Zum Hauptinhalt springen
✔️ Über 150.000 zufriedene Kundinnen und Kunden ✔️ Versand in 24 Stunden ✔️ Fachlabor in Deutschland ✔️ verständliche Ergebnisberichte ✔️ Jede Frage wird beantwortet
Allgemeines-Icon

Allergien beim Pferd: Überempfindlichkeit des Immunsystems

Bei einer Allergie reagiert der Körper des Pferdes häufig auf eigentlich ungefährliche Stoffe mit einer Immunantwort. Das bedeutet, es bildet Antikörper, sogenannte Immunglobuline (IgE), gegen diese Stoffe. Das Allergen, also der auslösende Stoff, sorgt somit für eine Art Entzündungsreiz. Bei Menschen ist der Heuschnupfen mit der Reaktion auf unterschiedliche Pflanzenpollen sicherlich die bekannteste Allergie. Pollen sind im Grunde nicht schädlich, der menschliche Körper sieht diese aber anders.

Auch Pferde bilden diese Antikörper und der Körper reagiert über. Die Allergene atmen sie entweder ein, fressen sie oder haben Kontakt mit der Haut (Berührung oder Stich). Dabei muss unterschieden werden, ob es sich möglicherweise um eine genetisch induzierte Allergie, wie beispielsweise beim Sommerekzem oder um eine haltungsbedingte Allergie, wie eine Stauballergie, die sich manchmal unter verbesserten Bedingungen zurückbilden kann, handelt. Gegen Letztere können Sie als Pferdehalter die Umwelt für das Pferd verbessern, bei Ersterer hilft aktuell nur der Schutz des Pferdes.3

Diese Arten von Allergien treten am häufigsten auf:4 

  1. Insektenstiche: Besonders bekannt ist das Sommerekzem, bei dem Pferde auf ein Eiweiß im Speichel der Kriebelmücke reagieren. 
  2. Umweltstoffe (Haut und Atemwege betroffen): Pollen, Milben, Schimmelpilze, Staub 
  3. Medikamente (Nesselsucht): Impfstoffe, Schmerzmittel etc. 
  4. Kontaktallergie: Reaktion auf Inhaltsstoffe im Equipment, Salben, Pflanzensäfte- oder gifte. 
  5. Futter: Getreide, Gräser oder bestimmte Komponenten in Müsli, Mineralfutter oder Futterzusätzen. 

Auch, wenn nicht hundertprozentig geklärt ist, warum Allergien entstehen und die Wissenschaft sich bis jetzt nur bei der genetischen und der haltungsbedingten Komponente sicher ist, wird davon ausgegangen, dass auch übermäßiger Stress zu Allergien führt. Durch das Ungleichgewicht von Sympathikus und Parasympathikus kommt auch das Immunsystem ins Ungleichgewicht und dies kann allergische Reaktionen fördern. Ebenfalls können der Mangel an Spurenelementen und Vitaminen die Entstehung von Allergien beim Pferd fördern.

Die ersten Symptome einer Allergie zeigen sich meistens im Alter zwischen 1 und 6 Jahren. Häufig zeigt sich beim ersten Kontakt mit den Allergenen noch eine allergische Reaktion, sondern erst mit der wiederholten Berührung.6

Entwicklung-Icon

Allergie beim Pferd: Symptome wie Juckreiz und Co. rechtzeitig erkennen

Wenn das Immunsystem dafür sorgt, dass Pferde Allergien bilden, zeigt sich das auf unterschiedlichste Weise. Die meisten Pferde zeigen allergische Reaktionen über die Haut oder durch eine auffällige Atmung. Allerdings gibt es auch noch weitere Anzeichen:7

  • Sommerekzem 
  • Durchfall, KotwasserKolik 
  • Nasenausfluss 
  • Bindehautentzündung 
  • Atembeschwerden und Husten 
  • Headshaking (Reizung des Trigeminus-Nervs) 
  • Juckreiz 
  • Hautrötungen 
  • Quaddeln 
  • Fieber 
  • Im schlimmsten Fall: anaphylaktischer Schock mit Atemnot, Herzrasen, Kreislaufversagen 

