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Giftstoffe in der Gartenerde und Bodenverunreinigungen
Gartenerde kann Schadstoffe enthalten. Verunreinigungen kommen zwar auch von Natur aus im Boden vor. Die meisten sind jedoch auf industrielle Tätigkeiten, Verkehr oder Produkte zurückzuführen, die in der Vergangenheit am Haus oder unterirdisch verwendet wurden, wie Bleifarbe oder alte Rohre.
Welche Schadstoffe können in der Gartenerde sein?
Der Anbau von Lebensmitteln zu Hause oder im Schrebergarten soll eigentlich für eine gute und unbelastete Ernährung sorgen. Metalle und andere Schadstoffe in der Gartenerde können die Gesundheit jedoch beeinträchtigen, je nachdem, wie stark und wie lange man ihnen ausgesetzt ist.
Die Gesundheitsrisiken, die mit der Gartenarbeit verbunden sind, sind selbst in kontaminiertem Boden gering, wenn Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden, es sei denn, die Bodenkontamination ist extrem hoch.
Blei im Boden
Blei ist ein häufiger Schadstoff im Boden. Der Bleigehalt in der Umwelt war in der Vergangenheit deutlich höher. Die gesundheitlichen Auswirkungen von Blei können schon bei niedrigen Werten auftreten. “Für Blei ist keine Aufnahmemenge ohne gesundheitliche Beeinträchtigung bekannt”, heißt es in der Mitteilung Blei im Boden: Keine Entwarnung des Leibniz-Instituts für Arbeitsforschung an der TU Dortmund.
Kinder und ungeborene Kinder reagieren besonders empfindlich auf Bleiexposition. Der Verzehr von Blei kann die intellektuelle und soziale Entwicklung von Kindern beeinträchtigen.
Arsen, Kadmium, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK)
Arsen, Kadmium und polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) sind relativ häufig vorkommende Bodenverunreinigungen. Die ständige Exposition gegenüber diesen Schadstoffen kann langfristig das Risiko für die Entwicklung von Krebs und anderen chronischen Gesundheitsschäden erhöhen.
Kadmium wird besonders in der Erde nahe Industrie und Deponien sowie an Straßen gefunden. Die Exposition gegenüber geringen Cadmiummengen in der Luft, in Lebensmitteln, im Wasser und insbesondere im Tabakrauch kann im Laufe der Zeit zu einer Anreicherung von Cadmium in den Nieren führen und Nierenerkrankungen und brüchige Knochen verursachen. Cadmium gilt als krebserregend (vgl.: Management of human health risk in the context of kitchen gardens polluted by lead and cadmium near a lead recycling company, Lead and cadmium in soils and vegetables from urban gardens of Salamanca).
Arsen befindet sich zumeist in Erden, die sich in Bergbauregionen befinden oder aus Bergbauregionen stammen. Arsen kann Augen, Haut, Leber, Nieren, Lunge und das Lymphsystem schädigen. Die Exposition gegenüber Arsen kann Krebs verursachen (vgl.: A greenhouse and field-based study to determine the accumulation of arsenic in common homegrown vegetables grown in mining-affected soils).
Auch PAKs werden hauptsächlich durch Industrie in umliegende Böden eingetragen, besonders wenn Biomasse oder fossile Brennstoffe verbrannt werden. PAKs werden mit einem erhöhten Auftreten von Lungen-, Haut- und Blasenkrebs bei einer beruflichen Exposition in Verbindung gebracht (vgl.: Polycyclic Aromatic Hydrocarbons in Urban Street Dust and Surface Soil: Comparisons of Concentration, Profile, and Source, Adsorption of polycyclic aromatic hydrocarbons (PAHs) by soil particles: influence on biodegradability and biotoxicity).
Risikofaktoren für Schadstoffexposition durch Gartenerde
Die folgenden Risikofaktoren erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass der Boden in Ihrem Garten kontaminiert ist:
- Die Erde an Häusern, die vor 1990 gebaut wurden, kann aufgrund von Bleifarben in der Nähe von Zäunen und Häusern mit Blei belastet sein. Je älter das Haus ist, desto größer ist das Risiko.
- Häuser, die an älteren, stark befahrenen Straßen gebaut wurden, können aufgrund der früheren Verwendung von verbleitem Benzin Bleibelastungen im Boden aufweisen.
- Häuser, die in der Nähe von Industriegebieten gebaut wurden, können entsprechende Schadstoffe im Boden aufweisen.
- Die frühere Nutzung des Grundstücks, auf dem Ihr Haus steht, kann von Bedeutung sein: gewerbliche Nutzung, Auffüllung des Grundstücks mit importierter Erde, Nutzung als Deponie, ehemaliger Industriestandort, ehemalige Druckerei, Karosseriewerkstatt oder Bahnstrecke.
