So vermeiden Sie Legionellen im Warmwasserspeicher 

Ein nicht ordnungsgemäß gewarteter Warmwasserspeicher ist ein Nährboden für Legionellen. Diese Bakterien können in die Wasserversorgung eindringen und stellen eine Gefahr für die Gesundheit dar. 

Wir zeigen Ihnen:

• Wie Sie Legionellen in das Wasser gelangen
• Was Sie tun müssen, um Legionellen zu vermeiden
• Wie Sie Legionellen im Leitungswasser testen können

Obwohl Legionellen überall in der Umwelt vorkommen, sind manche Umgebungen für sie attraktiver als andere. Warme und feuchte Orte stellen optimale Bedingungen für Legionellen, was einen unsachgemäß gewarteten Warmwasserspeicher zur idealen Brutstätte macht.  

Bei den richtigen Temperaturen können Legionellen florieren und sich im Wasser vermehren. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, Ihren Warmwasserspeicher halbjährlich zu überprüfen und sicherzustellen, dass er immer auf die richtige Temperatur eingestellt ist. 

Die häufigsten Gäste in Warmwasserspeichern sind Legionellen. Sie bevorzugen eine feuchte Umgebung zwischen 30 und 50 Grad (vgl.: Hot water systems as sources of Legionella pneumophila in hospital and nonhospital plumbing fixtures). Bei diesen Temperaturen kommt vermehren sich Legionellen besonders schnell. 

Legionellen stellen eine ernsthafte Gefahr für die Gesundheit dar und können verschiedene Krankheiten verursachen. Die häufigsten sind die Legionärskrankheit und das Pontiac-Fieber. 

• Die Legionärskrankheit ist dabei die gefährlichste Erkrankung und bei der es zu einer Lungenentzündung mit sehr schwerem Verlauf kommen kann. Besonders für alte oder immungeschwächte Personen ist dies lebensbedrohlich. 
• Die meisten Infektionen durch Legionellen lösen das sog. Pontiac-Fieber. Dieses äußert sich durch leichte grippeähnliche Symptome. Es ist in der Regel ohne Behandlung innerhalb von 2-5 Tagen abgeklungen. 

Die Ansteckung erfolgt über die Inhalation von kleinsten Tröpfchen in denen sich   Legionellen befinden. 

👉 In diesem Artikel Erfahren Sie mehr zu den Gesundheitsgefahren von Legionellen.

Es wurde festgestellt, dass elektrische Warmwasserspeicher aufgrund ihrer Heizelemente und ungleichmäßigen Erwärmung ein größeres Risiko für Bakterienwachstum aufweisen als andere Tanks (vgl.: Factors Predisposing to Legionella pneumophila Colonization in Residential Water Systems). 

Bauvorschriften sehen vor, dass die Temperatur auf mindestens 60 Grad eingestellt werden muss, um Legionellen im Wasser abzutöten. In vielen elektrischen Warmwasserbereitern wurden jedoch noch Legionellen gefunden, wenn die Temperatur auf 60 Grad oder mehr eingestellt war.  

Der Grund hierfür war, dass das Trinkwasser am Boden des Tanks nur 30-40 Grad erreichte - der ideale Ort für die Vermehrung von Legionellen. Diese niedrigeren Temperaturen führen zu einem verstärkten Wachstum von Legionellen in Ihrem Warmwasserbereiter. 

👉 Übrigens: Auch Totleitungen sind ein beliebter Ort für Legionellen. Lesen Sie alles dazu in unserem Artikel über Legionellen in der Wasserleitung. 

Schlechter Geruch: Schwefelbakterien und Schwefelwasserstoffgas 

Neben Legionellen kann Ihr Warmwasserspeicher auch von Bakterien befallen werden, die ihrem Wasser einen deutlichen Geruch nach Schwefel bzw. faulen Eiern verleihen. Dieser Geruch ist äußerst unangenehm und wird noch schlimmer, wenn er nicht behoben wird. 

Wenn Ihr Wasser nach faulen Eiern riecht, deutet das wahrscheinlich auf das Vorhandensein von Schwefelwasserstoffgas hin. Dies könnte auf ein Problem mit Ihrem Warmwasserspeicher oder natürlich vorkommende Schwefelbakterien zurückzuführen sein. Letztere können Schwefelwasserstoff produzieren, der überall, wo er hinkommt, einen unangenehmen Geruch hinterlässt.  

Elektrische Warmwasserspeicher und Schwefelbakterien 

Ein elektrischer Warmwasserspeicher kann ungewollt Schwefelwasserstoff erzeugen, da diese Warmwasserspeicher in der Regel einen Magnesiumanodenstab aus Magnesiumsulfat enthalten, um die Korrosion zu verhindern.  

Wenn dieser Anodenstab korrodiert, führt dies zur Erzeugung freier Elektronen im Wasser, welche wiederum die Reaktion zwischen sulfatreduzierenden Bakterien und Sulfat anregen, wodurch Schwefelwasserstoff und damit der Geruch nach faulen Eiern entsteht (vgl.: Complex mechanism of sulphane odour production in water heating and suitable remedial measures). 

