Zahlen und Fakten
Fogging – Das Phänomen Schwarzstaub einfach erklärt
Plötzlich erscheint eine dunkle, staubige Schicht auf verschiedenen Oberflächen in Ihrer Wohnung, ohne dass Sie eine klare Ursache erkennen zu können? Fogging (Schwarzstaub) ist ein rätselhaftes Phänomen, das in vielen Haushalten für Beunruhigung sorgt!
Häufig handelt es sich hierbei um schwerflüchtige organische Verbindungen (SVOC)!
Wir zeigen Ihnen:
- die Ursachen des plötzlichen Fogging-Effekts
- den Unterschied zu Schwarzschimmel
- Tipps zum Entfernen und Vermeiden
Inhalt
Was ist Fogging?
Bei dem Phänomen Fogging setzt sich eine feine Schicht aus winzigen Partikeln auf verschiedene Oberflächen in Innenräumen ab. Diese Partikel sind oft dunkelgrau oder schwarz und können eine staubige oder ölige Konsistenz haben. Der Name "Fogging" leitet sich von dem englischen Wort "fog" (=Nebel) ab, da die Ablagerungen oft eine neblige Erscheinung aufweisen.
Das Besondere an Fogging ist, dass es scheinbar aus der Luft stammt und nicht durch direkten Kontakt mit Schimmel oder anderen Quellen entsteht. Die Partikel werden vermutlich durch eine Kombination aus verschiedenen Faktoren erzeugt, wie zum Beispiel durch Rauch, Ruß, chemische Verbindungen, Abgasemissionen, Haushaltsprodukte oder sogar durch elektrostatische Aufladung. Hierzu führte das Umweltbundesamt Ende der 90er Jahre Umfragen durch und untersuchte bis Ende 2001 fast 300 Fälle des Schwarzstaub-Phänomens in Wohnungen.
Die wichtigsten Ergebnisse dieser Untersuchungen im Ratgeber „Attacke des schwarzen Staubes - Das Phänomen ‚Schwarze Wohnungen‘ Ursachen - Wirkungen – Abhilfe“:
- Ablagerung als „ölig- schmierige“ und „schwarz-graue“ Erscheinung
- Überwiegendes Auftreten während der Heizperiode
- Vorkommen grundsätzlich in allen Räumen, dabei Wohnzimmer oftmals am stärksten betroffen
- Grundsätzlich alle Flächen betroffen, hauptsächlich aber oberhalb von Heizkörpern, an Gardinen und Vorhängen, auf Fensterrahmen, Kunststoffflächen, an elektrischen Geräten sowie auf der Innenseite von Außenwänden
Was sind die Ursachen von Fogging?
Ursache sind laut Umweltbundesamt wahrscheinlich vor allem schwerflüchtige organische Verbindungen (SVOC), die in die Raumluft gelangen, sich an Wänden und Gegenständen ansammeln und dort dunkle Flecken bilden. Dieser Fogging-Effekt kann innerhalb weniger Tage oder Wochen entstehen, wobei häufig frisch bezogene, neu eingerichtete oder renovierte Wohnungen betroffen sind.
Es wird davon ausgegangen, dass die SVOC aus Farben, Lacken, Kerzen, PVC-Fußbodenbelägen, Kleber, Vinyltapeten oder Holzimitat-Paneelen austreten und so in die Raumluft gelangen. Teilweise tritt der Fogging-Effekt auch verspätet auf, wenn die Heizperiode beginnt und die Renovierung schon früher im Jahr stattfand. Durch das seltenere Lüften in der kalten Jahreszeit können sich die SVOC mit schwebenden Staubpartikeln verbinden und sich als Schwarzstaub an der Wand absetzen.
Eine weitere Ursache für das Phänomen Fogging können auch Wärmebrücken in der Wohnung sein (umgangssprachlich auch bekannt als Kältebrücken). Sie entstehen, wenn bestimmte Bauteile im Gebäude Wärme schneller nach außen abgeben als angrenzende Bauteile. Ersteres kühlt somit schneller ab und weist eine kältere Temperatur als dessen Umgebung auf. Typische Wärmebrücken in Häusern und Wohnungen sind Fensterflächen und -rahmen, Rollladenkästen und Zimmerecken. Auch hier lagert sich der Schwarzstaub oftmals ab.
Vorsicht:
Flüchtige Organische Verbindungen (VOC) sorgen nicht nur für unschöne Flecken, sie sind tatsächlich gefährlich. Befinden sich VOC in erhöhter Konzentration in Ihrer Luft, kann dies von Müdigkeit über Allergien bis hin zu Krebs führen.
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Informieren Sie sich: Unser Artikel Schadstoffe in Innenräumen hilft Ihnen dabei, auf ein gesundes Raumklima zu achten. Außerdem klären wir in einem weiteren Beitrag über die Gesundheitsgefahr durch Weichmacher auf, meist sind es Phthalate, die ebenfalls zu den SVOC zählen.
