Welche Schadstoffe kommen in Wandfarben vor?
Folgende Schadstoffe können ein Problem in Kuscheltieren darstellen:
- Formaldehyd
- Pyrethroide
- Diethylhexylphthalat
- Polychlorierte Biphenyle
- Alkydharze
- Acrylate
- Biozide
- VOC
- Lösemittel (Benzol, Xylol, Butylglykol)
- Weichmacher (Dimethlylphthalat)
- Pilzgift
- Dichlorfluanid
- Insektengift
- Permethrin
- Methanol
- Dichlormethan
- Tenside
- Verdickungsmittel (Paraffin, Methylcellulose)
Gesetzliche Regelungen zur Raumluftqualität in Kindergärten
Gibt es Regelungen zur Schadstoffansammlung durch Stoffe aus Farben & Lacken?
In Deutschland sind nur Werte für Arbeitsplatz gesetzlich vorgeschrieben. Es gibt jedoch Empfehlungen des Umweltbundesamtes mit vorgeschlagenen Richt- oder Warnwerten, an denen sich auch öffentliche Gebäude wie Kitas orientieren können. Außerdem legt das AgBB-Bewertungsschema Maximalwerte für VOC, SVOC und andere in Farben enthaltene Stoffe fest.
Geregelt sind hingegen die Inhaltsstoffe von bestimmten Produkten. So darf der Lösemittelgehalt in Farben laut der Decopaint-Richtlinie aus dem Jahr 2004 einen bestimmten Grenzwert nicht überschreiten. Informieren Sie sich also über die Inhaltsstoffe der Farben, die Sie verwenden möchten.
Gesundheitliche Belastungen durch Schadstoffe für Kinder
Wohngifte und Schadstoffe in Kitas können Allergien auslösen oder Atemwege, Haut und Augen reizen. Je nach Belastung können auch Müdigkeit, Kopfschmerzen, Ermattung und schwerwiegendere Symptome auftreten. Organschäden sind zwei Beispiele dafür. Schadstoffe in Wandfarbe sollte daher besonders in Kitas vermieden werden. - Kunstharze: können Allergien hervorrufen
- Benzol: als eindeutig krebserregend eingestuft
- Xylol: greift das zentrale Nervensystem an, schwächt Konzentration und beeinflusst Seh- und Gleichgewichtssinn
- Butylglykol: zeigt in Tierversuchen negative Auswirkungen auf rote Blutkörperchen
- Schimmel, Asbest
- Flüchtigen Organischen Verbindungen (VOC): Ausgasungen können allergische Reaktionen auslösen und gesundheitliche Probleme hervorrufen
Sofortmaßnahmen beim Verdacht auf Schadstoffe in der Luft durch Farben & Lacke
Einige Sofortlösungen können Sie helfen, die Luftqualität beim Streichen eines Kindergartens zu gewährleisten.
- Bei der Arbeit nicht essen oder rauchen
- Schließen von angebrochenen Farbeimern
- Entfernung frisch lackierter Möbel aus dem Raum
- Die Belastung ist direkt nach der Anwendung von Farbe und Lacken am höchsten. Lüften Sie die Räumlichkeiten der Kita ausgiebig, um die Lufthygiene zu gewährleisten.
- Gerüche können Anzeichen für Schadstoffe in der Luft sein. Verlassen Sie sich aber nicht nur darauf, da nicht alle Schadstoffe Eigengerüche aufweisen.
- Holen Sie sich ärztliche Ratschläge, wenn Belastungen aufgedeckt wurden
Langfristige Maßnahmen für eine schadstofffreie Luft im Kindergarten im Bezug auf Farben & Lacke
- Achten Sie bei Renovierungsarbeiten in der Kita darauf, Produkte ohne Lösungsmittel zu kaufen.
- Vermeiden Sie möglichst Holzschutzmittel. Auch in feuchten Räumen (Bäder, Dachstuhl) gibt es Alternativen zu chemischen Mitteln .
- Ziehen Sie bei unklarer Ursache der Schadstoffe in der Farbe Gutachter hinzu. Klären Sie vorher, wer die Kosten trägt, da Gutachten normalerweise beim Auftraggeber in Rechnung gestellt werden.
- Einheimische Hölzer (Kiefer, Lärche, Robinie) sind seltener pilz- oder insektenbefallen. Kernholz ist meist robuster als Splintholz.
- Zurückgesetzte Fenster, Türen, Tropfkanten und großer Dachüberstand schützen Holz vor Befall
- Nutzen Sie Naturharz-Lacke oder Dispersionsfarben, die nur Wasser als Lösemittel enthalten. Naturfarben (Kalk- und Leinölfarben) sind teurer, schonen aber die Umwelt.
Siegel, Richtlinien und Zertifikate für Farben und Lacke
Orientieren Sie sich beim Kauf von Farben für den Kindergarten an Siegeln und Zertifikaten. Das bekannteste Siegel ist vermutlich der „Blaue Engel“. Es zeigt, dass Waren und Dienstleistungen umweltschonender als andere Angebote sind. Das Umweltbundesamt zertifiziert ihnen bei sachgerechter Anwendung keine oder geringe nachteilige gesundheitliche Wirkung.
Auch das Europäische Umweltzeichen (Euroblume, EU Ecolabel) ist ein gutes Zeichen. Matratzen, Leuchten, Wandfarben, Lacke, Papier sowie Haus- und Elektrogeräte mit diesem Siegel gelten als weniger gesundheitsbelastend und umweltverträglich.
Weitere Gütesiegel für Kinderspielzeug im Überblick sind:
- CE-Siegel: Kürzel für „Communauté Européennes“ (Europäische Gemeinschaften) für Produkte die von der EU festgelegte Sicherheits- und Gesundheitsanforderungen erfüllen.
- GS-Zeichen: steht für „geprüfte Sicherheit“, die von amtlicher Prüfungsstelle auf Antrag des Herstellers bescheinigt wird
- DIN 53160: Prüfsiegel für Spielzeug für Babys und Kleinkinder, bezeichnet die „Bestimmung der Farblässigkeit von Gebrauchsgegenständen“.
- TÜV-PROOF: TÜV Rheinland prüft, ob Produkte die Anforderungen der EG-Spielzeugrichtlinie 2009/48/EG erfüllen
- LGA-Qualitätszertifikat: Landesgewerbeanstalt Bayern (LGA) bewertet Sicherheit und Funktionalität von Kinderspielzeug
Downloads
Mehr Infos zum Thema als Download:
Schadstoffe in der Kita: Schadstoffe in der Raumluft (PDF)
Aktion Teste deinen Kindergarten (PDF)
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