliesen befinden und für alle restlichen Kleber unseren Asbesttest 0,1%.
Was ist der Unterschied zwischen Vinyl, PVC und Linoleum?
Bei PVC und Vinyl handelt es sich um das gleiche Material (Polyvinylchlorid). Linoleumböden enthalten kein Polyvinylchlorid, sondern natürliche Materialien (Leinöl, Jute, Holzmehl, etc.). Asbest kann sich in allen drei Bodenarten befinden, wenn diese vor dem Asbestverbot verbaut wurden – sowohl im Material als auch im Kleber!