PAK in der Luft: So gefährlich ist das Dauergift

PAK lassen sich kaum umgehen, sie verstecken sich überall in der Luft. Dabei tragen sie nicht nur zur Umweltverschmutzung bei, sondern schaden auch der Gesundheit. Was PAK genau sind, was sie gefährlich macht und wie Sie sich davor schützen können, erfahren Sie hier.

Die Luftanalysen von Checknatura helfen Ihnen dabei, die Qualität Ihrer Luft zu testen und Schadstoffe gezielt von unserem Labor ermitteln zu lassen.

Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) sind eine Gruppe von mehr als 100 verschiedenen Chemikalien, die bei der unvollständigen Verbrennung von Kohle, Öl, Gas, Müll oder anderen organischen Stoffen wie Tabak oder gegrilltem Fleisch entstehen. PAK treten normalerweise als Gemisch auf, das zwei oder mehr Verbindungen enthält, zum Beispiel in Form von Ruß. Einige PAK werden auch synthetisch hergestellt. Diese reinen PAK liegen meistens als farblose, weiße oder blass-gelb-grüne Feststoffe vor. PAK kommen in Steinkohlenteer, Rohöl, Kreosot und Dachdeckerteer vor, aber einige werden auch in Arzneimitteln oder zur Herstellung von Farbstoffen, Kunststoffen und Pestiziden verwendet.¹

Die am häufigsten vorkommenden PAK sind:

• Acenaphthen

• Anthracene

• Benzo(a)anthracene

• Benzo(a)pyrene

• Benzo(b)fluoranthene

• Benzo(k)fluoranthene

• Chrysene

• Dibenzo(a,h)anthracene

• Fluoranthene Fluorene

• Indo(1,2,3-cd)pyrene

• Naphthalene

• Phenanthrene

• Pyrene

PAK gelangen hauptsächlich durch Aktivitäten von Menschen in die Luft. Die Schadstoffe können sich an Staubpartikel in der Luft binden und einige Partikel können leicht aus dem Boden oder aus Gewässern verdampfen. Durch Sonnenlicht und chemische Reaktionen in der Luft können sie innerhalb von Tagen bis Wochen abgebaut werden.

Zu den Hauptquellen von PAK in der Luft gehören:

- Verbrennung von fossilen Brennstoffen: Industrielle Prozesse, Autoverkehr, Heizungen und Kraftwerke.

- Emissionen durch Nutzung von Holzöfen, Kaminen und Grills.

- Industrielle Prozesse: Die Herstellung von Aluminium, Eisen und Stahl sowie die Herstellung von Teerprodukten.

PAK sind persistent und können über weite Strecken transportiert werden, was zu einer globalen Verbreitung führen kann. Einige PAK sind zudem krebserregend und können sowohl die Umwelt als auch die menschliche Gesundheit gefährden. ²

Gesundheitsschädlich für Mensch und Umwelt

PAK stellen eine Gefahr für die menschliche Gesundheit dar, da sie in den Körper gelangen und Erkrankungen verursachen können. Der Kontakt mit PAK kann durch das Einatmen von PAK-haltiger Luft oder den Verzehr von Lebensmitteln mit PAK-Partikeln erfolgen. Die Stoffe gelangen in den Körper und werden dort in Abbauprodukte umgewandelt, die mit Urin und Stuhl ausgeschieden werden. Große Mengen von Naphthalin, einer künstlich hergestellten Form von PAK, können die Augen und Atemwege reizen. Hautkontakt sowie das Einatmen von Dämpfen können ebenfalls schädlich sein. Einige PAK gelten als krebserregend. Besonders gefährdet sind Kinder, ältere Menschen und Personen mit Atemwegserkrankungen, da ihr Immunsystem geschwächt ist.

PAK in der Luft können unter anderem zu folgenden gesundheitlichen Problemen führen ³:

• Atembeschwerden
  
• Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  
• Lungen-, Haut- und Magen-Darm-Krebs
  
• Hautirritationen
  
• Organschäden (Leber/Niere)

Reine Luft ist nicht nur für uns Menschen essenziell. Für Tiere, Pflanzen, Vegetation, Böden und Gewässer sind PAK ebenfalls schädlich. So reichern sich die Verbindungen etwa im Fettgewebe von Nutztieren an und gelangen somit in die Nahrungskette.

PAK-Grenzwerte

Derzeit gibt es in Deutschland keine festgelegten Grenzwerte für PAK. Allgemein gelten jedoch die von der EU festgelegten Grenzwerte und Richtwerte für Luftschadstoffe. Es gibt Grenzwerte für die Emission und Immissionen von Schadstoffen. Die EU-Richtlinie 2008/50/EG schreibt vor, dass Bund, Länder und Kommunen mit wenigen Ausnahmen für die Einhaltung der Grenzwerte sorgen und bei Überschreitungen wirksame Gegenmaßnahmen ergreifen. ⁴

Um herauszufinden, ob PAK in Ihrer Luft vorhanden sind, können Sie eine professionelle Luftanalyse durchführen lassen. Dabei werden spezielle Messgeräte eingesetzt, um die Konzentration von polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen in der Luft zu bestimmen. Diese Analyse kann Ihnen genau zeigen, ob und in welchem Ausmaß PAK in Ihrer Umgebungsluft vorkommen.