Besonders häufig reagieren Pferde mit Nesselfieber (Urticaria) als Allergieanzeichen. Es kann bei allen Allergiearten auftreten. Dabei bilden sich Quaddeln, besonders an Hals, Brust und Schulter, die im harmlosen Fall entstehen, weil sich durch Histamin – das entsteht, wenn der Körper mit Antikörpern Allergene zerstört – die Blutgefäße erweitern und Flüssigkeit ins Hautgewebe tritt. Im schlechteren Fall bildet der Körper Eiter und die Quaddeln brechen auf. Hier hat das Pferd auch mit Juckreiz zu kämpfen. Das Nesselfieber zeigt sich häufig nur ein paar Stunden oder Tage.8

Pferd mit Ausschlag

Bei Futtermittelallergien zeigen sich Durchfall, Kotwasser oder sogar Koliken besonders oft.

Zunehmend zeigt sich Husten als häufiges Allergiesymptom. Unsere Pferde sind häufig haltungsbedingt mehr Staub, Schimmelsporen und Pflanzenpollen ausgesetzt. Bei fortschreitender Belastung mit den Allergenen zeigen Pferde Equines Asthma. Dabei atmen die Pferde stärker, die Atemwege bilden Schleim und der Husten zeigt sich schon bei geringer Belastung.10

Zeigt ein Pferd solche Reaktionen, ist es wichtig, die Allergie auslösenden Faktoren zu identifizieren und das Pferd dementsprechend zu behandeln oder zu schützen. Hier ist der Rat eines Tierarztes wichtig. 

Gefahrenpotenzial-Icon

Pollen oder andere Auslöser: Diagnostik beim Pferd mit Allergie

Das reine Anschauen des Pferdes und die Symptome allein reichen nicht aus, um zu sagen, dass das Pferd unter einer Überreaktion des Immunsystems leidet. Die Haut kann auch auf Pilze oder Bakterien verändert reagieren. Husten kann auch aufgrund einer Influenza oder anderer Infektionen entstehen.11

Zudem können auch Sekundärinfektionen durch Allergien entstehen, indem sich Pferde beispielsweise übermäßig kratzen und Bakterien in die Haut eindringen. Auch diese Infektionen sollten passend behandelt werden. Daher sind neben Haut- und Nasensekretproben, die mikrobiologisch untersucht werden, ein Bluttest zum Nachweis von allergenspezifischen IgE-Antikörpern wichtig, um zu erkennen, ob und welche Allergie das Pferd hat.12

Auch ein Hauttest, bei dem verschiedene Allergene unter die Haut des Pferdes injiziert werden, kann sinnvoll sein, um herauszufinden, welches Allergen dem Pferd zu schaffen macht (Bildung von Quaddeln nach Infektion).13

Je nachdem, welche Ergebnisse die Tests zeigen, wird das Pferd behandelt. 

"Wussten Sie ..?"-Icon

Allergien bei Pferden richtig behandeln

Die Allergie zu behandeln bedeutet in erster Linie, die Allergene zu vermeiden. Das bedeutet, bei Futtermittelunverträglichkeiten das Futter umzustellen und die allergieauslösenden Bestandteile zu vermeiden. Beim Sommerekzem ist es hilfreich, das Pferd vor den Stichen der Insekten zu schützen. Eine Ekzemerdecke ist bisher das hilfreichste Mittel.14

Bei Umweltallergien, die sich beispielsweise in Equinem Asthma äußern, wird es häufig schwierig, die Allergieauslöser zu vermeiden. Denn Pollen, Staub und Schimmelsporen befinden sich überall. Hier ist es vor allem hilfreich, die Haltung zu optimieren. Staubfreies Einstreu und Raufutter, sowie eine Haltung im Offenstall sind die ersten Schritte. Eine Desensibilisierung wie beim Menschen, sowie Antihistaminika können unterstützen, die Allergie loszuwerden oder zumindest etwas im Zaum zu halten.15

Bei schweren Allergieverläufen von Nesselfieber und auch bei allergischem Husten kann Kortison die Schleim- und Eiterbildung bekämpfen. Sekundärinfektionen werden mit Antibiotika (Salben etc.) vom Tierarzt behandelt.16