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Verwechslungsgefahr: Schwarzstaub oder Schimmel?
Wer auf einmal dunkle Flecken an der Wand entdeckt, denkt meist zuerst an einen Befall von Schwarzschimmel. Ist dies nicht der Fall handelt es sich um Schwarzstaub, der im Gegensatz zu Schimmel gesundheitlich unbedenklich ist.
Anhand dieser Unterschiede können Sie Schimmel und Schwarzstaub schnell voneinander unterscheiden:
- Betroffene Oberflächen: in den meisten Fällen tritt Schwarzstaub auf horizontalen Oberflächen auf, wie beispielsweise Möbeln, Fußböden oder Fensterbänken. Schimmel hingegen bildet oft fleckige Muster an Wänden, Decken oder in Ecken und Spalten. Aber Achtung: Auch Schwarzstaub kann sich an Wänden, in Ecken und an Decken ansammeln.
- Konsistenz und Haftung: Fogging-Ablagerungen können leicht abgeputzt oder weggewischt werden, da sie meist eine staubige oder ölige Konsistenz haben. Im Gegensatz dazu haftet Schimmel fest an den Oberflächen und kann oft nicht so einfach entfernt werden.
- Geruch: Schimmel hat oft einen charakteristischen modrigen Geruch, während Schwarzstaub keine spezifischen Gerüche erzeugt.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Fogging und Schimmel auch zusammen auftreten können! Es kann vorkommen, dass Schimmelsporen in der Luft vorhanden sind und sich auf den Fogging-Ablagerungen ansiedeln, was zu einer Kombination beider Probleme führt.
Um bei den schwarzen Flecken Schimmelbefall wirklich auszuschließen, können Sie unseren Schimmeltest Abklatsch verwenden. Mit diesem können Sie einfach eine Probe der verdächtigen Stelle nehmen und diese von unserem Fachlabor untersuchen lassen. Sollten Sie Schimmel in der Wohnung haben, ist schnelles Handeln gefragt, um gesundheitliche Folgen auszuschließen. Unser Ratgeber, um Schimmel von der Wand zu entfernen gibt Ihnen die entsprechende Hilfestellung.
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Schwarzstaub in der Wohnung entfernen
Tritt Fogging nach der Renovierung auf, kann man die Schwarzstaubablagerungen in der Regel leicht mit einem weichen Lappen sowie Wasser und Spülmittel oder mit einem speziellen Kunststoffreiniger entfernen. In manchen Fällen ist dies nicht ausreichend und die betroffenen Stellen müssen gegebenenfalls überstrichen werden. Ist dagegen eine Wärmebrücke Ursache der Ablagerungen, kann es sein, dass der Fogging-Effekt immer wieder auftritt. Hier kann es helfen, Fachleute zurate zu ziehen und über eine bessere Dämmung der betroffenen Stellen nachzudenken.
Alltagstipps gegen Fogging in Wohnungen
- Richtig heizen und lüften: ein optimaler Luftaustausch hilft gegen die Ablagerung von Schwarzstaub, besonders in der Heizperiode regelmäßig lüften. Hier zeigen wir Ihnen wie Sie richtig heizen und lüften.
- Starke Temperaturunterschiede verhindern: je stärker die Temperaturen in den Innenräumen voneinander abweichen, desto eher entsteht Fogging
- Staubkonzentration in der Raumluft minimieren: SVOC verbinden sich mit Staubpartikeln in der Luft, diese sollten also durch regelmäßiges Staubsaugen und -wischen minimiert werden.
Tipps gegen Fogging bei der Renovierung und Wohnungseinrichtung
- Wandfarben ohne Lösemittel und Weichmacher verwenden: diese zählen als Hautverursacher von SVOC und tragen somit zur Bildung von Fogging bei.
- Umweltverträgliche Alternativen: viele Kunststoffoberflächen lassen sich durch nachhaltige Alternativen ersetzen, durch die keine SVOC freigesetzt werden (z. B. Holzpanele oder Steinfliesen statt PVC-Fußboden, Papier- statt Vinyltapeten).
- Blauer Engel und andere Umweltzeichen: sie kennzeichnen unter anderem Möbel und Teppiche, die besonders verträglich zu Umwelt und Gesundheit sind und beispielsweise keine SVOC freisetzen.
Zum Thema Wandfarben empfehlen wir Ihnen unseren ausführlichen Beitrag zu den Vor- und Nachteilen von verschiedenen Arten von Wandfarben. Hier geht es unter anderem um enthaltene Schadstoffe und ökologische Alternativen.
Wussten Sie ..?
Viele der Tipps gegen Fogging helfen auch gegen Schimmelbefall wie etwa richtiges Heizen und Lüften oder ein geringer Temperaturunterschied zwischen Innenräumen.