Obwohl schwefelreduzierende Bakterien dem Wasser Geschmack und Geruch verleihen können, verursachen sie keine gesundheitlichen Probleme für den Menschen. Problematisch ist Schwefelwasserstoff vor allem in Brunnen, die in saures Grundgestein wie Schiefer und Sandstein gebohrt wurden. Wenn Sie sichergehen wollen, dass Ihr Brunnenwasser eine unbedenkliche Qualität besitzt, empfehlen wir Ihnen unseren Brunnenwassertest Komplett. Untersuchen Sie damit chemische und mikrobiologische Parameter, um ein gesundes Trinkwasser zu garantieren.  

Die Erhöhung der Temperatur des Wassers ist die wichtigste Maßnahme gegen eine Ausbreitung von Bakterien im Wassertank und in den Leitungen. Das Umweltbundesamt empfiehlt zum Umgang mit Warmwasser: “überall im Leitungssystem immer eine Temperatur von mindestens 55 Grad haben und am Austritt des Trinkwassererwärmers stets eine Temperatur von mindestens 60 Grad einhalten, damit es zu keinem Legionellenwachstum kommt.” 

✔️Stellen Sie das Thermostat des Warmwasserspeichers auf 60 Grad ein, um ein Wachstum von Legionellen zu minimieren. 

✔️Schalten Sie den Warmwasserspeicher auch nicht aus, wenn Sie für einige Tage verreisen, denn das Wasser im Tank muss stets auf der empfohlenen Temperatur gehalten werden. 

✔️Trinken Sie kein heißes Wasser aus dem Wasserhahn. Erhitzen oder kochen Sie stattdessen kaltes Wasser. 

✔️Bei Nutzung elektrischer Wassertanks lohnt sich der Austausch der Magnesiumanode gegen eine Aluminium- oder Zinkanode, die den Korrosionsschutz des Heizgerätes beibehält. 

Sie sind sich nicht sicher, ob sich Legionellen in Ihrem Wasser befinden könnten? Zögern Sie nicht und überprüfen Sie noch heute Ihr Trinkwasser mit einem Trinkwassertest. Sie erhalten ein Test-Kit zur einfachen Probenentnahme, das Sie an unser Fachlabor schicken. In wenigen Tagen erfahren Sie in einem ausführlichen Testbericht online die Belastung von Legionellen in Ihrem Trinkwasser.

Für eine Testung auf Legionellen empfehlen wir die folgenden Test-Kits:

• Wassertest Legionellen: Bei dieser Wasseranalyse untersucht unser Fachlabor Ihre Probe auf Legionellen in Ihrem Wasser und Sie erfahren den genauen Grad der Belastung.
• Wassertest-Set: Bakterien + Legionellen: Hier wird Ihre Probe nicht nur auf Legionellen untersucht, sondern auch auf coliforme Keime und die Gesamtkeimzahl in Ihrem Wasser. Dadurch erfahren Sie den genauen hygienische Zustand Ihres Wassers- Wir empfehlen diesen Test vor allem, wenn Sie den Verdacht haben, dass sich Biofilme in Ihrem Leitungssystem befinden an denen sich Bakterien rasant vermehren können.
• Wassertest Komplett Plus: Dieser Test ist unsere umfangreichste Analyse und testet Ihre Wasserprobe auf sämtliche Arten von Schadstoffen: Unser Labor testet das Wasser auf: Legionellen sowie verschiedene Bakterien, Schwermetalle und Mineralstoffe. Dieser Test eignet sich besonders für eine möglichst umfassende Überprüfung der Wasserqualität

Vertrauen Sie ihrer Nase: Belastetes oder kontaminiertes Wasser kann verschiedene Gerüche aufweisen, etwa von Schwefel, Chlor oder Eisen. Diese müssen nicht zwingend auf Legionellen oder gefährliche Bakterien hinweisen, aber eine Überprüfung der Wassertanks und Rohrleitungen ist in jedem Fall ratsam. 

In unseren Artikeln erfahren Sie viele weitere hilfreiche Informationen zu Legionellen:

Legionellen abtöten: Unser umfangreicher Ratgeber zu Maßnahmen, die bei einem Befall mit Legionellen umgesetzt werden können.

Legionellen in der Dusche: Hier kommt es am häufigsten zu Infektionen mit Legionellen – Erfahren Sie das wichtigste über die Gefahren sowie Maßnahmen (z. B. Legionellenfilter), mit denen Sie sich schützen können.

Legionellen in der Mietwohnung: Der Besitzer einer Wasseranlage ist in Deutschland dazu verpflichtet, Sie als Mieter vor Legionellen zu schützen. In diesem Artikel erfahren Sie Ihre Rechte und die gesetzlichen Verpflichtungen Ihres Vermieters.