Ein weiterer Faktor kann unterstützendes Futter sein. So sind staubfreies, pelletiertes Futter, sowie Heucobs (eingeweichtes Futter) hilfreich. Zudem ist es sinnvoll, die Hautbarriere und Darmgesundheit bei allergischen Erkrankungen mit Mineralien wie Zink und Selen und den Vitaminen B und E zu unterstützen. Häufig tritt bei Allergien hier ein Mangel auf.17

Es ist allerdings nicht sinnvoll, diese einfach nach Belieben durch Zusatzfutter zu ergänzen. Ein Bluttest beim Tierarzt und eine Haarmineralanalyse, wie Sie sie bei Checknatura finden, geben Aufschluss darüber, was wirklich fehlt und was sinnvoll ist, Ihrem Pferd bei Allergien hinzuzufüttern. Vorteil einer Haarmineralanalyse: Ein Blutbild zeigt nur den aktuellen Mineralstoffstatus am Tag der Probenentnahme. Die Haarmineralanalyse bildet dagegen die Versorgung über mehrere Wochen oder Monate ab, denn die Probe kommt von dem Ort, an dem die Nährstoffe in richtiger Menge vorhanden sein sollten. Sie eignet sich daher besonders zur Erkennung eines Mangels. 

Sofortmaßnahmen-Icon

Fazit: Eine Allergie beim Pferd benötigt Vermeidung und Unterstützung

Wenn Sie selbst unter einer Allergie leiden, wissen Sie, wie unangenehm das sein kann. Für Ihr Pferd können juckende Haut, tränende Augen und unkontrollierbarer Husten ebenso unangenehm, schmerzhaft und ermattend sein. Daher ist es sinnvoll, herauszufinden, was dem Pferd so zu schaffen macht. Das Allergen bestimmt dann auch die Behandlung. Dabei hilft der Tierarzt mit der entsprechenden Diagnostik. Ob Medikamente notwendig sind, weiß auch der Experte am besten. 

Oft kann es essentiell sein, dass Futter und Haltung umgestellt werden oder das Pferd bestimmte Schutzmittel wie Decken bekommt, um die Allergie zu bekämpfen und das Leben des Pferdes angenehmer zu gestalten. 

Quellen: 

1Vgl.: Steingassner, Dr. Hans-Martin: Allergie beim Pferd, abgerufen am 06.11.2025. 

2Vgl.: equiva.com: Allergien beim Pferd - was ist das?, abgerufen am 06.11.2025. 

3Vgl.: a. o.O. 

4Vgl.: Jossé, S., Mayer, U., Mayer, Dr. Ursula: Allergie beim Pferd: Richtig erkennen, gut behandeln und Allergen meiden, abgerufen am 06.11.2025. 

5Vgl.: Steingassner, Dr. Hans-Martin: Allergie beim Pferd, abgerufen am 06.11.2025. 

6Vgl.: nextmune.com: Allergien beim Pferd, abgerufen am 06.11.2025. 

7Vgl.: Dr.med.vet. Dülffer-Schneitzer: Pferde Gesundheitsbuch, FN Verlag, 5. Auflage 2024, S. 188 ff. 

8Vgl.: FN-Praxishandbuch für Pferdehalter, FN Verlag, 2018, S. 208. 

9Vgl.: Jossé, S., Mayer, U., Mayer, Dr. Ursula: Allergie beim Pferd: Richtig erkennen, gut behandeln und Allergen meiden, abgerufen am 06.11.2025. 

10Vgl.: a.o.O. 

11Vgl.: Dr.med.vet. Dülffer-Schneitzer: Pferde Gesundheitsbuch, FN Verlag, 5. Auflage 2024, S. 21. 

12Vgl.: nextmune.com: Allergietests bei Pferden, abgerufen am 06.11.2025. 

13Vgl.: a.o.O. 

14Vgl.: Dr.med.vet. Dülffer-Schneitzer: Pferde Gesundheitsbuch, FN Verlag, 5. Auflage 2024, S. 188 ff. 

15Vgl.: a.o.O. 

16Vgl.: Jossé, S., Mayer, U., Mayer, Dr. Ursula: Allergie beim Pferd: Richtig erkennen, gut behandeln und Allergen meiden, abgerufen am 06.11.2025. 

17Vgl.: Steingassner, Dr. Hans-Martin: Allergie beim Pferd, abgerufen am 06.11.2025.