Expositionswege: Wie kommen Sie mit den Schadstoffen aus der Gartenerde in Kontakt?
Das größte Risiko stellt der direkte Verzehr des Bodens dar. Das passiert etwa, wenn Gartenprodukte gegessen werden, ohne vorher abgespült worden zu sein oder wenn Kinder die Erde in den Mund nehmen.
Untersuchungen haben gezeigt, dass das Risiko einer Schadstoffexposition durch den Verzehr von Gemüse, das in kontaminierter Erde angebaut wurde, sehr gering ist, wenn die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen eingehalten werden.
Bei Gartenerzeugnissen ist das Risiko durch kontaminierte Böden zum größten Teil auf die Staubablagerungen auf der Oberfläche von Blattgemüse oder Knollengemüse, wie Karotten und Kartoffeln, zurückzuführen und nicht auf die Aufnahme von Schadstoffen durch die Pflanzen, die in belastetem Boden wachsen.
Es ist jedoch möglich, dass Pflanzen im Boden vorhandene Schadstoffe aufnehmen. Die Aufnahme von Schadstoffen durch Pflanzen ist wahrscheinlicher, wenn der Boden sauer und arm an organischen Stoffen ist und die Konzentrationen von Blei, Arsen und Kadmium hoch sind.
Bestimmte Pflanzenarten können mehr Schadstoffe aufnehmen als andere Arten. Studien haben gezeigt, dass sich Blei in den Fruchtteilen von Gemüse- und Obstpflanzen, wie Mais, Bohnen, Kürbis, Tomaten, Erdbeeren und Äpfel, nicht ohne weiteres anreichert. Höhere Konzentrationen finden sich eher in Blattgemüse und an der Oberfläche von Wurzelgemüse, da diese unterirdisch wachsen.
Wie Sie Schadstoffbelastung durch Gartenerde vermeiden
✔️ Legen Sie Ihren Gemüsegarten nicht in der Nähe Ihres Zauns oder Ihres Hauses an, wenn Sie ein älteres Haus haben.
✔️ Ziehen Sie ein neues Hochbeet mit sauberer Erde und einer Abdeckung über der alten Erde in Betracht.
✔️ Ziehen Sie den Anbau von Gemüse und Obst in Betracht, das von der Pflanze gepflückt wird (z. B. Mais, Bohnen, Kürbis, Tomaten, Erdbeeren und Äpfel), da diese weniger Schadstoffe aufnehmen als Blatt- oder Knollengemüse.
✔️ Vermeiden Sie den Verzehr von Erde (dies ist besonders für kleine Kinder wichtig). Waschen Sie Ihr gesamtes Obst und Gemüse, bevor Sie es essen.
✔️ Geben Sie regelmäßig frische Erde, Kompost oder Mulch in Ihren Garten, um die biologische Aktivität und den Abbau von Schadstoffen zu fördern.
✔️ Schälen Sie Wurzelgemüse und entfernen Sie die äußeren Blätter von Blattpflanzen.
✔️ Tragen Sie Handschuhe und waschen Sie sich nach der Arbeit im Garten gründlich die Hände.
✔️ Waschen Sie Ihre Gartenkleidung separat und lassen Sie Ihre Gartenschuhe draußen.
✔️ Vergewissern Sie sich, dass die neue Erde, die Sie Ihrem Garten zuführen, für die Verwendung in Gärten zugelassen ist.
Schadstoffe im Boden: Dir richtige Analyse
Falls Sie Nutzpflanzen anbauen sollten Sie sich vorher vergewissern, ob Ihr Boden mit Schadstoffen belastet ist. Dies können Sie mit einem Bodentest Schadstoffe gezielt untersuchen lassen. Sie bekommen einen Test-Kit zugesandt, nehmen die Probe selbst und schicken diese in unser Fachlabor, wo sie professionell untersucht wird. Durch den anschließenden Prüfbericht erfahren Sie verlässlich, ob Schadstoffe Ihren Boden belasten und somit ein Gesundheitsrisiko besteht.
Auch den allgemeinen Nährstoffgehalt Ihrer Gartenerde können Sie mit einem Bodentest Nährstoffe untersuchen lassen, um so zukünftig gezielt düngen und mulchen zu können. Mit einer Bodenanalyse Maxi kombinieren Sie beide Tests und erhalten ein vollständiges Bild der Zusammensetzung ihrer Gartenerde und möglicher Belastungen.
✔️ Schadstoffe (Schwermetalle)
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Wussten Sie ..?
Gartenböden weisen in der Regel geringere Schadstoffwerte auf als andere Böden in der Umgebung des Hauses, da die Hausbesitzer häufig neue, saubere Erde und Kompost aufbringen, um die Gesundheit des Gartens zu verbessern.
Giftstoffe auf einen Blick
Arsen
Kadmium
polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK)
Blei