Eine weitere Methode ist die Untersuchung von Lebensmitteln auf PAK-Rückstände. Darüber hinaus können auch Blut- oder Urinproben entnommen und auf PAK untersucht werden. Zur genauen Bestimmung von PAK können chromatographische Verfahren wie die Gaschromatographie-Massenspektrometrie eingesetzt werden.

Um Ihre Raumluft auf PAK und weitere Schadstoffe zu testen, eignet sich unsere Luftanalyse nach Schadstoffen. Unsere Experten führen eine akkurate Analyse in unserem Labor durch und schicken Ihnen anschließend die Ergebnisse. Die Erkennung von PAK ist entscheidend für den Schutz der Gesundheit und des Umweltschutzes vor den potenziell schädlichen Auswirkungen der Stoffe.

Es gibt einige Möglichkeiten, sich vor PAK zu schützen. Indem Sie zum Beispiel die Nutzung von Holzöfen und Kaminen reduzieren oder wenig Tabak rauchen. Weitere Schritte zur Verringerung der Exposition gegenüber PAK sind:

- Vermeiden Sie geräucherte/gebratene Lebensmittel.

- Achten Sie darauf, keine Kosmetika und Shampoos auf Kohlenteer-Basis zu kaufen.

- Ersetzen Sie Mottenkugeln durch Zedernspäne oder aromatische Kräuter.

- Tragen Sie Schutzkleidung wie langärmelige Hemden, lange Hosen und Handschuhe, wenn Sie mit Kreosot behandelten Holzprodukten arbeiten, um Hautkontakt zu vermeiden.

- Tragen Sie eine geeignete Atemschutzmaske, wenn Sie mit PAK-haltigen Produkten arbeiten.

- Halten Sie sich so selten wie möglich an stark befahrenen Straßen oder Orten mit hoher Luftverschmutzung auf.

- Lüften Sie Ihre Räume regelmäßig, um eine gute Luftzirkulation sicherzustellen, und verwenden Sie luftreinigende Geräte, um Schadstoffe zu reduzieren.

- Informieren Sie sich über PAK-Gehalt in Ihrer Umgebung und nehmen Sie gegebenenfalls Proben zur Untersuchung auf Schadstoffbelastung vor.

Bei akuten Beschwerden oder gesundheitlichen Problemen aufgrund von PAK-Exposition ist es wichtig, sofort ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Darüber hinaus kann eine professionelle Probenahme der Luftqualität durchgeführt werden, um die genaue Konzentration von PAK zu bestimmen und entsprechende Maßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität einzuleiten.

Eine Methode, um sich langfristig vor PAK zu schützen, ist die regelmäßige Überwachung der Raumluft sowie gezielte Untersuchungen und Probenahmen, um das Ausmaß der Kontamination zu bestimmen. Maßnahmen zur Verbesserung der Raumluftqualität durch Lüftungs- und Filtersysteme können ebenfalls dazu beitragen, die Konzentration der schädlichen Verbindungen zu minimieren. Langfristig sollte ein Bewusstsein für den Umgang mit Teer und anderen kohlenwasserstoffhaltigen Substanzen geschaffen werden, um die Gesundheit nachhaltig zu schützen.⁵

Sie wollen mehr über die Themen Umwelt und Gesundheit erfahren? Dann werfen Sie gerne einen Blick auf unser Lexikon. Hier finden Sie spannende Artikel wie z.B. Schadstoffe in Innenräumen oder Schadstoffe im Boden.

Wussten Sie, dass polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe wie Benzo(a)pyren in der Luft nicht nur durch menschengemachte Verbrennungsprozesse entstehen, sondern auch natürlichen Ursprungs sein können? PAK entstehen auch durch Naturereignisse wie Vulkanausbrüche oder Waldbrände.

• Laut Stiftung Warentest wurden in den letzten Jahren PAK-Gehalte in Teeprodukten, Ölen und Kosmetika festgestellt (Stand 2020).⁶

• Der wissenschaftliche EU-Lebensmittelausschuss bewertet 15 der rund 250 bekannten PAK als krebserregend.⁷

• Raucher nehmen bei 20 Zigaretten pro Tag durchschnittlich 105 ng Benzo(a)pyren/Tag auf. Selbst Passivraucher nehmen bei einer Exposition von fünf Stunden rund 40 ng/Tag auf.⁸

• Im Jahr 2010 wurden in Deutschland insgesamt 191,5 Tonnen der vier PAK (polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe) Benzo[a]pyren, Benzo[b]fluoranthen, Benzo[k]fluoranthen und Indeno[1,2,3-cd]pyren in die Luft abgegeben. Der Großteil dieser Emissionen stammte mit etwa 93 Prozent von kleinen und mittleren Feuerungsanlagen in Haushalten und Gewerbebetrieben. Etwa fünf Prozent wurden durch Industrieprozesse verursacht, während der Rest aus Großfeuerungsanlagen sowie dem Verkehrsbereich stammt (weniger als ein Prozent).⁹